TORCHWOOD

 

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Torchwood 2X01: Kiss Kiss, Bang Bang

NACHTS AUF DEN STRASSEN VON CARDIFF

Die Straßen sind nass, es hat kurz vorher geregnet. Alles ist ruhig, keine Autos und keine Menschen auf der Straße - bis auf eine alte Dame mit Stock. Sie steht an einem Fußgängerüberweg mit Ampel. Die alte Dame geht langsam zu der Ampel und drückt auf den Knopf. Die Ampel springt für die Autos auf Rot. Die Frau stellt gerade ihren Stock auf die Straße, um sie zu überqueren, als sie innehält. Motorenlärm ist zu hören, der sehr schnell näherkommt. Die alte Dame sieht einen roten Cabrio-Sportwagen mit offenem Verdeck näherrasen. Mit dröhnenden Boxen und kreischenden Bremsen stoppt der Wagen an der roten Ampel. Der Fahrer schaut die Frau an, es ist ein Alien mit humanoidem Körper und einem rot-orange gestreiftem Fischkopf. Die Fußgängerampel springt auf grün. Der Blowfish knurrt und bedeutet der Frau, über die Straße zu gehen. Die alte Dame überquert die Straße, während das Alien wartet. Als sie auf der anderen Straßenseite ist, springt die Ampel für PKWs auf Grün. Der Blowfish startet mit quietschenden Reifen und braust davon. Die alte Dame schaut dem Wagen nach, bis er verschwunden ist. Alles ist wieder ruhig. Da hält der Torchwood-SUV neben ihr. Gwen kurbelt das Fenster herunter.

GWEN: (höflich) Entschuldigen Sie, haben Sie vielleicht einen Blowfish in einem Sportwagen gesehen?

Wortlos deutet die alte Frau in die Richtung, in die der Wagen verschwunden ist.

GWEN: Danke.

Der SUV fährt los, die alte Dame schaut ihm hinterher. Alles ist wieder still.

ALTE FRAU: Verfluchtes Torchwood.

Im SUV sitzt Toshiko auf dem Rücksitz vor ihrem Computer. Auf dem Monitor sieht man Aufnahmen eines Skeletts und DNA-Analysen. Ianto sitzt neben ihr und steckt Patronen in das Magazin seiner Pistole.

TOSHIKO: Diese Spezies ist nicht registiert. Die DNA-Bestimmung besagt, es sei so etwas wie ein Landfisch.

Gwen sitzt vorne als Beifahrer, Owen fährt den Wagen.

GWEN: (zu Owen) Ich habe nur gesagt, du fährst zu schnell - da waren Kinder.
OWEN: (trocken) Nun, wenn Kinder um Mitternacht da rumrennen, haben sie das verdient.
TOSHIKO: Es werden hohe Konzentratione von Algen angezeigt.
GWEN: (amüsiert) Wer fürchtet sich vor dem großen bösen Fisch, hm?
OWEN: Ein großer Fisch ... mit einer Waffe!
IANTO: Irgendwelche speziellen Waffen?
TOSHIKO: Nicht, soweit ich das erkennen kann.

Seine Pistole klickt, als Ianto den Schlitten zurückzieht und so eine Kugel in die Kammer schiebt.

IANTO: Brauchen wir spezielle Waffen?
OWEN: Was machen wir mit ihm, wenn wir ihn gefangen haben?
TOSHIKO: Jack wüsste es.
OWEN: Aber Jack ist nicht hier, richtig? Jack ist verschwunden. So gut ist Jack.

Owen schaut zu Gwen, die senkt den Blick. Auch die anderen sagen nichts. Dann zeigt sie nach vorne.

GWEN: Blowfish!
OWEN: Achtung!

Er tritt das Gaspedal durch, mit quietschenden Reifen beschleunigt der SUV. Owen lenkt ihn gleichzeitig um eine Kurve. Der SUV holt zu dem Sportwagen auf, wenn sie um eine Kurve fahren, aber auf den geraden Strecken entfernt er sich wieder. Owen greift mit einer Hand nach dem Schloss seines Sicherheitsgurts.

OWEN: (zu Gwen) Nimm' das Steuer.
GWEN: (warnend) Wag' es nicht, Owen!
OWEN: (laut) Nimm' das Steuer!

Er öffnet seinen Sicherheitsgurt, zieht seine Waffe und überlässt Gwen das Steuer. Sie greift danach.

GWEN: Okay, ich habe es.

Der SUV schlingert, als sie versucht, vom Beifahrersitz aus zu steuern. Owen beugt sich weit aus dem Fenster und schießt auf den Sportwagen. Der erste Schuss geht daneben, der zweite streift nur das Blech. Aber der Dritte trifft einen der Reifen. Der Wagen gerät ins Scheidern und schlittert um eine Kurve. Owen lässt sich wieder zurück in den SUV fallen. Gwen wirft ihm einen Blick zu. Owen pustet selbstgefällig den nicht existierenden Rauch von der Pistolenmündung.
Es hat zu regnen begonnen. Der SUV kommt hinter dem Sportwagen zum Stehen, der leer mitten auf der Straße steht. Die vier springen mit gezogenen Waffen aus dem SUV und nähern sich dem Wagen. Als sie bemerken, dass der Blowfish weg ist, sehen sie sich suchend um.

GWEN: Wo ist er? Wo ist er hin?

Da fallen zwei Schüsse in einem Haus in der Nähe. Das Team rennt dorthin. Owen erreicht das Haus als erster und läuft bis ins Wohnzimmer. Die anderen folgen ihm. Dort steht der Blowfish, mit einem Mädchen als Geisel, dem er seine Pistole an die Schläfe hält.

OWEN: Gwen, geh' nach links! Tosh nach rechts! Ianto übernimm' die Mitte! Auf eure Positionen!

Gwen zieht die geschockte Mutter zur Seite, in Sicherheit. Der Vater liegt auf dem Boden, er ist verwundet. Owen zieht seine Jacke aus und presst sie auf die Wunde, um die Blutung zu stoppen. Ianto und Toshiko richten ihre Waffen auf den Blowfish. Toshiko liest gleichzeitig noch ihren Handscanner ab.

TOSHIKO: Sehr hoher Adrenalinpegel zusammen mit ca. drei Gramm Kokain. Dieser Fisch ist high.

BLOWFISH: Also das ist das Team Torchwood. Die Lieblingsschüler, aber der Lehrer hat euch verlassen, nicht wahr? Lässt die Kinderchen ganz alleine. Und jetzt schaut euch an, so krampfhaft damit beschäftigt, erwachsen zu werden. (zu Owen) Der Arzt mit seinen blutverschmierten Händen. (zu Gwen) Die Mitfühlende mit ihrem ach so heftig schlagenden Herzen. (zu Toshiko) Die Technikerin mit ihren kalten Geräten. (zu Ianto) Was mich zu dem Botenjungen bringt, völlig überfordert mit seiner neuen Rolle. Ihr alle ... hilflos ohne euren Meister. Ihr alle ... glaubt ja, so tapfer zu sein. Ihr alle ... so verängstigt.

Der Blowfish lacht sie aus. Er dreht kurz den Kopf und küsst das Mädchen, das er festhält, auf die Wange, dann wendet er sich wieder dem Team zu.

BLOWFISH: (zu Ianto) Also, was ist nun, mein Kleiner? Kannst du es tun? Wie gut bist du? Wie gut kannst du zielen? Was, wenn du sie tötest? (spöttisch) Was, wenn ich sie zuerst töte? Kannst du schießen, bevor ich es tue? Kannst du? Wagst du's? Würdest du? Oder nicht?

Iantos Waffe beginnt zu zittern, so fest hält er sie. Man sieht ihm seinen Zwiespalt an. Da fällt ein Schuss. Er trifft den Blowfish mitten in die Stirn und tritt am Hinterkopf wieder aus. Blut und Hirnmasse spritzen aus der Wunde am Hinterkopf auf die Vorhänge hinter dem Alien. Es fällt seitlich zu Boden und ist schon tot, bevor es dem Boden berührt. Die Mutter stößt Gwen zur Seite und rennt zu ihrer Tochter. Ianto hält sich verblüfft seine Waffe vor die Augen. Er hat nicht geschossen. Ianto dreht sich um - und sieht direkt in die Mündung von Jacks Pistole. Alle starren nun Jack an.

JACK: Hallo Kinder. Habt ihr mich vermisst?

Er lacht.

IN DER TORCHWOOD-BASIS ETWAS SPÄTER

Das Team ist zurück. Nach ein paar Augenblicken ist klar, dass Gwen in Jacks Abwesenheit zur Anführerin geworden ist.

GWEN: Bist du sicher, dass nichts weiter durchgelangt ist?

Sie schaut zu Toshiko, die an ihrem Computer sitzt.

TOSHIKO: Nach Überprüfung durch das Riftüberwachungsprogramm sieht es so aus.

Jack steht am Rand und beobachtet die Zusammenarbeit des Teams. Ianto erstattet Gwen Bericht. Alle ignorieren Jack momentan geflissentlich.

IANTO: Der Wagen ist beschlagnahmt. Ich werde ihn dem Eigentümer morgen früh zurückbringen.
GWEN: (zu Owen) Was hast du, alles in Ordnung?

Owen, im weißen Kittel, gibt ihr eine Akte, bevor er zu Toshiko geht und ihr einen Datenspeicher gibt.

OWEN: Das Bioprofil ist jetzt auf dem Schirm. Es gibt nichts in seinen Genen, was die Stadt kontaminieren könnte.
GWEN: Okay, Tosh. Kannst du diese Spezies in die Datenbank eingeben? Ianto?
IANTO: Hallo.
GWEN: Entschuldige. Ähm, Kannst du dich um die Leiche kümmern?
IANTO: Mit Vergnügen ... solange ich kein Sushi daraus machen soll.
GWEN: (lächelnd) Nein, die Leichenkammer tut's auch. Danke dir.
JACK: (mit einem kleinen Lächeln) Ihr hat euch gut organisiert ohne mich.

Gwen arbeitet an einem Computer und sieht ihn nicht an, aber man kann erkennen, dass es in ihr brodelt.

GWEN: Ja, das mussten wir auch.

Jack schaut sich um in der Zeit. Die Basis hat sich verändert. Durch die Glasfenster des Raums, wo bisher der Besprechungsraum war, sieht man eine große Anzahl von Pflanzen. Es scheint nun eine Art Gewächshaus zu sein.

JACK: Hey, habt ihr umgeräumt hier drin?

Gwen stürzt plötzlich auf ihn zu und stößt ihn heftig vor die Brust. Jack schlägt an die Tür hinter ihm. Sein Gesicht zeigt völlige Überraschung.

GWEN: (wütend) Du hast uns verlassen, Jack!

Tosh, Owen und Ianto stehen nur da und sehen die beiden an. Jack ist einigermaßen überrascht.

JACK: (erstaunt) Aber Julie war doch da?!
GWEN: (schnaubt) Sie konnte uns nicht helfen, sie ist todkrank, Jack! Wir wussten gar nichts! Wo warst du?

Aber Jack hört ihre Fragen schon nicht mehr, ihn interessiert nur noch Julie.

JACK: (besorgt) Krank? Julie? (leise, mehr zu sich selbst) Sie war noch nie krank. (zu Gwen wieder lauter) Was ist los mit ihr? Wo ist sie?

Er tritt zu Gwen und fasst sie mit beiden Händen an den Oberarmen. Er bemerkt nicht, wie fest er zugreift.

GWEN: (laut) Jack, lass' mich los! Du tust mir weh.

Erschrocken nimmt Jack die Hände von ihr. Die anderen sehen ihn erstaunt an, können sich sein Verhalten nicht erklären.

JACK: (drängend) Nun rede schon, was ist mit Julie?

Statt Gwen antwortet Owen.

OWEN: Sie hat über eine Woche in einer Art Koma gelegen. Dann ging es ihr eine Zeitlang gut, aber seit mehr als zwei Wochen leidet sie an einer Art Fieber und ist so gut wie bewusstlos, obwohl ich keine organische Ursache finden konnte. Ich weiß mir keinen Rat mehr, wie ich ihr helfen soll.
GWEN: (ratlos) Wir haben sie nach deinem Verschwinden bewusstlos in deinem Büro gefunden. Sie konnte uns nur noch sagen, dass du fort bist. Danach ist sie ins Koma gefallen.
JACK: Wo ist sie? Ich muss sie sehen.
JULIE: (schwach) Ich bin hier, Jack ...

Alle drehen sich erschrocken um. Julie steht auf der letzten Stufe der Treppe zur Hauptebene. Sie ist leichenblass, zittert und hält sich am Geländer fest. Jack läuft besorgt zu ihr und schließt sie in die Arme. Julie lehnt sich seufzend an ihn.

JACK: (ganz leise, so dass nur Julie es hört) Was machst du nur für Sachen?
JULIE: (lächelnd, ebenso leise) Es geht mir schon besser ...

Sie schaut ihn an, Jack küsst sie. Um Julie und Jack scheint ein Schimmer auf, der immer stärker wird. Gwen, Toshiko, Ianto und Owen beobachten alles mit offenen Mündern. Schließlich müssen sie die Augen abwenden, weil das Licht zu gleißend wird.

Dann verschwindet das Licht. Jack hält Julie auf Armeslänge von sich, sie lächeln sich an. Julie ist wieder das blühende Leben. Die anderen bekommen den Mund immer noch nicht zu.

OWEN: (fassungslos) Was war das denn??

Julie und Jack wenden sich wieder den anderen zu und treten etwas auseinander. Aber als Julie Jack ihre Hand entziehen will, hält der sie fest. Überrascht schaut sie ihn von der Seite an, aber er schaut nach vorne.

JULIE: Ich kann anderen nicht nur Lebensenergie spenden, sondern sie auch abziehen. Und Jack hat ja mehr als genug davon.

Gwen nickt, aber den anderen ist anzusehen, dass sie nichts verstehen. Julie schaut sich um.

JULIE: (erstaunt) Wir haben ein Gewächshaus? Was ist mit dem Besprechungsraum passiert?
IANTO: (lächelnd) Der ist jetzt da hinten.

Er zeigt auf eine Stelle im Hintergrund, wo ein Korridor abgeht. Julie nickt überrascht und schaut sich weiter um. Niemand sagt etwas, eine unbehagliche Stille breitet sich aus.

