TORCHWOOD

 

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Torchwood: 1-01: Wie alles begann

Es regnet in Strömen, PD Gwen Cooper und ihr Partner Andy treffen an einem Tatort in der Innenstadt von Cardiff ein. Eine Menge Polizisten und die Spurensicherung sind schon dort.

GWEN: (nimmt einen Kaffeebecher entgegen) Danke, Schatz.
POLIZIST: Ich habe nicht genug, du hast keinen bestellt.
GWEN: Ja, ich bin gerade erst angekommen.
POLIZIST: OK, was soll ich jetzt machen?
GWEN: Wer ist es?
ANDY: Keine Ahnung, irgendein Kerl. Gehst du am Freitag zu Slimbos?
GWEN: Was gibt’s, Drinks?
ANDY: Nein, ich denke, es gibt Pizza.
GWEN: Ja, vielleicht…
ANDY: Was geht da gerade vor? Geh’ mal ein Stück zurück, wenn du kannst. Los, zurück, zurück.
GWEN: Was ist da los? (Zu der Szene mit dem Mordopfer) Was passiert da?
SPURENSICHERER: Verrückt. Die Anweisung kommt von oben.
GWEN: Aber die Leiche ist doch noch da, oder? Wir können sie doch nicht dort liegen lassen!
SPURENSICHERER: Sie haben angeordnet, wir sollen gehen, den Tatort verlassen. Jemand anderes übernimmt, sagten sie.
GWEN: Wer denn?
SPURENSICHERER: Torchwood.

Das Torchwood-Team betritt die Szene: Jack Harkness, der offensichtliche Anführer, groß, muskulös, dunkelhaarig, graue Augen,in eine Art altertümlichen Militärmantel gekleidet; Suzie Costello, groß, schlank, lange, brünette Lockenmähne, dunkle Augen, markantes Profil (Hakennase); Julie Conroy, mittelgroß, zierlich, schwarze Haare in einem zerzausten Pagenkopf, mit unbestimmt eurasischen Gesichtszügen und auffallend bernsteinfarbenen Augen, auch sie in einem langen Mantel; Toshiko Sato, eine kleine, zierliche Asiatin mit schwarzem Pagenschnitt sowie Owen Harper, ein mittelgroßer, schlanker Mann mit kurzen dunkelblonden Haaren.

Sie begeben sich direkt zu der Leiche.

SPURENSICHERER: Irgendeine Spezialeinheit oder so was ähnliches. (Er schaut auf Gwens Kaffee) Ist der heiß?
GWEN: Oh, ja. Die dürfen da doch nicht hin, die würden den Tatort verunreinigen. Wieso…?
SPURENSICHERER: Frag’ mich nicht, es ist nicht mehr unser Fall. Verdammte Schande.

Niemand bemerkt, dass Gwen sich nicht mit den anderen Polizisten entfernt, sondern in dem benachbarten Parkhaus verschwindet. Vom zweiten Parkdeck aus kann sie bequem die Spezialeinheit beobachten und auch belauschen.
Das Team stellt sich um die Leiche. Suzie streift eine Art eisernen Handschuh über ihre rechte Hand, hockt sich hinter die Leiche und legt die behandschuhte Hand unter den Kopf des toten jungen Mannes. Jack blickt nach oben, in den Himmel, der Regen läuft ihm über das Gesicht.

JACK: Da sind wir also. Ich kann es schmecken. Östrogen, definitiv Östrogen. Du nimmst die Pille, es gelangt über den Urin in den Wasserkreislauf, verweiblicht die Fische, gelangt den ganzen Weg in die Wolken, dann regnet es wieder runter, genau auf mich. Verhütungsmittel im Regen. Ich liebe diesen Planeten. Obwohl, ich bin nie schwanger geworden, also wie geht das vor sich?

Julie wirft ihm einen Blick zu und rollt mit den Augen.

JULIE: (gedehnt, tadelnd) Jack …
SUZIE: Ruhe jetzt. Ich bekomme eine Verbindung, ich kann es fühlen.
OWEN: Beeil’ dich! Ich friere mir den Arsch ab.
SUZIE: Das geht nicht mit einem Fingerschnippen, es ist mehr, als würde mir Zugang gewährt.
OWEN: Was immer das heißen soll…
SUZIE: Es ist wie… Oh, oh, oh!
JACK: In Position!
OWEN: Wenn ich wieder Schläge abbekomme, schlage ich zurück!
JACK: Konzentriert euch! Suzie?

Der Tote schlägt die Augen auf, Entsetzen im Gesicht.

TOTER: Da war…war was? Ich war…oh mein Gott, ich war auf dem Weg nach Hause.

Toshiko beugt sich zu ihm herunter.

TOSHIKO: Hör mir zu, wir haben nur zwei Minuten, deshalb hör mir genau zu, OK?
TOTER: Wer sind Sie?
TOSHIKO: Vertrau’ mir. Du bist tot.
TOTER: Wieso tot?
OWEN: Du wurdest erstochen.
TOTER: Ich bin nicht tot, ich sehe Sie.
TOSHIKO: Wir haben dich wiederbelebt, aber wir haben nicht lange Zeit. Es tut mir leid, aber du musst dich konzentrieren. Wer hat das getan? Hast du ihn gesehen?
TOTER: Warum bin ich tot?
TOSHIKO: Wer hat dich angegriffen?
TOTER: Ich will nicht tot sein!
SUZIE: Noch sechzig Sekunden.
TOSHIKO: Denk’ nach, konzentriere dich ganz auf mich! Was war das Letzte, was du gesehen hast?
TOTER: Ich habe nichts…ich weiß es nicht.
TOSHIKO: Wer hat dich umgebracht, hast du ihn gesehen?
TOTER: Ich weiß es nicht. Da war etwas… hinter mir.
OWEN: Die Polizei sagte, eine Stichwunde in den Rücken.
TOSHIKO: Also hast du nichts gesehen?
TOTER: Nein.

Pause. Niemand sagt etwas.

TOTER: Was passiert jetzt mit mir?
SUZIE: Noch dreißig Sekunden.
TOSHIKO: Er hat niemanden gesehen.
SUZIE: Verschwende die Zeit nicht.
TOSHIKO: Aber was soll ich noch sagen?

Jack kniet sich neben den "Toten".

JACK: Wie heißt du?
TOTER: John. John Tucker.
JACK: OK, John.
Jetzt dauert es nicht mehr lange.
TOTER: Wer sind Sie?
JACK: Captain Jack Harkness. Erzähl’ mir… wie war es zu sterben? Was hast du gesehen? John. Erzähl’ mir, was du gesehen hast?
SUZIE: Noch zehn Sekunden.
TOTER: Nichts. Ich sah nichts. Oh mein Gott. Das ist nichts.
OWEN: Scheiße! Ich habe ja gleich gesagt, es ist bescheuert ihm zu sagen, dass er tot ist.
TOSHIKO: Dann versuch’ du es doch!
OWEN: "Vertrau’ mir", als wenn das funktionieren würde.
JACK: Der letzten Leiche zu sagen, er sei verletzt worden, hat dazu geführt, dass er die kompletten zwei Minuten nach einem Krankenwagen gebrüllt hat. Vielleicht gibt es keine richtige Methode dafür.

Julie beugt sich zu Jack und flüstert ihm etwas zu. Jack schaut nach oben, direkt zu Gwen hinauf.

JACK: Und was denkst du?

Erschrocken springt Gwen zurück, ihr Gesicht zeigt ihr Entsetzen, ihr Herz rast.


