TORCHWOOD

 

Startseite

Ausgrabungen

FanFiction

Fotoalbum

Impressum/Kontakt

 

 

Torchwood 1-08 Sie haben Suzie schon wieder getötet

VOR EINEM KLEINEN VORSTADT-HAUS IN CARDIFF AM TAG

Die Polizei sperrt den Tatort ab. Der Torchwood-SUV fährt vor und hält vor dem Haus, Jack, Julie, Gwen und Owen steigen aus, setzen die Sonnenbrillen auf und gehen auf das Haus zu.

OWEN: (zu Julie) Musste das denn sein?
JULIE: Was?
OWEN: Na, der Partnerlook.

Owen weist mit dem Kinn auf sie, dann schaut er Jack an und grinst. Tatsächlich, Julie trägt einen langen Mantel, ähnlich dem, den Jack immer und auch heute anhat. Julie schüttelt den Kopf. Vor dem Haus wartet der Detective [Schwarze] schon auf sie.

DETECTIVE SWANSON: Endlich. Ihr müsst Torchwood sein. Mein Team beschwert sich schon die ganze Zeit über euch.
JACK: Und Sie sind?
DETECTIVE SWANSON: Detective Swanson.
JACK: Ich bin Captain Jack Harkness.
DETECTIVE SWANSON: Habe ich mir gedacht. Sind Sie immer so angezogen für eine Morduntersuchung?
JACK: (nimmt die Sonnenbrille ab) Was, hätten Sie mich lieber nackt?
DETECTIVE SWANSON: Um Himmels Willen, die Geschichten über Sie sind wirklich wahr.

Jack grinst und setzt die Sonnenbrille wieder auf.

GWEN: Und, wer ist das Opfer?
DETECTIVE SWANSON: Die Opfer, Plural. Gestern wurde ein Mann im Haus Nr. 96 in der Oakham Street ermordet, Alex Arwyn, 28, Single, Immobilienmakler. Die sind vom Tatort. (Sie reicht Jack eine Mapppe mit Fotos. Jack blättert sie durch, während sie weiterredet) Heute, hier, haben wir noch zwei Opfer, Mark und Sarah Briscoe, beide 33, verheiratet, er war Vermessungsingenieur, sie Erzieherin.
JACK: Was sind das für Blutschmiereien? Ist das Schrift?
DETECTIVE SWANSON: Unvollendet. Kommen Sie rein und sehen Sie sich das vollendete Kunstwerk an.

Team Torchwood geht durch das Absperrband, Swanson folgt ihnen. Toshiko geht zurück zum Wagen, an ihren Computer. Der Raum ist ganz in Weiß gehalten, die Kriminaltechniker sind noch bei der Arbeit, einer fotografiert. Die Leichen liegen nebeneinander auf dem Bett, überall ist Blut.

GWEN: Oh, mein Gott ...
DETECTIVE SWANSON: Sieht so aus, als wolle jemand Ihre Aufmerksamkeit erwecken.

"Torchwood" steht auf der Wand, geschrieben mit Blut, über einem blutbeschmierten Foto der Toten.

JACK: Hat funktioniert.
DETECTIVE SWANSON: Wir haben ein paar Haare von dem Mörder gefunden, am ersten Tatort. Die Laborresultate sollten bald da sein.
JACK: Gut, die brauchen wir. Und nun, könnten Sie den Raum räumen lassen? Ein Teil unserer Ausrüstung ist streng geheim.
DETECTIVE SWANSON: Das war ja nur eine Frage der Zeit.
JACK: Wie bitte?
DETECTIVE SWANSON: Torchwood geht durch diese Stadt als würde sie euch gehören. Nun bezahlen diese Menschen den Preis dafür - normale Menschen, abgeschlachtet, und euer Name mit ihrem eigenen Blut geschrieben. Von meinem Standort aus haben Sie das getan, Captain Jack Harkness. Sie haben das getan.

Sie verlässt den Raum. Owen schließt die Tür hinter ihm.

OWEN: Nun, dann lasst uns das Ganze mal logisch angehen. Wenn es jemand ist, den wir verärgert haben, dann würde es das begrenzen auf etwa ... oh, vier bis fünf Millionen.

Er zieht Latexhandschuhe über.

JACK: Und das sind nur die Menschen. (in sein Headset) Tosh, was weißt du?

DRAUSSEN IM SUV

TOSHIKO: Es gibt keine Eintragungen in unserer Datenbank über Mr. und Mrs. Briscoe. Auch nicht über das Opfer von gestern, und auch keine Verbindung zwischen ihm und den Briscoes. Jack? Die Resultate von der Untersuchung der Haare des Mörders sind da.

AUF DER STRASSE VOR DEM HAUS

Das Team Torchwood kommt aus dem Haus und geht zu dem Detective, die eine Mappe in der Hand hält.

DETECTIVE SWANSON: Die Ergebnisse sagen: Kaukasier, männlich, Anfang 40, Raucher, er trinkt Tequila. Keine Übereinstimmung mit einem uns bekannten DNA-Profil. Das einzige Interessante ist eine Substanz, die uns völlig unbekannt ist. Kennen Sie sie vielleicht?

Sie reicht die Mappe Owen, Julie schaut ihm über die Schulter.

OWEN: Oh-oh, das gibt Ärger.
GWEN: Was ist denn?
JULIE: Substanz B67.
JACK: Machst du Witze?
OWEN: Retcon. Er hat Retcon im Blut.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Ianto geht durch die Halle und die Treppe zum Besprechungsraum herauf. Die anderen sind schon dort, Jack, Julie, Gwen und Toshiko sitzen am Tisch, Owen steht neben dem Bildschirm, auf dem eine DNA-Sequenz zu sehen ist.

OWEN: B67, alias Retcon, alias die magische Zutat der Amnesie-Pille.
GWEN: Und was hat das mit uns zu tun? Wer immer der Killer ist, er ist jemand, dem wir mal die Amnesie-Pille gegeben haben?

Ianto kommt herein und setzt sich.

OWEN: Erinnert er sich daran, dass er ein Serienkiller war? Oder wurde er ein Serienkiller wegen des Retcons?
GWEN: Moment mal, warte. Ich habe auch Retcon bekommen.
JACK: (tauscht einen amüsierten Blick mit Julie und grinst dann Gwen an) Dann halte dich mal besser von scharfen Gegenständen fern. Ianto, wie vielen Personen haben wir die Amnesie-Pille gegeben?
IANTO: 2.008.
OWEN: Hey, was, wenn die alle psychotisch werden?!
TOSHIKO: Musst du so fröhlich klingen?
OWEN: Ich sag' ja nur. Meine Güte!
JACK: Tosh, vergleiche die Liste mit Swansons Profil des Mörders, so schnell du kannst. Ihr zwei, (er zeigt auf Gwen und Owen) es muss eine Verbindung zwischen den Opfern geben, findet sie, findet den Mörder. Los!
GWEN: Jack? Wenn es da eine Verbindung gibt, warum fragen wir nicht die Opfer selbst danach?
JACK: Das ist nicht der rechte Zeitpunkt für eine Seance, vielen Dank auch.
GWEN: Als ich Torchwood das erste Mal traf, hattet ihr diesen Handschuh.
JACK: Oh nein, keine Chance!
OWEN: Nicht nach dem, was mit Suzie geschehen ist.
GWEN: Er bringt Menschen ins Leben zurück, für nur zwei Minuten. Wir könnten die Opfer direkt befragen.
JULIE: Das ist genau das, was sie gesagt hat. Sie war eine von uns, wir haben ihr vertraut. Und nun ist sie tot, wegen dieses Dings. Ich habe ihm schon damals nicht getraut. Er ist irgendwie unheimlich.
JACK: Der Handschuh bleibt in dem Safe, wo er hingehört.
GWEN: Diese Morde geschahen wegen Torchwood. Also muss Torchwood auch etwas tun.

IN JACKS BÜRO

Jack zieht die Box mit dem Handschuh aus dem Safe. Die anderen stehen an der Fensterseite des Büros, als Jack die Kiste auf seinen Schreibtisch steht und sie öffnet.

JACK: Er fiel durch das Rift vor ungefähr 40 Jahren. Er lag auf dem Grund der Bucht, wo wir ihn gefunden haben. Ich habe immer gedacht, er ist nicht einfach verloren gegangen. Wer immer das gemacht hat, wollte ihn loswerden.
OWEN: Weißt du, wir haben ihm nie einen coolen Name gegeben.
TOSHIKO: Ich dachte, wir nannten ihn Auferstehungs-Handschuh.
OWEN: Ein cooler Name.
IANTO: Wie wäre es mit Rückhol-Fäustling? (Alle starren ihn an. Er zuckt mit dem Schultern) Ich finde das eingängig.

IM AUTOPSIERAUM

Jack, Julie, Ianto, Owen und Gwen stehen um den Untersuchungstisch, auf dem eine männliche Leiche liegt.

GWEN: Jack? Alles in Ordnung?

Jack wirft Ianto eine Stoppuhr zu, dann zieht er sich den Handschuh über.

JACK: Vergiss nicht, das Maximum der Auferstehungszeit liegt bei zwei Minuten. Und das auch nur, weil Suzie Übung darin hatte. Das längste, was wir kriegen, werden so 30 Sekunden sein, okay? Tosh, bist du bereit?
TOSHIKO: (an ihrem Computer) Bereit. Aufnahme läuft. Dieser Mann ist Opfer Nummer eins. Name - Alex Arwyn.

Jack legt die Hand mit dem Handschuh auf den Kopf des Toten. Er verzieht das Gesicht.

JACK: Also los. Alex, komm' zurück.
GWEN: Wie funktioniert das?
JACK: Es ist ein Gefühl. Als wenn man im Dunkeln tastet. Um den Toten zu erreichen. Ich kann nicht ... Es geht nicht ...Au. Verdammt! Au!

Jack reißt sich den Handschuh herunter, der komische Geräusche von sich gibt. Jack schüttelt die Hand, als habe er Schmerzen.

JACK: Ah! Nichts! Entschuldigt. Ich war noch nie gut mit diesem Ding. Julie?
JULIE: (schüttelt den Kopf) Du weißt, was beim letzten Mal passiert ist. - Wir haben es alle probiert, aber richtig funktioniert hat es nur bei Suzie.
GWEN: Nun, ich habe es noch nicht ausprobiert.

Jack schaut Julie an, die zuckt mit den Schultern. Er gibt Gwen den Handschuh. Ianto schaut skeptisch. Gwen stellt sich an das Kopfende des Autopsietisches. Gwen zieht den Handschuh über.

GWEN: Er ist kalt.
JACK: Er wird schnell wärmer. Der Handschuh arbeitet mit einer Art Empathie. Vielleicht auch Mitgefühl und ... Sei einfach du selbst.

Gwen legt die Hand auf dem Kopf des Toten. Plötzlich keucht sie und wirft den Kopf in den Nacken. Julie schwankt etwas und hält sich an Ianto fest. Der schaut sie kurz an, aktiviert gleichzeitig die Stoppuhr. Owen überwacht den Monitor, auf dem die Vitalfunktionen angezeigt werden. Der Tote erwacht.