Toshiko bricht die Stille.

TOSHIKO: (zu Jack) Wo warst du denn nun?
JACK: (lächelnd) Ich habe meinen Doctor gefunden.
OWEN: Hat er dich geheilt?
JACK: (ironisch) Was gibt's da zu heilen? An diesem Grad an Perfektion fingert man nicht herum.
IANTO: (besorgt) Gehst du zurück zu ihm?
JACK: (ernst) Ich bin für euch zurückgekommen. Für euch alle.


Er schaut sie der Reihe nach an, als letzte Julie. Sie lächelt und senkt den Blick. Da piept ein Computer. Toshiko dreht sich um und erkennt das Signal.

TOSHIKO: Riftaktivität!

Julie nickt, lässt Jacks Hand los.

JULIE: Also alles wie immer...

Alle gehen wieder an die Arbeit.
Im Autopsieraum liegt die Leiche des Blowfish auf dem Tisch. Etwas in seiner rechten Hosentasche beginnt leise zu piepen und rot zu blinken. Niemand bemerkt es.

AUF EINEM PARKDECK IN CARDIFF ZUR GLEICHEN ZEIT

Die Nacht ist ruhig. Plötzlich erscheint ein goldener Schein in der Luft über dem Parkdeck - erst schwach, dann immer großer und deutlicher. Der Schein öffnet sich in Mitte und ein Mann tritt heraus. Er ist schlank, fast hager, mit kurzen blonden Haaren und blassblauen Augen. Gekleidet ist er in eine rote Uniformjacke mit silbernen Tressen und schwarzen Stulpen. Die Jacke ist offen, so dass ein T-Shirt darunter zu sehen ist, das vielleicht mal weiß war. Dazu trägt er schwarze schmale Hosen, die er in die hohen Stiefel gesteckt hat. Um die Hüfte trägt er einen Pistolengurt mit zwei Holstern und ein Samuraischwert. Der Mann bleibt stehen und sieht sich um. Geräusche sind zu hören, der Mann schlendert gemächlich darauf zu. Es ist deutlich zu sehen, dass er keine Eile hat. In einiger Entfernung hat ein Mann einen anderen rücklings auf den Kofferraum eines Autos gedrückt und bedroht ihn mit einem Messer.

OPFER: Bitte, lassen Sie mich los.

Da bemerken Angreifer und Opfer den Mann, der langsam herankommt.

OPFER: Helfen Sie mir!
RÄUBER: Komm' noch näher und ich schlitz ihm den Hals auf!

Der Mann beachtet ihn gar nicht und kommt weiter auf sie zu.

JOHN HART: Schön.
RÄUBER: Was?!

Hart steht jetzt direkt neben den beiden.

JOHN HART: Welche Arterie durchtrennst du normalerweiser?
OPFER: (entsetzt) Nein!
RÄUBER: Ich bluffe nicht!
JOHN HART: Oh, sieh' mal, du ... ähm ... hast dich selbst verraten. Nur jemand, der blufft, sagt, dass er es nicht tut.

Der Räuber wendet sich John Hart zu. John greift die Messerhand des Mannes und entwaffnet ihn, während er die andere Hand um seinen Hals legt. Hart hebt ihn einfach hoch und trägt den Räuber so an den Rand des Daches. Dort hält er ihn immer noch am Hals über den Dachrand. Der Überfallene sieht sprachlos, was Hart macht. Der Räuber zappelt in Panik mit den Beinen, als er so in der Luft hängt, und greift mit den Händen nach Harts Hand.

RÄUBER: Oh, Gott! Scheiße! Bitte! Bitte hören Sie auf!
JOHN HART: Nun ... nein.

Hart lässt ihn los. Der Räuber schreit, während er fällt. Der Überfallene beobachtet alles entsetzt und keucht. Dann hört man unten einen Aufschlag. Da kommt wieder Leben in das Opfer. Er läuft zum Dachrand und schaut hinunter. Der Räuber liegt tot, mit zerschmetterten Gliedern unten auf dem Bürgersteig.

OPFER: (fassungslos) Er ist tot.

Er schaut John Hart an, der schaut ihn an. Und auf einmal erkennt der Mann, dass sein Retter auch ihm sehr gefährlich werden könnte. John Hart greift ihn bei seinem T-Shirt und zieht ihn ganz nah zu ihm heran.

OPFER: Bitte ...
JOHN HART: Ich ... war niemals hier.

Der Mann schluckt heftig und nickt eifrig. John schüttelt den Kopf und lässt den Mann los. Er klopft ihm noch kurz auf die Brust.

JOHN HART: Geh.

Der Mann rennt, als wäre der Teufel hinter ihm her. John Hart geht davon.

JOHN HART: Jetzt habe ich Durst.

IN EINER BAR NAMENS REUNION NICHT WEIT ENTFERNT

Musik hämmert durch den Raum. Er ist gut gefüllt mit Leuten. Die Doppeltür öffnet sich und John Hart tritt ein. Er lächelt, als er sich umsieht. Er tritt weiter in den Raum, die Türen schwingen hinter ihm zu. Hart öffnet sein Armbandgerät - es sieht dem von Jack verblüffend ähnlich - und drückt einen Knopf. Die Musik verstummt augenblicklich. Die Leute werden ruhiger und schauen ihn an.

JOHN HART: (laut) Also gut! Nun ...

Er sieht sich in der Bar um. Er geht durch die Menge und zeigt dabei auf die einzelnen Personen.

JOHN HART: Du gehst. Du ... gehst. Du gehst. Du? (er lächelt) Bleibst. Gehn, gehn, gehn. Bleiben. Gehn, gehn, gehn, gehn, gehn. Oh! (Er sieht die blonden Zwillinge an der Theke) Ihr bleibt. Bleiben. Bleiben. Gehn, gehn, gehn, gehn, gehn! (laut) Der Rest ... geht!

Er dreht sich um und lehnt sich an den Tresen. Den Menschen in der Bar schenkt er keine Beachtung mehr.

JOHN HART: (zum Barkeeper) Ich nehme einen von allem.

Er dreht sich wieder den Leuten zu.

JOHN HART: Irgendwelche Fragen?

Zwei riesige Rausschmeißer kommen durch eine Hintertür herein.

RAUSSCHMEISSER: Alles klar, Kumpel, lass' uns das draußen regeln.
JOHN HART: Oh. (Er zieht zwei wirklich große Waffen aus seinen Holstern und hält sie hoch) Habe ich erwähnt, dass ich bewaffnet bin?

Die Leute schreien und rennen zum Eingang. Panik bricht aus. John Hart lächelt amüsiert. Auch die Rausschmeißer verziehen sich, in Windeseile ist die Bar leer. Hart lacht und wendet sich wieder der Theke zu.

AUF DEM BÜRGERSTEIG NEBEN DEM PARKHAUS ZUR GLEICHEN ZEIT

Das gesamte Torchwood-Team sowie Polizeikräfte und die Spurensicherung, sind dort versammelt. Die Torchwood-Leute stehen um die Leiche des Räubers. Julie hockt neben ihr, Toshiko untersucht sie mit ihrem Handscanner. Als er piept, liest sie die angezeigten Werte ab, doch Julie kommt ihr zuvor.

JULIE: Ich erkenne Reste von Riftenergie rund um Hals, Arm und Schultern.

Toshiko verzieht das Gesicht.

JACK: Er wurde gepackt ... und gestoßen.

Julie nickt.

TOSHIKO: Das erklärt das zurückgebliebene Energiemuster.
JACK: (ironisch) Wie seid ihr nur ohne mich klargekommen?
OWEN: Also, da läuft ein potentieller Mörder frei herum - zweibeinig, vielleicht humanoid.
GWEN: Ist noch andere Alientechnik beteiligt, Tosh?
TOSHIKO: Die Messwerte zeigen nichts Derartiges.
JACK: Okay, also lasst uns zurückgehen und die Ergebnisse auswerten.
GWEN: (zu Jack) Du übernimmst also wieder das Kommando?
JACK: (grinsend) Ich hatte ja auf einen kleinen Machtkampf gehofft, der dann durch Nackt-Catchen entschieden wird.

Gwen wendet sich ab, ohne zu reagieren. Dafür schüttelt Julie den Kopf und rollt mit den Augen, als wolle sie sagen, nichts habe sich geändert. Gwen geht weg, ihr ehemaliger Kollege Andy hält das Absperrband hoch, damit sie darunter hergehen kann.

GWEN: Danke, Andy. Du kannst die Spurensicherung jetzt reinlassen. Die können sich jetzt so wichtig machen, wie sie wollen.

Jack, Julie, Ianto, Toshiko und Owen gehen an ihnen vorbei zum SUV.

ANDY: Das ist wieder einer von deinen Horror-Fällen, nicht wahr?
GWEN: Noch nicht, aber ... ähm ... ich sage dir Bescheid.

Sie lacht, dann folgt sie den anderen zu dem SUV.

ANDY: (zu ihrem Rücken) "Danke, Andy. Du warst wirklich eine große Hilfe." "Keine Ursache, Gwen."

Julie dreht sich um und wirft ihm lächelnd eine Kusshand zu. Erschreckt stolpert Andy ein paar Schritte zurück. Jack greift nach der Wagentür, da piept sein Armbandgerät. Jack drückt einen Knopf, um das Geräusch auszuschalten.

IANTO: Oha, das Ding piept niemals.
JACK: Das dachte ich auch.

Alle stehen um ihn herum. Jack drückt einen Knopf auf dem Gerät. Ein fast lebensgroßes 3-D Abbild von John Hart erscheint vor ihm. Es erinnert an die Szene aus Star Wars, mit dem Hologramm von Prinzessin Leia.

JOHN HART: (bzw. sein Hologramm, abfällig) Ich fass' es nicht, dass ich nur den Anrufbeantworter erwische! Was kann denn wichtiger sein als ich? Egal, du hast wahrscheinlich den Energietransfer bemerkt und die Leiche gefunden. Das war ich, tut mir leid wegen der Schweinerei.

Owen und Ianto sehen sich alarmiert an. Julies Mund formt überrascht ein großes O, sie sagt aber nicht.

JOHN HART: Schick' mir die Rechnung für's Aufräumen. Und nun ... (er klatscht in die Hände und reibt sie) Drinks! Verfolge die Übertragungs-Koordinaten zurück, dann findest du mich. Und beeil' dich, es gibt Arbeit! (mit Mädchenstimme) Helft mir, Obi-Wan Kenobi, Ihr seid meine letzte Hoffnung!

Julie lacht laut auf. Das Abbild blickt sich um und bückt sich wie Leia, dann verschwindet es. Die anderen sehen sich ratlos an.

JACK: (sehr ernst) Bleibt hier. Folgt mir nicht.
GWEN: Wer war das?
JACK: Bleibt hier.

Jack geht zum SUV und steigt ein.

GWEN: Aber ...

Jack fährt davon und lässt sie einfach stehen.

GWEN: Hey, Jack!
OWEN: Whow!
GWEN: Warte!

Gwen, Owen und Toshiko sehen Jack fassungslos nach, wie er davonfährt. Ianto hat sich umgedreht und geht die Straße in die entgegengesetzte Richtung entlang. Julie folgt ihm ein Stück, dann biegt sie in eine schmale Seitengasse ein und ist verschwunden. Owen stampft vor Ärger mit dem Fuß auf und wirft die Hände in die Luft.

OWEN: Siehst du das? Erst taucht er hier so mir nicht, dir nichts wieder auf und dann lässt er uns wieder einfach stehen.
GWEN: Das lasse ich mir nicht bieten.
TOSHIKO: (hält ihren Scanner hoch) Ich kann ihn orten!

Ianto pfeift laut. Gwen, Toshiko und Owen drehen sich erschrocken zu ihm um.

IANTO: Taxi!

VOR DER BAR REUNION ETWAS SPÄTER

Der Torchwood-SUV hält auf der Straße gegenüber der Bar. Jack steigt aus und geht auf dem Eingang zu. An der Treppe zur Tür, die Bar liegt im Souterrain, bleibt er stehen. Er holt tief Atem und sammelt sich, dann geht er entschlossen hinein.
John Hart lehnt an der Theke, auf der eine lange Reihe von Schnapsgläsern steht. Nacheinander leert er die Gläser. Als er Schritte von draußen näher kommen hört, hält er inne. Man sieht ihm an, dass er weiß, wer da kommt. Dann nimmt er sich das nächste Glas. Ein Schatten fällt auf das opake Glas der Doppeltür, dann öffnet sie sich. Jack tritt in den Raum, die Tür schließt sich wieder hinter ihm. Jack geht auf John Hart zu, der aufgestanden ist und sich ihm nun gegenüberstellt. Jacks Gesicht ist unbewegt.
John Hart öffnet die Riemen an seinen Holstern. Die beiden Männer stehen sich gegenüber wie in einem alten Western. Einen Moment verharren beide, dann gehen sie langsam aufeinander zu. Direkt voreinander bleiben sie stehen und starren einander an. Jack ist um einiges größer als John Hart, der muss zu ihm aufsehen. Der Moment dauert länger und länger, dann - küssen sie sich leidenschaftlich. Plötzlich stoßen sie einander weg. John lächelt ganz fein, dann holt er aus und schlägt Jack hart ins Gesicht. Jack lächelt, als freue er sich auf eine zünftige Prügelei, und schlägt seinerseits zu. So geht es weiter, die beiden schenken sich nichts. Aber sie scheinen es beide als großen Spaß anzusehen.
Keiner der beiden bemerkt, dass Julie die Bar durch den Hintereingang betreten hat und aus der Deckung eines Seitenraums das Ganze beobachtet. Wie eine Statue steht sie dort im tiefen Schatten, nur ihre Augen glitzern manchmal, wenn sie sich bewegen.

AUF EINER STRASSE IN CARDIFF ZUR GLEICHEN ZEIT

Ianto hat tatsächlich ein Taxi rufen können, er, Toshiko und Owen sind damit auf dem Weg zu Jacks Standort.

TOSHIKO: Ich bekomme Berichte über einen Tumult in einer Bar herein.

Sie schaut auf ihren Palmtop.