IN GWENS WOHNUNG

Gwen kommt herein, ihr Freund Rhys sitzt vor dem Fernseher.

GWEN: Du bist noch auf?
RHYS: Genau. In den Nachrichten sagten sie, es gab einen Mord im Zentrum, warst du auch da?
GWEN: Nein, ich hatte nichts damit zu tun. Wie kommt es, dass du noch wach bist?
RHYS: Banana Boat kam vorbei. Er macht Pläne, er will weg nächsten Sommer.
GWEN: Und wie kommt's, dass du nicht betrunken bist?
RHYS: Wir haben nur Tee getrunken. Er hat da was gelesen über Diabetes … wir haben nur Tee getrunken. Wahrscheinlich ist das jetzt das Alter. Da ist noch was vom Chinesen im Kühlschrank.
GWEN: Nein danke. Ich bin völlig erledigt. Kommst du ins Bett?
RHYS: Ich gucke dies noch zu Ende. Der Mann hat seine Schwester wiedergefunden.
GWEN: Dann bis gleich.


Auf der Treppe der Polizeistation

GWEN: Von, tust du mir einen Gefallen?
YVONNE: Oh, stell’ dich hinten an.
GWEN: Ein Captain Jack Harkness. Überprüfst du ihn für mich?
YVONNE: Ich bin beschäftigt. Es gibt den Dienstweg, Gwen. Was für ein Captain?
GWEN: Keine Ahnung. Einfach Captain.
YVONNE: Wenn ich die Zeit dazu finde…
GWEN: Danke!
YVONNE: Wenn ich Zeit habe!

Im Besprechungsraum der Polizeistation

Der Raum ist voller Polizisten und Detectives, die über den letzten Mord und andere, die damit zusammenhängen, reden. Gwen serviert ihnen Tee. Ihr Blick fällt dabei auf die Pinnwände, an denen die Tatortfotos und anderes hängen. Auch eine Rekonstruktions-zeichnung der wahrscheinlichen Mordwaffe ist dort zu sehen.

DETECTIVE: Sarah Pallister, 72, ermordet in ihrem Wohnzimmer. Rani Ghosh, 45, ermordet in Robintree Alley. And jetzt John Tucker, 19, ermordet in Llangyfelach Lane. Es ist kein Zusammenhang zwischen diesen drei Opfern erkennbar, außer wie sie ermordet wurden. So weit wir das sagen können, wurden alle mit der gleichen Waffe getötet. Die Klinge ungefähr 20 cm lang und 8 cm breit.

Er deutet auf die Zeichnung.

POLIZIST: Die Frauen wurden von vorne erstochen, Tucker von hinten. Was sagt uns das über den Täter?
DETECTIVE: Dass er ein Feigling ist.

AUF EINER STRASSE IN CARDIFF

Gwen ist mit ihrem Partner auf Streife. Im Wagen unterhalten sie sich über letzte Nacht.

GWEN: Aber wer waren diese Leute letzte Nacht, die Leute in dem Wagen? Was ist Torchwood?
ANDY: Keine Ahnung, eine Spezialeinheit eben.
GWEN: Ja, aber was soll das heißen?
ANDY: Wetten, das waren so DNA-Spezialisten. Es geht doch immer um DNA heutzutage, wie bei diesen CSI-Typen. CSI Cardiff, das möchte ich sehen. Beim Messen der Drehgeschwindigkeit eines Kebabs.

Sie steigen aus dem Wagen und gehen in eine Bar.

In der Bar

Dort ist ein heftiger Kampf im Gange, deswegen sind die Polizisten gerufen worden.

ANDY: Alle mal herhören. Aufhören, sofort!

Andy und Gwen greifen sich die Leute, aber der Kampf geht weiter. Gwen wird gegen eine Wand geschleudert und schlägt sich den Kopf an. Andy versucht weiter, die Menge zu beruhigen.

IM KRANKENHAUS

Gwen lässt ihre Kopfwunde untersuchen. Bei jeder Berührung gibt sie Schmerzenslaute von sich. Ein Artzt verarztet sie. Danach geht sie, vorsichtig das Pflaster an ihrem Hinterkopf betastend.
Im Treppenhaus rennt ein Mann in einem grau-blauen Mantel an ihr vorbei. Sie meint, den Captain zu erkennen und rennt ihm hinterher. Er hastet die Treppen hinauf bis zu einer mit Absperrband und Planen versperrten Tür, wo er verschwindet.
Gwen hält ratlos inne, dann hört sie eine Tür zuschlagen. Sie schaut runter ins nächste Stockwerk, ein Mann steht dort, er sieht aus wie ein Hausmeister.

GWEN: Entschuldigen Sie. Hier ist alles versperrt, wieso?
HAUSMEISTER: Ich dachte, das wäre einer von Ihnen gewesen.
GWEN: Aber warum, was ist passiert?
HAUSMEISTER: Um neun Uhr heute morgen haben sie alles abgeriegelt ohne zu sagen, warum. Vielleicht Chemikalien oder so was.

Der Hausmeister verschwindet, Gwen entschließt sich, durch die Planen zu gehen, dahinter ist ein leerer Korridor.

GWEN: Hallo?

Keine Antwort. Dann erscheint eine Gestalt in einem dunklen Overall am anderen Ende des Flurs.

GWEN: Entschuldigen Sie, ich suche jemanden.

Die Gestalt dreht sich um und sein Gesicht ist definitiv nicht menschlich. Es ist ein Weevil.

GWEN: Aha, richtig. Egal. Haben Sie vielleicht einen Mann gesehen, er müsste hier vorbeigekommen sein - ein großer Mann in so einer Art Militärmantel.

Das Weevil antwortet nicht, aber es kommt näher. Auch Gwen nähert sich ihm. immer noch ohne zu erkennen, wen oder was sie da vor sich hat.

GWEN: OK. Könnten Sie mir bitte antworten? Das ist dienstlich. - Geht es Ihnen gut?

Jetzt ist sie nahe genug, um sein Gesicht deutlich zu erkennen.

GWEN: Oh, das ist gut. Die Maske ist wirklich erstaunlich. Sehen Sie, es tut mir leid, wenn ich Sie gestört habe, Aber ... Ich denke, wir können jetzt damit aufhören, ok? Ihre dummen Spielchen sind mir egal, ich bin in Eile, klar? Also, ich suche einen Mann in einem langen grauen Mantel. - Ich sagte, Sie können jetzt mit dem Blödsinn aufhören!

In diesem Moment kommt der Hausmeister durch die Tür hinter ihr.

HAUSMEISTER: (Er ruft vom anderen Ende des Flurs) Ah, da sind Sie ja. Ich habe Dr. Mahib gefragt, weil ich dachte, er hätte mir das mit der Polizei erzählt, aber er sagte, er sei das nicht gewesen, dann sagte ich das über die Chemikalien, aber er sagte, ich solle nicht so blöd sein, welche Chemikalien? Deshalb wollte ich Sie warnen, es könnte alles Mögliche sein, was Sie sich hier einfangen, nicht wahr? Oh, das ist mal ein Gesicht! Klasse. Hey, ich sag' dir was, du solltest es mal mit 'ner Schönheitsoperation versuchen.(Zu Gwen:) Geht es Ihnen gut?
GWEN: Ja.
HAUSMEISTER: Verdammt, das ist brillant. Sieht aus wie, hmm, Hellraiser. Erstklassig, genau. Schau sich einer das an, die Zähne sehen richtig echt aus!