ALEX: Jemand muss mir helfen! Oh mein Gott, helft mir, helft mir!
JACK: Alex! Hör' mir zu.
ALEX: Jemand muss mir helfen! Hilfe!
JACK: Das machen wir gerade! Alex, Sie wurden angegriffen. Wissen Sie, wer das getan hat? Wer hat Sie angegriffen?
ALEX: Wer sind Sie?
OWEN: Wie lange noch?
ALEX: Wo bin ich?
IANTO: 15 Sekunden.
ALEX: Wer sind Sie?
GWEN: Ich versuche nur zu helfen, Süßer. Ich versuche nur zu helfen.
ALEX: Ich möchte zu meiner Mutter. Bitte! Lassen Sie mich meine Mu ...

Er stirbt wieder. Der Monitor piept, zeigt eine gerade Linie. Julie atmet tief ein und drückt den Rücken durch, lässt ihre Hand aber auf Iantos Arm liegen.

OWEN: Er ist fort.
GWEN: Lass es mich noch einmal probieren.
OWEN: Gwen, er ist tot.
GWEN: Aber ich kann ihn zurückholen.
JACK: Der Handschuh wirkt nur einmal.
GWEN: Aber ich kann es, lasst es mich einfach versuchen.
JACK: Gwen. Sieh mich an. Er ist fort.

Sie schaut ihn an, dann nimmt sie die Hand vom Kopf des Toten.

IANTO: Das war erstaunlich. Sie ist ein Naturtalent. 24 Sekunden!
OWEN: Gebt Ianto eine Stoppuhr und er ist glücklich.
IANTO: Das liegt an dem Knopf obendrauf.

Er grinst kurz.

JACK: Was denkst du? Gwen? Willst du aufhören?

Gwen hebt die Hand mit dem Handschuh wieder und legt sie auf den Kopf der zweiten Leiche, die auf einem weiteren Autopsietisch liegt.

TOSHIKO: (von ihrem Computer) Aufzeichnung läuft. Opfer Nummer zwei - Mark Briscoe.
GWEN: Oh Gott, ich kann ihn fühlen, es ist wie eine Verbindung von meinem Herzen zu dem Handschuh ... Oh, es ist so warm.

Julie stützt sich schwer auf Ianto. Er greift ihr um die Taille, um sie zu stützen, und drückt gleichzeitig wieder die Stoppuhr. Der Mann erwacht keuchend. Er schnappt nach Luft, ist aber nicht panisch. Er schaut sich um.

JACK: Hey. Schau' mich an. Sieh' nur mich an. Das ist alles.
MARK: (flüsternd) Wo bin ich?
JACK: Sie wurden verletzt, wir haben nicht viel Zeit, wir müssen wissen, wer Sie angegriffen hat.
MARK: (flüsternd) Geht es meiner Frau gut?
JACK: (nickt) Wir kümmern sich um sie. Nun, Mark, wer war es?
MARK: (flüsternd) Es war dieser Mann. Er gehörte zu Pilgrim, er ging zu Pilgrim.
JACK: Was ist Pilgrim?
MARK: (flüsternd) Oh mein Gott, er hat ein Messer.
JACK: Nein, Mark, er ist weg, wir haben nicht lang, schnell, wie heißt er?
IANTO: 35 Sekunden.
MARK: Max. Den Nachnamen kenne ich nicht.
TOSHIKO: Ich suche nach Pilgrim und Max, er soll ihn beschreiben.
JACK: Geben Sie uns etwas mehr, damit wir ihn finden können.
OWEN: Er wird schwächer.
MARK: Das war ... Da war jemand, der ihm besser kannte ... diese Frau ... sie hat immer mit ihm geredet ...
JACK: Wie hieß sie?
MARK: Wo ist meine Frau?
JACK: Ihr Name!
MARK: Suzie.

Geschockt blicken sich Jack, Julie, Owen, Ianto und Gwen an. Alle denken das Gleiche. Da fängt der Monitor an zu piepen und zeigt die flache Linie. Ianto drückt die Stoppuhr.

IANTO: Eine Minute, fünf Sekunden.
TOSHIKO: Jack? Habe ich da richtig gehört?
OWEN: Das könnte irgendjemand sein, es muss eine Menge Frauen mit dem Namen Suzie geben.
JACK: Nicht in Verbindung mit diesem Fall. Wir haben mit der falschen Leiche geredet.

WIEDER IM BESPRECHUNGSRAUM:

Gwen und Owen sitzen am Tisch, Ianto und Julie stehen flüsternd in einer Ecke des Raums, Jack an der Fensterfront. Tosh kommt herein.

TOSHIKO: Pilgrim. Eine religiöse Unterstützungsgruppe, mehr wie ein Debattierclub, der Sinn des Lebens, existiert Gott? All dieses Zeug. Der Punkt ist, er war winzig, mehr wie ein Hobby, gegründet von Mark Briscoes Frau Sarah. Sie hatte alles im Kleiderschrank aufgewahrt. Handgeschrieben und fotokopiert, darum konnten wir keine Aufzeichnungen finden, sie war nie online.
JACK: Keine Erwähnung von Suzie oder Max?
TOSHIKO: Nicht ein Wort. Sie hat nie eine Mitgliederliste geführt.
OWEN: Das kann nicht unsere Suzie gewesen sein, das ist es. Sie wäre nie zu diesen Selbstfindungs-Spinnern gegangen.
GWEN: Woher willst du das wissen? Ich meine, wart ihr befreundet? Irgendeiner von euch? Wer war ihr bester Freund hier drinnen?
JULIE: Sie ist immer eher für sich geblieben.
GWEN: Nun. Wenn sie jemanden zum Reden brauchte, vielleicht war es genau das, wohin sie gegangen ist, zu einer Gruppe von komplett Fremden.
JULIE: Sie war nicht der Typ dafür. Da steckt etwas anderes dahinter.
JACK: Aber es könnte sein. Der Punkt geht an dich, Gwen. Zeit, dass wir unsere verstorbene Kollegin etwas besser kennenlernen.

Julie schaut ihn mit zusammengezogenen Brauen an. Sie scheint nicht seiner Meinung zu sein, sagt aber nichts.

EINE REIHE VON MIETGARAGES IN DER NACHT

Es regnet heftig. Der Torchwood-SUV hält vor einer der Garagen. Jack, Gwen, Toshiko und Owen steigen aus. Vor dem Tor einer der Garagen bleiben sie stehen. Toshiko gibt an der Zugangstafel einen Zahlencode ein.

GWEN: Habe ich das richtig verstanden? Wenn ich sterbe, bekommt ihr all meinen Beisitz? Mein ganzes Leben wird dann in so einem Raum verschwinden?
JACK: Regeln und Vorschriften.
GWEN: Was, wenn ich mein ganzes Zeug Rhys vermache?
JACK: Wir werden ihn auch verschwinden lassen.

Das Tor öffnet sich langsam, der ganze Raum ist voller Schachteln und Kartons. Sie gehen mit eingeschalteten Taschenlampen hinein.

JACK: Behandelt dies mit Sorgfalt, Leute. Mit Respekt. Dies ist das Leben von Suzie Costello.
GWEN: Warum ist Julie eigentlich nicht mitgekommen?
JACK: Sie meinte, sie wüsste schon alles über Suzie, was wichtig sei. Wir würden hier nichts Neues finden. Aber ich glaube, sie wollte sich das nicht antun. Suzies Selbstmord hat sie ziemlich mitgenommen.
TOSHIKO: So werden wir alle enden. Als ein Stapel Kartons.

Jack reicht ihr einen Karton, mit dem sie zur Seite geht. Auch die anderen stöbern in verschiedenen Kartons. Gwen zieht ein Foto von Suzie mit einem älteren Mann hervor.

GWEN: Lebt ihr Vater eigentlich noch?
TOSHIKO: Keine Ahnung.
GWEN: Aber habt ihr ihn nicht gesucht? Um ihm zu sagen, dass seine Tochter tot ist?
TOSHIKO: Als Suzie Torchwood verließ, war sie auf der Flucht. Sie hat alle Aufzeichnungen über sich gelöscht. Ich konnte die Dateien nicht mehr wieder herstellen, sie war gut an Computern. Oh ... sie war gut in allem.
OWEN: Sie war auch gut beim Morden. Lacht eine Minute, denn das war Suzie.

Gwen schaut zu Jack, der ein dickes Buch durchblättert.

GWEN: Was ist das?
JACK: Ein Buch. Emily Dickinson. Dichterin.

Toshiko kommt zu ihnen. Sie hält Jack ein Blatt hin.

TOSHIKO: Jack. Pilgrim. Sie war bei denen.
JACK: Das ist der Beweis. Todsicher. Es ist Zeit, dass Suzie zurückkommt.

IN DER BASIS

Jack und Julie gehen in die große Kühlkammer, in der die kleinen Türen zu den einzelnen Kühlfächern die Wände bedecken. Jack schaut sehr ernst, Julie ebenfalls.

JULIE: Du willst sie wirklich aufwecken? Was soll das bringen? Meinst du, sie wird uns in den paar Sekunden, die ihr bleiben, etwas Brauchbares erzählen? Selbst, wenn sie etwas weiß - denke daran, wie verwirrt sie war, als sie sich erschoss.
JACK: Wir haben keine andere Wahl. Sie ist die Einzige, die uns weiterhelfen kann, wir haben keine andere Spur ...

Jack öffnet eines der Fächer und zieht die Lade heraus, auf der ein Leichensack liegt. Er öffnet den Reißverschluss des Sacks. Suzie liegt vor ihm, die Haare und Brauen eisverkrustet.
Später, als Suzies Leiche aufgetaut ist, versammeln sich alle im Autopsieraum um den Tisch, auf dem sie liegt. Gwen hat den Handschuh schon angelegt, Toshiko arbeiten mit Ihrem PDA, Owen stellt den Monitor zur Überwachung der Vitalfunktionen ein. Alle schweigen, es herrscht gedrückte Stimmung.

GWEN: Werden wir alle eingefroren? Das Torchwood-Personal, wenn wir sterben, ergeht es uns allen so?
JACK: Regeln und Vorschriften.
GWEN: Für wie lange?
JACK: Für immer. (Er zieht die Augenbrauen hoch.)
TOSHIKO: Aufzeichnung läuft.
OWEN: (zu Ianto) Hast du deine Stoppuhr bereit?
IANTO: Immer.
TOSHIKO: Ich werde die Aufzeichnung von meinem Computer überwachen. Tut mir leid, aber ich habe kein Bedürfnis danach, ihr in die Augen zu blicken. Entschuldigt.

Tosh verlässt den Raum, man sieht, wie unwohl sie sich fühlt. Die anderen schauen ihr schweigend hinterher.

JACK: Noch jemand?

Jack schaut Owen an, der Ianto, dieser sieht zu Julie, die wiederum Jack ansieht.

JULIE: Du weißt, dass ich das für gefährlich und nutzlos halte. Aber ich bleibe.
GWEN: Noch irgendein Rat? Ja, ich weiß. Empathie. Auch wenn sie versucht hat, mich zu töten.
JACK: Uns drei.

