TORCHWOOD
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Torchwood
1X13: Das Ende aller Tage Gwen und Rhys liegen im Bett. Die Vorhänge vor dem Fenster sind zugezogen.
Gwen liegt auf der Seite, den Kopf in die Hand gestützt und beobachten Rhys beim
Schlafen. Gwen kichert. Rhys dreht sich zu ihr. Sie küssen sich. Rhys steht auf, er ist nackt. GWEN: Geiler Arsch! Rhys bleibt in der Tür stehen und schlägt sich rhythmisch auf die Pobacken.
Gwen lacht laut. Er verlässt das Schlafzimmer. Gwens Handy klingelt. Sie streckt die Hand
danach aus. Gwen kichert und nimmt das Gespräch an. Gwen beendet das Gespräch und steht auf. Sie geht in den Wohnraum, zieht sich im Gehen schnell den Morgenmantel über. Dort angekommen, schaltet sie den Fernseher ein, während Rhys im Küchenbereich Kaffee kocht. NACHRICHTENSPRECHER: (im TV) Es gibt Spekulationen, dass es einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen der letzten Nacht gibt. Insiderberichte legen einen terroristischen Hintergrund nahe. Gwen blickt sich kurz nach Rhys um, dann richtet sie ihre Aufmerksamkeit
wieder auf die Nachrichten. Rhys stellt die Kaffeedose hin und schaut nun auch beunruhigt
auf den Fernseher. Auf dem Bildschirm erscheinen Aufnahmen von riesigen Ufos, die regungslos
über dem Taj Mahal verharren. Auf dem Bildschirm läuft ein Schriftband durch: Die Beatles auf dem Dach der
Abbey Road Studios - Erscheinen der Guillotine verbreitet Furcht in Paris -
Samurai-Krieger wüten in der Tokioter U-Bahn. Die nächsten Szenen auf dem Fernseher
zeigen schreiende Menschen und eine Schießerei von Polizisten mit Soldaten in
historischen Uniformen und mit altertümlichen Gewehren auf dem Stufen eines Gebäudes. Rhys und Gwen sitzen inzwischen beide auf dem Sofa und starren auf den
Fernseher. Rhys hat nun auch seinen Bademantel an. Auf dem Bildschirm werden zwei Leute interviewt. Die Frau trägt ein Kreuz
auffällig über dem Pullover. Gwen und Rhys starren fassungslos auf den Fernseher. Ianto steht auf der erhöhten Ebene in der Halle und liest laut aus der Bibel
vor. Er schaut von seiner Bibel auf und Gwen an. Die sitzt etwas entfernt auf der
unteren Ebene an ihrem Schreibtisch, sie sieht Papiere durch. Owen steht an dem Tisch mit dem Glasbehälter mit der Hand darin und schaut
da rein. Dann richtet er sich auf und dreht sich zu Ianto um. Owen hält sich die verwundete Schulter, während er die Stufen zu Ianto
hinaufgeht. Dabei kommt er auch an Toshiko vorbei, die ebenfalls an ihrem Computer sitzt. Ianto legt die Bibel weg. Owen setzt sich an seinen Computer. Jack sitzt sehr nachdenklich vor seinem Laptop an seinem Schreibtisch, Julie
steht neben ihm, sie stützt sich nach vorne gebeugt mit einer Hand auf dem Tisch ab. Sie
haben leise miteinander gesprochen. Jack steht auf und kommt mit den Händen in den
Hosentaschen aus seinem Büro. Julie folgt ihm langsamer. Sie sieht erschöpft aus, blass,
hohlwangig, mit dunklen Ringen unter den Augen. Jack geht an ihm vorbei. JACK: Ja, danke, Ianto, ich komme auch ohne diesen Aberglauben zurecht. Ihr
Leute liebt aber auch jede Geschichte, die die Zufälligkeit eurer Existenz leugnet. Julie, die neben ihm stehengeblieben ist, grinst kurz, wird aber sofort
wieder ernst. Sie hält sich an seiner Schulter fest. Er legt ihr den Arm um die Taille,
wendet ihr den Kopf zu und lächelt. Jack bleibt zwischen den Computern stehen und wendet
sich an sein Team. Jack wendet sich ab und geht in Richtung Besprechungsraum. Julie lässt Ianto los und wedelt mit der Hand. JULIE: Los, kommt mit! Dann geht auch sie. Im Besprechungsraum setzt sie sich in einen der Stühle an dem großen Tisch. Die anderen kommen nach und nach herein und verteilen sich im Raum. Ianto lehnt sich auf der Seite hinter Julie an einen kleinen Tisch, auf dem ein Laptop steht. Jack steht neben dem großen Bildschirm an der hinteren Wand. Toshiko läuft davor auf und ab, während sie die Grafik auf dem Monitor erklärt. TOSHIKO: Ich habe ein Profil von jeder angezeigten temporalen Anomalie angelegt und alle physischen oder temporalen Muster nachverfolgt. Sie tippt ein Kommando auf ihrem Palmtop ein. Auf der Weltkarte auf dem Bildschirm erscheinen unzählige rote Linien, die alle von einem dicken roten Punkt ausgehen: der Torchwood-Basis. JULIE: (müde) Das hätte ich euch auch so sagen können. Sie schaut zu Owen. Jack blickt sie warnend an und hebt die Hand. Julie presst die Lippen zusammen, dann nickt sie leicht. GWEN: (entgeistert) Scheiße! Jack blickt Owen starr an. Der ist fassungslos. Julie springt plötzlich auf, mit vor Wut funkelnden Augen. Gwen, Toshiko und Owen starren sie entsetzt an. Ianto steht auf und legt ihr die Hand auf ihre Schulter. Jack sieht sie streng an, als sie gerade den Mund zu einer wütenden Entgegnung öffnet. Sie schließt daraufhin den Mund und setzt sich wieder. Aber sie funkelt Owen weiter wütend an. JACK: (beruhigend) Bringt die, die durch die Zeit gefallen sind, hierher, in
die Zellen. Owen antwortet nicht, er blickt zu Boden. Alle schweigen verlegen und
ängstlich. Julie hat den Kopf in die Hände gestützt. Julie hebt den Kopf und sieht ihn skeptisch an. Aber sein Gesicht sagt etwas anderes. Das Team sieht ihn ängstlich und
zweifelnd an. Da piept der Laptop. Ianto dreht sich um und schaut nach, was es gibt. Owen legt seinen Kommunikator an, froh etwas zu tun zu haben. Owen und Toshiko verlassen den Raum. Jack stützt sich erschöpft auf den
Tisch. Gwen schaut ihn vorwurfsvoll an. Jack geht, er gibt Julie mit einer Geste zu verstehen, dass sie mit ihm
kommen soll. Gwen kann nicht glauben, was er gerade gesagt hat. Jack antwortet nicht, er hat eine Hand auf Julies Arm gelegt. Gwen geht ans
Telefon. Jack und Julie warten. Es ist Gwen ehemaliger Partner bei der Polizei. IN DER POLIZEISTATION BULLPEN ETWAS SPÄTER ANDY: Nun, ich wusste nicht, wen ich sonst anrufen sollte. Auf einem kleinen Monitor oben an der Wand des Raumes sieht man einen