Gwen sieht entsetzt, wie der Weevil den Hausmeister anfällt, er beißt ihm in die Kehle. Plötzlich springt Jack aus einem Lift, schnappt sich Gwen und treibt sie vor sich her den Korridor entlang auf die mit Planen verhängte Tür zu.

JACK: Los! Los! Los!

Hinter ihnen erscheinen Suzie, Toshiko und Owen. Sie überwältigen den Weevil.
Gwen bemerkt davon nichts, sie rennt einfach durch die Planen, die Treppen herunter und aus dem Krankenhaus heraus. Erst dort dreht sie sich um und schnappt nach Luft. Jack ist nirgends zu sehen.

AUF DEM PARKPLATZ

Man hört einen Wagen starten, dann rast ein schwarzer SUV um die Ecke und fährt Gwen fast um. Sie rennt zu ihrem Polizeiwagen, springt hinein und folgt ihm.
Andy steht sprachlos auf dem Parkplatz, einen Hotdog in der Hand.

WÄHREND DER VERFOLGUNG DURCH CARDIFF

GWEN: Kennzeichen - Charlie Foxtrott Zero Sechs Foxtrott Delta Uniform.
SPRECKFUNK: Charlie Foxtrott Zero Sechs Foxtrott Delta Uniform. Bleiben Sie dran. Yvonne will Sie sprechen.
YVONNE: Kein Hinweis auf einen Captain Jack Harkness.
GWEN: Hast du auch außerhalb von Cardiff gesucht?
YVONNE: Nein, das hast du mir nicht gesagt ... Natürlich habe ich. Im ganzen Land. Ich habe über 15 Jacks und Johns mit diesem Nachnamen gefunden, aber keiner ist ein Captain.
GWEN: Er könnte es erfunden haben.
YVONNE: Der einzige verzeichnete Captain Jack Harkness war Amerikaner.
GWEN: Das ist es, er ist Amerikaner!
YVONNE: Das hast du nicht erwähnt.
GWEN: Also, wer ist er?
YVONNE: Ein amerikanischer Freiwilliger, Royal Air Force, 133. Schwadron. Aber er verschwand einfach, keine weiteren Aufzeichnungen. Wahrscheinlich tot.

GWEN: Wann war das?
YVONNE: 1941. Während des "Blitz". Am Morgen des 21. Januar 1941, Captain Jack Harkness fehlte beim Appell, er wurde nie wieder gesehen, bis jetzt. Was ist los, Gwen, siehst du Gespenster?

AUF DEM MILLENNIUM PLAZA NEBEN DEM WASSERSPIEL

Der SUV bremst, das Jack, Owen, Suzie und Toshiko steigen aus, dann fährt er weiter. Gwen stoppt ebenfalls, steigt aus und will ihnen folgen.

GWEN: Hey, ihr da! Hallo! Torchwood!
WACHMANN: Sie können den da nicht stehen lassen.
GWEN: Polizei.
WACHMANN: Das sehe ich, Schätzchen, und Sie können den Wagen da nicht stehen lassen.

Gwen sieht den Wachmann wütend an, und als sie sich wieder umblickt, ist das Torchwood-Team verschwunden. Sie schaut sich verwirrt um, aber auf dem riesigen menschenleeren Platz ist niemand zu sehen.

WACHMANN: Hallo, ich rede mit Ihnen! Bewegen Sie diesen verdammten Wagen...

Gwen schaut sich immer noch völlig verwirrt um.

SPÄTER; IN IHREM WAGEN, IMMER NOCH AUF DER PLAZA - ES REGNET STARK

GWEN: Haben Sie etwas über das Kennzeichen herausgefunden?
SPRECHFUNK: Nein.
GWEN: Was soll das heißen?
SPRECHFUNK: Es existiert nicht. Ich habe es doppelt überprüft, dreifach - da ist nichts. Aber Temple hat nach Ihnen gefragt. Haben Sie Ärger?

Die Wagentür öffnet sich, Andy steigt ein, ziemlich verärgert und zwar nicht nur über das Wetter.

ANDY: Ich musste laufen. Verdammt, ich musste den ganzen Weg laufen!

AUF DER PLAZA

Gwen versucht Andy zu erklären, was sie gesehen hat.

GWEN: Sie waren hier und dann waren sie weg. Aber sieh’ doch, hier gibt es keine Verstecke. Sie sind einfach verschwunden.
ANDY: Temple ist nicht nur verärgert, er ist äußerst wütend.
GWEN: Da war dieser Mann, Ich habe es dir erzählt, da war dieser Hausmeister, jedenfalls hatte er so eine Uniform an, und er wurde getötet, oder jedenfalls wurde er verletzt, er muss verletzt worden sein, genau vor mir, von diesen Mann mit der Maske und ...
ANDY: Und ich sage dir, das ist alles nur Krankenhaus-Kram, nichts weiter.
GWEN: Ich hab's gesehen.
ANDY: Hast du? Gwen, Schätzchen, denk' nach, was für eine Geschichte soll das sein? Es geht dir nicht gut. Komm, ich bringe dich nach Hause.
GWEN: Aber sie waren hier.
ANDY: Los, komm.

IN GWENS WOHNUNG, NACHTS

Rhys steht in der Küche und hält Gwen eine Standpauke.

RHYS: Sieh mich an! Ich bin sauer!
GWEN: Oh, ich hätte anrufen sollen. Ich musste noch arbeiten.
RHYS: Du bist krank geschrieben!
GWEN: Ich weiß, aber sie hatten einen Engpass, so habe ich mich noch für die andere Schicht gemeldet. Es tut mir leid. Verzeih' mir. Bitte sag’, dass du mir verzeihst.

Rhys küsst sie.

GWEN: OK, ich muss gehen.

WIEDER AUF DER MILLENNIUM PLAZA, NACHTS

Gwen wandert suchend umher, dann sieht sie einen Pizzaboten und hat eine Idee.

IN EINER PIZZERIA IN DER NÄHE

GWEN: Entschuldigen Sie, Gwen Cooper, CID. Ich untersuche einige Begebenheiten rund um den Hafen. Ich müsste Ihre Kundenliste einsehen, wenn das geht. Haben Sie auch schon an einen Captain Jack Harkness geliefert?
PIZZABÄCKER: Kenn' ich nich.
GWEN: Gut, sehen Sie sich mal dieses Foto an.

Sie zeigt ihm eine Fotografie von Jack.

PIZZABÄCKER: Nee, er ist kein Kunde.
GWEN: J. Harkness? Oder nur Harkness?
PIZZABÄCKER: Nein.
GWEN: Ok, nichts für ungut. Danke.

Sie will gehen, dann fällt ihr noch etwas ein.

GWEN: Vielleicht liefern Sie an - Torchwood?
PIZZABÄCKER: Oh ja, da liefern wir oft hin. Sie sind wirklich gute Kunden.

IN DER TORCHWOOD TOURISTENINFORMATION

Das Büro macht einen ziemlich schäbigen Eindruck, ein junger Mann kommt durch einen Perlenvorhang aus einem Nebenraum, eine Tasse Tee in der Hand.

GWEN: Oh, hey. Entschuldigen Sie, ich bin spät dran. Irgendjemand hier hatte Pizza bestellt.
IANTO: Für wen ist die?
GWEN: Ich glaube für ... einen Mr. Harkness.

Ianto Jones drückt auf einen Knopf unter seinem Tresen, die Tür schließt sich, dafür öffnet sich automatisch die Wand hinter ihm - eine Geheimtür. Gwen macht große Augen.

IANTO: (lächelt) Lassen Sie ihn nicht warten.