Gwen legt die Hand mit dem Handschuh auf Suzies Kopf. Sie keucht, als Fetzen von Suzies Tod, ihrer Schüsse auf Gwen, Julie und Jack durch den Kopf rasen. Owen beobachtet die Kurve auf dem Monitor.

OWEN: Ich bekomme eine Anzeige.

Der Monitor piept und zeigt nur noch eine flache Linie.

OWEN: Nein, es ist weg ...

Der Handschuh deaktiviert sich knisternd, Gwen keucht wieder. Jack beugt sich besorgt zu ihr rüber und streicht ihr die Haare aus dem Gesicht.

GWEN: Nur ... Erinnerungen. Nichts Lebendiges. Sie ist zu weit weg.
TOSHIKO: Was machen wir nun?
JACK: Es gibt nicht, was wir noch tun können. Das war unsere letzte Chance.

Julie schaut erleichtert und lockert ihre verkrampfte Haltung.

OWEN: Wir haben doch noch das Messer. Als sie all diese Leute umgebracht hat, hat sie jedes Mal das Messer benutzt, es ist aus demselben Metall gemacht wie der Handschuh.
TOSHIKO: Das haben wir schon öfter gehabt, Metall-Resonanz. Als wenn der Handschuh besser arbeiten würde, wenn das Messer Teil des Prozesses ist, als wenn das den Kreis schließen würden.

Julie zieht verärgert die Stirn kraus und öffnet den Mund, um etwas zu sagen, aber Gwen kommt ihr zuvor.

GWEN: Dann sollten wir das nutzen.
JACK: Eine kleine Sache noch. Das Messer wurde gemacht, um Leute zu töten. Und sie ist schon tot.
GWEN: Also gut, dann töten wir sie noch mal.

Alle gehen zu Jacks Büro. Jack holt auch die Metallbox mit dem Messer aus dem Safe und stellt sie auf seinen Schreibtisch. Die anderen stehen an der Fensterfront gegenüber dem Tisch. Jack öffnet die Box und holt das Messer heraus.
OWEN: Ianto?
IANTO: (überlegt etwas) Lebensdolch.

Jack zieht den Brauen hoch und nickt zu Owen herüber, Owen nickt ebenfalls mit hochgezogenen Brauen. Julie zieht die Stirn kraus und schüttelt den Kopf.
Zurück im Autopsieraum hält Gwen wieder den Handschuh an Suzies Kopf. Jack zieht das Messer über Suzies Arm, wo es einen schmalen, blassen Schnitt hinterlässt.

JACK: Irgendetwas?
GWEN: Nein, nur eine Art Fünkchen und dann war es wieder weg. Es tut mir leid, Jack. Du wirst es wohl ordentlich machen müssen.

Owen nickt Jack zu, während Julie verzweifelt den Kopf schüttelt.

JACK: Ach, scheiß' drauf.

Er hebt das Messer, fasst es mit beiden Händen und stößt es mit aller Kraft in Suzies Brust. Suzie und Gwen keuchen auf. Auch Julie keucht und schließt die Augen. Ianto drückt die Stoppuhr, die tickend anfängt zu laufen. Jack beugt sich über Suzie.

JACK: Suzie? Hör' zu. Ich bin's.
SUZIE: Ich muss gehen.

Chaos bricht aus, Suzie ist in Panik, desorientiert zucken ihre Augen hin und her, Jack redet hastig auf sie ein, ihre Stimmen reden durcheinander. Dass Julie schwankt und sich an Ianto festhalten muss, um nicht zusammenzusacken, bekommt keiner von ihnen mit. Ianto versucht sie zu stützen und gleichzeitig die Stoppuhr im Auge zu behalten.

SUZIE: Ich kann nicht bleiben, sie wissen es.
JACK: Sieh' mich an, schau' mir in die Augen, sieh' wo du bist.
SUZIE: Ich muss gehen!
JACK: Denke zurück, versuche dich zu erinnern ... Suzie! Suzie, sieh' mich an!

Ihre Augen fokussieren sich auf Jack, sie beruhigt sich etwas, wird ruhiger.

SUZIE: Jack.

Sie schaut auf ihre Brust.

SUZIE: Da ist ein Messer in meiner Brust, hast du mich getötet?
JACK: Du hast dich selbst getötet, erinnerst du dich?
SUZIE: Aber ... Oh mein Gott, ich habe mich erschossen.
JACK: Wir müssen von dir etwas über Pilgrim wissen.
SUZIE: Nein. Warte eine Minute. Habe ich dich nicht getötet?
JACK: Das macht nichts ... wir brauchen Namen und Details.
SUZIE: Wer benutzt den Handschuh?
GWEN: Entschuldige.
SUZIE: Oh, ich hätte es wissen müssen, die verdammte Gwen Cooper.
IANTO: 30 Sekunden.
JACK: Als du bei Pilgrim warst, hast du einen Mann eine Amnesie-Pille gegeben, Max, erinnerst du dich?
SUZIE: Was? Du hast mich deswegen zurückgeholt, nur wegen Max?!
JACK: Wir müssen ihn finden. Wo ist er? Wie ist sein Nachname?
SUZIE: Er war nur ... irgendein Versager ...
OWEN: Wir verlieren sie!
GWEN: Bleib' hier, verdammt noch mal!
JACK: Erzwing' es nicht, Gwen.
GWEN: Sie wird uns diesmal nicht entwischen! Bleib' hier! Nein!

Der Handschuh knistert wieder, Gwen wird zurückgeschleudert, fällt an der Wand zu Boden. Jack stürzt zu ihr.

JACK: Ich habe dir gesagt, hör' auf!

Er versucht sie zu halten, aber Owen stürzt zu Gwen und drückt ihn weg, nimmt Gwen in die Arme. Keiner von ihnen achtet auf Julie, die ebenfalls zusammengebrochen ist. Nur Ianto kümmert sich um sie.

OWEN: Es ist gut, ich habe sie. Ich habe sie ...

Er nimmt Gwens Arm und fühlt den Puls. Jack steht auf, geht einen Schritt zurück und schaut die beiden seltsam an.

OWEN: Moment ... ok, Puls ist da. Gut, es geht ihr gut. Wir müssen sie hier raus bringen. Komm' her und hilf' mir.

Jack hält aufgeregt den Handschuh hoch.

JACK: Es ist der Handschuh, ich habe ja gesagt, er macht süchtig.
OWEN: Alles klar, reg' dich ab, es ist vorbei.
IANTO: Ähm, entschuldigt. Ich zähle immer noch.

Die beiden schauen ihn an. Er hält die Stoppuhr hoch. Julie hat sich wieder etwas erholt, sie und Ianto stehen nebeneinander, vor dem Monitor. Ianto umfasst sie an der Taille, Julie hält sich an seiner Schulter fest, aber keiner der anderen achtet darauf.

OWEN: Spielt keine Rolle, Suzie ist tot.

Ianto und Julie treten auseinander, so dass man den Monitor sieht, der immer noch Vitalfunktionen anzeigt.

IANTO: Nein, dem Apparat zufolge ist sie nur bewusstlos.
JULIE: Und nicht nur wegen der Anzeige. Ich spüre es auch.
JACK: Was zur Hölle geht hier vor?

Owen springt auf und läuft zum Monitor.

OWEN: Oh mein Gott. Er hat recht. Sie lebt! Suzie lebt immer noch. Schaut her, sie atmet, verdammt noch mal!
JACK: Sie kann nicht ...

Er zieht das Messer mit einem hässlich knirschenden Geräusch aus ihrer Brust.

OWEN: Nein. Sie atmet immer noch. Es hat sich nichts geändert. Sie wird nicht sterben.
IANTO: Eine Minute dreißig und die Zeit läuft weiter.

Alle starren auf Suzie, keiner sagt etwas.

IM VERHÖRRAUM DER BASIS

Suzie sitzt in einem Rolstuhl, dunkelblau gekleidet, den Kopf an einen der Griffe des Rollstuhls gelehnt, der hinter einem Tisch steht. Sie scheint noch bewusstlos zu sein. In ihrem Hinterkopf ist ein großes Loch, durch den man einen Teil des Gehirns sehen kann, mit einem Loch im Zentrum - das Austrittsloch der Kugel, mit der Suzie sich erschossen hat. Jack kommt die Stufen herunter, betritt den Verhörraum und setzt sich in den Stuhl vor dem Tisch. Er legt eine Mappe auf den Tisch. Nun kommen auch Julie und Gwen in den Verhörraum. Gwen stellt sich hinter Jack, während Julie zu Suzie geht. Sie legt ihr die Hand auf die Schulter.

JULIE: Suzie, wach' auf. Suzie, ich weiß, dass du mich hören kannst.

Suzie öffnet die Augen und hebt den Kopf. Julie tritt zurück.

SUZIE: Wie lange ist es her?
JACK: Drei Monate.
SUZIE: Wann kann ich sterben. Ich will nur gehen. Könnt ihr mich nicht allein lassen?
JACK: Es sieht so aus, als müsstest du erst mal hier bleiben.
SUZIE: Aber ... in diesem Zustand? Für wie lange.

Sie sieht Julie an, die ihrerseits zu Jack schaut. Julie schaut Suzie an und schüttelt den Kopf.

JULIE: Wir haben keine Ahnung.
SUZIE: Kann ich meinen Vater sehen?
JACK: Nein.
GWEN: Du hast die Aufzeichnungen gelöscht. Wir wissen nicht, wo er ist.
SUZIE: Also weiß er gar nicht, dass ich tot bin?
JULIE: (sarkastisch) Nun, jetzt bist du es ja nicht mehr.
SUZIE: Das ist krank.
JACK: Du hast damit angefangen. Wir haben da gerade eine Untersuchung laufen.

Er öffnet die Mappe, die vor ihm liegt und breitet Fotos daraus vor Suzie aus.

JACK: Pilgrim. Du hast diese Pilgrim-Treffen besucht und jemandem mit Namen Max eine Amnesiepille gegeben. Wie können wir ihn finden?
SUZIE: Wozu? Was hat er getan? Er war nur ein ganz gewöhnlicher Kerl.
JACK: Wir nehmen an, dass das Retcon eine Psychose ausgelöst hat. Er hat angefangen zu morden.
SUZIE: Wie viele Opfer?
JULIE: Drei. Genau wie bei dir.

In der Haupthalle sitzt Toshiko vor einem Computermonitor, der die Szene im Verhörraum zeigt. Owen steht neben ihr.

OWEN: (über die Sprechanlage) Wir müssen wissen, wie viel Retcon du ihm gegeben hast.
SUZIE: Owen, hallo. Angst, mir ins Gesicht zu sehen?
OWEN: (ironisch) Ja, du jagst mir eine Scheißangst ein.
SUZIE: Was ist mit Toshiko? Ist sie auch da?
OWEN: Ja, sie ist hier.

Toshiko sagt nichts, sie starrt nur auf den Monitor.