römischen Soldaten, der in einer der Zellen eingesperrt ist. Die drei starren auf den Monitor. Gerade Julie ist ganz fasziniert. Andy
kommt hinter den Tresen hervor und geht ihnen voran zu den Zellen. Andy öffnet die schwere Tür zum Zellentrakt. Er dreht sich wieder zu ihnen
um. Andy schaut sie seltsam an, geht aber nicht auf das ein, was Julie gesagt hat. ANDY: Nur ein Wort habe ich verstanden, Gelliger. Andy sieht entgeistert von einem zur anderen. ANDY: Wie bitte? Jack und Julie sehen ihn an. Sie haben ganz vergessen, dass er da ist. Gwen, die etwas hinter Jack und Gwen steht, kichert leise. JACK: Dieser Soldat kam durch einen Riss in der Zeit. Andy sieht Gwen hilflos an. ANDY: (zu Gwen) Das meint er nicht ernst, oder? Gwen zuckt verlegen lächelnd mit den Schultern. Jack geht an Andy vorbei zu
den Zellen, Gwen und Andy folgen ihm. Julie kommt als Letzte hinterher. Alle bleiben stehen, als sie an der Zelle angekommen sind. Andy stützt die Hände in die Hüften und schaut die drei an. ANDY: Also gut, Mulder und Scully. Sagen wir, ich glaube euch, was ich nicht tue, weil es kompletter Blödsinn ist. Sagen wir, ich tue es. Wie genau sollen wir mit einem Gefangenen von vor zweitausend Jahren umgehen? Ich meine, hat er die gleichen Rechte wie jeder andere? Wie geht das mit der Staatsanwaltschaft? Jack macht ein schlaues Gesicht. Er zieht ein metallenes Etui aus seinem Mantel und öffnet es. Eine kleine gefüllte Spritze liegt darin, die er herausnimmt. JACK: (etwas herablassend) Wir nehmen ihn euch ab. (zu Julie) Julie? Julie drängt sich zwischen Gwen und Andy nach vorne und stellt sich vor die Zellentür. Sie nickt Jack zu, der eine schmale Klappe in der Tür öffnet. Dahinter liegt ein kleines Fenster. Als der Römer das bemerkt, springt er auf die Tür zu und schlägt dagegen. Gwen und Andy weichen erschrocken einen Schritt zurück. Er beginnt wieder auf Latein zu rufen. RÖMISCHER SOLDAT:Mille gloriosus. Ego sum semper homo in domitus valere! Valde valere! Gwen schaut ziemlich ängstlich drein. Der Römer weist mit dem Finger drohend auf sie. Julie nähert sich dem kleinen Fenster, so dass der Soldat sie sieht. Sie redet beruhigend auf ihn ein - auf Latein! Der Mann schreit sie erst wütend an, aber dann lässt er sich beruhigen, er lacht sogar und macht eine Bemerkung, die auch Julie zum Lachen bringt. Gwens und Andys Augen werden immer größer, Andys Mund steht offen, er merkt es gar nicht. Jack blickt Julie an. JACK: Wie sieht es aus, Julie? Julie schaut ihn an. JULIE: Es ist etwas schwierig mit meinem Kirchenlatein, aber er versteht mich doch ganz gut. Er glaubt, ich sei eine Einheimische und spräche deshalb nicht so gut. Wir können jetzt zu ihm, er ist damit einverstanden. Ich habe ihm gesagt, wir holen ihn hier raus. Jack nickt ihr zu. GWEN: (alarmiert) Ihr wollt da rein?! Jack nickt nur, dann gibt er Julie ein Zeichen. Sie öffnet die Tür einen Spalt und schlüpft in die Zelle. JACK: (grinsend zu Gwen und Andy) Unter anderen Umständen wäre ein temperamentvoller römischer Soldat meine Vorstellung von einem perfekten Morgen. Er reicht Gwen das Etui und schlüpft ebenfalls in die Zelle, die Spritze im
Mantel verborgen. Andy schlägt die Tür hinter ihm schnell wieder zu. Andy sieht Gwen
zweifelnd an. Drinnen hört man Julie mit dem Römer sprechen. Aber Andy hat ganz Anderes
im Sinn. Gwen lächelt Andy an. Andy ist anzusehen, dass er ihr kein einziges Wort glaubt. Gwen blinzelt verlegen, ihr Lächeln verschwindet. IM ABGERIEGELTEN KRANKENHAUS ZUR GLEICHEN ZEIT Ein Arzt, Owen und Toshiko, alle in Seuchenanzügen, gehen eilig durch einen
Flur. Sie betreten den Raum, in dem die Leiche des ersten Opfers abgedeckt auf
einer Bahre liegt. Owen sieht sich die Hand der Leiche an, die Fingerspitzen sind ganz schwarz,
die ganze Hand ist fleckig. Toshiko schaut sich die Kleidung an, die in einem Plastiksack befindet. Owen sieht sich das Gebiss der Leiche genauer an. Sie sind in einem katastrophalen Zustand. OWEN: Scheiße. Owen holt ein paarmal tief Luft. Er geht aus dem Raum. Der Arzt und Toshiko folgen ihm. OWEN: Alle in Quarantäne? Owen steht bei der nächsten Leiche. Der Arzt geht, um seine Anweisungen
umzusetzen. Owen zieht die Plane von der Leiche. Diese weist die gleichen schwarzen
Flecken auf dem Körper auf wie die erste. Er bedeckt den Toten wieder. Als er sich zu
Toshiko umdreht, steht ihm die Panik ins Gesicht geschrieben. Toshiko sieht ihn entsetzt an. Der Arzt kommt wieder zu ihnen. Owen und Toshiko wenden sich zum Gehen. Owen geht noch einmal zum Arzt zurück. Er dreht sich um und eilt aus der Tür. Toshiko bleibt noch einmal stehen und schaut zu dem Arzt zuruck. Dann dreht
sie sich wortlos um und folgt Owen. Der Arzt bleibt zurück. Sie schaut sich auf dem Korridor um, kann ihn aber nirgendwo entdecken. Toshiko schaut noch einmal nach links und sieht eine ältere japanische Frau
in einiger Entfernung stehen. Sie erkennt sie sofort. Sie sprechen japanisch weiter. Ein Mann in Schutzkleidung geht zwischen Toshiko und der Frau durch. Als er vorbei ist, ist die ältere Frau verschwunden. Toshiko starrt entgeistert auf die Stelle, wo sie sie gesehen hat. Hinter ihr erscheint Owen, er klettert durch die Plastikabsperrung. OWEN: (verärgert) Tosh! Komm' schon, hör auf hier rumzustehen. Er geht in einen Seitengang. Toshiko reißt sich nur schwer los, dann folgt
sie ihm langsam. Der bewusstlose römische Soldat liegt in seiner Zelle auf dem Boden. Jack
hockt neben ihm und untersucht ihn mit einem Handscanner, den er langsam über seinen
Körper führt. Julie sitzt auf der Bank an der Wand. Gwen lehnt an der Zellentür. Gwen schaut ihn skeptisch an. JACK: Habe ich euch je im Stich gelassen? Gwen schaut immer noch skeptisch. Sie dreht sich um und geht durch den
Korridor des Zellentraktes. Sie bemerkt nicht, dass Julie ihr aufmerksam nachblickt.
