TORCHWOOD

 

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Torchwood - =2x02: Invasion

IN DER WOHNUNG DER HALLORANS MITTEN IN DER NACHT

Alles ist still, Mike und Beth Halloran liegen schlafend in ihrem Bett. Beth wacht von einem leisen Geräusch auf, dass aus einem der anderen Zimmer kommt. Sie setzt sich auf.

BETH: Mike.

Mike erwacht jetzt ebenfalls und setzt sich auf.

BETH: Hast du das gehört?
MIKE: (alarmiert) Jemand ist im Wohnzimmer!

Er schaltet das Licht an.

BETH: Willst du da rein gehen?
MIKE: Willst du?

Sie bedenkt ihn mit einem Blick. Er beugt sich herunter und holt einen Cricketschläger unter dem Bett hervor. Dann steht er auf und geht rasch zur Tür. Beth schnappt sich ihr Handy vom Nachttisch und wählt. Mike bleibt an der Tür stehen, den Schläger erhoben.

NOTRUFZENTRALE: (über Telefon) Notrufzentrale. Welche Einrichtung?
BETH: (ins Telefon) Polizei.
MIKE: Wer ist da?

Er verlässt das Schlafzimmer.

BETH: (ins Telefon) (gehetzt und flüsternd) Mein Name ist Beth Halloran, ich wohne 114 Brodsky Gardens. Ich vermute, da ist ein Einbrecher in unserer Wohnung. Kommen Sie schnell.

Mike wird rückwärts in den Raum geschleudert und schlägt gegen die Wand. Beth schreit. Der Einbrecher greift sich Mike, stößt ihn durch den Raum und dann zu Boden.

EINBRECHER: Nun mach’ schon! Bleib’ unten!
BETH: Mike! Mike?

In ihrer Hast zu ihrem Mann zu gelangen lässt Beth das Handy fallen.

EINBRECHER: (zu Beth) Setz’ dich da hin!

Beth steht aus dem Bett auf.

BETH: (laut in Richtung Handy) Es sind zwei! Mein Mann ist verletzt! Schicken Sie einen Krankenwagen!
EINBRECHER: Bleibt unten, bis ich mit dem Fernseher raus bin.

Der Einbrecher nähert sich ihr.

BETH: Warten Sie. Nehmen Sie, was Sie wollen!
EINBRECHER: Bring’ sie zum Schweigen. Moment. Hörst du das?

Aus dem Handy auf dem Boden dringt die Stimme des Frau aus der Notrufzentrale.

NOTRUFZENTRALE: (o.s.) – Notfall. Gibt es noch andere Ausgänge?

Beth schaut die beiden Einbrecher an und atmet bebend tief ein.

Danach sieht man nur noch das Handy am Boden. Aber man hört die Einbrecher kreischen und schreien, es hört sich schrecklich an.

EINBRECHER1: (o.s.) Was ist los?
EINBRECHER2: (o.s.) Geh’ weg! Geh’ weg von mir!

Ein Mann schreit schmerzvoll laut und lange.

EINBRECHER: Was ist das? Oh nein, bitte ... bitte nicht ... stopp!

Die Nachttischlampe fällt zu Boden, immer noch funktionsfähig. Die Geräusche lassen auf einen Kampf schließen.

EINBRECHER: Stopp, es tut mir leid! Was geht hier vor?! Es tut mit leid! (schreiend) Neeein! Geh’ weg! Neeiin!

Man sieht nur die Lampe, das Licht wird heller und heller, bis nicht anderes mehr sichtbar ist.

IN DER TORCHWOOD-BASIS NACHTS

Julie sitzt im Besprechungsraum, als Gwen auf der Suche nach ihr den Raum betritt. Julie ist mit einem Gegenstand beschäftigt, der Gwen irgendwie bekannt vorkommt. Als sie näher an den Tisch herantritt, hört sie ein Klicken und erkennt das Objekt.

GWEN: (verblüfft) Sind das die Handschellen, mit denen mich John gefesselt hat?