Vorsichtig geht Gwen durch die Tür, einen langen Gang entlang, dann in einen Fahrstuhl. Es geht abwärts. Als die Fahrstuhltür sich wieder öffnet, steht sie vor einer großen runden Türöffnung. Durch sie gelangt Gwen in eine riesige Halle, in deren Mitte das Fundament des Wasserspiels steht. Mit weit aufgerissenen Augen bewegt sich Gwen weiter. An einer Werkbank steht eine Frau mit Schutzmaske (Suzie), sie schweißt irgendetwas. An der gegenüberliegenden Wand der Halle sieht Gwen Jack aus einer Art Büro kommen, das in halber Höhe an der Wand hängt. Über einen metallenen Steg geht er herunter zu einem Tisch, an dem eine der anderen Frauen (Julie) über einigen Papieren sitzt. Er beugt sich zu ihr hinunter. Etwas weiter rechts sieht Gwen die Asiatin, an einer Apparatur mit verschiedenen Computermonitoren arbeiten. Neben ihr sitzt der Mann. Alle scheinen sehr beschäftigt und bemerken sie gar nicht. Plötzlich lacht Toshiko laut auf.

OWEN: Ich halte das nicht mehr aus, entschuldigt! Ich bin ein miserabler Schauspieler!
TOSHIKO: Er hat mich rausgebracht.
SUZIE: Na, das hat ja gerade mal 0,2 Sekunden gehalten!
OWEN: Sie hat tatsächlich eine Pizza in der Hand!
JACK: (lachend, er ist inzwischen hinzugekommen) Also wirklich! Sie müsste jetzt sagen "Hier ist Ihre Pizza" und ich hätte geantwortet "was bekommen Sie" und sie würde antworten "oh, ungefähr zwanzig Pfund" und ich "ich habe gar kein Geld hier". Ich hatte mir das schon alles überlegt.

Auch Suzie und Julie stehen jetzt dabei. Gwen fühlt sich ziemlich auf den Arm genommen. Eingeschnappt hält sie Jack die Pizza-Kartons hin.

GWEN: Hier ist Ihre Pizza. Ich gehe jetzt besser.
JACK: Über das Stadium sind wir doch schon hinaus.
JULIE: (sie lacht als Einzige nicht) Sie müssen ganz schön gefroren haben da draußen. Wie lang sind Sie dort herumgelaufen - drei Stunden?
GWEN: Sie haben mich beobachtet?

Bevor Julie antworten kann, mischt sich Jack ein.

JACK: Bevor wir weiterreden, wer zum Teufel bestellt hier Pizza auf den Namen Torchwood?
OWEN: Das war ich. Entschuldige.
GWEN: Der Mann da im Krankenhaus, der Hausmeister, was ist mit ihm passiert? Das ist doch alles real gewesen, oder? Er ist angegriffen worden.
JACK: Er ist tot.
GWEN: Aber es gab keine Vermisstenanzeige.
TOSHIKO: Wir haben die Leiche mitgenommen, seine Stempelkarte geändert, einen falschen Zeugen eingesetzt, der aussagte, er habe das Krankenhaus verlassen, ihm ein Alibi für die nächsten 48 Stunden verschafft. Wenn seine Leiche am nächsten Dienstag aus dem Hafen gezogen wird, wird er nur drei Tage vermisst gewesen sein.
GWEN: Er wurde ermordet?
TOSHIKO: Ja.
GWEN: Und Sie vertuschen das?
TOSHIKO: Das ist mein Job.
GWEN: Und dieser andere Mann, John Tucker. Letzte Nacht in der Gasse am Parkhaus. Ich habe euch gesehen.
JACK: Was haben Sie gesehen?
GWEN: Ihr habt ihn zurückgeholt.
JACK: Das meine ich nicht. Was haben Sie gesehen?
GWEN: Sie haben ihn reanimiert.
JACK: Nein, was haben Sie gesehen?
GWEN: Ihr habt ihn ins Leben zurückgeholt.
JACK: Genau.
GWEN: Wer seid ihr?
JACK: Torchwood.
GWEN: Und was ist Torchwood?
JACK: Dies hier ist Torchwood. Alles rund um Sie herum.
GWEN: Was passiert jetzt mit mir? Ich bin Polizistin. Constable Gwen Cooper. Sie können mir nichts antun.
JACK: Gut, Police Constable Cooper... ... soll ich Ihnen etwas zeigen?
GWEN: Was?
JACK: Sie haben die Tat mit angesehen. Nun will ich Ihnen den Täter zeigen.
JULIE: Nun gehen Sie schon.
GWEN: Was ist Torchwood? Wer seid ihr? Was ist das für ein Ort?

Aber sie folgt Jack. Ein seltsamer Schrei, der von oben zu kommen scheint, lässt sie herumfahren. Sie blickt panisch nach oben zu einem seltsamen Schatten, der dort kreist.

GWEN: Was war das?
TOSHIKO: (gelangweilt, ohne aufzublicken) Ein Pterodactylus.
JACK: Kommen Sie?

IN EINEM ANDEREN ABSCHNITT DER BASIS - ZELLEN

Gwen und Jack stehen vor einer der Zellen. Die Fronten der Zellen sind komplett durchsichtig, man sieht das Weevil in der Zelle, vor der sie stehen. Gwen ist geschockt.

JACK: Alles okay - es kann nichts passieren, es ist ruhig gestellt. Das ist ein Weevil. Bzw. wir nennen es so. Den richtigen Namen kennen wir nicht, sie sind nicht besonders gut im Reden. Es leben Hunderte von ihnen in den Tunneln unter der Stadt. Sie ernähren sich von ... na ja, sie leben in den Abwasserkanälen, Sie können sich denken, wovon. Aber manchmal kommt eines von ihnen nach oben und dann tötet es. Im Moment geschieht das öfter und öfter, wir wissen nicht, warum. Jedenfalls ist es ein Alien. Schauen Sie in seine Augen. Nehmen Sie sich ruhig Zeit. Es wurde auf einem anderen Planeten geboren - und es ist real.

ZURÜCK IN DER HAUPTHALLE

Jack stellt Gwen sein Team vor.

JACK: Owen Harper, Gwen Cooper.
OWEN: "Doktor" Owen Harper, bitte.
JACK: Toshiko Sato, Computergenie, Julie Conroy, meine Stellvertreterin (zwinkert ihr zu) und Spezialistin für Sonderaufgaben, Suzie Costello, meine zweite Stellvertreterin - wenn Julie nicht da ist (grinst). Und Ianto Jones, er räumt hinter uns auf und besorgt alles, was wir brauchen.
IANTO: Ich tue mein Bestes.
JACK: (lächelnd) Und er sieht in seinem Anzug wirklich gut aus ...
IANTO: Seien Sie vorsichtig, Sir, das grenzt an Belästigung.
GWEN: Warum stellen Sie mir Ihre Leute vor? Ich sollte sie nicht kennen, oder? Das ist Geheimsache?
JACK: Lichtjahre jenseits von Geheim.
GWEN: Dann sollten Sie es mir gar nicht erzählen. Was haben Sie mit mir vor?
JACK: Was denken Sie?
GWEN: Ich habe schon zuviel gesehen und gehört. Eure Namen und alles andere, und das Weevil und ... Ihr könnt einen Mann im Meer entsorgen und Lügen über seinen Tod erzählen.

Jack zieht sich seinen Mantel an.