OWEN: Die ganze Bande. Wie in glücklichen Tagen. Aber zurück zur Amnesiepille, wie viele hast du ihm gegeben?
SUZIE: Eine in der Woche. Jede Woche über zwei Jahre.
OWEN: Jesus! Kein Wunder.
JACK: Warum zur Hölle hast du das getan?
SUZIE: Ich wollte nur ... ich wollte mit jemandem reden. Über Torchwood. Es machte mich verrückt. Und er war nur ... er hat zugehört, das war alles, er hat mir zugehört. Jede Woche, sobald ich fertig war mit Reden, habe ich ihm die Pille gegeben.
JULIE: (entsetzt) Du hast ihm eine Überdosis gegeben. Du hättest das wissen müssen!
SUZIE: (weinerlich) Ich habe es nicht gewusst! Ich mache es immer falsch, nicht wahr? Ist es das, warum ihr mich zurückgeholt habt? Meint ihr nicht, dass ich schon schuldig genug bin?
JACK: Wie ist sein Nachname?
SUZIE: Ich weiß es nicht. Wenn ich mit ihm geredet habe, ging es nur um mich. Es ist alles meine Schuld, nicht wahr? Es wird verdammt noch mal nie aufhören. Könnt ihr mich nicht einfach sterben lassen?

Jack hat den Kopf gesenkt, er lacht lautlos. Dann sieht er auf, immer noch lachend.

JACK: So leicht kommst du uns nicht davon.
SUZIE: Ja, du hast mich schon gewarnt, als ich hier anfing. (Sie blickt Gwen an) Er sagte, "Dies ist der eine Job, den du nie kündigen kannst."
JACK: Dann lass' uns an die Arbeit gehen. Komm schon, Suzie. Wie in alten Tagen. Es gibt da etwas.

Jack tippt auf die Fotos auf dem Tisch. Suzie sieht sie sich daraufhin genauer an.

SUZIE: Moment mal .... da fehlt jemand. Dieses Mädchen kam jede Woche, Studentin, blond ... Sie ist nicht auf diesen Fotos.
JACK: Wer war sie?
SUZIE: Lucy. Lucy Mackenzie. Sie sagte, sie arbeite in einer Kneipe.
JACK: In welcher?

Jack beugt sich über den Tisch. Suzie schließt die Augen und lässt sich zurück in den Rollstuhl sinken.

SUZIE: Ohhh...

Julie geht wieder zu ihr und fasst sie an der Schulter. Jack wird energischer.

JACK: Komm' schon, Suzie. In welcher Kneipe? Um Himmels Willen, dieser Max bringt jedes einzelne Mitglied von Pilgrim um. Nun sag' mir schon, Lucy Mackenzie, wo arbeitet sie, in welcher Kneipe?

Julie schließt die Augen, Suzie richtet sich wieder auf, es scheint ihr besser zu gehen. Wütend schaut sie Julie an, die kurz die Lippen zu einem Grinsen verzieht.

SUZIE: Wolf. Die Wolf Bar.

ETWAS SPÄTER IN DER WOLF BAR

Die Rockmusic wummert betäubend laut. Jack, Gwen und Owen kommen in die Bar, die Kommunikatoren in den Ohren. Die Geräte senden Aufnahmen in die Basis, wo Toshiko und Suzie vor den Monitoren sitzen. Julie steht hinter ihnen und schaut ebenfalls auf die Monitore. Sie tragen alle Headsets, Suzie hat nun ein Tuch um den Kopf gewickelt, das die große Wunde verbirgt. Ianto arbeitet im Hintergrund.

JACK: Bewacht die Ausgänge.
GWEN: Verdammte Scheiße, als wenn ich nicht schon genug Kopfschmerzen hätte.
SUZIE: Das kommt vom Handschuh, Gwen. Er dringt in deinen Kopf ein.
GWEN: Ja klar, Suzie, hör' auf mir Angst zu machen. Sag' uns nur, ob du Max oder Lucy Mackenzie siehst.
SUZIE: Bisher nicht. Seht euch weiter um.
JACK: Bleibt wachsam, Leute. Zur Erinnerung, Max ist um die 40, 1,87 bis 1,90, untersetzt, kurzes dunkles Haar, eine Tätowierung auf dem linken Arm.
OWEN: (sarkastisch) Das macht es ja wesentlich einfacher.

Er blickt sich um. Die meisten Leute in der Bar sind tätowiert.

SUZIE: (zu Toshiko) Kannst du mich nicht mal anschauen? Es sieht dir nicht ähnlich, dass du so voreingenommen bist.
TOSHIKO: (feindselig) Nicht seit du auf deinen Mordausflug gegangen bist. Also gut, der Job macht uns verrückt. Gott allein weiß, ich musste manchmal so stupide Sachen machen. Aber jetzt gehe ich zur Arbeit, jeden Tag, zu einem Job, der dank dir nun etwas weniger ehrenvoll ist.

Julie beobachtet die beiden.

JULIE: Konzentriert euch auf die Arbeit. Eure Meinungsverschiedenheiten könnt ihr später ausdiskutieren.

Toshiko und Suzie sehen sich an, als wollten sie sagen, das ist auch wie immer. In der Bar bewegen sich die drei anderen durch die tanzenden Gäste.

OWEN: Warte, ich glaube, ich sehe ihn.
JACK: Wo ist er?
OWEN: Nordwest-Bar.

In der Basis richtet sich Suzie gespannt auf.

SUZIE: Zeig' ihn mir.

Das Kamerabild schwingt herum, die Leute darauf sind nicht deutlich zu erkennen.

SUZIE: Owen, geh' näher ran, welchen davon meinst du?
OWEN: Warte, er geht da rüber zu ... warte, ich habe das Mädchen gefunden, Lucy Mackenzie, die Studentin.

Eine junge Frau kommt ins Blickfeld der Kamera.

SUZIE: Das ist sie, ganz sicher.
OWEN: Zu spät, er geht weg.

Owen rennt hinter ihm her, stößt ihn von hinten zu Boden, zieht seinen Arm auf den Rücken, der Mann schreit vor Schmerz. Jack kommt Owen zu Hilfe.

OWEN: Ich habe den Bastard.
SUZIE: Das ist er nicht.

Jemand nähert sich Gwen mit einem Messer in der Hand. Jack blickt in diesem Moment hoch, die Kamera zeigt die Szene auch in der Basis.

SUZIE: Gwen! Hinter dir!

Blitzschnell fährt Gwen herum, entwaffnet den Messerträger. Im gleichen Moment kommt Jack ihr zu Hilfe und macht den Mann mit einem Elektroschocker unschädlich.

JACK: Das war für Ianto. Rückholfäustling, Lebensdolch und der alte Klassiker Elektroschocker. Also los, schaffen wir ihn hier raus.
GWEN: (zu Suzie) Du hast mir das Leben gerettet.
SUZIE: Vielleicht war das der Grund für meine Rückkehr.

IM ZELLENTRAKT DER TORCHWOOD-BASIS

Jack, Julie und Owen stehen vor einer der Zellen, darin sitzt Max völlig regungslos und starrt vor sich hin. Owen hält ein Klemmbrett in der Hand. Julie steht etwas abseits und beobachtet Max intensiv.

OWEN: Also, Ihr Name ist Max Tresillian, ist das richtig? Sie wohnen 106 Endeavour Terrace, richtig? Eltern Sandra und Dave, ja?

Keine Reaktion von Max, Owen sieht Jack resigniert an.

OWEN: Du bist in Gewahrsam von Torchwood.

Bei diesem Wort springt Max auf, hämmert mit den Fäusten gegen das Glas der Zelle und brüllt.

OWEN: Und fünf, sechs ... passt auf. Wenn wir bei zehn ankommen ...

Max setzt sich mit dem gleichen leeren Gesichtsausdruck wie vorher zurück auf die Bank in der Zelle. Jack und Julie sehen sich verblüfft an.

OWEN: Er hört einfach auf. Wenn das eine drogeninduzierte Psychose ist, dann eine sehr spezielle.
JULIE: Er reagiert auf das Wort Torchwood.

Max macht das Gleiche noch mal, Julie blickt Jack grinsend an.

OWEN: (laut, um das Brüllen von Max zu übertönen) Danke, Julie.
JULIE: (Grinsend, zu Max) T'schuldigung. (Nachdenklich zu Owen) Wenn das durch Retcon verursacht wird, haben wir eine Million weitere Probleme. Aber irgendwie spüre ich da etwas anderes ...

Ihre Stimme verklingt, sie schaut ins Leere. Jack wendet sich zum Gehen, er tippt Julie auf die Schulter. Sie erwacht aus ihrer Starre. Jack schlägt Owen im Vorbeigehen leicht auf den Arm.

JACK: Lass' uns wissen, was die Scans sagen.
OWEN: Aber was ist mit Suzie? Was sollen wir mit ihr machen?
JACK: Keine Ahnung. Was meinst du?
OWEN: (mit einem kleinen Lächeln) Du bist der Boss.

Jack nickt nachdenklich, dann dreht er sich um und geht endgültig. Owen folgt ihm. Im Hinausgehen sagt Jack beiläufig:

JACK: Torchwood!

Julie dreht sich um und bleibt stehen, den Blick auf Max gerichtet, der wieder brüllend gegen die Scheiben hämmert. An der Tür dreht sich Jack noch einmal um.

JACK: Julie, kommst du?

Julie zuckt leicht zusammen, dann folgt sie ihnen.

ZUR GLEICHEN ZEIT IM VERHÖRRAUM

Suzie sitzt wieder in ihrem Rollstuhl hinter dem Tisch, sie hat ein hellblaues Oberteil unter einer dunkleren Jacke an und das Tuch um den Kopf. Ihr gegenüber sitzt Gwen. Sie sind allein in dem Raum, jede mit einem Becher Kaffee vor sich.

SUZIE: Kannst du nicht Jack fragen? Nur ein kleiner Gefallen? Ich möchte meinen Vater sehen.
GWEN: Sag' uns, wo er ist, dann können wir ihn hierher bringen.
SUZIE: Ich werde ihn nicht einmal in die Nähe von Torchwood lassen. Wenn er noch lebt.
GWEN: Was ist denn mit ihm?
SUZIE: Krebs. All dieses Warten und dann gehe ich hin und sterbe als Erste.
GWEN: Ich könnte in deinem Namen Kontakt mit ihm aufnehmen.
SUZIE: Und was sagen?

Verlegene Stille, beide trinken einen Schluck Kaffee.

SUZIE: Nun, erzähl' mir ein bisschen. Seit ich weg bin, gefällt es dir?
GWEN: (heftig) Ja. Nun, du weißt, dieser Ort ist etwas ... es ist verrückt, nicht wahr?

Suzie lächelt.

SUZIE: Krank.

Gwen lächelt zurück.