Julie blickt auf, sie war so vertieft, dass sie Gwen erst jetzt bemerkt. Sie lächelt.

JULIE: Ja. Ich habe sie mitgenommen, als er weg war.
GWEN: (neugierig) Und was machst du damit?
JULIE: (ausweichend) Ich habe nur etwas überprüft.

Aber Gwens Interesse ist geweckt, sie lässt nicht locker.

GWEN: Und was hast du überprüft?

Julie sieht sie forschend an, dann hat sie offenbar eine Entscheidung getroffen.

JULIE: Ob ich sie öffnen kann.
GWEN: Hast du denn auch den Schlüssel gefunden?
JULIE: Nein.

Gwen schaut sie verständnislos an. Julie lächelt, sie drückt die Handschellen zu und nimmt sie dann locker in die Hände. Wieder hört Gwen das Klicken. Als Julie die Handschellen auf den Tisch legt, sind sie offen. Dann dreht sie die rechte Hand um und ein winziges Gerät wird in der Handfläche sichtbar. Gwens Augen werden riesengroß, der Mund steht ihr offen - sie merkt es gar nicht.

GWEN: (stammelnd) Was ... was?

Ihr fehlen die Worte und Julie grinst sie nur an.

GWEN: Du kannst sie öffnen, einfach so?!

Julie nickt.

GWEN: (empört) Und warum hast du es damals nicht gleich gemacht?
JULIE: (ernst) Ich war mich nicht sicher, ob es funktionieren würde. Dieses hübsche kleine Ding hier (sie hebt die Hand mit dem Gerät etwas) kann so ziemlich alles öffnen, aber dieses Fabrikat war mir unbekannt. Es kam also nur als letzte Möglichkeit in Betracht.
GWEN: (verlegen) Oh ... es hätte also auch schiefgehen können?
JULIE: Genau. Und ich habe einfach gehofft, dass Jack noch etwas anderes einfällt - was ja auch geschah.
GWEN: Aber es war verdammt knapp.
JULIE: Deshalb bin ich ja immer in deiner Nähe geblieben. So hätte ich noch ganz zuletzt eingreifen können.

Gwen schweigt einen Moment, sieht sie nur an.

GWEN: Was ist eigentlich so besonders an mir?

Julie sieht sie fragend und misstrauisch an.

GWEN: (erklärend) Du hast mir schon zweimal das Leben gerettet, zuerst bei der Sache mit Suzy, dann in dem Container, als John mich vergiftet hatte. Das wäre dann das dritte Mal gewesen. Also, warum ich?

JULIE: (ausweichend) Ich hätte es für jeden aus dem Team getan.

Da hören sie Owen rufen. Kurz darauf kommt er herein.

OWEN: (ungeduldig) Wo bleibt ihr denn? Wir müssen los!
JULIE: Was ist?
GWEN: Ach ja, eine Meldung. Ein Mord in der Halloran Street.
JULIE (steht auf) Also, worauf warten wir?!

Sie geht hinaus, Gwen und Owen folgen ihr. Gwens Gesicht zeigt ihre Enttäuschung darüber, dass sie unterbrochen wurden. Owen sieht sie forschend an, sagt aber nichts.

AUF DER STRASSE VOR DEM HAUS ETWAS SPÄTER

Die Polizei ist dabei, das Haus abzusperren. Der Torchwood-Wagen hält vor dem Haus.

JACK: (v.o.) Tosh, was ist hier passiert?
TOSHIKO: (v.o.) Ein Einbruch, zwei Männer – einer tot, der andere lebensgefährlich verletzt durch einen Sturz aus einem Fenster im fünften Stock auf einen der Polizeiwagen.

Owen steigt als erster aus, mit seinem Medizinkoffer. Er geht sofort zu dem Krankenwagen, in dem der Verletzte sich befindet. Die anderen steigen jetzt ebenfalls aus. Owen untersucht den Einbrecher.

OWEN: Verdammte Scheiße! (Er spricht zu dem Sanitäter und schaut sich den Infusionsbeutel an.) Da bist du ja. Ist er stabilisiert worden?