JACK: Also gut! Tosh, mach' die Kalibrierung morgen früh fertig. Owen, bleib an Chandler und Bell dran, ich denke, sie verbergen etwas. Ianto, für den Fall, dass er Hintergrund-Infos braucht, unterstütze ihn. Suzie, ich weiß, es nervt, aber ich brauche die Kostenaufstellung von der Handschuh-Untersuchung. Und du (er wendet sich an Gwen) kommst mit mir und Julie!
GWEN: Ich bin es leid, Ihnen zu folgen.
JACK: Das stimmt nicht und das weißt du.

Jack geht zu der Plattform, auf der das Wasserspiel steht. Dort bleibt er an einer bestimmten Stelle stehen. Julie geht durch die Halle hinaus. Jack dreht sich zu Gwen um und winkt sie zu sich.

JACK: Los, stell' dich direkt hier neben mich. Genau hier.
TOSHIKO: Gute Nacht!
OWEN: Bis später!
GWEN: Und ihre Kollegin, Julie? Ich dachte, sie kommt mir uns?
JACK: (lächelnd) Sie nimmt den normalen Weg. (grinsend) Du bist durch die Vordertür hereingekommen, dafür nehmen wir jetzt die Panorama-Route....


Langsam hebt sich der Bereich, auf dem sie stehen. Gwen hält sich unsicher an Jacks Arm fest. Schließlich erreichen sie auf dem "Lift" das Niveau der Millennium-Plaza, auf der sich trotz der späten Stunde viele Passanten befinden. Julie wartet dort schon auf sie.

GWEN: Aber die Leute können den Lift sehen. Warum reagieren sie nicht? Wir stehen hier völlig frei. Sie müssten alles sehen!
JACK: Sehen Sie aus als würden sie uns sehen?
GWEN: Nein, aber ... Sie müssten. Wir könnten nicht offener dastehen!
JACK: Hallo! Hey, Sie da, hallo!

Absolut niemand reagiert.

JACK: Es nennt sich "Wahrnehmungsfilter". Sie sehen uns, aber der Filter verhindert, dass sie uns bewusst wahrnehmen. Als wenn man etwas nur aus dem Augenwinkel heraus sieht. Es funktioniert auch nur ganz eng begrenzt an dieser Stelle. Mach' einen Schritt nach vorn.

Jack demonstriert es gleich und spricht dann eine Frau an, die gerade vorbeigeht.

JACK: Hallo, eine schöne Nacht, nicht wahr?

Die so angesprochene Frau starrt ihn perplex an.

JULIE: Und so seid ihr wieder wahrnehmbar.
GWEN: Wie funktioniert das?
JULIE: Keine Ahnung. Wir wissen, wie man es benutzt, nicht wie es funktioniert. Ich vermute, es ist so etwas wie ein dimensional durchlässiger Chamäleon-Kreis, genau auf den Punkt gesetzt, wo die Wahrnehmungsregeln dem Raum-Zeit-Spalt entsprechen.
JACK: Typisches Technik-Blabla, das keiner versteht. "Unsichtbarer Lift" klingt doch viel besser.
GWEN: Aber wenn niemand sieht, wie der Lift hochfährt, ist da doch ein verdammt großes Loch im Boden. Ist da noch nie jemand reingefallen?
JACK: Das ist typisch walisisch.
GWEN: Was?
JACK: Ich zeige dir etwas absolut Phantastisches - und du findest einen Haken.

IN EINER BAR IN DER NÄHE

Jack, Julie und Gwen sitzen am Tresen. Julie sitzt hinter Jack und ist kaum zu sehen, sie hält sich praktisch nur an ihrem Glas Wasser fest und ist ansonsten fast unsichtbar. Jack sitzt Gwen zugewandt, ebenfalls mit einem Glas Wasser. Gwen hat ein Pint dunkles Bier vor sich. Die beiden sind mitten in einer angeregten Unterhaltung.

GWEN: Ich verstehe nicht ...
JACK: Ich sage dir mal, was ich nicht verstehe. Du verbeißt dich in der Frage "wie kann das alles real sein?". Was bedeutet das für euch Leute? Wenn ihr einen Beweis für die Existenz von Aliens braucht, was ist mit dem riesigen Raumschiff über London an Heiligabend? Oder die Schlacht von Canary Wharf? Ein Cyberman in jedem Haus!
GWEN: Mein Freund sagt, das sei eine Art von Terrorismus. Sie haben irgendwelche Drogen ins Trinkwasser gemischt, die Massenhalluzinationen oder so verursachen.
JACK: Dein Freund ist ein Blödmann.
GWEN: Oh, du kennst ihn?

Jack verschluckt sich fast an seinem Wasser, dann grinst er.

GWEN: Also ... ihr fangt Aliens?
JACK: Ja.
GWEN: Ihr fangt sie lebend?
JACK: Genau.
GWEN: Also bist du ein Alien-Jäger.
JACK: Ja, das kann man so sagen.
GWEN: Schon mal einige gute Aliens gefangen?
JACK: Haufenweise!
GWEN: Das ist ein Scheiß-Job.
JACK: Bestimmt.
GWEN: Das ist unheimlich. Und wer bist du?
JACK: Captain Jack Harkness.
GWEN: Ich habe ein bisschen nachgeforscht und nur einen Captain Jack Harkness gefunden. Und der verschwand 1941.
JACK: Na ... dann kann ich es ja nicht sein, nicht wahr? (Er wechselt abrupt das Thema) Wir fangen nicht nur Aliens. Wir sammeln auch alles ein was sie zurücklassen. Finden heraus, wie man es benutzt. Wappnen die menschliche Rasse für die Zukunft. Im 21. Jahrhundert wird sich alles verändern, und wir müssen bereit sein.
GWEN: Aber wer kontrolliert euch?
JACK: Wir sind unabhängig von der Regierung, stehen außerhalb der Polizei. Über den Vereinten Nationen. Aus dem Grund, wenn eine dieser Institutionen diese Dinge in die Hände bekäme, würden sie sie für ihre eigenen Zwecke benutzen.
GWEN: Aber das könntet ihr doch auch.
JACK: Sämtliche außerirdische Technologie bleibt in der Basis. Es ist niemandem erlaubt, etwas dort herauszunehmen.

Julie lächelt sarkastisch, aber den beiden entgeht das.
Gleichzeitig packt Toshiko zuhause ein kleines Alien-Gerät aus und testet es an verschiedenen anderen Dingen. Owen steigt in seiner Wohnung aus der Dusche und sprüht sich mit einem "Außerirdischen Parfüm" ein. Mit dem Effekt, dass in der Diskothek, in die er bald darauf geht, alle Frauen auf ihn fliegen - und nicht nur die Frauen...Suzie packt bei sich zuhause gerade den Wiederbelebungs-Handschuh aus und probiert ihn an einigen toten Fliegen auf der Fensterbank aus.
In der Bar unterhalten sich Gwen und Jack weiter.