TOSHIKO: Es sind die gleichen Koordinaten wie die des SUV.
GWEN: Sag' der Polizei, wir kümmern uns drum.
OWEN: Okay, also wer zur Hölle war der Kerl in dem Hologramm?
IANTO: Es sah so aus, als wenn Jack ihn kannte.
TOSHIKO: Warum hat er nicht zugelassen, dass wir mit ihm kommen?
GWEN: Weil das wieder typisch Jack ist, nicht wahr? Er verschwindet einfach, kommt zurück, dann haut er wieder ab. Schließt uns aus. Wir kennen nicht einmal seinen richtigen Namen.
TOSHIKO: Oder aus welcher Zeit er stammt.
GWEN: (aufgebracht) Exakt. Er will der Boss sein, aber wir wissen absolut nichts über ihn. Es macht mich verrückt! Und Julie ist genauso. Oder weiß einer von euch, wo sie ist?!

Gwen schaut von einem zu anderen, an Ianto bleibt ihr Blick hängen. Der senkt den Blick und schüttelt kurz den Kopf. Alle versinken in Schweigen. Dann schaut Ianto wieder auf.

IANTO: Aber es macht mehr Spaß, wenn er dabei ist.
OWEN: Ja.
TOSHIKO: Auf jeden Fall!
GWEN: Ja, das stimmt.

IN DER BAR REUNION

Jack und John prügeln sich immer noch. Gemeinsam stürzen sie durch eine gläserne Trennwand. Die Bar ist ein Trümmerfeld. Sie rollen sich voneinander weg, als sie auf dem Boden landen, springen auf und greifen gleichzeitig zu ihren Waffen. Sie richten sie aufeinander. Lächelnd umkreisen die beiden Männer einander, jeder wartet auf den nächsten Angriff des anderen.

JOHN HART: Hast du zugenommen?
JACK: Sind deine Haare dünner geworden?
JOHN HART: Was hast du da eigentlich an?
JACK: Captain Jack Harkness, beachte die Streifen.
JOHN HART: Captain John Hart, beachte den Sarkasmus.

JACK: Hey, ich habe mir diesen Rang erarbeitet.
JOHN HART: Und ich wette, die Ränge haben sich dankbar gezeigt. Ich brauche jetzt einen Drink.
JACK: Ich dachte schon, du würdest nie fragen.

Der Kampf ist vorbei, die beiden Männer senken ihre Waffen und gehen zur Theke. Beide sehen ziemlich lädiert aus. In ihrem Versteck senkt Julie den Kopf ein wenig, schüttelt ihn und lacht lautlos. John greift über die Theke und schnappt sich eine Flasche. Er reicht sie Jack und schnappt sich noch eine Flasche. Jack zieht die Tülle mit den Zähnen aus seiner Flasche heraus und spuckt sie zur Seite. John dreht sich um und lehnt sich mit dem Rücken an den Tresen. Er setzt die Flasche an und trinkt sie halb leer ohne abzusetzen. Jack beobachtet ihn staunend, rührt seine eigene aber nicht an.

JACK: Nun ... wie war deine Entziehungskur?
JOHN HART: Entziehungskuren. (er lächelt) Plural.

Er wischt sich mit dem Handrücken über den Mund.

JACK: Alkohol, Drogen, Sex und ...?
JOHN HART: Mord.
JACK: (lacht) Du hast einen Entzug für Mord gemacht?
JOHN HART: Ich weiß, lächerlich. So ein gelegentlicher Mord, wen interessiert das schon?
JACK: Und, bist du jetzt clean?
JOHN HART: Ja. Hab' alles überwunden. Lebe wie ein Priester.

Jack lacht. Er stellt seine Flasche zurück auf den Tresen.

JACK: Also, wie läuft es in der Zeitagentur?

Julie wird auf einmal sehr aufmerksam.

JOHN HART: (wieder ernst) Hast du es nicht gehört?

Jack macht ein erstauntes Gesicht, offenbar hat er nicht.

JOHN HART: Sie wurde ... aufgelöst.
JACK: Machst du Witze?!
JOHN HART: Nein. Es sind nur noch sieben von uns übrig.
JACK: Whow.
JOHN HART: (niedergeschlagen) Es ist schön, dich zu sehen. Es war nicht mehr das Gleiche ohne dich.

Jack lehnt sich zu John. Der kommt ihm entgegen, weil er meint, er wolle ihn küssen. Aber Jack stoppt die Bewegung direkt vor Johns Gesicht.

JACK: (gefährlich leise) Du musst verschwinden. Ich will dich nicht in meinem Revier haben.
JOHN HART: (entgeistert) Was?

John richtet sich auf und stellt die fast leere Flasche auf der Theke ab.

JOHN HART: Es gab eine Zeit, da konntest du nicht genug von mir in deinen Revier bekommen.

Julie tritt aus ihrem Versteck ins Licht.

JULIE: Du hast gehört, was er gesagt hat. Verschwinde!

Die beiden Männer fahren herum. Jack sieht Julie warnend an und schüttelt abwehrend den Kopf. Julie kommt nun näher, sie bleibt vor Jack und John stehen. Amüsiert lächelnd blickt sie John direkt in die Augen - sie sind etwa gleich groß. John lächelt ebenfalls, anscheinend gefällt ihm, was er sieht.

JOHN HART: (anzüglich) Hallo, Zuckerschnecke. Ich muss schon sagen, Jack, du hast keinen schlechten Geschmack. Sehr hübsch, deine neue Partnerin. Und sogar im Partnerlook!

Jack und Julie schauen sich verblüfft an, dann sieht Julie an sich herunter und fängt an zu lachen. Sie trägt den langen Mantel, der dem von Jack so ähnlich sieht. Julie kann gar nicht wieder aufhören zu lachen, sie hat schon Tränen in den Augen. Doch plötzlich greift John blitzartig nach seiner Waffe. Julie, schlagartig wieder ernst, macht zwei Schritte rückwärts. Jack duckt sich erschrocken, um nicht in die Schusslinie zu geraten. Doch John richtet die Waffe auf die Eingangstür und schießt hindurch. Dann dreht er sich enorm schnell und schießt auch noch durch die Hintertür.

JOHN HART: (laut) Alles klar, kommt raus, alle!

Die Eingangstür öffnet sich. Gwen und Ianto kommen mit gezogenen Waffen herein. Sie sichern den Raum ab. Als Gwen Julie bemerkt, weiten sich ihre Augen erstaunt. Sie blickt aber sofort wieder zu Jack.

GWEN: Alles in Ordnung, Jack?
JACK: (beschwichtigend) Ja, ja, alles in Ordnung!

Owen und Toshiko erscheinen durch die Hintertür, ebenfalls mit gezogenen Waffen. John blickt von einem zum anderen, er ist sichtlich amüsiert.

JOHN HART: (begeistert) Da sind ja noch mehr! Du hast ein Team! Wie süß! Oh, die sind echt niedlich! Aber nichts Blondes. Du brauchst was Blondes.

Die vier kommen weiter auf die beiden Männer zu. Nur Julie bewegt sich immer noch nicht.

OWEN: (stöhnt) Oh Gott! Er ist noch schlimmer als Jack.
JOHN HART: Oh, habt ihr einen Teamnamen? Ich liebe Teamnamen! Sag' schon.
JACK: (etwas säuerlich) Torchwood.
JOHN HART: (aufgesetzt enttäuscht) Oh. Nicht Excalibur? Blizzard? Bikinicops? Nein? Torchwood. Meine Güte.

Julie lacht, Jack schaut sie strafend an. Dann stellt er widerstrebend sein Team vor, bei der Namensnennung nickt er demjenigen zu.

JACK: Julie Conroy, Gwen Cooper, Ianto Jones, Toshiko Sato, Owen Harper, das ist ...
JOHN HART: Captain John Hart.
JACK: Wir kennen uns von früher.
JOHN HART: Entschuldige mal. Wir sind mehr als Bekannte. Wir waren Partner.
JULIE: (gedehnt) In welcher Weise?
JOHN HART: (anzüglich lächelnd) In jeder Weise. Wenn ihr versteht ...

Julie grinst zurück.

JACK: (abwehrend) Es waren zwei Wochen.
JOHN HART: Nur dass wir diese zwei Wochen in einer Zeitschleife gefangen waren, und so waren wir eigentlich fünf Jahre zusammen. Es war, als wäre er meine Ehefrau.
JACK: Du warst die Frau.
JOHN HART: Du warst die Frau.
JACK: Nein, du warst die Frau.
JOHN HART: Oh, aber ich war eine gute Frau.
TOSHIKO: Ich wette, das warst du.

Julie lacht laut auf. Die anderen schauen erst sie, dann Toshiko entgeistert an. Nur Johns Augen bleiben nachdenklich auf Julie gerichtet.

TOSHIKO: Was? Jetzt behauptet nicht, ihr habt’s nicht bemerkt. Er ist süß.
JOHN HART: (zu Toshiko) Sie sind nur schüchtern.
JACK: (zu John) Was machst du hier?
JOHN HART: Ich habe mich schon gefragt, wann wir dazu kommen.

Er öffnet sein Armbandgerät und drückt ein paar Knöpfe.

TOSHIKO: (erstaunt zu Jack) Das ist ja das Gleiche wie deins.
JACK: Aber kleiner.
JOHN HART: (rollt mit den Augen) Aber es hält länger. Steck' zwei Zeitagenten in einem Raum zusammen und es geht immer nur um die Größe ihrer Armbandgeräte.

Julie grinst schon wieder.

OWEN: Ach ja, wie bitte? Was ist ein Zeitagent?
JOHN HART: Was? Hat er denn nie was über seine Vergangenheit erzählt?
GWEN: Nein, hat er nicht.

Jack und John schauen zum Team, Jack verärgert, John erstaunt. Dann sehen sie sich gegenseitig an.

JOHN HART: Jedenfalls ...

John drückt noch einen Knopf an seinem Gerät. Mit einem kleinen Piepsen erscheint das holografische Bild einer Art Behältnis in der Luft vor ihm.

JOHN HART: Ich arbeitete mit dieser Frau zusammen - schön, klug, sexy, etc. etc. - und wir wurden beide angeschossen. Als sie starb, bat sie mich um etwas. Sie erzählte mir von diesen Strahlungsstreubomben, an denen sie gearbeitet hatte.
OWEN: Das hört sich nicht gut an.
JOHN HART: Drei Behälter, der Inhalt mehr als giftig, fortgerissen von einem Riftsturm.
TOSHIKO: Und hier gelandet.
JOHN HART: Bingo. Das ist der Nachteil eurer Stadt, dass sie auf einem Riss in Raum und Zeit gebaut worden ist. Nun, wenn ich die Dinger nicht finde, wird die Strahlung aus den Behältern hervorbrechen und die Menschen und den Planeten verseuchen. Sie müssen neutralisiert werden.

Er drückt einige andere Knöpfe und das Hologramm verschwindet. Er stützt die Hände in die Hüften.

JACK: Und was hast du davon?
JOHN HART: Ich erfülle den letzten Wunsch einer Sterbenden.

Jack ist anzusehen, dass er ihm kein Wort glaubt. Auch Julie schaut ihn skeptisch an.

JOHN HART: Nun, es gibt da nur ein Problem: Ich weiß nicht, wo sie sind. Ich hoffe, eure Ortskenntnis wird mir helfen.
TOSHIKO: Wenn wir zurück in der Basis sind, könnte ich einen stadtweiten Scan nach Strahlungsquellen zu starten und diesen mit der Riftaktivität in der gleichen Zeitspanne abgleichen.
JOHN HART: (zu Toshiko) Was bist du, das Gehirn und die Schöne? Ihr seht, gemeinsam ist das ein leichter Job.

Jack tritt ganz nach an John heran.

JACK: (warnend) Wir helfen dir, aber wenn das getan ist, verschwindest du. Sofort.
JOHN HART: (anzüglich) Heißt das, du nimmst mich mit zu dir?

Jack lacht nicht. Dafür grinst Julie schon wieder.

AUF DEM MILLENNIUM-PLAZA - SPÄTER

Jack steht auf dem Plateau der Wassersäule. John steht davor und schaut daran hoch.

JOHN HART: Du lebst in einer Skulptur? Geht es noch protziger?

Jack zeigt auf die Platte des unsichtbaren Lifts.

JACK: Komm' hier rauf.

John schaut sich um.

JOHN HART: Also, dein Team darf diesen Weg nicht nehmen? Auch nicht die Süße mit den goldenen Augen?

Jack sieht ihn ärgerlich an. John zuckt mit den Schultern, dann tritt er zusammen mit Jack auf die Platte.

JACK: Das ist der Touristeneingang.
JOHN HART: Ich erinnere mich an das letzte Mal, als du das sagtest.

Der Lift beginnt zu sinken.

JOHN HART: (überrascht) Was zur Hölle ...?

Jack lächelt ihn an. Er schüttelt den Kopf, ein bisschen überheblich.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Das Team beobachtet, wie der Lift langsam in die Halle sinkt. John schaut sich um.

JOHN HART: Geräumig, das muss ich zugeben.

John schaut sich weiter um.

JOHN HART: (herablassend) Aber dein Geschmack in Bezug auf Inneneinrichtung ist nicht besser geworden. Was ist das, Kloakenchic?

Ianto erwartet sie an der Basis der Wassersäule, Julie steht etwas seitwärts von ihm. Owen steht im Hintergrund, seine Waffe in der Hand. Der Lift hält an, als er unten angekommen ist. Jack steigt herunter und dreht sich zu John um. Als John ihm folgen will, hält Jack ihn auf, indem er ihm die Hand auf die Brust legt.

JACK: Deine Waffen.

John verzieht etwas das Gesicht, dann zieht er seine beiden Pistolen aus den Holstern und reicht sie Jack. Der legt sie auf das silberne Tablett, das Ianto hält. John nimmt sein Schwert aus dem Gurt und gibt es Jack, der es wieder an Ianto weiterreicht. John zuckt gespielt unschuldig mit den Schultern. Aber Jack ist noch nicht zufrieden. Er hält John die Hand hin.

JACK: Und jetzt den Rest.
JOHN HART: Oh, du kennst mich. Ich bin ein Zwei-Waffen-Mann.

Jack schaut kurz zu Julie, die auf das Gerät sieht, das sie in der Hand hat. Sie liest die Werte laut vor.

JULIE: Je eine Pistole an jedem Bein, ein Lasermesser am linken Ellbogen, 17 kleine Explosivkapseln, eingenäht in seine Jacke.

John schaut sie vernichtend an, händigt aber Jack die genannten Waffen aus.

JOHN HART: Hatte ich wohl vergessen.