GWEN: Völlig durchgeknallt.
SUZIE: Der beste Job, den ich je hatte.
GWEN: Meiner auch.
SUZIE: Und der schlimmste.
GWEN: Ja, wem sagst du das.
SUZIE: Das komische ist, da meinst du, wenn du tot bist, vermissen dich alle. Du wärst unverzichtbar. Aber nun schau, was passiert ist. Ich wurde ersetzt ... von jemand besserem. Du bist mit dem Handschuh weit besser als ich jemals.
GWEN: Ich hatte bloß Glück.
SUZIE: Nein, das ist mehr als Glück. Die anderen mögen dich mehr.
GWEN: Sag' das nicht.
SUZIE: Du hast meinen Job bekommen. Fast als hättest du das geplant.
GWEN: Das habe ich aber nicht. Entschuldige, aber ich habe meine eigenen Aufgaben bei Torchwood und ich bin weit mehr als der Ersatz für dich.
SUZIE: Hast du mit Owen geschlafen?

Gwen schaut sie nur an, dann schaut sie weg und nippt verlegen an ihrem Kaffee.

SUZIE: Da hast du es, du hast mich sogar da ersetzt.

IN JACKS BÜRO

Jack sitzt an seinem Schreibtisch und studiert ein paar Dokumente. Gwen stürmt herein und bleibt mit verschränkten Armen vor dem Tisch stehen. Aber sie sagt nichts, beginnt nur hin und her zu gehen. Jack beginnt zu sprechen, ohne sie anzusehen.

JACK: Ich hatte mal einen Lover, der so hereinkam. Ganz großer Auftritt. Es wurde schnell langweilig. Aber er hatte einen Zwillingsbruder, also nahm ich es hin. Akrobaten-Zwillinge. Mann, ich sollte wirklich dieses Buch schreiben. Vielleicht sogar mit Illustrationen. Die könnte Julie machen. Wusstest du, dass sie ganz gut zeichnen kann?

Jetzt schaut er Gwen an. Sie läuft immer noch mit verschränkten Armen vor dem Schreibtisch hin und her, den Kopf gesenkt.

JACK: Ich kann sehr lange reden, wirklich sehr lange.
GWEN: Ich brauche eben eine Weile, die Dinge zusammen zu kriegen.
JACK: Und das heißt?
GWEN: Suzie hatte den Handschuh damals. Du hast ihn in ihre Verantwortung gegeben. Aber sag' mir, Jack, hast du jemals nach ihrem Vater gefragt?
JACK: Was meinst du?

Gwen beugt sich nach vorne und stützt die Hände auf den Tisch. Ihr Gesicht ist jetzt ganz nahe an Jacks.

GWEN: (eindringlich, anklagend) Er hat Krebs. Er stirbt langsam, schon seit Jahren. Und was tust du? Du gibst seiner Tochter das Gerät, das Menschen wieder zum Leben erweckt! Ist es da ein Wunder, dass sie davon besessen war?
JACK: (laut) Oh, also ist das eigentlich alles meine Schuld?!
GWEN: (wird ebenfalls lauter) Nun, nicht? Hast du jemals darüber nachgedacht? Hast du ... hast du dich jemals um Suzie gekümmert? Hast du jemals ... darüber nachgedacht, was der Handschuh ihr antun würde?
JACK: Von Anfang an hast du gedacht, du wärst für Suzies Tod verantwortlich. Weil du damals gerade dazukamst Jetzt hast du sie wieder auferweckt, weil du es so sehr wolltest. Okay! Wir sind beide verantwortlich dafür! Also, was zur Hölle machen wir jetzt mit ihr?
GWEN: (leise, resigniert) Ich weiß nicht.

Einen Moment schweigen beide.

GWEN: Was, wenn sie nie stirbt? Hast du darüber mal nachgedacht? Wie ... unsterblich, für immer. Nur du und sie.
JACK: Nein, nicht nur ... niemals.
GWEN: Es könnte sein.
JACK: Ich würde es ihr nicht wünschen. Eher töte ich sie jetzt sofort.
GWEN: Das würdest du, hm? Sie umbringen?
JACK: Ja.
GWEN: Wirklich?
JACK: Oh ja!

Die Sprechanlage piept.

OWEN: Jack, kannst du für eine Sekunde in den Besprechungsraum kommen. Wir haben da was, dass du dir ansehen musst. Es ist wichtig.

Jack steht auf und geht hinaus. Er lässt Gwen einfach da stehen. Sie schüttelt den Kopf.

IM BESPRECHUNGSRAUM

Julie, Toshiko und Ianto sind schon dort, als Jack hereinkommt. Owen erläutert etwas an dem großen Monitor.

OWEN: Julie hat mich darauf gebracht. Wir haben uns die Aufzeichnungen von den Auferweckungen noch einmal angesehen. Dann habe ich sie durch den Philharmon-Filter gejagt. Seht euch das an.

Auf dem Bildschirm läuft die Szene, ganz in Grün getaucht, ab. Zwischen Gwen und der Leiche auf dem Tisch sieht man eine Art Lichtbogen, der sich schillernd bewegt.

OWEN: Das ist der Moment, als Gwen Mark Briscoe auferweckt hat. Seht ihr? Nun, seht euch seinen erneuten Tod an. Seht ihr, der Energiefluss stoppt exakt, als er stirbt. Aber jetzt, seht euch die Szene mit Gwen und Suzie an.

Er tippt auf seinem PDA etwas ein und die Auferweckung von Suzie erscheint auf dem Bildschirm, gerade als Jack das Messer in ihre Brust stößt. Der Lichtbogen ist viel stärker.

JACK: Whow.
TOSHIKO: Was ist das?

Statt Owen antwortet Julie.

JULIE: (tonlos) Energie. Leben ....

Sie blickt immer noch auf dem Bildschirm, der Lichtbogen spiegelt sich in ihren Augen. Tosh, Jack und Ianto starren sie an. Owen nickt mit zusammengepressten Lippen.

OWEN: Aber bei Suzie ist es eine permanente Verbindung und sie wird immer stärker. Sie besteht weiter, auch jetzt gerade. Sie zieht das Leben aus Gwen ab.
JACK: Alles hat seinen Preis.

IM VERHÖRRAUM

Gwen kommt mit einem Tablett die Treppe herunter in den Raum. Sie stellt es auf den Tisch, darauf zwei Tassen und ein Teller mit Keksen.

SUZIE: Noch mehr Kaffee? Ist das alles, was du machst? Lass' mich in Ruhe.
GWEN: Nimm' wenigstens ein Plätzchen. Los. Für mich.

Sie schiebt ihr das Tablett zu und nimmt den Teller herunter. Darunter liegt ein Zettel, auf dem steht "Ausflug?"

IM BESPRECHUNGSRAUM

Die anderen halten Kriegsrat.

JACK: Der Träger des Handschuhs kann jemanden zurückbringen, aber dafür verliert er sein eigenes Leben.
TOSHIKO: Wie können wir es stoppen?
JULIE: Wir müssen sie töten. Suzie muss sterben.

Die anderen sehen sie an. Jack nickt.

TOSHIKO: Wieder?
OWEN: Wer soll das tun?
JACK: Wie du schon sagtest.

Er zieht die Waffe und hält sie hoch.

JACK: Ich bin der Boss.

Er geht hinaus. Tosh sieht ihm nach, dann die anderen an. Sie und Owen gehen ebenfalls. Julie und Ianto bleiben zurück. Ianto sieht Julie von der Seite her an.

IANTO: Julie?
JULIE: (leise, ohne ihn anzublicken) Wenn er meint ... aber ich glaube nicht, dass es so funktionieren wird.

Ianto schaut sie verstört an.

IM VERHÖRRAUM

Jack kommt die Stufen herunter in den Raum, die entsicherte Waffe zur Decke gerichtet. Der Raum ist leer. Überrascht sieht er sich um.

JACK: Toshiko. Wo zur Hölle ist Suzie? Und wo ist Gwen?
TOSHIKO: (an ihrem Computer) Im Verhörraum.
JACK: Nein, da sind sie nicht ... finde sie, schnell!

AUF EINEM PARKPLATZ AM MILLENNIUM CENTER ZUR GLEICHEN ZEIT

Gwen schiebt Suzie in ihrem Rollstuhl zu einem der parkenden Autos.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Toshiko steht an ihrem Computerarbeitsplatz.

TOSHIKO: Ich kann sie nicht finden. Warte einen Moment. Ich scanne.

Owen kommt die Treppe hinter ihr herunter und stellt sich neben sie. Julie kommt aus einem anderen Raum zu ihnen.

TOSHIKO: Nichts. Nichts auf den internen Aufzeichnungen.
OWEN: Was ist los, wo sind sie hin?

Jack kommt zu ihnen, er macht gerade sein Holster zu.

JACK: Sucht weiter ... zeig' mir den SUV.

Toshiko tippt auf die Tastatur ein. Ein Bild der Torchwood-Garage erscheint auf dem Monitor.

TOSHIKO: Ist noch da. Ich versuche es mal mit den externen Kameras.... Was ist mit Gwens Wagen?

Auf dem Monitor erscheinen verschiedene Bilder des Außenbereichs. Auf einem sieht man Gwen und Suzie. Toshiko holt das Bild näher heran. Man sieht, wie Gwen Suzie aus dem Rollstuhl in den Wagen hilft.

OWEN: Was macht sie da?
JACK: Sie arbeitet an ihrer Entlassung.
TOSHIKO: Unglaublich.
OWEN: Wie blöd ist das denn? Sie glaubt tatsächlich, dass sich einfach zu davonfahren kann.
JACK: Los. Schnappen wir sie uns.

Plötzlich ist die Energie weg, es wird völlig dunkel. Dann geht das Notlicht an.

JACK: Was zur Hölle ...

Sämtliche Türen in der Basis verschließen sich mit lautem Poltern selbsttätig.

JACK: (laut rufend) Ianto? Ianto?

Er erscheint im Licht einer brennenden Taschenlampe, die er in Hüfthöhe hält, neben dem Fundament der Fontäne.

IANTO: Captain!
JACK: Was ist passiert?
IANTO: Aber ich dachte, Sie hätten das gemacht. Wir sind in den Sicherheitsmodus gegangen.
JACK: Dann heb' es wieder auf.
IANTO: Das kann ich nicht. Das ist hundertprozentig. Die Türen sind verschlossen. Wir sind hier eingeschlossen.

AN GWENS WAGEN

Gwen fesselt Suzies Handgelenk mit Handschellen am Beifahrersitz. Sie selbst sitzt schon neben ihr und schnallt sich jetzt an.

GWEN: Ich bringe dich zu deinem Vater und das war's, okay? Tut mir leid. Ich muss verrückt sein. Jack ist ja nicht blöd. Er wird uns erwischen.

SUZIE: Oh, das kannst du nicht wissen. Wir könnten Glück haben.

Gwen lässt den Wagen an und fährt vom Parkplatz.

IN DER BASIS

Es ist immer noch sehr dunkel. Jack, Owen und Ianto kommen die Wendeltreppe herunter, alle mit Taschenlampen. Toshiko sitzt an ihrem Computer. Niemand hat bisher bemerkt, dass Julie nicht mehr bei ihnen ist.

TOSHIKO: Alles weg. Computer, mobile Überwachung, die Aufzüge, alles ... wir sind komplett von der Außenwelt abgeschnitten.