Plötzlich hört Gwen eine Stimme. Gwen bleibt stehen. Sie dreht sich zu der offenen Zelle, vor der sie gerade
steht, und sieht darin Bilis Manger. Er sitzt auf der Liege und sieht sie starr an. Obwohl
Gwen seine Stimme hört, bewegen sich seine Lippen nicht. Gwen starrt ihn an und ist ganz gefangen. So reagiert sie auch nicht, als
Jack nach ihr ruft. Gwen reagiert nicht und antwortet auch nicht. Julie steht beunruhigt auf. Jetzt reagiert sie und schaut ihn leicht erschreckt an, als sei sie gerade
aus einer Trance erwacht. Gwen schaut noch einmal in die Zelle vor sich. Aber Bilis Manger ist nicht
mehr da. Sie tritt in den kleinen Raum und schaut sich um. Sie ist völlig leer. Gwen
bekommt eine Gänsehaut, irritiert tritt sie wieder aus der Zelle und geht. Der römische Soldat liegt, immer noch bewusstlos, in einer der Zellen auf
der Bank. Gwen und Jack stehen vor der Glaswand. Gwen berichtet ihm von ihrer
"Erscheinung" in der Polizeistation. Die Tür zum Zellentrakt öffnet sich und Ianto kommt herein. Er treibt ein
mit Handschellen gefesseltes Weevil vor sich her. Das Weevil brüllt. Jack schiebt Gwen vorsichtshalber hinter sich. Ianto
sprüht dem Weevil etwas ins Gesicht, was es betäubt, und schiebt es in die nächste
Zelle. Das Weevil heult und brüllt in der Zelle. GWEN: Kannst du was unternehmen, damit es nicht so einen Lärm macht? Jack nickt. JACK: Mach' das. (zu Gwen) Gwen, vielleicht hast du recht. Suchen wir deinen Ballsaal-Kumpel. Wir müssen ihn finden. GWEN: Okay. Gwen und Jack verlassen den Zellentrakt. Ianto bleibt. Das Weevil heult in
der Zelle, dann blickt es zur Seite, den Gang hinunter. Ianto folgt seinem Blick und sieht
Lisa am Ende des Flurs stehen. Lisa, bevor sie zu einem Cyberman umgewandelt wurde. Ianto
ist fassungslos. Sie geht langsam auf ihn zu. IANTO: (flüsternd) Was willst du? Warum bist du hier? Das hier passiert gar
nicht. Ianto atmet hektisch, er schließt die Augen. Als er sie wieder öffnet, ist
Lisa verschwunden. Das Weevil heult. Die Lampen flackern. Mit in die Hüften gestemmten
Händen schaut sich Ianto panisch um. Das Weevil grollt, verschreckt tritt Ianto einen
Schritt zur Seite. Er keucht. Toshiko geht zur ihrem Computerarbeitsplatz. Sie ist immer noch geschockt,
weil sie ihre Mutter dort gesehen hat, und völlig abwesend. Toshiko starrt immer noch abwesend vor sich hin und reagiert nicht. Jack schlägt mit der Hand auf ihren Schreibtisch. Toshiko schreckt auf und schaut ihn an. JACK: Tosh! Wie gehen sie damit um? Jack schaut ihn mit verschränkten Armen und zusammengepresste Lippen an, dann geht er in Richtung auf sein Büro. JACK: (zu Owen) Ja nun, es hilft uns nicht, hier herumzustehen und zu spekulieren. Owen tritt ihm in den Weg. Jack bleibt stehen. Julie ist aufgestanden und
Jack gefolgt. Sie muss nun auch stehenbleiben und funkelt Owen wütend an. Jack schaut ihn ernst an. Im Hintergrund kommt nun auch Ianto hinzu. JACK: Und was schlägst du vor? Owen macht eine Geste zu Gwen, Toshiko und Ianto. Owen geht um Jack herum, der dreht sich mit ihm. Julie steht jetzt seitlich von den beiden. OWEN: (zu Jack) Du bist doch der große Macker hier. Mit deinen ganzen Geheimnissen. Nun, es wird Zeit, uns ein paar zu verraten und uns zu sagen, wie zur Hölle wir hier wieder rauskommen! Julie hebt die Hand und öffnet den Mund, aber Jack hält sie mit einer Geste zurück, ohne Owen aus den Augen zu lassen. Jack dreht sich einen Moment um, dann wendet er sich wieder Owen zu und deutet anklagend auf ihn. JACK: (anklagend) Du willst ein Geheimnis wissen? Es gibt keine Lösung. Ich kann hier nichts tun. Weil es niemals hätte passieren dürfen. Owen steht leicht geduckt und starrt Jack aggressiv an. Die anderen blicken Jack entgeistert an. JACK: (etwas lauter) Das erste, was du gelernt hast, als du zu Torchwood
kamst, war, "Spiel' nicht mit dem Rift herum". Aber du hast diese Regel
missachtet und jetzt ist alles, was passiert, deine Schuld. Jack deutet noch einmal anklagend auf ihn. JACK: Und nun sterben Menschen! Jack antwortet ihm nicht. Er steht nur da und sieht Owen an. Dafür kann Julie sich nun nicht mehr beherrschen. JULIE: (zu Owen) Du verdammter Idiot! Du bist wohl noch stolz darauf, wie? Owen und auch die anderen sehen sie fassungslos an. GWEN: Was meinst du damit? Julie sieht nur Owen, wütend funkelt sie ihn an. Jack macht noch eine warnende Geste, aber sie bemerkt das gar nicht. JULIE: Ich war kurz davor, uns alle ohne Schaden zurückzubringen, aber du
musstest ja unbedingt den Riftmanipulator aktivieren. Gib' es endlich zu, du dachtest doch
nur daran, dass du dann Diane wiederbekommst. Jack und Julie schauen sich an, dann blickt Jack Owen starr in die Augen. JACK: (verächtlich) Raus hier. Jack beachtet sie gar nicht und geht zu Owen. Er bleibt direkt vor ihm stehen
und deutet mit dem Finger mehrmals auf ihn, während er spricht. Jack geht in sein Büro. Jack bleibt in der Tür seines Büros stehen und dreht sich zu Owen um. Gwen versucht die Situation zu entschärfen. GWEN: Um Himmels Willen! Ihr beide! Wir müssen in dieser Situation zusammenhalten. Aber die beiden Männer starren sich nur an wie zwei Kampfhähne. JACK: (zu Owen) Wenn ich mich nicht auf dich verlassen kann, wenn ich nicht dein völliges Vertrauen habe, kann ich dich hier nicht brauchen. Das gilt auch für den Rest von euch. Jeder, der Owen zustimmt, geht jetzt! Owen schaut alle der Reihe nach an. Niemand bewegt sich. Gwen sieht ihn mitleidig an, Toshiko und Ianto blicken verlegen zu Boden oder zur Seite. Nur Julie schaut ihn mit hoch erhobenem Kopf immer noch wütend an. OWEN: (sarkastisch) Nun, dann wissen wir ja alle, woran wir sind. Das lässt
mir noch genau 24 Stunden, um die guten Zeiten zu genießen. Aber Jack sieht sie alle nur schweigend an. Er zieht seine Waffe hinten aus der Hose und legt sie Julie in die
ausgestreckte Hand. Owen geht ein paar Schritte, dann dreht er sich noch einmal um und sieht Gwen
an. Owen geht nun endgültig. Die große Eingangstür schließt sich hinter ihm. Gwen starrt Jack an. Aber der steht nur da. Gwen wendet sich an Julie. GWEN: (verzweifelt) Julie, bitte! Wir können ihn doch nicht so gehen lassen! Sie dreht sich um und geht zu Jack. Gwen schaut ihnen fassungslos und mit
Tränen in den Augen hinterher. Gwen und Jack gehen durch das Center auf der Suche nach dem Laden von Bilis
Manger. Das Center besteht aus vielen kleinen Läden, die an einer zentralen Straße
gruppiert liegen. Sie tragen ihre Kommunikatoren und werden über Komm von Ianto geleitet. Jack und Gwen schauen in die angegebene Richtung und sehen ein Ladenschild,
darauf steht: Jack schließt die Tür hinter sich. Beide sehen sich um. Jack und Gwen drehen sich um, Bilis Manger kommt eine Wendeltreppe herunter.