Julie lächelt ihn strahlend an. Jack legt die Waffen auf Iantos Tablett zu den anderen.

JULIE: Und nun - Gwen, unser Gast möchte sich bestimmt erst frischmachen. Bitte zeige ihm die Waschräume ...

Sie lächelt John immer noch an, der sie mit einem Blick bedenkt, der töten könnte. Jack lacht ebenfalls und macht eine einladende Bewegung in Johns Richtung.

IN JACKS BÜRO ETWAS SPÄTER

Jack sitzt in seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch und Julie sitzt auf dem Schreibtisch neben ihm. Sie reden leise miteinander.

JULIE: Er ist ein notorischer Lügner, ein Gauner und Halunke, Jack.
JACK: (lächelnd) Dafür scheinst du ihn ganz gern zu mögen.
JULIE (ebenfalls lächelnd): Dich ja auch. Er ist smart, witzig, charmant - und vollkommen verrückt. Das macht den Unterschied und ihn äußerst gefährlich. Man kann ihm nicht trauen, er ist unberechenbar. Warum hast du ihn in die Basis gelassen?

Jack wird wieder ernst.

JACK: Es gibt da dieses eine Prozent Wahrscheinlichkeit, dass er mit einer lebenslangen Gewohnheit bricht und tatsächlich die Wahrheit sagt. Was bedeutet, dass die Stadt in großer Gefahr ist. - Warum bist du übrigens in der Bar nicht in Deckung geblieben? Das wäre sicherer gewesen.
JULIE: Ich wusste, dass Gwen und die anderen bald eintreffen würden. Und ich dachte mir, ich könnte die Situation ein bisschen entschärfen, damit es nicht zu einer Schießerei kommt, wenn sie so reinplatzen.
JACK: (grinst kurz) Na, das hat ja nicht geklappt.
JULIE: (gespielt erstaunt) Wieso? Es hat nur einer geschossen - und niemand wurde verletzt.

Sie lacht. Jack lächelt zurück und nimmt ihre Hand. Julie schaut kurz auf ihre verschränkten Hände. Dann sieht sie Jack an.

JULIE: (leise) Wo bist du gewesen, nachdem du gegangen bist, um dem Doctor zu folgen?
JACK: (ebenso leise) Ich habe das Ende der Welt gesehen ...
JULIE: Aha ...

Jack sieht sie irritiert an.

JULIE: (erklärend) Wir waren ja schon oft zeitlich und räumlich voneinander getrennt. Aber diesmal hast du das Band wohl zu weit gedehnt.
JACK: (besorgt) Es hat dir Energie entzogen?
JULIE: (nickt) Ja, das und auch die Aktionen vorher haben mich enorm viel Kraft gekostet. Daher wohl auch der komaähnliche Zustand.
JACK: Und als ich in diese Zeit zurückgekehrt bin ...
JULIE: ... ging es mir wieder besser. Aber als das letzte Jahr verschwand ...
JACK: (verblüfft) Du erinnerst dich daran?
JULIE: (lächelnd) Du vergisst, wer ich einmal war. Außerhalb der Zeiten, alles beobachtend. Wie könnte ich dieses Jahr vergessen?

Jack lächelt ebenfalls, hebt ihre Hand und küsst sie auf die Innenseite ihres Handgelenks.

JACK: Meine Königin ... ich würde dieses Jahr eigentlich am liebsten aus meinem Gedächtnis streichen ...

Julies Gesicht zeigt Schmerz, sie nickt und streicht Jack mit der anderen Hand über die Wange. Tränen glänzen in ihren Augen.

JULIE: Was habe ich nicht alles versucht, um zu dir zu gelangen. Es war, als stecke ein Messer in meiner Brust. Und dann die quälend langen Monate, bis wir es endlich wagen konnten – und versagten.

Jack nickt, auch er mit einem schmerzlichen Zug um den Mund. Aber dann lächelt er sie aufmunternd an.

JACK: Doch schließlich haben wir es geschafft, der Master ist tot. - Aber was ist passiert, als das Jahr verschwand?
JULIE: Das war dieses Fieber, wie Owen es nannte. Ich habe keine Ahnung, warum. Eigentlich hätte es mir besser gehen müssen, nachdem die Zeit wieder in normalen Bahnen verlief. Aber vielleicht habe ich die Diskrepanz zwischen der ursprünglichen und der neuen Zeitlinie nicht verkraftet ...

Sie wechselt abrupt das Thema.

JULIE: Also, da ich fast die ganze Zeit außer Gefecht gesetzt war, musst du Gwen fragen, was so passiert ist. Ich weiß nur, dass sie und Rhys sich verlobt haben.
JACK: (fassungslos) Was?!

Julie lacht über sein ungläubiges Gesicht. Dann zieht sie ihn aus seinem Stuhl und schiebt ihn zur Tür.

JULIE: Nun geh' schon und sprich' mit ihr.

Jack lässt sich lachend schieben und geht hinaus. Julie bleibt in der Tür stehen und schaut ihm nach. Niemand von ihnen hat bemerkt, dass Gwen sie schon eine ganze Weile beobachtet. Als Jack aus dem Büro kommt, dreht sie sich um und tut so, als arbeite sie an ihrem Computer. Jack tritt zu ihr.

JACK: Gwen, wir müssen reden.

IN EINEM DER RÜCKWÄRTIGEN KORRIDORE

Gwen und Jack gehen nebeneinander.

JACK: Julie hat mir erzählt, Rhys hat um deine Hand angehalten?

Gwen lächelt und hebt ihre linke Hand. Am Ringfinger glitzert ein Diamantring.

JACK: Ist er das?
GWEN: (schaut mit gespieltem Erstaunen auf den Ring) Oh. Ja, der Verlobungsring.
JACK: Whow! Gwen Cooper wird heiraten. (Sie nickt) Wie hat er gefragt, richtig so mit Kniefall?
GWEN: (lacht) Er hat es versucht, aber dann bekam er einen Hexenschuss und musste sich aufs Sofa legen, und da hat er mich gefragt.
JACK: Und du hast ja gesagt.
GWEN: (lächelnd) Ja!

Sie schauen sich an.

JACK: Ich freue mich für dich.

Er küsst Gwen auf die Wange. Gwens Lächeln verschwindet auf einmal.

GWEN: (ernst) Und was ist zwischen dir und Julie?

Jack schaut sie erstaunt an. Sein Blick schweift ab, dann atmet er tief ein und blickt Gwen fest in die Augen.

JACK: Ich habe endlich erkannt, dass es mehr als Freundschaft ist, was uns verbindet. Hat ja auch lange genug gedauert ...

Gwen nickt. Er lächelt schief.

JACK: ... Fast hundertvierzig Jahre.

Gwen sieht ihn an, es dauert einen Augenblick, bis sie erfasst, was er gerade gesagt hat. Dann werden ihre Augen groß und der Unterkiefer klappt ihr herunter.

GWEN: Was?!

Jack schaut sie einfach nur an und zuckt leicht mit den Schultern. Dann stellt sie noch eine andere Verbindung her.

GWEN: War es das, was Hart meinte, als er von Zeitagenten sprach? Du hast es nie erwähnt.
JACK: Nein, das hat nichts damit zu tun.
GWEN: Oh, okay. Da sind wir also wieder. Jack, du weißt alles über mich, warum schließt du mich immer noch aus?
JACK: Hier und jetzt - das ist alles, was wichtig ist. Unsere Arbeit, die Person, die ich jetzt bin. Das ist es, worauf ich stolz bin.
GWEN: Warum hast du uns dann verlassen?

Jack antwortet ihr nicht.

GWEN: Warum bist du gegangen? Nein, nein, komm' schon, warum bist du gegangen? Erzähl' es mir. Rede mit mir.
JACK: Ich bin so oft gestorben und wurde ins Leben zurückgezerrt. Es war, als würde man über Glasscherben geschleift. Ich dachte, der Doctor könnte mir erklären, warum das alles.
GWEN: Und konnte er?
JACK: Nein. Aber das ist nicht mehr wichtig. Als das alles vorbei war ... wusste ich, dass ich hierher gehöre. Nur der Gedanke hat mich weiterkämpfen lassen, dass ich zu euch zurückkommen würde.
GWEN: Zu Julie.

Jack sieht sie lange an, erwidert aber nichts. Schließlich blickt Gwen zu Boden.

JACK: Wir sollten zurückgehen.
GWEN: Mhm.

Jack dreht sich um und geht. Gwen bleibt noch einen Moment stehen. Nachdenklich sieht sie ihm nach, dann nickt sie und folgt ihm.

IM BESPRECHUNGSRAUM DER BASIS ETWAS SPÄTER

Toshiko berichtet über das, was sie herausgefunden hat. Jack lehnt an der Wand neben dem großen Monitor, die anderen stehen auf der einen Seite des Tisches. John sitzt in einem der Stühle, ein Bein auf den Tisch gelegt. Julie lehnt an der Wand ihm gegenüber und lässt ihn nicht aus den Augen - was John nicht verborgen bleibt. Ab und zu schießt er ihr aus den Augenwinkeln einen Blick zu.

TOSHIKO: Vor sieben Stunden haben wir einen kleineren Ausbruch von Riftenergie festgestellt, an drei Orten.
JOHN HART: Sieben von uns, drei Orte. Das ist einfach. Mindestens zwei Leute pro Behälter.
JACK: Entschuldige mal, ich gebe hier die Befehle.
JOHN HART: Nun, dann gib welche, Großer!
GWEN: John hat Recht. (zu John) Oh, entschuldige ... ähm ... ziehst du John oder Captain vor?
JOHN HART: Mit solchen Augen könntest du mich Vera nennen, es würde mich nicht stören.

Ianto rollt genervt mit den Augen. Julie lacht wieder.

GWEN: Tosh und Owen, ihr geht zu dem Ort im Norden. Ianto, Jack und ... (sie sieht sich suchend um) Julie, ihr nehmt den Westen. Ich und ‚Vera’ werden die Docks untersuchen.
JACK: Entschuldige mal, ich will mich ja nicht wiederholen ...
GWEN: (provozierend) Hast du ein Problem damit, Jack?

Alle sind still. Julie verändert ihre Stellung minimal. Jack schaut kurz zu ihr, sie dreht ganz leicht den Kopf. Nun ist es John, der das alles genau beobachtet. Jack lächelt etwas und macht einen Rückzieher.

JACK: Keineswegs.

Gwen nickt.

JOHN HART: Nun, da die Behälter radioaktiv sind, öffnet sie nicht, ja?
GWEN: Also los, Leute.
JACK: Gwen, ich muss noch mit dir reden.

Toshiko, Ianto und Owen verlassen den Raum.

JOHN HART: Oh, kann ich noch ein bisschen bleiben? Jetzt erzählt er dir, was du zu tun und zu lassen hast. Ich liebe das.
JACK: (zeigt zur Tür) Sie wird in einer Sekunde bei dir sein.

Julie greift nach Johns Arm, zieht ihn aus dem Stuhl und aus dem Raum. John schaut sie giftig an.

JULIE: (im Hinausgehen) Ich dachte, du hättest dich gewaschen.
JOHN HART: (gespielt empört) Das habe ich!
JULIE: Und warum hast du deine dreckigen Klamotten wieder angezogen?
JOHN HART: (belehrend) Das ist ein Style, Schätzchen. Sowas wäscht man nicht einfach mal!

Man hört Julie schnauben, dann lachen. Als die beiden gegangen sind, wendet sich Jack Gwen zu.

JACK: (ärgerlich) Was zur Hölle hast du vor?
GWEN: Wenn ich ihn zum Reden bringen kann, ein bisschen mit ihm flirte, senkt er vielleicht seine Schilde. Ich könnte herausfinden, was er wirklich vorhat.
JACK: Okay, clever.
GWEN: Danke.
JACK: Aber gefährlich, überlass' das mir.
GWEN: Ich habe das Team geleitet, während du weg warst, Jack. Ich schaffe das. Er kennt dich zu gut. Er wird dir nie die Wahrheit sagen.

Jack gibt sich geschlagen, obwohl ihm nicht ganz wohl dabei ist. Er beugt sich zu ihr und stützt sich auf dem Tisch auf.

JACK: Drei Regeln: Erstens - glaube nichts, was er sagt. Zweitens - kehre ihm nie den Rücken zu. Und drittens - unter keinen Umständen lass' dich von ihm küssen.
GWEN: (abwehrend) Als wenn ich das würde!

Da hören sie Johns Stimme vom Flur draußen.

JOHN HART: Ist er schon bei der Nicht-Küssen-Regel?

Die beiden sehen sich um. John lehnt im Schatten an der Wand des Flurs, Julie steht hinter ihm. Gwen rollt mit den Augen.

JOHN HART: Das sagt er nur, weil er mich für sich allein haben will.

Gwen geht hinaus zu John. Jack schaut ihnen nach.

GWEN: (zu John) Du gehst vor.
JOHN HART: Klar.

Sie gehen. Julie kommt zu Jack. Der richtet sich auf.

JACK: Was sollte das gerade?
JULIE: Er hat etwas vor. Aber Gwen täuscht sich, so wird sie nichts aus ihm heraus bekommen. Dazu ist er zu gerissen. Wir müssen ihn erst mal an der langen Leine lassen. Überlass' das mir.

Jack sieht sie zweifelnd an. Julie hält seinem Blick stand.

JACK: Dann geh' du mit ihnen.
JULIE: (schüttelt den Kopf) Das geht nicht. Er ist jetzt schon misstrauisch. Er weiß genau, dass auch ich ihm nicht traue. Es ist nicht ungefährlich, ich weiß. Aber ich kann auf Gwen aufpassen, auch wenn ich nicht bei ihr bin.

Jack sieht sie fragend an.

JULIE: Seit der Sache mit Suzie habe ich einen Draht zu Gwen. So wie bei Ianto. Keine Sorge, Jack.

Sie lächelt kurz. Jack nickt, immer noch besorgt. Dann macht er eine Geste in den Flur.

JACK: Also los!

IM CONTAINERHAFEN VON CARDIFF ETWAS SPÄTER

Unmengen von Containern sind dort neben- und aufeinandergestapelt. John und Gwen suchen nach der Streubombe. Nacheinander öffnen sie die Container.

JOHN HART: Nichts.

Er öffnet den nächsten Container.

JOHN HART: Bist du sicher, dass dies die richtige Stelle ist?