GWEN: Und weiter? Wie zum Teufel bist du in Cardiff gelandet?
JACK: Das hier ist eigentlich Torchwood drei. Nummer Eins war in London, es wurde während des Kampfes zerstört. Torchwood zwei ist ein seltsamer Mann in einem Büro in Glasgow. Dann Torchwood drei eben hier in Cardiff. Torchwood vier ist spurlos verschwunden, aber wir werden es schon eines Tages wiederfinden.
GWEN: Und dir gefällt Cardiff?
JACK: Ein Spalt in Zeit und Raum verläuft mitten durch die Stadt. Die Weevils sind nicht in einem Raumschiff hier gelandet, sie sind einfach durch den Riss geschlüpft. Alles Mögliche landet hier. Fremde Wesen, Zeitverschiebungen, Weltraumschrott, Müll, Treib- und Strandgut.
GWEN: Das hört sich ganz nach Cardiff an.
JACK: Hey, ich wohne hier!
GWEN: Und woher kommst du?
JACK: Überall her.
GWEN: Es ist so, wir könnten in dieser Sache zusammenarbeiten, bei dem Serienkiller. Ich könnte eure Verbindung zur Polizei sein.
JACK: Oh, ich verstehe. Du denkst, weil wir am Tatort waren, sind wir hinter dem Mörder her. Tut mir leid, das stimmt nicht.
GWEN: Aber was habt ihr dann da gemacht?
JACK: Wir wollten nur den Handschuh testen. Es ist ganz einfach: dazu benötigten wir Mordopfer. Der Handschuh funktioniert nur bei gewaltsam Getöteten und je stärker die Gewalt dabei, desto stärker die Wiederbelebung. Alles was wir brauchen ist Frischfleisch.
GWEN: Das kann nicht sein. Du hast den Mann, John Tucker, gefragt, ich habe es gesehen, du hast ihn nach dem Mörder gefragt.
JACK: Er wurde umgebracht, wonach hätte ich sonst fragen sollen?
GWEN: Du hättest eine Beschreibung bekommen können. Ihr hättet helfen können.
JACK: Wir waren beschäftigt.
GWEN: Und eure Arbeit war wichtiger?
JACK: Jetzt hast du's erkannt.
GWEN: Na, das ist doch gequirlte Scheiße. Wenn ich hier weggehe, habe ich eine Aufgabe, denn dieser Handschuh könnte uns helfen.
JACK: Wenn du dich daran erinnern kannst.
GWEN: Was soll das heißen?
JACK: Wie ist dein Bier?
GWEN: Hast du mich vergiftet?
JACK: Sei nicht so dramatisch. Es ist nur eine Amnesie-Pille. Eigenes Rezept, mit einem Hauch Verleugnung und etwas Retcon. Wenn du morgen aufwachst, hast du alles über Torchwood vergessen. Leider wirst du mich dann auch vergessen haben... das ist das wirklich Tragische.

VOR DER BAR

Gwen rennt nach draußen, Jack und Julie folgen ihr. Gwen schaut sich gehetzt um.

JACK: Glaube nicht, du könntest es bekämpfen indem du wach bleibst. Ich habe auch ein bisschen Schlafmittel hineingetan.
GWEN: Dann erzähle ich es jemandem.
JACK: Willst du wirklich, dass wir den auch suchen und finden?
GWEN: Du Mistkerl.
JACK: Was für eine Ausdrucksweise. War schön, dich getroffen zu haben, Gwen Cooper.

Gwen rennt wütend und völlig aufgelöst davon. Jack dreht sich um.

JACK: Julie, folge ...(Er schaut sich suchend um und sieht Julie gerade um die Häuserecke gehen, hinter der auch Gwen verschwunden ist. Er murmelt vor sich hin) Ich hasse es, wenn sie das tut...

ETWAS SPÄTER IN GWENS WOHNUNG

Gwen schmeißt ihre Jacke achtlos im Gehen auf einen Sessel und setzt sich an ihren Computer. Hastig tippt sie abgehackte Sätze ein: Captain Jack Harkness, Leiter, Commander? Das ist Torchwood 3 - ein anderer Mann, Owen Harper, Arzt...
Gwen tippt weiter irgendwelche Stichworte ein, so wie sie ihr einfallen:
26, 27 Eine Japanerin, Toshiko ??? (Nachname Kado?) eine Art Computerexpertin – Julie Con?? – Stellvertreterin - Eine andere Frau, Suzie, hat mit Handschuh zu tun Handschu am besten bei Mordopfern wgn gewaltanwendng - holt ins lebn zurck. Sie benutzen das Zeug, das sie finden sie können tunw as sie wollen, niemand kontrolliehrt sie keiner redet überrr
Torchwood LIES DIES!!!!
Gwen kann kaum noch die Augen aufhalten, ihr Kopf kippt nach unten, krampfhaft versucht sie wach zu bleiben. Gwen schreibt weiter, aber es wird immer schwieriger: Sie lasssn dich vergesn ERINNERE DICH TORCHWOOD CAPTAIN JACK.
Gwen ist jetzt so müde, dass sie fast am Computer einschläft. Aber sie rappelt sich wieder hoch.

GLEICHZEITIG IN DER TORCHWOOD BASIS

Ianto sitzt an einem der Computer. Er hackt sich gerade in Gwens Homecomputer ein. Das was sie gerade geschrieben hat, erscheint auf seinem Monitor. Er markiert alles und klickt dann auf "Bearbeiten" und "Entfernen".

IN GWENS WOHNUNG

Während sie noch tippt, wird der Bildschirm ihres Computers dunkel. Sie haut ein paarmal wahllos auf die Tasten, schaut wieder auf den Monitor, der dunkel bleibt. Ihr fallen jetzt endgültig die Augen zu und sie schläft unvermittelt ein. Ihr Kopf sinkt auf die Tastatur.
Gleichzeitig betritt Julie lautlos die Wohnung. Sie geht vorsichtig und geräuschlos durch den Flur. An der nächsten Tür bleibt sie stehen, lauscht kurz und öffnet sie dann sehr langsam. Vorsichtig schaut sie in den dahinter liegenden Raum. Es ist das Schlafzimmer, Rhys liegt dort schlafend im Bett. Julie schließt die Tür wieder leise und geht weiter. Kurz wirft sie einen Blick ins Bad, dann geht sie weiter in den Raum, wo Gwen am Computer schläft. Lautlos nähert sie sich ihr und bleibt neben ihr stehen. "Wie schade" flüstert sie. Sie nimmt einige Sachen hoch, schaut in Schränke und Schubladen, dann untersucht sie den Schreibtisch. Unter einigen Papieren zieht sie einen Prospekt des Millennium Plaza hervor. Sie greift sich einen Stift, schreibt etwas darauf und legt den Prospekt neben Gwens Computer. Dann wendet sie sich zum Gehen. Aber vorher streicht sie der schlafenden Gwen noch eine Haarsträhne aus dem Gesicht und murmelt "Auf Wiedersehen, Gwen Cooper". Dann verlässt sie die Wohnung genauso lautlos, wie sie gekommen war.

AM NÄCHSTEN MORGEN AUF EINEM SEHR HOHEM GEBÄUDE

Jacks steht auf der Brüstung eines Hochhauses am Rand des Millennium Plaza, die Hände in die Hüften gestützt und schaut über Cardiff. Julie kommt auf das Dach und bleibt in sicherer Entfernung vom Rand stehen.

JULIE: Jack, kommst du bitte da runter? Ich muss mit dir sprechen.

Jack dreht sich zu ihr um und grinst.

JACK: Komm doch her und sag' es mir.
JULIE: Wirklich sehr lustig. Bitte komm' da runter, ja?

Jack springt betont lässig von der Brüstung und geht zu ihr. Julie atmet sichtlich auf.

JACK: Und?
JULIE: Alles in Ordnung, die Amnesie-Pille hat wie erwartet gewirkt. Und alles auf ihrem PC ist gelöscht. Ianto hat ganze Arbeit geleistet.
JACK: Eigentlich schade, nicht wahr?

Julie schaut ihn fragend an.