Er hat eine Schachtel in der Hand. Er geht zwischen den Beiden hindurch. BILIS MANGER: (zu Gwen) Hallo noch einmal. Die beiden drehen sich weiter, um ihm zu folgen. GWEN: Wie können Sie in zwei Zeitzonen gleichzeitig sein? Gwen sieht zu Jack, der mit einem leichten Lächeln einen Schritt auf Manger zutritt. Der wendet sich ihnen zu. BILIS MANGER: Also, Ihre Rückkehr in diese Zeit hatte ihren Preis. Die Zeit
zersplittert. Diese Stadt wurde auf einem Rift in der Zeit erbaut. Und der einzige Weg es
wieder gutzumachen, das Rift vollständig zu öffnen - damit es das zurücksaugt was
hindurchfiel. Jack antwortet ihm nicht. Gwen blickt zu ihm. Jack sieht sie kurz an, dann wieder Manger. JACK: Du hast gesehen, was passiert ist. Wenn wir das Rift ganz öffnen,
werden Millionen von Leben bedroht sein. Gwen sieht zweifelnd zu Boden. Jack lacht und zieht seine Waffe. Gwen tritt
verschreckt einen Schritt zurück. Er richtet sie auf Manger. Der hebt die Hände. Und er ist verschwunden. Gwens Augen werden groß, suchend tritt sie näher
an den Platz, wo Manger gerade noch gestanden hat. Er steckt die Pistole wieder in sein Holster. JACK: (ins Komm, hastig) Ianto, check die temporale Aktivität rund um diesen Ort. (er tippt Gwen an die Schulter) Wir müssen herausfinden, wo er sich befindet. Komm. Jack läuft aus dem Laden, ohne darauf zu achten, ob Gwen ihm folgt. Sie
zögert, tritt langsam ein paar Schritte rückwärts. Argwöhnisch huschen ihre Augen
durch den Laden. Dann dreht sie sich doch um und steht direkt vor Bilis Manger. Sie blickt von ihm zur Tür, dann versucht sie plötzlich, an ihm vorbei zur
Tür zu gelangen. Aber er hindert sie daran, die Tür zu öffnen. Sie blickt ihn alarmiert
an und tritt ein paar Schritte zurück.. Er hält Gwen seine Hände hin. Sie blickt ihn zweifelnd an, dann hat sie
sich entschieden. Sie will gerade Mangers Hände nehmen, als er sie wieder zurückzieht. Gwen sieht ihn fragend an. BILIS MANGER: Aber nur, wenn Sie sich ganz sicher sind. Er reicht ihr wieder seine Hände und Gwen nimmt sie. Bilder schießen ihr
durch den Kopf: BILIS MANGER: Es tut mir leid. Gwen wendet sich zur Tür und starrt Manger an. Sie hat sich schon wieder
etwas beruhigt. Entsetzt rennt Gwen aus dem Laden und die Straße zwischen den Geschäften
entlang. Sie passiert Jack ohne Stehenzubleiben. Gwen reagiert nicht und rennt einfach weiter. Jack ist irritiert. JACK: Gwen? Er beginnt ihr hinterher zu rennen. Aber Gwen wird nicht langsamer. Gwen rennt um die Ecke in eine andere Straße. Als Jack dort ankommt, ist sie schon nicht mehr zu sehen. Jack nimmt Verbindung mit der Basis auf. JACK: Ianto, irgendwelche Vorkommnisse hier in der Gegend? Statt Ianto meldet sich Julie. JULIE: Jack, es gab gerade einige Ausschläge, was ist da bei euch los? Gwen erreicht völlig außer sich ihre Wohnung. Sie rennt herum und sucht
Rhys, kann ihn aber nicht sehen. Panisch blickt sie sich im Wohnzimmer um. Da hört sie
Rhys Stimme. Rhys taucht hinter dem Tresen auf, der den Küchenbereich abtrennt. Er sieht zu Gwen. GWEN: (erleichtert) Ja ... ich bin's. Sie legt ihre Schlüssel auf den Tisch und kommt in den Küchenbereich. GWEN: Ah! (lacht erleichtert) Du putzt den Ofen! Gwen zieht ihren Elektroschocker und schießt Rhys in die Brust. Er fällt rückwarts um. GWEN: (bedauernd) Es tut mir leid. Rhys wird bewußtlos. Owen steht am Tresen, ein fast geleertes Glas vor sich, zwei leere stehen
schon daneben. Die Musik hämmert. Owen schaut auf, er traut seinen Ohren nicht. Mit ungläubigem Gesichtsausdruck dreht er sich um. Diane steht neben ihm.
Die Musik nimmt er nicht mehr wahr. Er kann es immer noch nicht glauben. Diane schaut ihn verzweifelt an. DIANE: Ich habe mich verirrt, Owen. Er streckt die Hand aus und berührt Diane. Der Barkeeper stellt sich vor Owen, plötzlich ist auch die Musik wieder
lauter. Als er weggeht, ist Diane verschwunden. Owen keucht, er weint. Er schließt
die Augen und versucht, sich wieder in den Griff zu bekommen. Dann öffnet er die Augen
wieder und schaut sich gehetzt um. Im Zellentrakt lehnt Gwen an einer der Zellen und schaut nachdenklich hinein.