Gwen leuchtet mit ihrer Taschenlampe in den Container, bleibt aber schön hinter John.

GWEN: Ja. Aber die Container werden ständig umgestellt.

Sie schließt die Containertür wieder.

JOHN HART: So wird das Tage dauern.

Sie suchen weiter.

GWEN: Also diese Frau, die mit den Behältern, woher kanntet ihr euch noch?
JOHN HART: Wir waren verliebt.
GWEN: Oh. Das tut mir leid. Haben sie die Person erwischt, die sie erschossen hat?
JOHN HART: Müssen wir darüber reden?
GWEN: (verlegen) Nein, nein, natürlich nicht.

Sie lässt das Thema fallen. John öffnet den nächsten Container, da klingelt Gwens Handy. Sie ignoriert es.

JOHN HART: Lass' dich von mir nicht stören.

Sie zieht das Handy aus ihrer Jacke und geht ran. Dabei dreht sie John den Rücken zu.

GWEN: (ins Handy) Solltest du nicht schlafen?

Es ist Rhys, seine Stimme klingt ganz aufgeregt.

RHYS: (übers Handy) Ich hab' sie!
GWEN: Wie bitte?
RHYS: (aufgeregt) Manager bei Harwoods!

Gwen leuchtet den Container vor sich ab.

RHYS: (übers Handy) Der Brief lag auf der Fußmatte! Ich habe den verdammten Job!

Er lacht, man hört, wie er den Kühlschrank öffnet.

GWEN: (ins Handy) Oh, mein Gott! Rhys, das ist fantastisch!

John stellt sich ganz nah neben sie. Gwen blickt ihn unbehaglich an.

JOHN HART: (mit sexy Stimme) Baby, du bist auch fantastisch. Ja, genau da!

Verärgert stößt sie ihn weg und tritt zur Seite.

RHYS: (übers Handy) Wer war das?
GWEN: (abschätzig ins Handy) Nur so ein Idiot, mit dem ich arbeite, das ist alles.
RHYS: (übers Handy) Ich nehme nicht an, dass es eine Chance gibt, dich vor dem Frühstück zu sehen, oder?

Gwen geht noch ein Stück zur Seite.

GWEN: (ins Handy) Es sieht so aus, als würde das hier die ganze Nacht dauern. Also geh' schon mal ins Bett. Ich bin so stolz auf dich. Ich liebe dich.
RHYS: (übers Handy) Ja, nun, ich liebe dich noch mehr.
GWEN: Bye.

Sie beendet das Gespräch und steckt das Handy wieder in ihre Jackentasche.

GWEN: John?

Keine Antwort. Sie schaut sich um, kann ihn aber nirgendwo entdecken.

GWEN: John?

Noch immer kein Zeichen von ihm. Sie fängt an zu suchen.

GWEN: John!

Immer noch keine Antwort. Gwen zieht ihre Waffe.

GWEN: John!!
JOHN HART: Angst, mich verloren zu haben?

Überrascht fährt Gwen herum und richtet die Pistole auf ihn. John hebt abwehrend die Hände.

JOHN HART: Oh. Ein bisschen schreckhaft, wie?
GWEN: Bleib' da, wo ich dich sehen kann, okay?
JOHN HART: Gott, du bist so misstrauisch. Aber bei deinen Boss ist das wahrscheinlich klüger.
GWEN: (sarkastisch) Ja, genau. Ich vertraue ihm, danke.
JOHN HART: Einmal ein Schwindler, immer ein Schwindler.
GWEN: Was meinst du damit?
JOHN HART: Sieh' mal, verlass' dich nicht zu sehr auf ihn, Gwen. Es gibt da eine Menge, die du nicht über ihn weißt.

Er wendet sich dem nächsten Container zu. Mit den Händen am Griff dreht er sich zu Gwen um.

JOHN HART: Lust auf einen Blick hinein?

Er öffnet die Tür. Gwen leuchtet hinein. Da steht einer der Behälter, nach denen sie suchen.

JOHN HART: Aha!
GWEN: Ist er das?

Gwen geht als erste hinein. John folgt ihr. Sie nimmt den Behälter hoch. John kommt zu ihr und stößt sie hart an die Containerwand.

GWEN: Was machst du da?!

Er küsst sie heftig. Nach einem Moment der Überraschung stößt Gwen ihn von sich.

GWEN: Geh' weg von mir!

Sie lehnt sich haltsuchend an die Wand hinter ihr. John lacht.

JOHN HART: Ich wollte nur feiern!

Gwen fällt plötzlich zu Boden und schnappt nach Luft. Sie greift nach John, um Halt zu finden.

JOHN HART: Gott, das 21ste Jahrhundert ist so verklemmt!

Gwen versucht sich hochzustemmen, aber sie schafft es nicht.

GWEN: Was hast du getan?
JOHN HART: Steh' nicht auf. Ich meine, du kannst es gar nicht. Lähmendes Lipgloss. (er zeigt auf seine Lippen) Ich glaube, es war Jack, der mir diesen Trick gezeigt hat. Es gibt nur ein Problem. Wenn du nicht innerhalb von zwei Stunden gefunden wirst, kommt es zu multiplem Organversagen.

Er zieht ihr das Handy aus ihrer Jacke und wedelt damit vor ihrem Gesicht herum.

JOHN HART: Danke.

Er stößt sie auf den Boden, wo sie liegen bleibt, die Augen weit aufgerissen, aber völlig bewegungslos. Dann steht er auf und geht hinaus.

JOHN HART: Kommst du hier ohne mich klar?

In der Tür bleibt er stehen und dreht sich noch einmal nach ihr um.

JOHN HART: Er wird nicht bei euch bleiben. Er und ich haben etliches gemeinsam.

Dann geht er hinaus und schließt die Tür hinter sich. Gwen bleibt allein und gelähmt in dem Container zurück. Ihre Augen sind angstvoll geweitet und sie schluckt schwer.
Draußen schließt John die Tür des Containers ab. Dann wirft er Gwens Handy so weit und so hoch er kann über die Container und geht davon. Er hat es nicht besonders eilig.

IN EINEM LAGERHAUS ZUR GLEICHEN ZEIT

Owen und Toshiko betreten vorsichtig mit gezogenen Waffen und eingeschalteten Taschenlampen das dunkle Lagerhaus. Toshiko versucht, das Licht anzuschalten. Es funktioniert nicht.

TOSHIKO: Kein Licht.
OWEN: Nein, denn das wäre ja nur hilfreich. Oh, großartig, wie sollen wir den hier drin einen einzelnen Behälter finden.

Er schaut sich um, durch die Außenwände einfallendes Licht taucht alles in einen schwachen Dämmerschein. Das Lagerhaus ist riesig und total vollgestopft.

OWEN: Warum vergeuden wir uns Leben mit sowas, Tosh?
TOSHIKO: Ja ich weiß. Wir sollten ausgehen und Spaß haben! Ich wette, du bist um diese Zeit normalerweise auf der Piste.
OWEN: Oh nein, das ist Quatsch, Tosh. Das war einmal.
TOSHIKO: Nicht bei dir.
OWEN: Nun, weißt du, klar habe ich das gemacht. Und wohin hat es mich gebracht? Nein, weißt du, ich brauche eine richtige Frau, verstehst du? Jemanden, mit dem ich was gemeinsam habe. Ähm, und wie sieht's bei dir aus?
TOSHIKO: (lächelnd) Wie du schon sagst, es ist schwierig, jemanden zu finden, der auf der gleichen Wellenlänge schwimmt. Bei den Dingen, die wir sehen.
OWEN: Du Schöne!

Toshiko dreht sich überrascht um, aber Owen meint nicht sie. Er zieht sich eine Kiste an ein Regal und steigt hinauf, um hineinlangen zu können.

OWEN: Ja!

Owen holt den Behälter aus dem Regal und hält ihn triumphierend hoch.

OWEN: Job erledigt!
JOHN HART: Gute Arbeit, Leute!

Toshiko dreht sich um und im Schein ihrer Taschenlampe kommt John auf sie zu. Owen steigt inzwischen von der Kiste.

TOSHIKO: (alarmiert) Wo ist Gwen?

Er antwortet ihr nicht. Toshiko greift nach ihrer Waffe, er ist sofort bei ihr und stößt sie mit seinem Kopf hart ins Gesicht. Sie fällt zur Seite. John richtet sofort seine Waffe auf Owen, während sich Toshiko zitternd das Blut abwischt, dass ihr aus der Nase rinnt.

JOHN HART: (zu Owen) Ah ah ah! Leg' die Waffe auf den Boden ...

Er richtet seine Waffe wieder auf Toshiko.

JOHN HART: ... oder ich erschieße sie.

Owen zieht seine Waffe aus dem Hosenbund und legt sie auf den Boden. Schnell schaltet er sein Kommunikationsgerät ein, dass er im Ohr trägt.

OWEN: (ins Komm) Jack, wo bist du?
JOHN HART: Ich habe euer Kommunikationssystem schon lahmgelegt, als wir den unterirdischen Palast verlassen haben.

Owen schaut ihn an. John hebt seinen Arm.

JOHN HART: Ich liebe mein Armbandgerät. Und nun ... die Handys.
OWEN: (drohend) Wenn du sie noch mal anrührst, töte ich dich. Okay?

Owen und Toshiko schieben ihre Handys in Johns Richtung. Der nimmt einen Cricketschläger aus dem Regal neben ihm und schaut Owen an.

JOHN HART: Die Effizienz einer Pistole oder die Brutalität von Holz?

Er schaut auf die Sachen in seinen Händen.

OWEN: (ungeduldig) Ja, nun spiel' hier nicht rum und mach' schon.

John schießt.

IN EINEM BÜROGEBÄUDE ZUR GLEICHEN ZEIT

Die beiden Flügel der Eingangstür zum Großraumbüro öffnen sich und Jack, Julie und Ianto kommen herein.

JACK: (begeistert) Oh, ja! Ich liebe dieses Bürofeeling! (Sie schauen sich um) Ich werde immer ganz aufgeregt an solchen Orten. Für mich sind sie exotisch. Büroromanzen ... (zu Ianto) Kopiere doch mal deinen Hintern ... nun, vielleicht nicht deinen Hintern.

Julie schüttelt lachend den Kopf, während sie und Ianto Schreibtische durchsuchen.

JACK: Wo wir schon mal hier sind, warum machen wir nicht ...

Ianto unterbricht ihn irritiert und verlegen.

IANTO: (ohne ihn anzusehen) Wir haben an diesen Coordinaten Riftaktivität festgestellt, ungefähr 60 Meter über dem Boden. Das könnte auf diesem Stockwerk sein oder auf dem Dach.

Ianto sucht weiter. Julie schaut Jack an.

JULIE: (leise zu Jack) Lass' Ianto in Ruhe, Jack.

Jack sieht sie an, jetzt wieder ernst.

JACK: (zu Ianto) Wie geht's dir, Ianto?
IANTO: (sieht ihn an) Schon besser, seit wir wieder vollzählig sind, Sir.

Ianto dreht sich wieder um und durchsucht einen weiteren Schreibtisch.

JACK: Können wir das 'Sir' nicht langsam lassen?
IANTO: (ohne aufzublicken) Ja, S ... Jack.

Julie durchsucht auffällig unauffällig einen anderen Schreibtisch. Jack schaut sie an, aber sie tut so, als bemerke sie es nicht. Er tritt ganz nahe an sie heran.

JACK: (leise, so dass nur Julie ihn hören kann) War ich nicht gut?

Nun schaut Julie ihn an, sie lächelt.

JULIE: (leise) Willst du jetzt ein Lob von mir hören? Kannst du haben - ja, das war genau richtig.
JACK: (auf einmal schüchtern, verlegen) Als ich fort war, habe ich gedacht ... vielleicht könnten wir mal, wenn das alles vorbei ist ... zusammen essen gehen oder ins Kino? Wie ganz normale Leute?

Julie dreht sich zu ihm um und sieht ihn erstaunt an.

JULIE: Bittest du mich um ein Date?
JACK: Bist du interessiert?
JULIE: Aber wir sind keine normalen Leute ...

Jack blickt sie weiter an und lächelt. Erst Ianto holt sie aus ihrer Versunkenheit.

IANTO: (ohne jemanden anzuschauen) Es sieht so aus, als müssten wir hier jede Schublade, jeden Papierkorb und jeden Blumentopf durchsuchen.
JULIE: (hastig) Ja. Okay. Ianto und ich machen hier weiter und du nimmst das Dach. (ironisch zu Jack) Dächer sind doch dein Ding.

Jack zieht vielsagend die Brauen hoch und grinst sie an. Dann nickt er und geht hinaus. Julie wendet sich dem nächsten Schreibtisch zu. Ianto sieht Jack nach, als er nicht mehr zu sehen ist, kommt er zu Julie.

IANTO: Julie? Habt ihr euch gerade zu einem Date verabredet?
JULIE: Wenn du so fragst ... ja.

Sie lächelt, aber Ianto scheint enttäuscht zu sein. Julies Lächeln verschwindet, als sie das bemerkt. Sie legt ihm die Hand auf den Arm.

JULIE: Ianto, ich ...
IANTO: Nein, nein, schon gut.

Er dreht sich halb weg und entzieht ihr seinen Arm.

JULIE: (bittend) Ianto ...

Er schaut sie an, krampfhaft bemüht, seine Gefühle nicht zu zeigen.

IANTO: Julie, was ist zwischen dir und Jack?
JULIE: (bittend) Ianto, wir kennen uns schon so lange, aber wir haben jetzt erst erkannt, dass es mehr ist als nur Freundschaft …
IANTO: Wie lange – und jetzt komm’ mir nicht mit den üblichen Ausflüchten!

Julie sieht ihn überrascht an, dann scheint sie einen Entschluss gefasst zu haben.

JULIE: Fast hundertvierzig Jahre.

Ianto schaut sie vollkommen verblüfft an. Er versucht, etwas zu sagen, aber er bekommt kein Wort heraus. Julie nimmt seine Hände.

JULIE: Ianto, ich bin unsterblich wie Jack. (sie zuckt kurz mit den Schultern) Naja, fast. Und uns verbindet etwas, dass über Freundschaft und Liebe hinausgeht. Du hast selbst gesehen, was diese Verbindung bewirkt. Meine Krankheit, die Übertragung. Er hat nicht nur mir Kraft gegeben, ich habe ihn auch zurückgeholt, damals in der Kryokammer. Erinnerst du dich?