Gwen schaut an der Häuserfront nach oben.

JACK: Gwen, Owen, ihr fahrt mit ihm ins Krankenhaus. Falls er irgendetwas aussagt. Redet auch mit dem Ehepaar, wenn ihr da seid. Julie, Tosh, ihr kommt mit mir.

Jack dreht sich um und geht in das Haus. Julie und Toshiko folgen ihm.
Toshiko untersucht das zerstörte Schlafzimmerfenster, durch das der Einbrecher gestoßen wurde, mit ihrem Scanner. Julie blickt sich im Zimmer um, während der Polizist mit Jack spricht.

POLIZIST: (o.s.) Ziemlich verrückt, dieser Fall. Könnte eher einer von Ihren sein. Niemand hat etwas gesehen oder gehört. Bla, bla, bla. Das Übliche. Ich weiß nicht, warum wir überhaupt noch fragen.
JACK: Vielen Dank. Wir übernehmen jetzt. Wenn Sie bitte draußen warten würden.

Der Polizist geht, an der Tür bleibt er noch einmal stehen und dreht sich zu Jack um.

POLIZIST: Ich denke, der Mann war’s. Er hat den Ärger regelrecht gesucht, hatte damit gerechnet, dass eingebrochen wird.

Toshiko sieht amüsiert zu ihnen.

JACK: (gespielt erstaunt) Wirklich?

Er versucht wieder, den Polizisten los zu werden.

OFFICER: Natürlich. Ich kann mir keinen anderen Grund dafür denken, dass man Sportausrüstung im Schlafzimmer aufbewahrt.

Er zeigt auf den blutigen Cricketschläger auf dem Boden.

JACK: Oh, Sie sollten mal zu mir nach Haus kommen, für ein zünftiges Hockeyspiel.

Jack schiebt den Polizisten jetzt endgültig aus dem Raum und schließt die Tür hinter ihm.

TOSHIKO: Na, schließt du neue Freundschaften?
JACK: Nicht wirklich. Hast du was gefunden?
TOSHIKO: Keine Glasscherben hier drinnen, also ist das Fenster von innen zerbrochen worden.

Jack kniet sich neben die Leiche des anderen Einbrechers, die auf dem Boden sitzt, den Rücken an die Wand gelehnt.

JACK: Die Polizei meinte, die Stichwunden seien durch eine Art lange, schmale Klinge verursacht worden. (Er zeigt auf den Schläger) Was der ja nicht gerade ist. Keine andere Waffe in diesem Raum könnte solche Wunden verursachen. Also wie zur Hölle haben sie es dann gemacht?

Jack sieht Julie fragend an, die zuckt mit den Schultern.

JULIE: Keinen blassen Schimmer. Ich kann dir nur sagen, hier stimmt etwas nicht.

Sie macht eine unbestimmte Handbewegung, die den ganzen Raum umfasst.

TOSHIKO: Der Mann war bewusstlos und die Frau wiegt wahrscheinlich noch weniger als ich. Ich sehe nicht, wie einer von ihnen das hätte tun können.
JACK: Du wärst überrascht, welche Kräfte jemand entwickeln kann, der um sein Leben bangt.

Julie nickt, dann geht sie zur Tür.

JULIE: (zu Jack) Ich werde mal sehen, was ich im Krankenhaus herausbekomme. Sagst du Gwen und Owen Bescheid?

Jack nickt.

IM KRANKENHAUS ZUR GLEICHEN ZEIT

Mike liegt in einem Krankenhausbett, Bett sitzt daneben und hält seine Hand. Gwen steht am Fuß des Bettes, während Owen Mike untersucht.