In der Zelle liegt auf der Bank an einer der Wände. Als Rhys mit einem Ruck erwacht und
dabei an die Zellenwand schlägt, schreckt sie zurück. Irritiert richtet er sich auf und schaut sich in der Zelle um. Ein Heulen schallt durch den Zellentrakt und erschreckt Rhys. Er schaut sich
hektisch um. Gwen schaut ihn bedauernd an. Sie wendet sich ab und geht. RHYS: Gwen! (laut) Gwen! Gwen öffnet die Tür und dreht sich noch einmal zu Rhys um. Dann verschwindet sie und schließt die Tür hinter sich. Rhys geht ratlos in der Zelle auf und ab. Gwen dreht sich zu ihnen um. Sie ist noch immer sehr aufgewühlt. GWEN: Ja. Ja, ist er. Tosh, kannst du die Überwachungskamera vom Zellentrakt hier auf den Monitor schalten? Ich weiß, es klingt verrückt, aber ... Toshiko zieht schon ihren Palm hervor und nickt. TOSHIKO: Sicher, kein Problem. Sie tippt etwas in das Gerät. Gwen sieht die anderen dankbar an. Jack und Ianto nicken, Toshiko lächelt kurz. TOSHIKO: Ich verstehe nicht, wie es Bilis geschafft hat, dir diese Vision zu
zeigen. Die anderen schauen sie an. Auf dem Monitor hinter Gwen sieht man, wie Rhys
sich in der Zelle auf die Bank setzt und den Kopf in die Hände stützt. Ianto sieht verlegen zu Boden, er fühlt sich sichtlich unwohl. Jack kommt zu Gwen, als er merkt, dass sie schon wieder beginnt sich aufzuregen. GWEN: Ich konnte das Blut berühren. Ich kann es immer noch an meinen Händen spüren. Jack nimmt ihre Hand. Sie beruhigt sich wieder etwas. GWEN: Rhys Blut! Julie sieht nicht so aus, als würde sie ihm zustimmen, aber Gwen holt tief
Atem und beruhigt sich wieder. Ianto und Toshiko erinnern sich an ihre eigenen Erlebnisse
und schweigen. Jack schaut alle nacheinander an. Gwen nickt. Jack geht zu Toshiko und den anderen, als das Licht ausgeht und die Sirenen
aufheulen. Die Notbeleuchtung schaltet sich sofort ein. Toshiko und Ianto laufen zu ihrem Computerstationen. Jack, Julie und Gwen
blicken sich suchend um. Gwen dreht sich plötzlich um und rennt zurück zu den Zellen. Jack läuft ihr nach. Der Mann steht auf und dreht sich um. Es ist Bilis Manger. Er schaut Rhys an
und lächelt. Aber es ist kein freundliches Lächeln. Manger kommt auf Rhys zu. Bilis bleibt vor ihm stehen und stößt ihm ein Messer in den Bauch. Rhys
starrt ihn im Schock an. Dann taumelt er zurück und presst seine Hände auf die Wunde.
Bilis folgt ihm und sößt ihm das Messer noch einmal in den Leib. Rhys fällt stöhnend
zu Boden. Bilis schaut ihn mitleidlos an, dann geht er zum anderen Ende des Korridors.
Rhys sieht ihm nach. Bilis wischt das Blut von der Klinge, dann ist er verschwunden. Rhys
verliert das Bewußtsein, gerade als in der ganzen Basis die Sirenen verstummen und das
Licht wieder angeht. Da fliegt die Tür hinter Rhys auf und Gwen stürzt herein. Sie
findet Rhys in einer riesigen Blutlache. Sie fällt neben Rhys auf die Knie und hebt ihn hoch. Jack erscheint hinter
ihr in der Tür. Sie hält Rhys in ihrem Armen und wiegt sich hin und her. Jack kniet sich
neben sie und versucht, Rhys Puls zu fühlen. Sie schaut Jack flehend an. Jack streicht ihr mit Tränen in den Augen über die Wange. JACK: Es gibt nichts, was wir tun können. Sie schaut Rhys an, den sie immer noch in ihrem Armen wiegt. Jack zieht
verzweifelt die Hand zurück und legt beide Hände über den Kopf, um seine Tränen zu
verbergen. Sie schreit und schlägt nach Jack. Etwas später haben sie Rhys Leiche in den Autopsieraum gebracht und auf den Tisch gelegt. Gwen sitzt neben ihm und streicht Rhys gedankenverloren über das Haar. Jack säubert wortlos ihre blutverschmierten Hände. Julie, Ianto und Toshiko stehen an der Wand und sehen ihm zu. GWEN: Ich muss es seiner Familie sagen. Ianto schaut verlegen zu Boden. TOSHIKO: Gwen, es tut mir so leid. Gwen lacht freudlos auf und schaut sie abschätzig an. Toshiko schaut weg. Jack hört auf, ihre Hand abzuwischen und legt den Schwamm weg. Er stützt mit verärgertem Gesicht die Hände in die Hüften. GWEN: So läuft das hier. Sie schaut Toshiko, Julie und Ianto an. Nur Julie hält ihrem Blick stand.