Ianto nickt, aber er wirkt immer noch wie betäubt.

JULIE: (traurig) Ich weiß, was du für mich empfindest, wusste es schon immer. Ianto, ich liebe dich auch. Das weißt du doch. Und gerade deshalb habe ich nichts mit dir angefangen.

Ianto schaut sie plötzlich intensiv an.

IANTO: Warum?
JULIE: Ich wollte dir nicht wehtun. Und das würde unweigerlich dabei herauskommen. Meine Beziehung zu Jack wird immer bestehen bleiben. Könntest du dich wirklich damit zufrieden geben, immer hinter ihm zurückzustehen?

Ianto schaut sie ernst und nickt. Er entzieht ihr seine Hände und umfasst dann seinerseits ihre.

IANTO: Das würde mir nichts ausmachen.

Julie sieht ihn traurig an.

JULIE: Das sagst du jetzt. Ich altere nicht. Ich werde immer so aussehen, während du älter und älter wirst. Glaube es mir, ich habe das schon erlebt.

IANTO: (trotzig) Das ist mir egal.

Julie lächelt. Es ist eine Mischung zwischen Traurigkeit und Zuneigung. Sie nimmt Ianto in die Arme und küsst ihn zärtlich auf die Wange. Er erwidert die Umarmung. Dann dreht er den Kopf und küsst sie auf den Mund. Der Kuss ist drängend, fordernd, verzweifelt, als erwarte er nicht, dass er erwidert wird. Aber Julie entzieht sich ihm nicht, sondern reagiert ihrerseits. Der Kuss dauert an, wird leidenschaftlicher. Doch plötzlich erstarrt sie in Iantos Umarmung. Jetzt entzieht sie sich ihm. Sie dreht den Kopf, als würde sie lauschen.

IANTO: (plötzlich besorgt) Was ist?
JULIE: (zerstreut) Weiß' ich nicht genau ...

Dann hastet sie aus dem Raum. Ianto blickt ihr verblüfft nach. Sie erscheint noch einmal in der Tür.

JULIE: (hastig) Ianto, bleib' du hier und such' weiter. Ich muss nur etwas nachprüfen.

Dann ist sie weg. Ianto schüttelt enttäuscht und verärgert den Kopf, dann macht er mit seiner Suche weiter. Auf einmal hört er die Klingel des Lifts. Er dreht sich um und sieht zur Tür, weil er meint, Julie kommt zurück. Aber nichts rührt sich. Nach einem Moment wird Ianto misstrauisch. Er zieht seine Waffe, entsichert sie und geht vorsichtig auf den Korridor. Langsam nähert er sich den Aufzügen. Die Tür des ersten ist geschlossen, aber der zweite steht offen. Ianto sieht hinein. Niemand ist darin. Da spürt er die Mündung einer Waffe an seinem Hinterkopf.

JOHN HART: In den Aufzug, Augenstern.

Ianto hebt die Hände. John nimmt ihm die Waffe ab. Ianto dreht sich langsam um, einen entsetzten Ausdruck im Gesicht.

JOHN HART: Deine Freunde bluten und sterben, jetzt gerade.

John setzt ihm seine Pistole auf die Stirn, zwingt ihn so rückwärts in den Aufzug. Ianto atmet heftig.

JOHN HART: Du hast vielleicht noch genug Zeit ... sie zu retten.

Ianto schaltet hastig sein Kommunikationsgerät im Ohr ein.

IANTO: (ins Komm) Julie? Owen? Gwen?
JOHN HART: (höhnisch) Was bin ich, ein Kind? Das ist so eine primitive Technologie, leicht zu blockieren. Ihr solltet euch schämen. Wenn du im Erdgeschoss angekommen bist, renn'. Du siehst wie ein Mann aus, der Herausforderungen mag. Also sieh' zu, dass du sie rettest. Wenn du wieder hierher kommst, werde ich dich erschießen.

John drückt einen Knopf im Aufzug.

AUFZUG: Abwärts.

John tritt zurück, als die Aufzugstüren sich zu schließen beginnen.

JOHN HART: Abwärts. Ja, bitte.

Ianto springt nach vorne und hält die Türen fest.

IANTO: Warum tust du das?
JOHN HART: Wir sind ein kosmischer Witz, Augenstern, ein Unfall durch Chemikalien und die Evolution. Die Witze, der Sex ( er streicht mit dem Lauf der Waffe über Iantos Wange) ... verbirgt nur das Faktum, dass nichts irgendetwas bedeutet. Und der einzige Trost ist ... Geld!

John setzt Ianto wieder die Mündung seiner Pistole auf die Stirn und stößt ihn so zurück in den Aufzug.

JOHN HART: Also lauf', Ianto Jones!
AUFZUG: Abwärts.

John tritt zurück und lächelt. Die Türen schließen sich endgültig. Ianto schlägt wütend und hilflos gegen die Wände des Aufzugs.
Im Erdgeschoss angekommen, rennt Ianto hinaus zum Torchwood-SUV. Er steigt ein, startet den Motor und fährt los. Kurz darauf klingelt sein Handy, Julie ist dran.

JULIE: (hastig) Ianto? Fahr' sofort zu Toshiko und Owen. Ich kann sie nicht erreichen. Und ich brauche hier einen Arzt, schnell.
IANTO: Julie, wo bist du?
JULIE: Ich habe Gwen gefunden, im Containerhafen. Beeile dich!
IANTO: Julie, John Hart ist im Gebäude. Und Jack ...
JULIE: (unterbricht ihn hastig) Jack kann auf sich selbst aufpassen. Aber ich brauche deine Hilfe und Owens. Ianto, sonst stirbt Gwen ...

Iantos Gesicht zeigt sein Entsetzen, wortlos tritt er das Gaspedal bis zum Boden durch.

AUF DEM DACH DES BÜROGEBÄUDES ZUR GLEICHEN ZEIT

Jack findet endlich den Behälter. Er steht auf der niedrigen Mauer, die das Dach umgibt. Er beugt sich herunter um ihn zu nehmen.

JOHN HART: Der Arsch des Jahres.

Jack fährt herum und schaut John verblüfft an, der auf ihn zukommt.

JOHN HART: 5094. Und sieht immer noch gut aus.

Jacks Handy klingelt. Er zieht es aus der Tasche und schaut auf das Display.

JOHN HART: Der süße Junge, ruft an, um dich vor mir warnen.

Jack schaut ihn irritiert an, John nimmt ihm das Handy ab und wirft es beiseite. Dann streckt er die Hand aus.

JOHN HART: Den Behälter.

Jack nimmt den Behälter in die rechte Hand und hält ihn hoch. Während sie miteinander sprechen, fuchtelt er die ganze Zeit mit dem Ding herum.

JACK: (drohend) Wenn du ihnen irgendwas getan hast ...
JOHN HART: (herablassend) Weißt du, sie sind hübsch, aber dumm – bis auf das goldäugige Schätzchen vielleicht. Diese Augen - ist sie überhaupt ein Mensch? Du hast immer noch einen guten Geschmack.
JACK: Das sehe ich inzwischen anders.
JOHN HART: Nun gib' ihn schon her.
JACK: Strahlungsstreubomben? Wirklich?
JOHN HART: Jetzt lass' uns nicht über die Details streiten.
JACK: Schon komisch, dass du Hilfe nötig hattest, um sie zu finden.
JOHN HART: Ein bisschen peinlich, dass du darauf hereingefallen bist. Deine Schoßhündchen haben die ganze Lauferei für mich erledigt.
JACK: Ist es das, was du wolltest?
JOHN HART: Was ich will, ist, dass du wieder zu Verstand kommst. Komm' mit mir, Jack. So wie früher. Wir waren Herrscher. Wie kannst du hier bleiben, gefangen auf einem einzigen Planeten, wenn es da draußen tausende von Welten gibt, funkelnd vor Wundern? (Er schaut nach oben, in den Nachhimmel. Jack folgt seinem Blick) Wir sollten da oben sein, zwischen den Sternen, und sie für uns beanspruchen. Genau wie früher.
JACK: (ernst) Ich kann nicht.
JOHN HART: Warum nicht? Was zur Hölle hält dich hier? Komm' schon. Das Glitzern der Galaxien. Den Spaß, den wir haben könnten.

Er lächelt Jack verheißungsvoll an, Jack lächelt eher spöttisch zurück.

JACK: Weißt du, du hast das Verführungsspiel nie wirklich beherrscht.
JOHN HART: Das ist kein Spiel. Das ist Tatsache.
JACK: (wütend) Hör' auf. Ich bin hier, mit einem neuen Leben, und du wärmst immer noch die alten Geschichten auf. Und entschuldige, aber sie wirken nicht mehr so wie früher, denn du bist inzwischen auch älter geworden. Und was ist das um deine Augen herum? Etwa Falten?
JOHN HART: (beleidigt) Lachfältchen.
JACK: Oh Mann, das war ein guter Witz.
JOHN HART: Du bist es, über den ich lache. Den Behälter.

Er streckt wieder die Hand aus. Jack hält den Behälter hoch, dann wirft er ihn über seine Schulter. Der Behälter fällt an der Gebäudefront herunter.

JACK: (gespielt unschuldig) Ups.

Man sieht John an, dass es in ihm brodelt. Jack lacht hämisch. Da springt John auf ihn zu und stößt ihn über die Mauer vom Dach.

JOHN HART: Ups.

Jack entfährt ein Schreckenslaut, als er über die Brüstung stürzt. John tritt an die Mauer und beobachtet, wie er fällt. Schließlich schlägt Jack auf einer steinernen Bank auf, die vor dem Gebäude steht. John tritt vom Dachrand zurück und geht.

AUF EINER STRASSE IN CARDIFF ZUR GLEICHEN ZEIT

Ianto fährt, so schnell es der SUV hergibt. Aber es geht ihm immer noch nicht schnell genug. Seine Finger trommeln nervös auf dem Lenkrad herum.

IANTO: (murmelt) Nun komm' schon.

Er versucht, das Gaspedal noch weiter durchzudrücken, aber es ist schon ganz unten. Schweiß rinnt ihm über das Gesicht. Er bekommt vor Sorge kaum noch Luft. Fahrig zieht er den Knoten seiner Krawatte auf und lockert den Hemdkragen.

IN DEM WARENHAUS ZUR GLEICHEN ZEIT

Toshiko versorgt Owens Wunde. Owens Medizinkoffer steht offen neben ihnen.

OWEN: Agh!
TOSHIKO: (entschuldigend) Es tut mir leid! Entschuldige.
OWEN: Au!

Owen ist an der Hüfte getroffen. Seine Hose ist offen und eine Verbandsschere schaut daraus hervor. Unwirsch schiebt er Toshikos Hand mit dem Tuch, das sie auf die Wunde gedrückt hatte, zur Seite. Sie gibt ihm eine Phiole, während er seine Wunde nun selbst behandelt.

TOSHIKO: Warum hat er uns nicht einfach getötet?
OWEN: Er hat bekommen, was er wollte. Vielleicht schätzt er uns falsch ein.

Vor dem Lagerhaus kommt der SUV mit quietschenden Reifen zum Stehen. Ianto springt heraus und bleibt vor der Tür stehen. Sie ist mit einem Vorhängeschloss verriegelt. Mit einem Brecheisen versucht er, das Schloss abzuschlagen.
Im Lagerhaus reißt Owen gerade ein Stück Klebestreifen mit den Zähnen ab und versorgt weiter seine Wunde. Inzwischen hat Ianto die Tür aufbekommen und stürmt mit gezogener Waffe und Taschenlampe in das Gebäude.

IANTO: Tosh! Owen!

Die beiden schauen hoch, Toshiko springt auf und läuft ihm entgegen.

TOSHIKO: (laut) Ianto!
IANTO: Tosh!
TOSHIKO: (laut) Wir sind hier drüben!

Ianto erreicht sie.

IANTO: Was ist passiert?
TOSHIKO: Owen wurde angeschossen, was machst du hier?
IANTO: Verdammt! Wir brauchen Owen. Julie hat mich gerade angerufen, Gwen braucht einen Arzt und zwar schnell.

Toshiko sieht ihn entsetzt an.

VOR DEM BÜROGEBÄUDE ZUR GLEICHEN ZEIT

John kommt durch die große Drehtür aus dem Gebäude. Er sammelt den Behälter auf, dann schlendert er zu Jack, der auf dem Rücken über der Bank hängt, die Wirbelsäule in einem unnatürlichen Winkel geknickt. Sein Oberkörper hängt auf einer Seite der Rückenlehne herunter, Becken und Beine auf der anderen. John hockt sich neben seinen Kopf, setzt den Behälter auf dem Boden ab.

JOHN HART: Entzug ... funktioniert nicht wirklich.

Jacks Augen sind weit offen. John nimmt ihm sein Armbandgerät ab.

JOHN HART: Der Schlüssel für die Eingangstür. Danke.

Sanft berührt er Jacks Lippen und schaut ihn bedauernd an. Dann nimmt er wieder den Behälter, steht auf und geht.

IM CONTAINERHAFEN ETWAS SPÄTER

Ianto, Owen und Toshiko suchen nach Julie und Gwen. Toshiko trägt Owens Medizinkoffer und ihren Laptop. Ianto versucht, Julie über ihr Handy zu erreichen. Owen fasst sich an die Seite.

OWEN: Aah! Gott, ich brauche noch mehr Schmerzmittel.

Er öffnet einen der Container, aber der ist leer.

OWEN: (hoffnungslos) Wenn sie in einem davon sind, werden wir sie nie finden!
TOSHIKO: (energisch) Such' einfach weiter.
IANTO: Julie, ich bin's, Ianto. Wo seid ihr?

Owen und Toshiko sehen ihn erwartungsvoll an, während Julie versucht, Ianto zu erklären, wie sie zu ihnen gelangen können. Ianto macht eine Geste in eine Richtung und läuft los. Toshiko und Owen versuchen, mit ihm Schritt zu halten, was Owen aber sichtlich schwer fällt. Toshiko stützt ihn, aber sie verlieren Ianto bald aus den Augen. Dann hören sie ihn rufen.

IANTO: (laut) Hierher!