BETH: Ich habe gar nichts gesehen. Wir hörten beide diesen seltsamen Lärm, das nächste, was ich weiß, ist, dass ich in der Ecke hockte und er – saß da, tot. Und der andere war verschwunden.
GWEN: Und was dann?
BETH: Nichts. Ich stand da, bis die Polizei eintraf. Ich konnte mich nicht bewegen. (Owen wischt mit einem Wattestäbchen über Mikes Hand.) Ich hätte mich um Mike kümmern sollen.
MIKE: Quatsch. Du hast genau das Richtige getan. Mir geht’s gut.
BETH: Du, sei still. Der Arzt sagte, du sollst dich ausruhen.
MIKE: Ich denke, der Arzt meinte damit nicht meinen Mund.

Owen testet den Abstrich.

BETH: (ausdruckslos) Eigentlich hat er das. Er war sehr genau. Er sagte, eine ganze Woche lang nicht sprechen.
MIKE: Lügen, alles Lügen. Warum so viele Lügen?

Owen sieht Gwen an und schüttelt den Kopf. Der Test ist offenbar negativ ausgefallen.

GWEN: Okay, danke für Ihre Zeit. Ruhen Sie sich aus.

Sie geht aus dem Zimmer, Owen nimmt seine Tasche und folgt ihr. Auf dem Flur sprechen sie miteinander.

OWEN: Nicht eine einzige Spur von Blut an ihren Händen, bei beiden nicht.

Er zieht die OP-Handschuhe aus und schmeißt sie in einem Mülleimer.

GWEN: Wer hat es dann getan?
OWEN: Sie natürlich.
GWEN: Warum "natürlich"?
OWEN: Nun, sieh’ sie dir an.

Gwen schaut tatsächlich zurück in das Krankenzimmer. Beth weint und Mike versucht sie zu trösten.

MIKE: (zu Beth) Ist gut. Es ist alles gut.
GWEN: Ja, jetzt sehe ich es auch – sie ist total furchterregend.
OWEN: Es sind immer die, die man als Letzte verdächtigt – sie waren alle zusammen in einem Raum, ihr Göttergatte kaltgestellt, und irgendwie bleibt sie unverletzt, während zwei Einbrecher durch die Mangel gedreht werden. Sie war es, sie muss es gewesen sein.
GWEN: Und wie?
OWEN: Das habe ich bisher noch nicht rausgefunden, Gwen.
GWEN: Oh, gut, gut.

Sie schlägt ihm auf die Schulter und geht.

OWEN: Also dann, Jessica Fletcher, wer war’s?
GWEN: Der Ehemann. Seine Frau ist in Gefahr und er hat einen Cricketschläger unter dem Bett. Den Rest kannst du dir selber denken.
OWEN: Ja, okay. Also, er tötet den ersten Mann, mit Handschuhen natürlich, und dann verschluckt er die Mordwaffe und die Handschuhe und schlägt sich selbst bewusstlos?
GWEN: So etwa in der Art, ja.
OWEN: Aha.

Owens Kommgerät piepst.

OWEN: (zu Gwen) Wir sprechen uns noch.

Er geht ein paar Schritte zur Seite, um ungestört reden zu können.

OWEN: (über Funk) Ja?
JACK: (über Funk) Ich bin’s. Schon war Neues?
OWEN: (über Funk) Nein, nichts. Die beiden sind absolut sauber.

AUF DER STRASSE VOR DEM HAUS DER HALLORANS ZUR GLEICHEN ZEIT

Jack steht auf dem Bürgersteig vor dem Haus und spricht mit Owen über Funk. Toshiko kommt hinter ihm gerade aus der Haustür. Die Szene wird vom Blaulicht des Polizeiwagens erhellt.

JACK: Nun, einer von ihnen muss der Täter sein. Wir müssen nur herauskriegen, wie. Julie ist auf dem Weg zu euch, vielleicht findet sie etwas. Bleibt bei dem Einbrecher, wenn’s sein muss, die ganze Nacht. Und habt ein Auge auf die beiden anderen.
OWEN: (über Funk) Okay, in Ordnung.
JACK: Tosh ...

WIEDER IM KRANKENHAUS

Die Verbindung wird unterbrochen. Owen dreht sich zu Gwen um.