Gwen lächelt freudlos. Ihr Lächeln verschwindet. Sie sieht Jack an, aber der weicht ihrem Blick aus. Gwen steht auf. Jack geht von ihr weg. Gwen schaut sie wütend an. GWEN: (stammelnd) Nein, irgendetwas stimmt mit der Zeit nicht, wir können,
also wir können zurückgehen zu dem Moment, zu diesem einen Moment ... Gwen rennt durch den Raum zu Jack und schlägt auf ihn ein, krallt ihre
Finger in seine Brust, während sie ihn anschreit. Jack versucht, sie festzuhalten, aber sie wütet so heftig, dass es ihm nicht gelingt. Julie will eingreifen, weiß aber auch nicht, wie. Sie bleibt hilflos mit erhobenen Händen neben ihnen stehen. Jack schafft es endlich, Gwen eng mit den Armen zu umschließen. JACK: (traurig) Gwen, es tut mir leid. Allmählich hört sie auf, sich zu wehren. Jack hält sie in den Armen,
während sie weint. Er wiegt sie sanft hin und her, während sie weiter klagt. Von den anderen
sagt keiner ein Wort. Da stürmt Owen durch den Eingang am oberen Ende des Umgangs. Er
bleibt abrupt stehen, als er die Szenerie erfasst. Er läuft die Stufen herunter, vorbei an Toshiko und Ianto. Toshikos Gesicht hellt sich auf, als sie ihn sieht. TOSHIKO: Du bist zurückgekommen! Aber Owen hat nur Augen für Gwen. Er zieht sie aus Jacks Armen. Gwen stößt ihn zurück. GWEN: (laut) Fass' mich nicht an! Owen lässt sie los. Gwen geht zurück zu Rhys. Jack antwortet ihm nicht. Gwen setzt sich wieder neben Rhys. Jack sieht Owen
an. Er dreht sich um und rennt die Treppe hinauf. Ianto schaut zu Jack. Jack
erwidert seinen Blick, dann geht Ianto die Stufen hinauf. Ianto bleibt auf der Treppe stehen und sieht ihn an. Er geht weiter die Stufen hinauf und folgt Owen. Toshiko geht ihnen
hinterher. Jack schaut ihnen entgeistert nach. Gwen steht nun auf und rennt die Treppe
hinauf. Sie bleibt noch einmal stehen und sieht mit begeistertem Gesichtsausdruck zu Jack. Aber sie hört ihm nicht mehr zu und läuft die Stufen hinauf. Jack sieht ihr mit Tränen in den Augen nach. Nur Julie ist noch geblieben. Sie sieht Jack an und fährt sich mit der Hand müde über das Gesicht.. JULIE: Was sollen wir jetzt tun, Jack? Du kannst sie doch nicht einfach das Rift aufreißen lassen. - Jack! Jack zuckt leicht zusammen. Dann rafft er sich auf. Er hebt seine Pistole auf und steckt sie in das Holster. Dann läuft er die Treppe hinauf. Julie folgt ihm. An einem der Computer in der Haupthalle tippt Owen eilig etwas ein. Ianto und
Toshiko stehen neben ihm. Gwen kommt dazu und schupst Owen zur Seite. Sie tippt weiter, wo Owen aufgehört hat. Die Alarmsirenen beginnen zu
heulen. Am Computer tippt Gwen weiter. Jack und Julie werden kurz hinter der Tür zum
Autopsieraum von Owen aufgehalten. Owen steht in gespannter Körperhaltung vor ihm, bereit ihn wenn nötig
anzugreifen. Gwen erreicht in dem Notfall-Programm die Stelle, wo ein Passwort gefordert
wird. Gwen tippt es ein. Jack zieht seine Waffe und richtet sie auf ihren Rücken.
Owen weicht zurück. Die anderen drehen sich zu ihm um. Gwen geht auf ihn zu und sieht ihn abschätzig an. Iantos Augen zucken zu Julie, die wendet das Gesicht ab. In Jacks Augen stehen Tränen, aber die anderen hören nur seine verletzenden Worte und starren ihn böse an. GWEN: (bittend) Ich muss Rhys zurückbekommen. Jack senkt die Waffe. Seine Augen glänzen immer noch vor Tränen, aber seine Worte klingen wieder sehr verletzend. JACK: Ja, natürlich, weil du Rhys so liebst, verbringst du auch die halbe Zeit in Owens Bett. Gwen verliert die Beherrschung und schlägt Jack mit voller Kraft ins Gesicht. GWEN: (schreit) Fick dich! Jack stürzt zu Boden, dabei verliert er die Waffe und stößt gegen Julie, die zur Seite geschleudert wird. Owen greift hastig nach der Waffe und richtet sie auf Jack. OWEN: Wir entheben dich hiermit deines Kommandos, "Captain". Wir werden das Rift öffnen und zurückbringen, was wir verloren haben. Gwen geht wieder zurück zu dem Computer. Eine Meldung steht auf dem Monitor: GWEN: Scheiße! Jack versucht wieder hochzukommen, er kniet am Boden und hält sich das
schmerzende Kinn. Auch Julie richtet sich im Hintergrund wieder auf. Jack richtet sich noch etwas weiter auf und schaut Owen aggressiv an. JACK: Du hast jetzt hier das Kommando, Owen? Dafür brauchst du aber bedeutend größere Eier. Jack steht nun ganz auf und blickt Owen herausfordernd an. Der schießt ihm
genau in die Stirn. Gwen fährt herum und schreit auf. Jack fällt nach hinten, schon tot
trifft er auf dem Boden auf, die Augen weit geöffnet. Owen feuert noch zwei Mal auf Jack,
die Schüsse treffen ihn in die Brust. Julie kniet sich neben Jack. Toshiko keucht. Julie schaut Owen anklagend an. Gwen nimmt dem zitternden Owen vorsichtig die Pistole aus der Hand. Geschockt
tritt Ianto zu Julie und legt ihr die Hand auf die Schulter. Schroff schüttelt sie sie
ab. Sie fixiert immer noch Owen. JULIE: (laut) Das könnt ihr nicht tun! Hört sofort mit dem Wahnsinn auf. Sie will auf Gwen zustürzen, aber Ianto greift nach ihr und hält sie
unerbittlich fest. Julie wehrt sich einen Moment, dann bleibt sie ruhig stehen. Sie dreht
sich zu Ianto um und blickt ihn mit Verachtung und Enttäuschung an. Ianto errötet, senkt
die Augen und dreht den Kopf zur Seite, aber er lockert seinen Griff nicht. Julie richtet
ihre Aufmerksamkeit wieder auf die anderen. Gwen scannt mit einer Handkamera erst Owens,
dann Toshikos rechtes Auge. Ihre Retina scannt dann Owen. Dann kommt Owen zu Ianto und
Julie. Nach kurzem Zögern nimmt er Iantos Scan. Als er Julie ansieht, schnaubt diese
verächtlich und starrt ihn voller Wut an. Gwen unterbricht die heikle Situation. Erleichtert wendet sich Owen Jack zu, der immer noch auf dem Boden liegt, mit geöffneten Augen. Owen hält die Kamera an Jacks Auge. Dann wendet er sich seufzend wieder Julie zu, die ihn nicht aus den Augen lässt. Aber wieder stoppt Gwen ihn. GWEN: (entgeistert) Warte, der Computer startet schon das Programm. Owen, Ianto und Toshiko wenden sich ihr erstaunt zu. Und tatsächlich
erscheint auf dem Bildschirm die Meldung: Gwens Augen wandern zu Julie, die mit den Schultern zuckt und grinst. Es sieht eher wie ein Zähneblecken aus. Dann sieht Gwen die anderen an. Ianto steht die Angst ins Gesicht geschrieben, Toshiko weicht ihrem Blick aus, Owens Gesicht zeigt nur Entschlossenheit. Gwens Blick wandert zu Rhys im Autopsieraum, den sie durch die Tür sehen kann. Schließlich drückt sie entschlossen auf die ENTER-Taste. Der Alarm beginnt wieder zu heulen. Alle stehen da und sehen sich gegenseitig an. Ianto hat Julie losgelassen, die auf die Knie sinkt und aufstöhnt. JULIE: (laut) Was habt ihr getan! Sie sinkt nach vorne und muss sich mit den Händen auf dem Boden abstützen. Jack richtet sich auf und blickt sich um. Er sieht das Chaos in der Halle,
Julie halb bewußtlos auf allen vieren, die anderen völlig kopflos. Blitze zucken von der Wassersäule durch die gesamte Halle, dann jagt ein blendender Energiestrom die Säule entlang in den Himmel über Cardiff. Die ganze Basis beginnt zu beben und zu vibrieren, die Gefäße und Geräte schlagen klingend aneinander. Die Blitze zucken immer noch durch die Basis. Julie springt auf und treibt die anderen an, obwohl sie selbst taumelt. JULIE: Los, schnell! Raus hier! Kommt schon! Bewegt euch! Gwen versucht Jack auf die Beine zu helfen. Ianto kommt dazu und hilft ihr.