Toshiko und Owen hasten in die Richtung, aus der der Ruf kam. Ianto hat Julie gefunden, die in dem nun offenen Container auf dem Boden sitzt, die regungslose Gwen in den Armen. Nur Gwens Augen sind immer noch weit offen und bewegen sich etwas, als sie versucht, herumzublicken. Ianto stürmt in den Container und kniet sich neben sie.

IANTO: (atemlos) Julie, was ist passiert?
JULIE: (erleichtert) Ianto! Gwen lebt noch, aber sie wurde anscheinend vergiftet. Wo ist Owen?
IANTO: Er und Toshiko folgen mir. Owen ist angeschossen worden ...

Julie schaut ihn angstvoll an. Sie sieht erschöpft aus. Sie legt eine Hand auf Iantos Arm, schmerzhaft krampft sie sich um seinen Oberarm. Ianto verzieht das Gesicht.

JULIE: (drängend) Schnell, ich kann sie nicht mehr lange halten. Hilf' Toshiko und Owen.

Ianto springt auf und läuft aus dem Container. Er braucht nicht weit zu laufen, Toshiko und Owen kommen ihn schon bald entgegen. Ianto legt Owens freien Arm um seine Schultern und zieht ihn hastig vorwärts. Owen stöhnt, weil es nicht ohne Schmerzen abgeht, aber so kommen sie wesentlich schneller vorwärts. Als sie den Container erreichen, bleiben Owen und Toshiko geschockt stehen, als sie Julie mit der reglosen Gwen im Schoß erblicken. Toshiko löst sich von Owen und läuft auf sie zu. Neben ihnen stellt sie Owens Koffer ab und geht in die Knie.

TOSHIKO: Mein Gott, Gwen! Was ist passiert?

Julie schaut sie müde und verärgert an. Ianto, der immer noch Owen stützt, kommt langsamer näher.

TOSHIKO: Gwen, es ist alles in Ordnung. Wir sind ja hier.

Julie funkelt sie nun richtig wütend an. Owen und Ianto sind inzwischen herangekommen. Owen kniet sich neben Julie und Gwen und macht sich an die Arbeit. Seine Wunde hat er für den Moment vergessen. Julie legt Gwen auf den Boden und rückt etwas von ihr ab, um Owen Platz für die Untersuchung zu geben, lässt die Hand aber auf ihrer Schulter.

OWEN: Sie atmet noch. Keine sichtbaren Verletzungen. Julie, was weißt du?
TOSHIKO: Was ist passiert? Was hat er ihr angetan?
JULIE: (zu Owen, sie ignoriert Toshiko) Sie war schon so regungslos, als ich sie gefunden habe. Ich tippe auf irgendein Gift, dass sie lähmt. Denn ihre geistige Aktivität scheint nicht eingeschränkt. Aber ich weiß nicht, wie lange noch.

Owen sieht sie seltsam an, dann wendet er sich an Ianto.

OWEN: Ianto, nimm' eine Speichelprobe.

Ianto nimmt einen Tupfer aus dem Medizinkoffer. Toshiko öffnet ihren Laptop und schaltet ihn ein. Owen leuchtet mit einer kleinen Taschenlampe in Gwens Augen.

OWEN: Die Pupillenreaktion ist normal, sie ist noch bei Bewusstsein. Bleib' bei uns, Schätzchen.

Ianto fährt mit dem Tupfer über Gwens Lippen, dann steckt er ihn in Toshikos Scanner. Toshiko lässt die Analyse auf dem Laptop durchlaufen. Als die Ergebnisse da sind, dreht sie das Gerät zu Owen, so dass er auf dem Bildschirm sehen kann.

TOSHIKO: Er hat sie vergiftet.
OWEN: (zu Ianto) Ich brauche das Anti-Toxin-Set!

Ianto zieht es aus dem Koffer und reicht es Owen.

OWEN: Gwen, halte durch.

Draußen wird es allmählich heller, die Morgendämmerung bricht an.

IN DER TORCHWOOD-BASIS ETWAS SPÄTER

John ist in die Basis zurückgekehrt. Im Autopsieraum öffnet er die drei Behälter. Er nimmt jeweils ein Teil heraus und legt sie auf einem Tisch zusammen. Sie ergeben ein dreieckiges Ganzes. Dann geht er zu der Leiche des Blowfishes, die immer noch auf dem Tisch in der Mitte liegt. Er lacht leise vor sich hin.

JOHN HART: Du musstest ja unbedingt einen Wagen klauen. Wolltest wohl endlich mal auffallen.

John untersucht die Taschen im Anzug des Blowfish und zieht schließlich eine kleine Pyramide hervor. Sie blinkt und piept. Er schaut sie an.

JOHN HART: Und nun ....

Er geht zurück zu dem Tisch und hockt sich daneben hin. John hebt die Pyramide vorsichtig über das Dreieck und will sie hineinsetzen. Da hört er das Geräusch von Waffen, die entsichert werden. Er dreht sich um und schaut in die Pistolen von Gwen, Toshiko, Ianto und Owen, die auf dem Umgang ihm gegenüber stehen. Julie steht etwas seitlich von ihnen, ohne Waffe.

JOHN HART: Oh-kay.

Er steht auf und dreht sich ihnen zu. Die Pyramide hält er immer noch in der Hand. Sie hat aufgehört zu piepen.

JOHN HART: Hübsch und unverwüstlich. Das ist nicht fair.
GWEN: Vielleicht hast du es noch nicht mitgekriegt. Du kannst uns schlagen, auf uns schießen, uns verletzen oder auch vergiften, aber wir kommen wieder. Und jedesmal stärker.
JOHN HART: (beiläufig) Nun, ich glaube, ihr solltet wissen, euer Boss liegt zerschmettert auf ...

Julie blickt zur Tür des Raums, John folgt ihrem Blick. Jack tritt in den Raum. John ist völlig überrascht ihn zu sehen.

JOHN HART: ... dem Gehweg. - Nun, das ist beeindruckend. Wirklich, damit kannst du glatt in der Vegas Galaxie auftreten. Sag' schon, wie machst du das?
JACK: (lakonisch) Ich kann nicht sterben.
JOHN HART: Ach. Aber jetzt mal im Ernst ...
JACK: Im Ernst, du kannst mich nicht töten. Egal, wie oft du es versuchst. Ich kann nicht sterben. Niemals.

Jack geht zwischen Gwen und Ianto hindurch die Stufen herunter. Gwen und Ianto machen kurz Platz für ihn, dann richten sie ihre Waffen wieder auf John. Vor ihm bleibt Jack stehen.

JOHN HART: Aber für welchen Preis? Wie fühlt es sich an, jedes Mal, wenn du wieder zurückkommst? All der Schmerz und das Entsetzen. Außerdem, du wirst jedes Mal in diesen gottverdammten Mist wiedergeboren. Du tust mir leid.
JACK: Diese Menschen. Dieser Planet. All die Schönheit, die du nicht sehen kannst. Das ist es, warum ich zurückkomme.
JOHN HART: (herablassend) Nun, gut für dich.
GWEN: Was ist in den Behältern?
OWEN: Los, klär' uns auf, Captain.
JOHN HART: Nun gut. Erinnert ihr euch an die Frau, von der ich erzählt habe? Sie besaß einen arkadischen Diamant, den seltensten Edelstein im Damaszener Sternhaufen. Gerade als ich ihn mir nehmen wollte, erschuf sie ihren eigenen persönlichen Riftsturm. Gott, ich hasse technische Genies.

Jack streckt die Hand aus, widerstrebend lässt John die Pyramide hineinfallen.

TOSHIKO: Du sagtest, es sei der Wunsch einer Sterbenden.
JOHN HART: Ja, sie starb. Ich habe sie erschossen. Dachte, mein Glück wäre zurück, als ich herausfand, dass es hier gelandet war. (Er wendet sich den fünfen auf dem Umgang zu) Also, wie wär’s mit 50/50? Gerecht geteilt, ein guter Deal. Oder hat jemand Interesse an einer Orgie?

Er blickt die fünf nacheinander an. Julie grinst, die anderen sehen angewidert oder verwirrt aus.

ETWAS SPÄTER IN JACKS BÜRO

Die Pyramide steht auf dem Schreibtisch, rot leuchtend und wieder piepend. Jack sitzt dahinter. John steht vor dem Schreibtisch, das dreieckige Teil in der Hand, Julie und Ianto rechts, Gwen und Toshiko links neben ihm. Owen lehnt im Hintergrund an der Wand. Jack reibt sich nachdenklich das Kinn, dann sieht er John auffordernd an.

JACK: Öffne es.
JOHN HART: Was, nicht mal ein Bitte? Sind deine Manieren etwa nicht mit wiederauferstanden?
JACK: Sofort!

John seufzt und zuckt mit den Achseln.

JOHN HART: Das sollte uns den Ort zeigen, an dem sich der Diamant befindet.

John legt das Dreieck über die Pyramide. Es passt perfekt und das Ganze erwacht zum Leben. Es projiziert das kleine holografische Abbild einer sehr schönen Frau auf dem Schreibtisch.

JOHN HART: Da ist sie.

Er stützt lächelnd die Hände in die Hüften. Jack beugt sich erstaunt nach vorne.

GWEN: (vorwurfsvoll) Die Frau, die du umgebracht hast.
HOLOGRAMM: Du hast so viele Galaxien für dies hier durchquert. Gut gemacht.
JOHN HART: Vielen Dank, Zuckerschnecke.
HOLOGRAMM: Leider .... gibt es keinen Diamanten.
JOHN HART: (entgeistert) Was?!
HOLOGRAMM: Nur dies hier.

Sie wendet sich der Pyramide zu, die sich öffnet. Ein helles Ding ist in ihrem Inneren zu sehen. Das äußere Dreieck spreizt sich auseinander. Jack schaut beunruhigt zu.

JOHN HART: (Böses ahnend) Nein, nein, nein.

Das helle Ding schwebt aus der Pyramide und verwandelt sich in eine Scheibe mit Haken an der Außenseite.

JOHN HART: Nein, nein, nein. Es muss einen Diamanten geben. Es ging immer nur um den Diamanten! Was zur Hölle ist da ...

Die Scheibe zischt auf ihn zu und krallt sich mit den Haken in Johns Brust. Ein rotes Licht erscheint auf der Oberfläche der Scheibe und sie beginnt zu ticken. John taumelt rückwärts. Er stöhnt und greift nach dem Ding in seiner Brust. Das Hologramm der Frau dreht sich zu ihm und lächelt rachsüchtig. John kann die Scheibe nicht entfernen, sie hat sich fest in seiner Brust verankert.

HOLOGRAMM: Das ist eine Sprengkapsel, die sich nach der DNS desjenigen ausrichtet, der mich ermordet hat. Sie wird in zehn Minuten detonieren.

Während alle anderen erstarrt sind, zieht Ianto seine Stoppuhr hervor und startet sie.

HOLOGRAMM: Sie kann nicht entfernt werden, ohne dass sie explodiert. Also versuche es erst gar nicht. Auf Wiedersehen, Liebster.
JOHN HART: Nein, warte!
HOLOGRAMM: Wir sehen uns in der Hölle.

Das Hologramm verschwindet.

GWEN: Das kann sie nicht ernst meinen. Zehn Minuten.
JOHN HART: (laut, entsetzt) Nehmt es weg von mir!
IANTO: (lächelnd) Nun eigentlich neun Minuten ... 50, 49, 48 ... und so weiter.

Er hält seine Stoppuhr hoch.

GWEN: (bemüht ernst) Also, wie groß könnte diese Explosion ungefähr werden, Jack?
JACK: (ebenso bemüht) Bei dieser Technologie und dieser Größe - riesig.
OWEN: Wir sollten ihn wirklich aus der Stadt bringen.

John hört ihnen zunehmend panisch zu.

IANTO: Neun Minuten 37.
JOHN HART: (zu Jack) Ihr müsst mir helfen. Bitte!

Jack steht auf und sieht ihn unbarmherzig an.

JACK: Warum?

John schlägt Jack mit der Faust ins Gesicht. Jack klappt zusammen. Julie greift nach John, aber der hat sich Gwen geschnappt, dreht ihr die Arme auf den Rücken und benutzt sie als Schild. Mit ihr vor sich bewegt er sich langsam zur Tür des Büros. Owen zieht seine Waffe und richtet sie auf John, wagt aber nicht zu schießen. Alle anderen stehen reglos und starren die beiden an.

OWEN: Lass' sie los!
JOHN HART: Zurück! Bleibt wo ihr seid! Bleibt zurück!

Er bewegt sich rückwärts aus dem Büro durch die Halle. Alle bis auf Julie haben jetzt ebenfalls ihre Waffen gezogen und folgen John aus dem Büro.

GWEN: Jack, hilf mir!
JOHN HART: Bleibt zurück!

Er bleibt stehen und lässt Gwen los. Als sie aber von ihm abrücken will, bemerkt sie, dass ihr linkes Handgelenk mit Handschellen an sein rechtes gekettet ist. Sie hebt den Arm und blickt entgeistert darauf.

GWEN: (entsetzt) Was hast du getan?!
JOHN HART: Das ist ... ähm ... Hyperstahl, unzerstörbar, fest verschlossen. Keine Möglichkeit, sie abzukriegen. Es sei denn, du hast diesen Schlüssel.

Triumphierend hält er einen kleinen Schlüssel hoch, dann steckt er ihn sich in den Mund und verschluckt ihn. Gwen greift ihn an seiner Kehle und drückt zu.

GWEN: Du bist unmöglich!
JOHN HART: Und nun findest du mich auf einmal irgendwie attraktiv, hm? (zu Jack) Also, nun hast du einen Grund, eine Lösung zu finden, oder sie wird mit mir umkommen!
OWEN: Würde erschießen den DNS-Auslöser deaktivieren?
JACK: (legt eine Hand auf Owens Schulter um ihn zurückzuhalten) Nein.
JOHN HART: Genau! Was wollen wir also tun, Team? Die Orgie ist übrigens noch im Angebot. Vor allem, da jetzt die Handschellen aus sind.
IANTO: Neun Minuten, vier Sekunden.
GWEN: Tosh? Das Rissvorhersage-Programm, hast du es perfektioniert?
TOSHIKO: Ja.
JOHN HART: Was?
GWEN: Irgendwas in den nächsten paar Minuten?

Toshiko geht zu ihrem Computer, um nachzusehen.

JULIE: Das brauchen wir nicht, der Riss auf dem Parkdeck ist noch aktiv. Da können wir in wenigen Minuten sein.
JACK: Gwen, nicht.