OWEN: Ähm, das war Jack. Er sagte, dass Julie herkommt. Sie wird versuchen, doch noch etwas aus dem Einbrecher herauszubekommen. Und dass du ebenfalls hierbleiben und alle im Auge behalten sollst – wenn’s sein muss, die ganze Nacht.
GWEN: Na, großartig. (Gwen will zum Krankenzimmer gehen, während Owen sich in die andere Richtung aufmacht, da dreht sie sich noch einmal um.) Oh, bringst du mir noch einen Kaffee, bevor du gehst?

Owen nickt.

OWEN: Ja, ja, klar. Wofür sind Kollegen da? (Er geht einen Schritt, dreht sich dann noch mal zu ihr um.) Oh, … du hast nicht vielleicht ein Pfund für den Automaten?

Die Beleuchtung auf dem Flur fängt auf einmal an zu flackern und fällt dann ganz aus.

OWEN: Krankenhäuser. Sie müssen schon auseinander fallen, bevor jemand mal etwas repariert ...
GWEN: (gibt ihm das Geld) Pfund. Kaffee. Danke!

Owen geht zum Kaffeeholen. Gwen geht zum Krankenzimmer, in dem der Einbrecher liegt. Dort setzt sie sich in den Stuhl neben dem Bett. Kurz darauf kommt Julie herein, einen dampfenden Becher mit Kaffee in der Hand.

JULIE: Gwen, hier, dein Kaffee. Owen hat ihn mir gegeben, ich bin ihm vorhin begegnet.
GWEN: Oh, danke. Den brauche ich jetzt dringend. Das kann eine lange Nacht werden.

Julie reicht Gwen den Becher. Die nippt daran. Julie betrachtet den Einbrecher forschend. Gwen beobachtet sie dabei. Schließlich sieht Julie wieder zu ihr und schüttelt den Kopf.

JULIE: Es wird noch einige Zeit dauern, bis er aufwacht. Ich werde mich mal mit Herrn und Frau Halloran unterhalten.

Gwen sieht sie an, als wolle sie etwas sagen, aber dann nickt sie nur. Julie geht. Gwen versucht, es sich in dem Stuhl bequem zu machen, und stellt sich auf eine längere Wartezeit ein. Gedankenverloren trinkt sie ihren Kaffee. Der Überwachungsmonitor piept so vor sich hin. Gwen hat Mühe, wach zu bleiben. Ihre Augen fallen zu. Schließlich fällt ihr der leere Becher aus der Hand. Erschreckt fährt sie hoch. Mit klopfendem Herzen sammelt sie den Becher auf. Als sie hochschaut, bemerkt sie, dass der Einbrecher aufgewacht ist und sie erschreckt ansieht.

GWEN: Oh, shh, shh! Oh, Sie sind in Sicherheit, okay? Sie sind in Sicherheit, sagen Sie mir nur, wer das getan hat.

Der Mann starrt sie mit aufgerissenen Augen an, das Piepen des Überwachungsmonitors wird immer schneller, als sein Puls anfängt zu rasen. Sein Blick wandert zur Tür. Gwen schaut sich um, Julie steht dort. Der Einbrecher schaut zwischen den beiden Frauen hin und her, als er versucht zu sprechen.

EINBRECHER: (in Panik) Die Frau ... aus der Wohnung, halten Sie sie fern von mir!

Er bricht ab, sein Kopf kippt zur Seite. Der Monitor zeigt nur noch eine gerade Linie. Draußen hört man einen Alarmton. Krankenschwestern kommen angerannt, schieben Julie zur Seite und stürzen in den Raum. Hektik bricht aus.

KRANKENSCHWESTER: Piept den Arzt an. Gehen Sie bitte zur Seite.

Eine der Schwester schiebt Gwen weg, die immer noch wie erstarrt am Bett steht. Eine andere schiebt eine Defibrillator herein.

KRANKENSCHWESTER1: Hier, wir müssen ihn flach hinlegen.
KRANKENSCHWESTER2: Er lädt.
KRANKENSCHWESTER3: Gehen Sie bitte.