JULIE: Warum hast du ihr das Retcon gegeben, wenn du das meinst? Gwen hatte ganz Recht, als sie sagte, wir könnten Verbindungen zur hiesigen Polizei gut gebrauchen. Es würde manches einfacher machen.
JACK (grinst): Und das sagst gerade du? Wo du doch Behörden erst mal grundsätzlich misstraust?
JULIE: Gerade deswegen benötigen wir ja diese Verbindung so dringend.

Jack hält einen Moment inne, er wird ernst.

JACK: Es ist besser so. Besser für Gwen Cooper. Lass’ uns gehen.

Julie sieht ihn nachdenklich an, dann nickt sie. Gemeinsam gehen sie vom Dach.

ZUR GLEICHEN ZEIT IN GWENS WOHNUNG

Gwen schläft immer noch an ihrem Computer. Rhys kommt heran und stellt einen Becher neben ihrem Kopf auf dem Schreibtisch ab. Dann drückt er einen Kuss auf ihr Haar. Gwen erwacht und hebt langsam den Kopf.

RHYS: Hast du getrunken?
GWEN: Nein. Wie spät ist es?
RHYS: Sieben Uhr dreißig. Du hast gesagt, du müsstest arbeiten letzte Nacht.
GWEN: Habe ich auch.
RHYS: Wie kommt es dann, dass du hier eingeschlafen bist?
GWEN: Ich habe nicht geschlafen, ich habe ... geschrieben. Das nennt man Arbeit.
RHYS: Ist schon gut, ich habe ja nur gemeint. Nicht gerade klug, um die Häuser zu ziehen, nachdem du gerade einen Schlag auf den Kopf bekommen hast. Ich hoffe, du bist nicht auch noch gefahren. Mit wem warst du unterwegs, mit Diane?
GWEN: Muss wohl. Ja, klar.

IN DER POLIZEISTATION

Gwen tritt ein, jetzt in Uniform, aber immer noch leicht verwirrt wirkend.

YVONNE: Hattest du Glück?
GWEN: Womit?
YVONNE: Captain Jack Harkness.
GWEN: Was meinst du damit? Wer soll das sein?
YVONNE: Oh, kümmere dich nicht um mich, geh einfach, verschwende weiter meine Zeit.

IM BESPRECHUNGSRAUM

Auf den Pinnwänden hängen immer noch die Fotos und Zeichnungen zu den Serienmorden. Gwen kommt herein.

DETECTIVE: So, so. Wollen Sie sich mal richtige Polizeiarbeit ansehen?
GWEN: Ja, Sir, richtig. Wie geht es voran?
DETECTIVE: Vergessen Sie es.

Eine Zeichnung auf der Pinwand zieht Gwens Blick an.

GWEN: Ist das die Mordwaffe?
DETECTIVE: Richtig beobachtet, das ist die Rekonstruktion. Sie haben die Stichwunden vermessen und daraus die Form der Klinge errechnet, genauso wie diese Zinken - ich habe keine Ahnung, wie sie das gemacht haben. Sieht richtig gemein aus, oder? Haben Sie so etwas schon mal gesehen?
GWEN: Nein.
DETECTIVE: Wir versuchen es zu finden. Es kann nicht viele Exemplare davon geben. Vielleicht was exotisches. Wir prüfen gerade die Zoll-Dateien nach Firmen, die sowas importiert haben könnten. Wenn wir das Messer finden, finden wir wahrscheinlich auch den Mörder. Jedenfalls, wenn Ihnen irgend etwas dazu einfällt, sagen Sie es.
GWEN: Ja. Danke.

IN CARDIFF TAGSÜBER

Gwen und Andy sitzen nebeneinander im Streifenwagen. Gwen starrt vor sich hin, während Andy vor sich hin redet.

ANDY: ...und ich sagte zu Geoff, es ist doch keine Schande, im Tor zu stehen, aber meinst du, es hilft? Er mault herum, jammerte, wer denn den Platz gebucht habe, wer das Essen bezahlt? Er strapaziert echt meine Geduld...

IN GWENS WOHNUNG

Rhy redet, aber Gwen ist ziemlich geistesabwesend, sie hört ihm gar nicht richtig zu.

RHYS: "Sie kommen da nicht raus, Sie haben einen Transport zu machen." Und ich sage, "Mam, ich kann doch nicht auf einen LKW aufspringen!" Überall lag dieses Weihnachtszeug, überall, ich war kurz davor, um Himmels willen, es einfach da zu lassen...

Gwen starrt immer noch vor sich hin, kurze Eindrücke der Mordwaffe schießen ihr durch den Kopf.
Später, sie liegen beide im Bett, wälzt sich Gwen schlaflos herum. Die Uhr auf dem Nachttisch zeigt 2 Uhr. Leise steht sie auf und geht in das Büro, setzt sich vor den Computer. Sie versucht das Messer aufzuzeichnen. Aber sie ist mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Frustriert knüllt sie den alten Briefumschlag zusammen und wirft ihn in den Papierkorb. Ihr Blick wandert auf dem Schreibtisch umher, dabei fällt er auf das Prospekt vom Millennium Plaza. Staunend liest sie die in einer fremden Handschrift darauf gekritzelten Worte "Erinnere dich Captain Jack". Verwundert starrt sie den Prospekt einen Moment lang an. Dann steht sie auf, zieht sich eine Jacke an und geht.

AUF DEM MILLENNIUM PLAZA NAHE DES WASSERSPIELS

Gwen läuft planlos über den Platz. Immer wieder blitzen Bilder des Messers in ihrem Kopf auf. Plötzlich sieht sie Suzie Costello neben dem Wasserspiel stehen.

SUZIE: Da bist du ja wieder. Du hattest Recht, als du Jack gesagt hast, wir bräuchten eine Verbindung zur Polizei. Ich war die Einzige, die sich darüber Gedanken gemacht hat. Und so war ich auch die Einzige, die den Polizeibericht gelesen hat.Sie greift in ihre Handtasche und zieht das Messer hervor.

SUZIE: Sie haben die Rekonstruktion gut hinbekommen.
GWEN: Ich verhafte Sie wegen ... Wieso wissen Sie, wer ich bin?
SUZIE: Ich dachte mir schon, dass du es gesehen hast. Und ein Blick auf die Zeichnung hat den Gedächtnisverlust rückgängig gemacht. Sie sagte schon, dass du gut wärst. Egal. Nicht gut genug, ich kann wirklich nicht ... Aber du könntest dagegen ankämpfen. Ich habe noch …

Gwen schaut ziemlich verwirrt, sie weiß nicht, was sie von Suzies Gerede halten soll. Suzie steckt das Messer wieder in ihre Tasche und kramt darin herum, als suche sie etwas Bestimmtes.

SUZIE: Hmm, Einen Moment noch. Entschuldige.

Sie zieht einen Revolver aus der Tasche, und richtet sie auf Gwen. Die Tasche lässt sie einfach fallen.

SUZIE: So, besser.

Von der Seite, aus dem Dunkeln, tritt plötzlich Julie zwischen die beiden. Gwen und Suzie erschrecken, als Julie sich direkt vor Gwen in die Schusslinie stellt. Sie wendet sich Suzie zu und hebt beschwörend die Hände.

JULIE: Suzie, leg' die Waffe weg!
SUZIE: Sie musste ja zurückkommen.
JULIE: Na und? Suzie, was ist los?
SUZIE: Sie war die Einzige, die die Verbindung herstellen konnte. Na gut, die Einzige von außerhalb. Torchwood wird es morgen herausfinden, aber dann werde ich schon weg sein. Weiß noch nicht wohin. Nur weit weg.