Die Blitze lassen die Glasscheiben des Besprechungsraums bersten. Julie, Toshiko, Owen und
Gwen und Ianto, die Jack stützen, rennen zum Eingangstür. Gwen und Ianto mit Jack
bleiben etwas zurück. TOSHIKO: Gwen! Owen stemmt die Gittertüren vor dem Tor auf. Ianto schnappt sich im Vorbeigehen noch Jacks Mantel. Julie bleibt stehen und wartet auf die drei. Ianto drückt ihr den Mantel in die Hand. Teile der Decke fallen herunter, alle ziehen die Köpfe ein, während sie aus der Halle hasten. Einer der großen Stützpfeiler stürzt um, genau auf die Wassersäule. JULIE: Los! Bewegt euch! Alle rennen durch den Gang und das Touristbüro auf die Plaza und von da in eine Straße, durch die sich längs ein Riss zieht. Ianto und Gwen stützen immer noch Jack, dessen Beine ihm immer noch nicht recht gehorchen wollen. Julie läuft hinter ihnen. OWEN: Lauft weiter! Da bleiben Owen und Toshiko, die vorneweg laufen, abrupt stehen. Die anderen stoppen ebenfalls, als sie Bilis erblicken, der vor ihnen auf der Straße steht. Dessen Gesicht ist unbewegt, die Augen hart und dunkel wie Glasmurmeln. Gwen geht ein paar Schritte auf ihn zu. Jack hält sich an Ianto und Julie fest. BILIS MANGER: (deklamierend, mit triumphierendem Ausdruck) Aus der Dunkelheit
ist er gekommen ... Bilis wendet seinen Blick zu Julie und deutet auf sie. BILIS MANGER (triumphierend) : Auch du, Rhuhileina Coarneru, konntest es nicht verhindern! Aller Augen wenden sich fragend zu Julie. Doch Bilis Blick erhebt sich in den
Himmel, als er auf etwas hinter ihnen blickt. Alle wenden sich in die Richtung, in die Bilis blickt. Ein riesiges
gehörntes Monster erscheint hinter den Häusern und brüllt. Die Erde bebt bei jedem Schritt des Monsters. Die Alarmanlagen einiger Autos
heulen los. Das Torchwood-Team starrt auf das Wesen, das immer näher kommt. Nur Julie
wendet sich Manger zu. Ihre letzten Worte gehen in dem Brüllen des Monsters unter, das sich zu ihnen herunterbeugt. Dann dreht es sich um und stampt in die Stadt. AUF DEN STRASSEN VON CARDIFF Menschen rennen schreiend durch die Straßen, auf der Flucht vor dem Monster.
Wenn der Schatten des Biestes Personen berührt, sterben diese auf der Stelle. Ein
Straßenreiniger rennt in den Eingang eines nahen Gebäudes, aber als der Schatten ihn
trifft, stirbt auch er. Dann verschwindet er einfach. Niemand außer Julie bemerkt es. Gwen schaut
sich entsetzt um und sieht überall tote Menschen auf der Straße liegen. Sie geht zu
Jack, der sich immer noch auf Ianto stützt. Jack schaut jeden einzelnen von ihnen an, dann bleibt sein Blick auf Julie
hängen. Julie tritt zu Jack. Sie legt sich seinen Arm um ihre Schultern und zusammen
gehen sie davon. Der SUV, von Julie gesteuert, hält auf dem Brachgelände an. Jack will
aussteigen. Julie hält ihn zurück. Er grinst Julie schief an. Die hält ihn an beiden Schultern fest. JULIE: Warte! Du bist zu schwach für sowas. Sie legt ihre Hände um sein Gesicht und zieht ihn zu sich heran.
Gleichzeitig beugt sie sich vor. Sie küsst ihn - lange und mit Inbrunst. Ein Schimmern
wird sichtbar und es wird immer heller, je länger der Kuss andauert, und greift auch auf
Jack über. Schließlich sinkt Julie gegen den Fahrersitz. Sie öffnet die Augen und sieht
Jack Augen an. Kraftlos hebt sie die Hand. Sie lächelt matt. Jack sieht sie an, küsst sie zärtlich auf die Stirn und
steigt aus dem Wagen. Gwen rennt in ihre Wohnung und direkt ins Wohnzimmer. Sie bleibt stehen, als
sie Rhys da stehen sieht, lebendig und wohlbehalten. Gwen wirft ihre Schlüssel auf den Wohnzimmertisch und stürzt auf ihn zu. GWEN: Du bist hier! Sie nimmt sein Gesicht in beide Hände und küsst ihn leidenschaftlich. Sie küsst ihn noch einmal, dann geht sie wieder. Gwen kommt in die Leichenhalle. Die anderen sind dort schon versammelt.