Eine der Krankenschwestern schiebt Gwen jetzt ganz aus dem Zimmer. Auf dem Flur steht Julie. Die beiden Frauen sehen sich nur an, dann gehen sie in Richtung Mike Hallorans Zimmer.

IN DER TORCHWOOD-BASIS SPÄTER

Jack kommt in den Verhörraum. Die Tür fällt hinter ihm zu. Er zieht den Sack von Beth’ Kopf und wirft ihn zur Seite.

JACK: Sagen Sie mir alles.

Beth sitzt auf dem Stuhl vor dem Tisch im Verhörraum, die Hände vor ihrem Körper gefesselt. Gwen ist ebenfalls anwesend, sie hält eine Aktenmappe an sich gedrückt.

BETH: Wo bin ich? Wo ist mein Mann?
JACK: Er ist in Sicherheit.
BETH: Was meinen Sie damit "in Sicherheit"? Was haben Sie mit ihm gemacht?
JACK: Bisher noch nichts.

Jack lehnt sich zur ihr herüber, die Hände auf den Tisch gestützt.

JACK: Erzählen Sie mir, was in der Wohnung passiert ist, Beth. Sie oder Mike, einer von Ihnen hat es getan, als wie haben sie es gemacht?
BETH: Sie können Leute nicht so behandeln. Bei mir wurde eingebrochen, ich wurde angegriffen! Ich bestehe auf einem Anwalt, ich will telefonieren. Wenn Sie mir etwas anhängen wollen ..
JACK: Wir wollen Ihnen gar nichts anhängen. Das müssen wir gar nicht. Es wird keinen Anwalt geben, keine Anrufe, nur uns und diesen Raum, solange wie es nötig ist. Und jetzt sagen Sie mir, was vor sich gegangen ist!
BETH: (schaut zu Gwen) Ich habe es ihr doch schon erzählt ... und der Polizei.

Julie, Ianto und Owen beobachten das Verhör von oben durch den Zwei-Wege-Spiegel.

BETH: (durch die Sprechanlage) Bitte, ich weiß gar nichts!

Gwen breitet die Fotos aus der Mappe auf dem Tisch vor Beth aus. Es sind Bilder vom Tatort. Beth zuckt zurück, als sie erkennt, was darauf zu sehen ist.

JACK: Sehen Sie hin.

Beth schaut wieder auf die Fotos der Verletzungen, die den beiden Einbrechern zugefügt worden sind.

JACK: Der zweite Mann ist gerade im Krankenhaus gestorben. "Haltet sie fern von mir. Die Frau aus der Wohnung". Das waren seine letzten Worte. Also, warum sollte er wohl so etwas sagen?
BETH: Ich weiß es nicht, wirklich. Ich habe ihn nie auch nur angefasst.
JACK: Dann war es Mike? Decken Sie ihn?
BETH: Nein!

Die Glühbirne im Verhörraum zerplatzt.

GWEN: Jack?

Jack steht auf und verlässt den Raum.

GWEN: Beth, wir wissen, dass diese Männer Sie und Ihren Ehemann überfallen haben. Wenn Sie sich gewehrt haben, werden die Leute das verstehen. Es war Notwehr.
BETH: Ich schwöre ... ich schwöre, ich habe keine Ahnung, was ihnen zugestoßen ist. Ich weiß nur, dass ich es nicht getan habe.

Inzwischen ist Jack im Hauptraum angekommen. Er geht durch die Computerarbeitsplätze zu dem Fenster, an dem Julie, Ianto und Owen stehen. Owen tritt zurück und Jack stellt sich neben Ianto. Der schaut ihn an.

IANTO: ‘Nur uns und diesen Raum, solange es nötig ist’? Furchterregend.
JACK: Tatsächlich?
IANTO: Aber ja doch. Ich habe eine Gänsehaut bekommen.
JACK: Du siehst aber nicht gerade verängstigt aus.
IANTO: Oh, es ... ist schon wieder vorbei.