Tränen steigen ihr in die Augen, die Stimme bricht. Sie schluchzt, dann spricht sie weiter.

SUZIE: Was soll ich tun? Ich liebte diese Arbeit. Ich habe sie wirklich geliebt. Und nun muss ich fortlaufen. Oh Julie, wie kann ich irgendeinen anderen Job machen nach diesem?

GWEN: Was ist hier los?

Sie ist womöglich noch verwirrter als vorher, Julie flüstert ihr zu, ohne sich umzudrehen: „Sei still, lass' mich das machen." Sie fixiert weiter Suzie und redet in beruhigendem Ton auf sie ein. Sie hat die Arme ausgebreitet, als wolle sie Suzie umarmen.

JULIE: Suzie, du brauchst nicht zu gehen. Wir können das regeln, ich helfe dir.

Aber Suzie scheint sie nicht zu hören, sie redet mehr zu sich selbst.

SUZIE: Diese Arbeit dringt in dich ein. Du machst diesen Job so lange, und irgendwann denkst du: Ist das alles, Weevils fangen und der ganze andere Dreck? Ist das wirklich das Leben der Aliens? Schmutz? Aber vielleicht gibt es da draußen noch Besseres, wundervolle Dinge, phantastische Dinge. Aber ... das kommt hier nie an. Dieser Planet ist so dreckig, dass wir nur den Mist abkriegen.
JULIE: Was redest du da?
SUZIE: Ich wünschte, ich könnte das alles vergessen.
GWEN: Warum hast du all diese Leute getötet?

Julie zischt ihr zu: „Gwen, halt den Mund!" Aber Suzie antwortet ihr wie in Trance, sie spricht aber eigentlich zu Julie.

SUZIE: Für den Handschuh.

Sie macht einen Schritt nach vorne. Julie hebt abwehrend die Arme.

JULIE: Bleib' stehen!
SUZIE: Ich benötigte die Leichen. So arbeitet der Handschuh. Gewaltsamer Tod. Und es war so einfach, sie zurückzuholen. Ich habe mich immer hinter ihrem Kopf positioniert, so dass sie mich nie zweimal sehen konnten.
GWEN (fassungslos): Du hast drei Menschen umgebracht.
SUZIE: Es ging nicht anders. Ich brauchte Übung, um den Handschuh beherrschen zu lernen.
GWEN: Ich verstehe nicht, welcher Handschuh?
SUZIE: Wenn ich genug Übung hätte, denk nur, was der Handschuh alles vollbringen könnte. Wenn ich es schaffen könnte, dass er auch über die zwei Minuten funktionieren würde, ohne Zeitbegrenzung, könnnte er tatsächlich wiederbeleben.

Von den anderen unbemerkt, erscheint Jack langsam auf dem unsichtbaren Lift vor dem Waserspiel.

SUZIE: Wiederauferstehung auf Wunsch für alle Menschen, wäre das nicht wundervoll? Genau dafür habe ich gearbeitet, Tag und Nacht. Die anderen gingen nach Hause, aber ich arbeitete weiter.

Julie lässt die Hände sinken, sie seufzt: Oh Suzie, ich ahnte ja nicht...

SUZIE: Man muss sich auf diese Sachen einlassen. Darin aufgehen. Ich habe es gemacht, mit dem Messer und dem Handschuh, und deshalb funktioniert der Wahrnehmungsfilter nicht bei mir.

Sie dreht sich zur Seite und feuert auf Jack, trifft ihn direkt in die Stirn. Er stürzt zu Boden.

JULIE: Suzie!!
GWEN: Wo kommt der denn her? Was hast du getan?

Suzie richtet die Waffe wieder auf Julie und Gwen.

JULIE: Bitte, tu' es nicht.
SUZIE: Ich kann euch beide nicht gehen lassen.
JULIE: Suzie, bitte.
SUZIE: Ich muss es tun, tut mir leid.
JULIE: Das wird dir nichts nützen, das weißt du doch.
SUZIE: Ich muss, ich muss, ich muss.

Hinter Suzie steht plötzlich Jack, lebendig.

JACK: Lass' die Waffe fallen!

Suzie senkt tatsächlich die Waffe, dreht sich zu ihm um. Sie schaut ungläubig.

JACK: Suzie, es ist vorbei. Komm' mit mir.

Er streckt ihr die Hand hin. Julie versucht unterdessen, Gwen aus der Gefahrenzone zu schieben, aber diese wehrt sich. Suzie schaut Jack mit leerem Blick an, setzt den Revolver unter ihr Kinn und drückt ab. Jack schaut erschüttert auf ihren Körper zu seinen Füßen. Julie hält immer noch Gwen fest, aber auch sie schaut fassungslos herüber. Ihre Blicke treffen sich, in beiden steht tiefer Schmerz.

GWEN: Ich erinnere mich, ich erinnere mich.

IN DER BASIS

Ianto legt das Messer und den Handschuh in eine Box und schließt sie in einem besonders gesicherten Safe ein. Jack sammelt die außerirdischen Geräte von Toshiko und Owen ein. Er gibt sie an Julie weiter, die sie ebenfalls in einer Box verschließt.

IN EINEM ANDEREN TEIL DER BASIS, ETWAS SPÄTER

Jack zieht langsam den Reißverschluss an dem Leichensack zu, in dem Suzies Körper liegt. Julie steht neben ihm. Er schiebt den Sack auf einer Schiene in ein Kühlfach in einer Wand voller Türen zu solchen Fächern. Dann dreht er sich um und hält Julie seinen Arm hin. Sie tritt nah an ihn heran, er legt den Arm um ihre Schulter und sie gehen langsam aus der Leichenhalle heraus, die Köpfe gesenkt.

AM RAND DES MILLENNIUM PLAZA AUF DEM DACH DES MILLENNIUM-CENTERS

Jack sitzt mit Gwen am Rand des Daches nebeneinander.

GWEN: Du hast Toshiko und Owen nichts davon gesagt, dass Suzie dich erschossen hat und du trotzdem noch lebst.
JACK: Du hast es ihnen auch nicht gesagt. Tu' einfach, was ich tue. Dann wirst du dies hier gut überstehen.
GWEN: Aber sie hat dich getötet!
JACK: Ich kann nicht sterben.
GWEN: Aha.
JACK: Wirklich. Etwas ist mit mir vor einiger Zeit geschehen. Lange Geschichte. Und schon lange her. Ich wurde getötet und dann wurde ich wieder ins Leben zurückgeholt und seitdem ... kann ich nicht sterben.
GWEN: Aber wie ist das möglich?
JACK: Ich habe keine Ahnung. Eines Tages, wenn ich einen Doktor finde, die richtige Art von Doktor, kann er mir vielleicht alles erklären. Bis dahin...
GWEN: Und Julie? Sie schien nicht sehr überrascht, als du wieder aufstandest.
JACK: Sie hat es schon oft gesehen, ist ja nicht zum ersten Mal passiert. Wir kennen uns schon lange.
GWEN: Wie lange?
JACK: Schon ewig ... (Er grinst)
GWEN: Aber das macht ja alles nichts aus. Du wirst ja doch wieder meine Erinnerungen löschen.
JACK: Warum sollte ich das tun? Bei Torchwood ist eine Stelle freigeworden. Willst du sie haben?
GWEN: Aber wofür brauchst du mich?
JACK: Vielleicht hast du Recht. Wir könnten mehr helfen, nicht nur untersuchen. Was meinst du, willst du den Job?
GWEN: Ja, natürlich. Ja!