Betreten stehen sie um die Bahre, auf der Jacks Körper in einem weißen Leichensack
aufgebahrt ist. Das Fach zu seinen Füßen steht offen. Jacks Gesicht ist leichenblass,
mit dunklen Schatten um Augen und Mund. Julie hat die ganze Zeit ohne Regung am Fußende der Bahre gestanden, die Augen zu Boden gerichtet. Jetzt blickt sie auf und schaut von einem zum anderen. Ihre Augen glitzern. JULIE: Geht bitte! Julie unterbricht sie mit erhobener Hand. Ihre Stimme ist hart. JULIE: Verschwindet. (lauter) Lasst mich endlich mit ihm allein! Owen nickt und geht. Toshiko und Gwen folgen ihm mit gesenkten Köpfen. Ianto
will Julie die Hand auf die Schulter legen, aber sie weicht ihm aus. Mit schmerzlich
verzogenem Gesicht geht Ianto davon. Julie bleibt mit Jack allein. JULIE: (flüsternd) Jack, wach' auf. Sie streicht über sein Haar und sein Gesicht. Dann tritt sie einen Schritt
zurück. Seufzend lehnt sie sich an die Wand mit den Kühlfächern. IANTO: Julie, was versprichst du dir davon? Julie sieht ihn mit müden Augen an, sie sieht erschöpft aus. JULIE: (leise) Er ist noch irgendwo da drin. Das Band ist noch da, ich kann
es spüren ... Sie zieht den Hocker an Jacks Bahre und setzt sich darauf. Die Ellbogen stützt sie auf die Bahre. IANTO: (hilflos) Julie ... Ianto sieht noch einem Moment zu ihr, aber sie dreht sich nicht um. Dann
seufzt er und geht. JULIE: (ganz leise) Jack, wo bist du? Ianto schaut ihn an, dann zu Boden. Toshiko und Gwen starren weiter auf die
Monitore. Darauf sieht man, dass Julie immer noch neben Jack sitzt. Zärtlich streicht sie
Jacks Leichenhemd glatt. Julie reagiert nicht, sie schaut nur auf Jack. Julie reisst sich von Jack los und blickt sie wütend an. JULIE: Er ist nicht tot! Sie wendet sich wieder Jack zu und streicht ihm über die Wange. Gwen
schüttelt ratlos und verletzt den Kopf und geht hinaus. Julie legt die Unterarme auf
Jacks Bahre und senkt ihren Kopf erschöpft darauf. Sie schließt die Augen - nur für
einen Moment. JACK: (leise) Danke! Julie lacht laut auf vor Glück und umarmt Jack. Der hebt die Arme und
erwidert die Umarmung. Julie lacht immer noch, Freudentränen rinnen ihr über das
Gesicht. Jack richtet sich auf und küsst sie voller Leidenschaft. Und diesmal wird das
Schimmern zu einem Licht, immer heller und heller, bis es alles in der Halle überstrahlt. OWEN: Ich ... Owen nickt mit Tränen in den Augen. Jack nimmt ihn in die Arme, als er zu
weinen beginnt. Die anderen stehen immer noch an der anderen Seite und beobachten die
beiden Männer. Gwen und Toshiko halten sich bei den Händen, Julie umarmt Ianto und
küsst ihn lächelnd. JACK: (nachdenklich) Das Rift hat sich geschlossen, als Abaddon zerstört
worden ist. Jack sieht sie fragend an. JULIE: Ja, ich spüre es immer noch. Es ist, als würde sich das Rift winden wie eine Schlange. (sie lächelt) Ein komisches Gefühl. Jack sieht sie beunruhigt an, dann wechselt er das Thema. JACK: Bilis Manger - er hat dich mit deinem richtigen Namen angesprochen.
Woher kannte er ihn? Julies Blick geht ins Leere. Jack sieht sie beunruhigt an. Er streicht ihr sanft über die Hand, mit dem sie sich auf dem Schreibtisch abstützt. Es dauert einen Moment, dann kehrt das Leben wieder in Julies Augen zurück, und sie dreht ihre Hand. Ihre Finger schließen sich um Jacks. Er schaut sie nachdenklich an. JACK: Eine Vision? Julie schüttelt den Kopf. JULIE: Nein. Eher eine Erinnerung an alte Zeiten .... Ihre Antwort leitet Jack zu einem anderen Erlebnis. JACK: Diese Visionen, von denen die anderen erzählten. Sie sahen alle Menschen, die sie liebten. Was hast du gesehen? Julie sieht ihn an. JULIE: Nichts. Gar nichts. - Und du? Die beiden sehen sich nachdenklich an, bis Julie lächelt. JULIE: Wir sind schon ein seltsames Paar ... Sie streicht ihm mit den Fingern über die Wange. Jack lacht und greift nach ihrer Hand. Dann küsst er sie zärtlich auf die Innenseite des Handgelenks. JULIE: (nachdenklich) Jack ... was hätte dich dazu bringen können, das Rift
zu öffnen? Abrupt steht Jack auf und geht aus dem Büro. Julie folgt ihm. Ein
schwirrendes und surrendes Geräusch ist zu hören, erst leise, dann immer lauter. Julie
schaut sich suchend um. Etwas beginnt zu piepen. Jack geht die Treppe zu der Hauptebene herunter und sieht nach der Box, in der sich die Hand befindet. Sie pulsiert in einem hellen Licht. Julie folgt ihm. Jack bleibt vor dem Behälter mit der Hand stehen und beginnt zu lächeln. Julie schaut die pulsierende Hand staunend an. Dann blicken beide nach oben. Das Geräusch hat sich verändert, es ist jetzt das Rauschen des TARDIS-Antriebs. Ein seltsamer Wind weht durch die Basis, zerzaust Jacks und Julies Haare, weht Papiere von Tischen. Jack lächelt und sieht Julie begeistert an. Julie lächelt ebenfalls, aber eher wehmütig. JULIE: Nun mach' schon. Geh' zu deinem Doctor. Sie stupst ihn sanft an. JACK (erstaunt): Kommst du nicht mit? Julie schüttelt den Kopf. JULIE: Nein. Das ist nicht mein Weg. Jack küsst sie kurz auf die Wange und stürmt eilig davon. Er bemerkt nicht, dass Julies Lächeln erstirbt. IN DER TORCHWOOD-BASIS AM NÄCHSTEN MORGEN Die Alarmsirenen beginnen zu heulen. Gwen, Toshiko, Ianto und Owen betreten
gemeinsam die Haupthalle. Gwen blickt sich suchend um. Keine Antwort, alles ist unnatürlich ruhig. Gwen geht weiter in die Halle, die anderen folgen ihr. Auch sie sind beunruhigt. OWEN: Ich dachte, wir hätten aufgeräumt ... Immer noch keine Antwort. Stark beunruhigt suchen die vier die Halle ab. Gwen bemerkt, dass der Behälter mit der Hand fehlt. Dann hört sie Ianto rufen. IANTO: (laut) Hierher! Ich habe Julie gefunden! Die anderen laufen zu ihm, er kommt aus Jacks Büro, die reglose Julie auf den Armen. GWEN: Was ist passiert? Hast du Jack gesehen? Ianto schüttelt den Kopf. IANTO: Nein, keine Spur von ihm. Owen fegt den Tisch, der vor dem Sofa steht, leer. OWEN: Leg' sie hier drauf. Ianto lässt Julie vorsichtig auf den Tisch sinken, lässt ihre Hand aber nicht los. Toshiko schiebt ihr noch ein Kissen unter den Kopf. Owen beugt sich über Julie und versucht herauszufinden, was mit ihr ist. Dann richtet er sich auf und sieht die anderen ratlos an. OWEN: Sie atmet etwas flach, sonst scheint alles in Ordnung zu sein. Ich werde ihr ein Aufbaumittel spritzen. Owen läuft zu seinem Arbeitsplatz und kramt in seiner Tasche. Dann kommt er zurück und spritzt Julie etwas. Kurz darauf wacht sie auf und schaut die vier mit verschleiertem Blick an. JULIE: Was ... Julie streicht sich geistesabwesend über das Gesicht und schließt die Augen. GWEN: (energisch) Julie, was ist passiert? Julie öffnet mühsam die Augen. JULIE: Jack ist fort. Dann fallen ihr wieder die Augen zu und sie sinkt zurück auf den Tisch. Gwen beugt sich über sie und schüttelt sie heftig. GWEN: Julie! Julie!! Aber nichts weckt Julie auf. Sie scheint wieder bewusstlos zu sein. Gwen richtet sich wieder auf und schaut die anderen irritiert an. GWEN: Was ist hier los? |