JACK: (zu Owen) Wie lange hat Gwen noch, bevor es sie umbringt?
OWEN: Zwei Stunden, vielleicht weniger.
TOSHIKO: Los! Denkt nach! Wenn Suzie die Abschottung verursacht hat, wie hat sie das gemacht?
OWEN: Eine Überlastung erzeugt?
TOSHIKO: Nein. Sie ist offiziell tot, der Computer hätte ihr keinen Zugang gewährt.
JACK: Wie hat sie es dann gemacht? Was zur Hölle hat sie getan?!
TOSHIKO: Es muss eine Antwort geben. Suzie war physisch nicht in der Lage, die Abschottung zu initiieren, und Gwen hätte es auch nicht zugelassen. Aber hier ist niemand anderes!
JACK: Moment ... wir haben doch noch einen Gast.

Er läuft los in Richtung Zellentrakt, Owen folgt ihm. Vor Max Zelle bleiben sie stehen, Jack leuchtet hinein. Max sitzt im Schneidersitz auf dem Boden, ohne Hemd, und wiegt den Oberkörper hin und her. Dabei rezitiert er etwas.

MAX: .. dem ich mich nie gestellt.

DerTod stand gütig mir bereit,
..sein Gefährt trug nur
..uns zwei und die Unsterblichkeit
..denn ich hielt nicht an
..für den Tod ....

OWEN: Ist das ein Gedicht?
JACK: Vielleicht. Emily Dickinson?
OWEN: Was hat das zu bedeuten?
JACK: Es ist ein verbaler Auslöser. Sag' es laut, wiederhole es vielleicht hundertmal und die Basis wird verschlossen.
OWEN: Aber wenn das ein Teil des Sicherheitssystems ist, müsste Suzie ein Sprachsteuerungsprogramm installiert haben, vor langer Zeit.
JACK: Als sie noch am Leben war, genau. Max ist nur ein Trojanisches Pferd. Suzie hat das Ganze von Anfang an so geplant.

Sie rennen wieder in die Haupthalle zu Toshiko und Ianto.

JACK: Versteht ihr? Max, das Retcon, alles, das war alles ein Köder, um uns zu veranlassen, Suzie wiederzubeleben.
OWEN: Sie hat Max den ganzen Komplex unterbewusster Auslöser eingepflanzt.
TOSHIKO: Also, sie stirbt und Max wird zur Zeitbombe ... Er sieht sie drei Monate nicht und, bumm, die Programmierung springt an. Er folgt Suzies Programm und beginnt zu töten.
JACK: Und die ganze Ereigniskette bringt uns dazu, Suzie wiederzuerwecken.
TOSHIKO: Und dann entkommt sie!
OWEN: Du musst zugeben, das ist nicht schlecht! Ich nehme sie für mein Team.
TOSHIKO: Wenn sie die ganze Basis abschotten konnte, muss sie auch eine Möglichkeit installiert haben, um das im Notfall wieder rückgängig zu machen.
JACK: Ja, fragen wir Julie. (Er sieht sich suchend um) Julie! Wo ist sie?

Alle vier sehen sich ratlos an, Ianto zuckt mit den Schultern.

JACK: Ich hasse es, wenn sie das tut …

IN GWENS WAGEN

Gwen sieht Suzie an, die den Kopf an den Seitenholm gelehnt hat und leicht lächelt. Gwen lächelt ebenfalls.

GWEN: Du hast ein bisschen mehr Farbe bekommen.
SUZIE: Das verdanke ich dir.

Kleine Pause, Gwen sieht sie an. Gwen sieht ungewöhnlich blass aus.

SUZIE: In der Nacht ... meiner letzten Nacht auf Erden, wie ich dachte ... bevor ich mich selbst erschoss, habe ich Jack genau in den Kopf geschossen. Ich habe ihn getötet, er war mausetot und dann steht er einfach auf und lebt. Habe ich recht? Ist es so passiert? Gwen?
GWEN: Ja, ist es.
SUZIE: Also kann er eine Kugel in den Kopf überleben?
GWEN: Ja.
SUZIE: Wie?
GWEN: Ich weiß es nicht. Er wollte es nicht genau erklären. Er meinte, ihm wäre vor einer ganzen Weile etwas zugestoßen. Er sagte ... er sagte, er könne nicht sterben. Niemals.
SUZIE: Und er maßt sich ein Urteil darüber an, ob ich leben darf. Captain Jack macht es sich sehr einfach, nicht wahr?

Pause, die beiden schauen sich an.

SUZIE: Wunderst du dich nie?
GWEN: Worüber?
SUZIE: Wer er ist?
GWEN: Die ganze Zeit.

Der Wagen fährt weiter durch die nächtliche Stadt.

IN DER BASIS

Ianto sitzt auf einer Treppe, ein Handy am Ohr. In dem Handy steckt ein Kabel! Ein Freizeichen ist zu hören. Ianto steht auf und dreht sich um.

IANTO: Ich habe eine Verbindung, Sir.

Jack kommt zu ihm.

JACK: Wie hast du das geschafft? Wir sind abgeschottet!
IANTO: Ich habe die Fontäne als Verstärker benutzt.

Jack nimmt das Telefon und geht damit zu den Computern zurück, wo die anderen warten.

JACK: Gute Arbeit, Ianto! (er will wählen, stoppt aber, denkt nach) Aber wen zur Hölle rufen wir an?

IM POLIZEIHAUPTQUARTIER IN CARDIFF

Ein großer Raum mit vielen Schreibtischen. An einem steht eine Frau auf und hält einen Telefonhörer hoch.

POLIZISTIN: Detective Swanson.

Detective Swanson geht zu ihr hin.

DETECTIVE SWANSON: Wer ist dran?
POLIZISTIN: Torchwood.

Swanson nimmt den Hörer und seufzt.

DETECTIVE SWANSON: Sie verschwenden besser nicht meine Zeit.
JACK: (durch das Telefon) Eigentlich wollte ich Sie um einen Gefallen bitten.
DETECTIVE SWANSON: Die unbedeutende Polizei soll dem mächtigen Torchwood helfen? Warum helfen Sie sich nicht selbst? Wie Sie es normalerweise tun.
JACK: Weil wir es nicht können.
DETECTIVE SWANSON: Wie kann das denn?
JACK: Nun, wir sind irgendwie beschäftigt.
DETECTIVE SWANSON: Nun, wir sind auch beschäftigt, versuchen Sie es bei jemand anderem.
JACK: Nein, nein ... es ist so, wir können im Moment nicht, weil wir irgendwie feststecken.
DETECTIVE SWANSON: In welcher Weise?
JACK: Wir sind eingeschlossen.
DETECTIVE SWANSON: Sie sind eingeschlossen?
JACK: Irgendwie.
DETECTIVE SWANSON: Wo eingeschlossen?
JACK: Hm - in unserer eigenen Basis.
DETECTIVE SWANSON: Sie sind in Ihrer eigenen Basis eingeschlossen?
JACK: Und das ist nicht lustig.

Detective Swanson grinst von einem Ohr zum anderen, sie amüsiert sich köstlich.

DETECTIVE SWANSON: Und wie genau kann ich Ihnen helfen?
JACK: Wir brauchen einen Gedichtband.

Swanson grinst schon wieder. Jack scheint es zu spüren.

JACK: Das ist nicht lustig! (leise zu sich selbst) Verdammt, Julie! Warum tust du mir das an?!

IN GWENS WAGEN

GWEN: Oh Gott, nachts autofahren ...

Sie schaltet das Radio an. Ein Song klingt durch das Auto.

SUZIE: Oh, mein Gott.
GWEN: Ich kenne das Lied nicht.
SUZIE: Es ist ein Oldie. Meine Mutter sang es immer für mich, als ich ein Kind war. Vor all' diesen Jahren, bevor ich starb.

Suzie hat Tränen in den Augen und schnieft ein bisschen. Gwen schaut verlegen nach vorne. Das Lied klingt durch die Stille im Wagen.

IM POLIZEIHAUPTQUARTIER

Detective Swanson steht an dem Schreibtisch, umringt von anderen Polizisten. Sie hat Jacks Anruf auf Lautsprecher geschaltet und alle hören gespannt zu.

DETECTIVE SWANSON: Also gut, Captain Jack, sagen Sie das bitte noch einmal. Laut und deutlich.
JACK über Lautsprecher: Wir sind in unserer Basis eingeschlossen und kommen hier nicht raus.

Die Polizisten brechen in Gelächter aus.

JACK: Ok, ihr hattet euren Spaß. Hören Sie zu, Detective Swanson, jemand aus unserem Team ist in Gefahr.
DETECTIVE SWANSON: Gut, Sie haben Recht, (zu den Polizisten) zurück zur Arbeit ... (Die Leute gehen weg, sie nimmt wieder den Hörer hoch) Ok, wir haben es. Gesammelte Werke, das kostet Sie 20 Pfund.
JACK: Was steht darin?
DETECTIVE SWANSON: Ähm, ich weiß nicht, was soll ich machen?!
JACK: Finden Sie "der Tod stand gütig mir bereit". Lesen sie den nächsten Vers vor.
DETECTIVE SWANSON: Und wenn es nicht funktioniert?
JACK: Lesen Sie das ganze Buch vor.
DETECTIVE SWANSON: Das wird eine lange Nacht.

Sie hält einer Kollegin ihre Kaffeetasse hin, diese nimmt sie und geht, um ihr einen Kaffee zu holen.

IN GWENS WAGEN

Gwen fallen fast die Augen zu, sie versucht sich krampfhaft wach zu halten. Suzie schaut sie lächelnd an.

SUZIE: Müde?
GWEN: Mir geht's gut.
SUZIE: Ich will nicht, dass du während der Fahrt einschläfst. Eine Leiche in diesem Wagen ist genug, danke.
GWEN: Sag' sowas nicht.
SUZIE: Was?
GWEN: Leiche. Denn du bist keine.
SUZIE: Was bin ich dann?
GWEN: Keine Ahnung, aber das nicht.

Kleine Pause.


GWEN: Wenn man tot ist ... ich meine, wenn man stirbt ... was passiert dann?
SUZIE: Was willst du von mir hören?
GWEN: Die Wahrheit.
SUZIE: Wirklich?
GWEN: Sag' es mir.
SUZIE: Bist du gläubig?
GWEN: Na ja, irgendwie schon, weißt du.
SUZIE: Glaubst du an den Himmel?
GWEN: Ich weiß nicht.
SUZIE: Doch, das tust du. Was glaubst du?
GWEN: Dumm, aber irgendwie denke ich ... nun, weiß du, so weißes Licht und das alles. Und ich denke, meine Großmutter wird dort sein. Auf mich warten. Der Geruch von Karbol.

Suzie lächelt spöttisch.

SUZIE: Dein Glaube hat die Grundschule nie verlassen.
GWEN: Also was ist da draußen?
SUZIE: Nichts, einfach gar nichts.

Gwen starrt sie schockiert an.

GWEN: Aber - aber, wenn da nichts ist, was ist dann der Sinn des Ganzen?
SUZIE: Das hier ist es. Fahren durch die Dunkelheit. Alles ist ödes, unbedeutendes Zeug. Wir sind nur Tiere, heulend in der Dunkelheit, denn das ist besser als Stille.