Jack sieht Gwen beschwörend an.

JOHN HART: (irritiert) Worüber redet ihr da?

Jack schüttelt abwehrend den Kopf. Julie nickt Gwen auffordernd zu.

GWEN: Wenn wir uns im Rift befinden, wenn die Scheibe explodiert, ist die Stadt in Sicherheit.
JOHN HART: Und wie soll uns das retten?
GWEN: Wird es nicht.
IANTO: Acht 32 ... 31 ...
JOHN HART: Du bluffst doch nur.
GWEN: (herausfordernd) Meinst du?

Gwen schnappt sich John und zieht ihn hinter sich her, als sie auf das große Tor zugeht.

GWEN: Los, zum Parkdeck.
JOHN HART: (laut) Jemand sollte besser damit anfangen, etwas zu unternehmen!

Ianto und Toshiko folgen ihnen. Jack will auch gehen, aber Owen hält ihn zurück.

IANTO: Hack' ihm die Hand ab!
TOSHIKO: Das würde die Bombe ebenfalls aktivieren.

Owen packt Jacks Arm und zieht ihn zum Autopsieraum.

OWEN: Los, komm' schon.

Jack sieht erst ihn an, dann Julie. Julie nickt. Sie dreht sich um und geht hinter Gwen und den anderen her.

GWEN: (wütend) Zwing' mich nicht dazu, dich zu stoßen! Geh' die Stufen rauf! Jetzt!

Gwen zerrt John immer noch hinter sich her. Julie, Ianto und Toshiko folgen ihnen nach draußen.
Owen sucht inzwischen in einem Kühlschrank im Autopsieraum nach etwas. Jack schaut ihm zu, er hat keine Ahnung, was Owen vorhat. Der nimmt einen Ständer mit Reagenzgläsern heraus. Die Gläser sind mit Blut gefüllt. Er stellt den Ständer auf den Tisch und zieht nacheinander die Reagenzgläser heraus. Er liest die Schilder auf den Gläsern, einige steckt er wieder zurück, andere drückt er Jack in die Hand.

OWEN: Schütte sie zusammen.

Jack schaut ihn fragend an, tut aber, was Owen gesagt hat. Als letztes zieht Owen ein Glas aus dem Ständer, das mit "Jones, Ianto" beschriftet ist. Jack öffnet es und schüttet den Inhalt zu den anderen. Er gibt das Glas Owen, der es in ein Gerät steckt, dass zum Mischen von Flüssigkeiten verwendet wird. Er wirft die Maschine an.

AUF DEM WEG ZUM PARKDECK ZUR GLEICHEN ZEIT

Gwen fährt den SUV, John sitzt auf dem Beifahrersitz. Die anderen drei haben sich auf die Rückbank gequetscht. Ianto gibt immer noch die verbleibende Zeit an.

IANTO: Fünf Minuten, 22 Sekunden.

Toshiko arbeitet an dem Computer, der im hinteren Bereich eingebaut ist.

TOSHIKO: Ich kann die Frequenz, mit der das Gerät arbeitet, nicht bestimmen. So gibt es keine Möglichkeit sie zu stören!
GWEN: Was ist mit Jack? Er sollte hier sein.
JOHN HART: Was ich dir die ganze Zeit versucht habe zu sagen, er ist unzuverlässig.
GWEN/JULIE: Halt's Maul!

Gwen und Julie sehen sich erstaunt an, dann fangen sie beide an zu lachen. John wendet sich beleidigt ab und schaut demonstrativ aus dem Fenster. Da sieht er zwei junge Frauen auf dem Bürgersteig.

JOHN HART: (bewundernd) Ich glaube, allmählich weiß ich, was er an diesem Ort mag ...

Er sieht ein Paar vorbeigehen.

JOHN HART: Sie ist wunderschön, er atemberaubend.
GWEN: (genervt) Hörst du niemals damit auf?
JOHN HART: Ich habe noch fünf Minuten zu leben und du willst, dass ich mich benehme? (Er schaut wieder nach draußen) Oh, hinreißend.
GWEN: (angewidert) Das ist ein Pudel!
JOHN HART: Niedlich.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Owen schaltet das Gerät aus und nimmt das Reagenzglas mit dem vermischten Blut heraus. Jack hält ihm eine Spritze hin.

JACK: Damit wird es besser gehen.
OWEN: (deutet auf das Glas) Vertrau' mir, Improvisieren ist meine Spezialität.

Sie laufen hinaus.

AUF DEM PARKDECK ETWAS SPÄTER

Der Torchwood-SUV hält auf dem obersten Parkdeck. Gwen steigt aus, John hinter sich herziehend. Die anderen steigen ebenfalls aus.

GWEN: Los! Komm' schon!
JOHN HART: Au, au! Ich liebe brutale Frauen.
IANTO: Einundfünfzig Sekunden.

Gwen bleibt stehen und sieht sich suchend um. Julie bleibt unauffällig in ihrer Nähe. John, dem ihre Nähe unangenehm zu sein scheint, versucht von ihr abzurücken, was von den Handschellen aber verhindert wird. Das goldene Leuchten des Risses erscheint wieder - erst als dünner Nebel, dann heller und deutlicher.

JOHN HART: Du willst dich doch nicht wirklich opfern, oder?
IANTO: Fünfundvierzig Sekunden.
GWEN: Wir müssen gehen.

Gwen geht auf den Riss zu und zieht John wieder hinter sich her. Julie bleibt bei ihnen. Gwen schaut sie kurz irritiert an, aber ein Blick von Julie scheint sie zu beruhigen.

JOHN HART: (protestierend) Nein! Was ist mit Rettung in letzter Sekunde? Was bringt es einem Mitglied eines Teams zu sein, wenn ihr keinen Plan für eine Rettung in letzter Minute habt!
IANTO: Vierzig Sekunden!

Gwen dreht sich zu Julie um.

GWEN: Sag' ...

Sie blickt Julie verzweifelt an, die schüttelt den Kopf, aber Gwen ist so beschäftigt, die Fassung zu behalten, dass sie es nicht bemerkt.

GWEN: Sag' Jack ... sag' Jack, ich ...

Ein Wagen rast mit quietschenden Reifen auf sie zu. Alle drehen sich um und sehen den roten Sportwagen mit hoher Geschwindigkeit auf das Parkdeck fahren. Jack steuert den Wagen. Er bremst mit voller Kraft, Owen springt aus dem Wagen. Er hält sich die verletzte Seite, rennt trotzdem auf Gwen und die anderen zu, ist aber zu langsam. Jack springt ebenfalls aus dem Wagen, die Spritze zwischen den Zähnen.

IANTO: Dreißig Sekunden.
JOHN HART: Ähm, Was macht er da?

Jack stößt ihn und Gwen aus vollem Lauf zu Boden, sie schlagen rücklings auf dem Boden. Jack sticht John die Spritze direkt in die Brust und injiziert ihm die Blutmischung.

JOHN HART: Ahh! Geh' runter von mir!

Als er die Spritze geleert hat, steht Jack auf und tritt etwas zurück. Er wartet ab, was passiert.

JACK: (panisch) Owen, es funktioniert nicht.
IANTO: Fünfzehn Sekunden!

Gwen und Julie knien neben John. Gwen kümmert sich um ihn, Julie sitzt nur daneben.

GWEN: (zu Jack) Was macht ihr denn?!
OWEN: Wir versuchen, die Scheibe zu verwirren!
JACK: (zu Owen) Warum funktioniert es nicht?
OWEN: (ratlos) Ich weiß es nicht!
IANTO: Zwölf Sekunden!
TOSHIKO: Jack, tu' etwas!

Gwen zerrt John an seiner Jacke hoch. Sie schaut zu Jack.

GWEN: Ich muss gehen, Jack.

Jack greift ebenfalls nach Johns Jacke, gemeinsam richten sie John auf. Julie steht auf und hebt abwehrend die Hände.

JULIE: (beschwörend) Wartet!

Erstaunt sehen die drei sie an. Da fällt plötzlich die Scheibe von Johns Brust ab.

IANTO: Fünf ... vier ...

Geistesgegenwärtig hebt Jack die Scheibe hoch ....

IANTO: Drei ...

Owen schnappt sich Toshiko und zieht sie hinter die Autos in Deckung. Julie läuft auf Ianto zu, der immer noch ganz auf seine Stoppuhr konzentriert ist.

IANTO: Zwei ...

.... und wirft sie in den Riss.

IANTO: Eins! Achtung!

Die Scheibe explodiert. Julie zieht Ianto gerade noch hinter den Wagen. Jack, Gwen und John beginnen nun auch zu rennen. Die Explosionswelle schießt aus dem Riss, dann erreicht sie die drei und reißt sie von den Beinen. Und plötzlich ist es Nacht. Die drei rappeln sich mühsam auf, die anderen vier kommen vorsichtig hinter den Autos hervor. Jack schaut auf seine Armbanduhr. Alle schauen sich ratlos an.

JACK: Was zur Hölle ...?
GWEN: Jack, was geht hier vor? Warum ist es auf einmal dunkel?
JULIE: Die Explosion hat den Riss zurückgebracht zu dem Zeitpunkt, an dem er aufriss. Alles ist sozusagen auf Anfang zurückgesprungen.
GWEN: (zu John) Als wenn du nie hier gewesen wärst.

Julie, Ianto, Owen und Toshiko gehen zu den drei anderen.

JACK: Nun müssen wir vermeiden uns selbst zu begegnen, großartig!
JOHN HART: Das ist eine Zeitüberlappung! (zu Gwen) Das lässt deine Zunge vibrieren, oder nicht? Wunderbar.

Gwen sieht ihn empört an, dann schaut sie sich, immer noch verwirrt, um.

GWEN: (zu Owen) Was war in der Spritze?
OWEN: Torchwood DNS.
GWEN: Was?
OWEN: DNS-Proben von uns sechs, vermischt und direkt in sein Herz gespritzt. Störte kurzzeitig seine DNS-Sequenzen und brachte die Scheibe durcheinander.
JOHN HART: Du meinst, ich habe jetzt ein bisschen von euch allen in mir? Schöne Scheiße, das hat mir gerade noch gefehlt.
GWEN: Danke, Owen.
OWEN: Gern geschehen.
JACK: (zu John) Und nun geh'.
GWEN: (hebt das immer noch an John gefesselte Handgelenk) Nun, wir müssen zuerst mal diese Dinger abbekommen.
JOHN HART: Eigentlich ...

Er schaut Jack verschlagen an, dann legt er den Kopf theatralisch in den Nacken und greift mit zwei Fingern in seinen Mund. Er würgt ein bisschen, dann zieht er den Schlüssel für die Handschellen heraus.

JOHN HART: Alter Artesianischer Trick. (zu Gwen) Verstecke es in deiner Kehle. Es gibt vielseitige Möglichkeiten.
GWEN: Du hast ihn die ganze Zeit gehabt?
JOHN HART: Du warst meine Lebensversicherung. (er schließt die Handschellen auf) Nun sei nicht nachtragend. Jedenfalls nicht in diesem Sinn.

Gwen tritt einen Schritt zurück und schlägt ihm dann mit geballter Faust ins Gesicht.

OWEN: Oh!

Gwen tritt von John fort zu den anderen, der hält sich das Kinn. Owen grinst. Ianto schaut absolut fasziniert. Jack und Julie lachen vergnügt. Owen legt Gwen eine Hand auf die Schulter.

IANTO: (zu Gwen) Erinnere mich daran, mich nie gegen dich zu stellen.

Jack hält John die Hand auffordernd hin.

JACK: (räuspert sich) Ähem!

Sie sehen sich an. Dann greift John in seine Jackentasche und gibt Jack sein Armbandgerät zurück. Julie steht jetzt neben Jack. Owen hat den Arm um Gwens Schulter gelegt. Jack schaut auf das Gerät in seiner Hand.

JACK: Definitiv größer.

Er legt es wieder um sein Handgelenk. Julie lacht leise.

JOHN HART: (zögernd) Wenn du noch ein neues Teammitglied brauchst ...
JACK: (unterbricht ihn) Nein.
JOHN HART: Wirklich? Ich könnte ...
JACK: Nein!
JOHN HART: Aber ...
JACK: (energisch) Nein! Und nun geh', dann kannst du die verbliebene Rissenergie noch nutzen.
JOHN HART: Hör' mal ...
JULIE: Jack, erschieß’ ihn doch einfach, sonst hört der nie auf zu reden.

Die beiden schauen sie verblüfft, John auch leicht erschreckt, an. Aber Julies Augen glitzern und sie lacht ihm ins Gesicht.

JACK: (zu John) Leb' wohl.
JOHN HART: Okay.

John schnappt sich Jack und küsst ihn. Jack erwidert den Kuss nicht. Dann tritt John einen Schritt zurück und klopft ihn noch einmal auf die Brust. Er geht zum Riss. Jack schaut die anderen an, Julie rollt genervt mit den Augen. Am Riss angekommen, drückt John einen Knopf auf seinem Armbandgerät und das goldene Licht umschließt ihn. Er wendet sich noch einmal Jack zu.

JOHN HART: Oh! Eins habe ich noch vergessen, dir zu sagen. (ernst) Ich habe Gray gefunden.

Jacks Gesicht ist absolut fassungslos. Gedankenfetzen jagen ihm durch den Kopf: Ein blendendes Licht, eine Kinderhand rutscht aus der Hand eines Erwachsenen. Ein Mann brüllt und im Hintergrund schreit ein Kind. Julie schaut ihn mitfühlend an, Jack ist am Boden zerstört. John beobachtet seine Reaktion genau, dann verschwindet er in dem goldenen Licht. Der Riss schließt sich. Die anderen sehen Jack fragend an.

GWEN: Wer ist Gray?

Jack steht mit dem Rücken zu ihnen und sieht immer noch dahin, wo John verschwand. Nur Julie steht direkt neben ihm. Sie schiebt ihre Hand langsam in seine. Jack blinzelt wie verwirrt, atmet ein paarmal tief durch und sieht sie an. Dann schüttelt er den Kopf ganz leicht.

JACK: (ohne sich umzudrehen) Nichts. Gehen wir zurück an die Arbeit.

Jack dreht sich um, Julies Hand immer noch in seiner, und geht zurück zu den Wagen. Der Rest des Teams folgt ihnen.