Gwen ist sehr still, nachdenklich.

SUZIE: Ich habe über Torchwood nachgedacht, all diese Aliens, die zur Erde kommen ... warum zur Hölle? Aber das ist nur ein Instinkt. Sie kommen hierher, weil es hier Leben gibt, das ist alles. Motten, die eine Flamme umschwärmen. Wesen, die in der Kälte dicht zusammenrücken.
GWEN: Also, wenn man stirbt, ist es nur ...
SUZIE: Dunkelheit.
GWEN: Und man ist ganz alleine? Da ist niemand anderes?
SUZIE: Das habe ich nicht gesagt.
GWEN: Was meinst du damit?
SUZIE: Warum, meinst du, wollte ich so verzweifelt zurückkommen? Da ist etwas da draußen ... in der Dunkelheit ... und es bewegt sich.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Jack telefoniert immer noch mit Detective Swanson.

JACK: Sich trennen ist in den Himmel sehen/ Und in die Hölle fahren. - Nein, versuchen Sie etwas anderes.
DETECTIVE SWANSON: Erfolg scheint dem am süßesten / der ihn nicht haben kann.
Junge, die war ja eine richtige Stimmungskanone.
JACK: Erfolg scheint dem am süßesten / der ihn nicht haben kann. Auch nichts.
TOSHIKO: Wartet mal, mir kommt da ein Gedanke ...wenn Worte die Abschottung in Gang gesetzt haben, vielleicht heben Nummern sie wieder auf ... Versucht mal die ISBN-Nummer, jedes Buch hat eine andere.
JACK: Haben Sie die?
DETECTIVE SWANSON: Jau, Moment, ich sehe nach ...
TOSHIKO: Lesen Sie sie vor.

Sie setzt sich an ihren Computer, um die Nummer einzutippen.

JACK: Die Tastaturen funktionieren doch nicht.
TOSHIKO: Aber die Membran unter den Tasten könnte den Code erkennen.
DETECTIVE SWANSON: Okay, ich habe sie!
JACK AND DETECTIVE SWANSON: ISBN 019 8600 585.

Toshiko tippt die Nummer ein, der Computer springt wieder an, dann die Lichter. Das Geräusch der sich öffnenden Türen ist zu hören.

JACK: Das ist es! Los, alle Mann, bewegt euch! Cathy, danke.
DETECTIVE SWANSON: Bitte schön!

Jack und Owen laufen aus der Halle zur Garage. Toshiko arbeitet schon wieder an ihrem Computer.

TOSHIKO: (über die Sprechanlage) Ich habe das Signal von Gwens Wagen gefunden. Er steht vor einen Krankenhaus. Ich sende euch die Koordinaten.

Der SUV mit Jack und Owen fährt mit Vollgas auf einer Straße, beide haben die Kommunikatoren im Ohr.

JACK: Wir sind auf dem Weg. Wie lange hat Gwen noch?
OWEN: Ich kann nur schätzen, aber ich gebe Gwen noch rund 40 Minuten.
JACK: Cathy, ich möchte, dass Sie die Straße vor uns sperren. Ich werde für einige Zeit die Geschwindigkeitsbegrenzung überschreiten.

In der Polizeistation gibt Cathy Swanson Anweisungen an ihre Mitarbeiter.

DETECTIVE SWANSON: An alle Einheiten, Torchwood hat Vorrang, ich wiederhole, Torchwood hat Vorrang.

IM KRANKENHAUS

Gwen schiebt Suzie in einem Rollstuhl einen Korridor entlang und in eines der Zimmer. Dort liegt Suzies Vater, angeschlossen an Schläuche und Geräte. Gwen schiebt Suzie an das Bett, dann schließt sie die Zimmertür.

GWEN: Suzie... ich weiß nicht, ähm ... ich bin nicht ... (sie hebt ihre Hand an ihren Hinterkopf) Oh mein Gott, diese Kopfschmerzen, es ist ... (sie lässt die Hand wieder sinken, sie ist voller Blut, entsetzt betrachtet Gwen sie) Was passiert mit mir?
SUZIE: Es tut mir leid. Du wurdest in den Kopf geschossen. Langsam. Und glaube mir, es tut weh!

Sie nimmt das Tuch ab, dass um ihren Kopf gewickelt ist, und berührt vorsichtig die Stelle, wo die Austrittswunde sein sollte.

SUZIE: Viel besser. Es ist fast ganz weg.
GWEN: Nein!

Sie bricht in der Zimmerecke zusammen, keuchend vor Schmerzen, mit Tränen in den Augen.

GWEN: Nein, nein, nein ...

Suzie steht aus dem Rollstuhl auf und lehnt sich über das Bett.

SUZIE: Dad?

Gwen weint vor Schmerzen, sie hockt in der Ecke, die Hande auf dem Kopf.

SUZIE: Ich bin's, Dad. Wach auf! (sie schüttelt ihn an der Schulter) Dad? Ich bin's, Suzie.

Ihr Vater öffnet die Augen und sieht sie an, erst verschleiert, dann klarer.

SUZIE: Hallo, Dad.

Sie zieht ihm heftig den Beatmungsschlauch heraus.

SUZIES VATER: Ohh!
SUZIE: Und Auf Wiedersehen!

Sie lächelt grausam.

GWEN: Was tust du da?

Der Überwachungsmonitor beginnt hektisch zu piepen, dann in einem Dauerton. Es wird nur noch eine flache Linie angezeigt.

SUZIE: Oh, dafür hat es sich gelohnt zurückzukommen. Um ihn in die Hölle zu schicken. Genau das, was der Bastard verdient hat.

Suzie stößt Gwen unsanft in den Rollstuhl und schiebt sie aus dem Zimmer. Gwen versucht sich irgendwo festzuhalten, aber sie kann ihre Bewegungen nicht mehr richtig koordinieren.
Hinter ihnen bricht hektische Betriebsamkeit aus, Krankenschwestern und Ärzte rennen in das Krankenzimmer, Wiederbelebungsmaßnahmen werden eingeleitet. In dem ganzen Chaos erscheint auch Julie und schaut sich suchend um. Auch sie trägt einen Kommunikator. Dann blickt sie den Flur entlang, aber Suzie und Gwen sind nicht mehr zu sehen. Ratlos steht Julie auf dem Flur und blickt mehrmals in beide Richtungen. Dann schließt sie die Augen und atmet tief ein.
Auf dem Parkplatz hebt Suzie die fast bewußtlose Gwen in ihren Wagen, steigt dann selbst auf der Fahrerseite ein und fährt davon.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Toshiko sitzt an ihrem Computer und verfolgt auf einer Karte den Weg von Gwens Auto.

TOSHIKO: Sie fahren wieder. Noch kann ich nicht erkennen, wohin.

AUF EINER STRASSE IN CARDIFF

Der SUV fährt mit Höchstgeschwindigkeit die Straße entlang.

JACK: Behalte sie im Auge, wir holen auf.

Sein Handy klingelt, Jack geht ran.

JACK: Hallo?
SUZIE: (aus Gwens Wagen) Hat dir das Gedicht gefallen, Jack?
JACK: Suzie, lass' nicht zu, dass sie stirbt. Der Handschuh tötet Gwen und erhält dich am Leben.
SUZIE: Ich weiß.
JACK: Dann hör' auf damit.
SUZIE: Aber ich lebe wieder. Warum sollte ich aufhören?
JACK: (flehend/beschwörend) Für Gwen.
SUZIE: Sie hat mich ersetzt. Jetzt mache ich das Selbe mit ihr. Ist das nicht fair?
JACK: Suzie, wir haben einen Sender in diesem Wagen, wir werden dich finden, das verspreche ich.
SUZIE: Und was willst du dann tun?
JACK: Wenn sie tot ist, werde ich dich umbringen, Suzie Costello. Das verspreche ich dir, ich werde ich zum letzten und endgültig letzten Mal töten.
SUZIE: (weinend) Würdest du das? Wenn ein Teil von ihr jetzt in mir ist? Könntest du das wirklich tut, wenn ich alles wäre, was von ihr noch übrig ist?
JACK: (verzweifelt) Warum tust du das?
SUZIE: (weinend) Weil das Leben alles ist, Jack. Du solltest das wissen. Ich werde alles tun um zu bleiben. Alles.
JACK: (flehend) Suzie. Bitte. Beende es.
SUZIE: Sie ist wirklich etwas Besonderes. Gwen Cooper. Sie ist besser als ich. Sie ist so viel besser. Ich war nie so gut. Jack, es tut mir leid.

Sie legt auf.

JACK: (schreit) Suzie!
TOSHIKO: Jack, sie fährt auf der B587 zur Küste. Da gibt es einen Ort namens Hedley Point, mit einer Fähre, die zu den Inseln rübergeht. Beile dich.
JACK: Owen, wie lange noch?
OWEN: Nur Minuten.

Jack versucht verzweifelt, noch mehr Geschwindigkeit aus dem SUV herauszuholen. Im Hintergrund wird der Himmel langsam heller.

HEDLEY POINT AM QUAI

Inzwischen ist es Morgen geworden. Gwens Wagen fährt die Uferstraße entlang und hält dann an einem Metalltor. Suzie steigt aus und zieht die halb bewußtlose Gwen aus dem Wagen. Sie stützt sie, als sie an dem Tor vorbei auf den Quai gehen, auf die Fähre zu.

SUZIE:Es ist wunderschön, Gwen. Kannst du es sehen? Wir werden die Fähre nehmen. Rausfahren. So weit wie wir können. Wir bleiben nicht stehen, damit er uns nicht wehtun kann. Wir werden immer weitergehen, du und ich ...

Gwen bricht zusammen, sie kann nicht weitergehen. Suzie lässt sie zu Boden sinken und kniet sich neben sie.

SUZIE: Oh, es tut mir leid. Bist du tot? Gwen?

Hinter ihr tritt Julie hinter einem Schuppen hervor und geht auf sie zu. Direkt hinter Suzie bleibt sie stehen.

SUZIE: (zu Gwen) Kannst du mich hören? Gwen? Arme Gwen Cooper? (sie küsst Gwen kurz und legt sie dann auf den Boden) Gute Reise.

Sie steht auf und will davongehen, da bemerkt sie Julie.

SUZIE: (hasserfüllt) Julie. Ich hätte es wissen müssen.
JULIE: (kalt) Hast du wirklich geglaubt, dass du damit durchkommst?

Sie schaut kurz über Suzies Schulter, daraufhin schaut auch diese zurück. Der SUV hält hinter Gwens Wagen mit quietschenden Bremsen. Jack und Owen springen mit gezogenen Waffen heraus und rennen los.

SUZIE: (hämisch zu Julie) Was willst du jetzt tun? Mich umbringen oder Gwen retten? Sie stirbt, Julie. Was ist dir wichtiger?

Sie stößt Julie abrupt zur Seite und rennt zur Quaispitze. Julie schaut ihr noch kurz nach, dann kümmert sie sich um Gwen.

JULIE: (leise, zu sich selbst) Beides, Suzie, beides ...

Sie kniet sich neben Gwen, nimmt sie in die Arme und schließt die Augen. Ein schwaches Glimmen, in der Morgensonne nur schlecht zu erkennen, erscheint um ihren Körper. Jack rennt an ihnen vorbei zu Suzie. Owen, der ihm folgt, bleibt bei ihnen stehen, steckt seine Waffe hinten in seine Hose und kniet sich neben sie.
Suzie bleibt am Ende des Quais stehen, die Fähre ist schon auf dem Weg aus dem Hafen hinaus. Sie kann nicht weiter und dreht sich zu Jack um, der mit gezogener Waffe vor ihr steht.

JACK: Lass sie gehen.
SUZIE: Ich kann nicht.
JACK: Lass Gwen gehen.
SUZIE: (lauter) Ich kann nicht!
JACK: (ohne sich umzudrehen) Owen, wie geht es ihr?

Owen nimmt sie Julie fast gewaltsam aus den Armen, das Glimmen verlöscht, Julie öffnet die Augen. Owen untersucht Gwen hastig. Julie beugt sich nach vorne und legt Gwen die Hand auf die Schulter. Owen sieht sie seltsam an, aber auf Julies bösen Blick hin verkneift er sich jede Bemerkung.

JACK: Owen! Bericht!

Statt seiner antwortet Julie.

JULIE: Ich kann sie noch halten, aber nicht mehr lange. Die Energie fließt direkt zu Suzie.

Jack macht ein erstauntes Gesicht, als werde ihm diese Verbindung erst jetzt bewusst. Dann schaut er wieder Suzie an.

JACK: Wenn ich dich töte, wird sie dann leben?
SUZIE: (flehend) Aber das kannst du nicht, Jack. Schau' mich an. Ich bin das Einzige, dass von Gwen Cooper noch übrig ist, kannst du das nicht sehen? Nicht das kleinste Bisschen von ihr?
JACK: (zieht die Braue hoch und schüttelt ganz leicht den Kopf) Nein, nicht ein bisschen.

Er schießt auf sie. Suzie bricht zusammen, mitten in die Brust geschossen. Sie liegt bäuchlings auf dem Asphalt.

JACK: (schaut über die Schulter nach hinten) Julie? Spürst du etwas?
JULIE: Keine Veränderung.
JACK: Aber ich habe die Verbindung unterbrochen.
JULIE: (schüttelt den Kopf) Nein. Sie besteht immer noch.

Suzie öffnet wieder die Augen und grinst. Sie bewegt die Hand. Jack bewegt sich auf sie zu und richtet wieder seine Waffe auf sie.

JACK: Ich habe dich getötet.
SUZIE: (lachend) Ich kann nicht sterben.

Verzweifelt schießt Jack noch zweimal auf sie.

SUZIE: (immer noch lachend) Ich werde niemals mehr sterben.
JACK: Wie viele davon kannst du noch vertragen?

Er schießt weiter aus nächster Nähe, man hört die Kugeln in ihrem Körper einschlagen. Suzie rollt sich herum und grinst Jack hämisch an.

SUZIE: Das ist alles deine Schuld, Jack. Du hast mich damals angeworben.

Sie starren sich an, Jack verzweifelt nachdenkend, Suzie immer noch hämisch grinsend.
Julie und Owen beobachten alles von ihrem Standpunkt. Dann kommt Jack eine Idee.

JACK: Der Handschuh! (laut zu Jack) Jack, der Handschuh! (dann in den Kommunikator, zu Toshiko) Toshiko! Zerstöre den Handschuh! Er hält die Verbindung aufrecht!

IN DER BASIS

Toshiko ruft hastig von ihrem Computer nach hinten.

TOSHIKO: Ianto, Waffen, Code Fünf.

Ianto läuft los. In der Waffenkammer tippt er den Code ein und nimmt eine Waffe, die einer Pistole ähnlich sieht, aus der Halterung. Er rennt zurück, wo Toshiko schon an dem Tisch wartet, auf dem der Handschuh liegt. er wirft ihr die Waffe aus einiger Entfernung zu und Toshiko fängt sie.

AUF DEM QUAI

Jack schießt noch einmal auf Suzie, die nur lacht.

SUZIE: Captain, mein Captain. Soll ich dir ein Geheimnis verraten? Etwas bewegt sich in der Finsternis. Und es ist auf dem Weg hierher, Jack Harkness. Es kommt dich holen.

IN DER BASIS

Toshiko feuert und der Handschuh zerspringt in viele kleine Bruchstücke.

AUF DEM QUAI

Suzie zuckt einige Male, dann erschlafft ihr Körper. Im gleichen Moment zuckt auch Gwen und beginnt mit einem Keuchen wieder zu atmen. Julie seufzt auf, lässt sie los und sinkt zusammen. Gwen beginnt um sich zu schlagen und zu treten. Owen versucht sie festzuhalten.

OWEN: Hoh! Hoh! Es ist gut. Ist gut, ist gut, ist gut.

Er hält sie fest in seinen Armen, Gwen hört auf sich zu wehren und wimmert leise. Sirenen heulen in einiger Entfernung, zwei Polizeiwagen kommen heran und halten hinter dem SUV. Jack vergewissert sich mit einem Blick nach hinten, dass alles in Ordnung ist, dann schaut er wieder zu Suzie. Die ist diesmal definitiv tot. Mit einem letzten Blick dreht er sich um und geht zu Julie. Er hockt sich neben sie und legt ihr die Hand auf die Schulter. Seufzend lehnt sie sich mit geschlossenen Augen an ihn, er legt ihr den Arm um die Schulter.

JACK: (leise) Alles in Ordnung?

Julie nickt langsam, dann öffnet sie die Augen und blickt zu Gwen. Owen hält sie noch in den Armen, sie blickt sich immer noch voller Angst um. Erst bleibt Gwens Blick an Jack hängen, dann schaut sie Julie an.

JULIE: (nickt ihr zu) Es ist alles wieder in Ordnung. Suzie ist tot.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Gwen sitzt auf einem Stuhl vor einem der Computer und scherzt mit Owen und Toshiko. Jack kommt durch die große Eingangstür herein und schaut zu ihnen. Gwen bemerkt seinen Blick und sieht ihn glücklich an. Jack erwidert ihren Blick ernst, dann wendet er sich ab und geht davon. Gwen sieht ihn nachdenklich hinterher.
In der Leichenkammer wartet Julie schon auf ihn. Sie steht an einem offenen Kühlfach, auf der herausgezogenen Lade liegt Suzies Leiche. Jack stellt sich auf die andere Seite der Lade.

JACK: Danke, dass du das übernommen hast.
JULIE: (sieht ihn schief lächelnd an) Keine Ursache, Ianto hat mir geholfen.
JACK: Nein, ich hätte das tun sollen, aber ...

Er seufzt und lehnt sich an die Wand mit den Fächern, die Hände in den Hosentaschen, und schaut zu Boden.

JACK: Eines Tages wird uns hier der Platz ausgehen.

Beide schweigen eine Zeitlang, dann blickt Jack auf.

JACK: Wie geht es dir?
JULIE: Alles in Ordnung, nur ein bisschen müde - aber das weißt du doch. Warum fragst du?

Sie sieht ihn fragend an, Jack lächelt schwach.

JACK: Eigentlich sollte ich dir böse sein. Was hast du dir dabei gedacht, einfach so zu verschwinden und sie auf eigene Faust zu verfolgen?
JULIE: (lächelnd) Ich kann doch nicht jedem meine kleinen Geheimnisse verraten.
JACK: (ernst) Demnächst keine Alleingänge mehr, abgemacht?

Julie sieht ihn lange an, dann lächelt sie schelmisch.

JULIE: Würdest du mir das denn glauben, hm? - Nur ich konnte euch die Zeit verschaffen, die ihr brauchtet, um die Abschottung aufzuheben und Suzie zu stellen. Hätte ich also wirklich bei euch bleiben sollen?

Jack schaut sie eindringlich an.

JACK: Danke, dass du Gwen so lange am Leben erhalten hast, bis wir da waren. (Dann wechselt er das Thema.) Geht es dir wirklich gut?
JULIE: (mit einem kleinen Lächeln) Seit wann bist du denn so besorgt um mich? Das sieht dir gar nicht ähnlich.
JACK: (sehr ernst) Im 21.Jahrhundert wird sich alles ändern. Du kennst die Prophezeiung. Und ich habe das Gefühl, wir haben nicht mehr viel Zeit ...
JULIE: (lächelnd) Was kann uns schon passieren?
JACK: (ernst) Uns vielleicht nicht, aber was ist mit den anderen? Suzie haben wir schon verloren. Nicht zu vergessen die Menschen auf diesem Planeten.

Julie seufzt. Sie blickt zu Boden, dann wieder zu Jack.

JULIE: Haben wir uns da nicht zu viel vorgenommen? Wie sollen wir die ganze Menschheit retten?
JACK: (müde lächelnd) Manchmal zweifle ich auch daran. Aber das ändert nichts, gar nichts.

Plötzlich grinst er.

JACK: Lass' uns heute nicht mehr darüber nachdenken. Weißt du was? Ich schicke die anderen nach Hause, dann bestellen wir uns eine Pizza und machen es uns gemütlich.

Julie nickt ihm lächelnd zu.

JULIE: Eine gute Idee. Ich kann ja was vorlesen - von Emily Dickinson.
JACK: (grinsend) Oh nein, nur das nicht!

Zusammen schieben sie die Lade mit Suzies Leiche in das Fach und Jack schließt die Tür. Dann gehen sie beide nebeneinander davon.

JULIE: Jack, was sollen wir in die Sterbeurkunde schreiben?
JACK: (nachdenklich) Gute Frage.
JULIE: Eigentlich ist sie ja mehrmals gestorben.
JACK: (ratlos) Ich weiß es nicht. Sagen wir "Tod durch Torchwood".
JULIE: (nickt) Ich werde es Ianto sagen. - Jack, sollen wir nicht lieber ein Schloss an der Tür anbringen, nur für den Fall, dass sie noch einmal aufwacht?

Sie lächelt ihn etwas schief an. Jack schüttelt den Kopf.

JACK: (energisch) Nein, das wird nicht passieren. Die Auferstehungstage sind vorbei, Gott sei Dank.
JULIE: (leise, mehr zu sich selbst) Oh, da wäre ich nicht so sicher. Das ist die Crux mit Handschuhen. Es gibt sie immer paarweise.

Jack bleibt stehen und schaut sie mit zusammengezogenen Brauen fragend an. Sie geht noch einen Schritt, dann bleibt sie stehen und dreht sich zu ihm um. Julie zuckt verlegen mit den Schultern und lächelt entschuldigend. Jack lächelt matt, tritt zu ihr und legt ihr den Arm um die Taille. Gemeinsam gehen sie hinaus.

JULIE: Weißt du, dass ihr unglaubliches Glück hattet mit dieser ISBN-Nummer.?
JACK: Wieso?
JULIE: Die Nummern sind nicht nur für jedes Buch einzigartig, sondern auch für jede Ausgabe. Sie unterscheiden sich nach Verlag, Taschenbuch oder gebunden ...