Jack grummelt enttäuscht. Julie, die hinter Ianto steht, lacht auf. Als Jack sie ansieht, zieht sie eine Grimasse.

JACK: Und du, Julie? Auch Gänsehaut?

Julie grinst ihn kurz an.

JULIE: Das hättest du wohl gerne. (Dann wird ihr Gesicht ernst.) Aber ich kann mir nicht helfen, irgendetwas stimmt hier nicht. Es ist nur so ein Gefühl, ich kann es nicht erklären. Es gibt keine Gesten, keine Gefühle von ihr, von denen ich sagen kann, das ist der Auslöser – nichts. Aber ich ….

Sie zuckt hilflos mit den Schultern. Jack sieht sie an, dann dreht er sich zu Toshiko, die an ihrem Computer beschäftigt ist.

JACK: Tosh, irgendwas aus dem Körperscan?

Jack setzt sich an seinen Schreibtisch.

TOSHIKO: Nichts außerhalb der normalen Parameter.
JACK: Und was war mit dem Licht? Ein Stromausfall?
TOSHIKO: Jedenfalls nicht von uns verursacht. Es gab da wohl eine kurze Anzeige von elektromagnetischen Wellen, aber ich kann nicht erkennen, wie sie das verursacht haben könnte.

Julie beugt sich zu Ianto und flüstert ihn etwas ins Ohr. Ianto verzieht grinsend das Gesicht, Julie lacht leise. Jack beobachtet sie.

OWEN: Das Gleiche ist im Krankenhaus passiert, Jack. Das kann kein Zufall sein.
JACK: (sieht Julie an) Sie ist es, ich weiß es.

Julie erwidert seinen Blick und nickt.

JACK: (zu Owen) Okay, dann lasst uns ein paar Tests machen, mal sehen, womit wir es zu tun haben.
OWEN: Ich bin dabei.

Owen geht in Richtung Autopsieraum, Toshiko zurück an ihren Computer.

Nachdem Jack sie informiert hat, führt Gwen Beth aus dem Interviewraum. Beth Hände sind immer noch gefesselt.

BETH: Was für Tests wollen Sie machen?
GWEN: Nur ein paar kleine Sachen, um das alles aufzuklären. Blutproben …
BETH: Blutproben? Aber ich habe nichts getan!
GWEN: Nun ... ich glaube Ihnen, aber das ist unser Job. Etwas wirklich seltsames ist in Ihrer Wohnung geschehen und wir wollen sichergehen, dass Sie nichts damit zu tun haben.
BETH: Das habe ich nicht.
GWEN: Dann haben Sie auch nichts zu befürchten. Sie werden diese Tests durchführen, ob Sie es wollen oder nicht. Machen Sie es sich nicht schwerer als es ist. Also los.

Sie gehen durch den Korridor in die Haupthalle. Neben der Tür liegt die Waffenkammer. Beth sieht sich um.

BETH: Hier arbeiten Sie?
GWEN: Ja. Gemütlich, nicht wahr?
BETH: Wer seid ihr? Gibt es hier keine Fenster?

Beth geht vor Gwen die Treppe hinauf zu der Plattform mit den Computern. In der Tür zu Jacks Büro steht Julie und beobachtet sie aufmerksam.

GWEN: Das wäre wohl nicht angebracht bei all den streng geheimen Sachen hier. Leute könnten hereinschauen.

Beth bleibt stehen und beugt sich über ein Gerät nahe der Treppe. Iantos Kopf erscheint plötzlich hinter der Hauptsäule.

IANTO: Wir schnüffeln nicht an dem Subäther-Resonator.

Beth zuckt zusammen und richtet sich wieder auf.

BETH: (schuldbewusst) Entschuldigung.

Sie geht weiter und schaut sich mit großen Augen um. Ianto tritt hinter der Säule hervor, in dessen weit geöffneter Tür man den Rift-Manipulator sehen kann, an dem er gearbeitet hat. Beth kann alles genau sehen.

BETH: (schaut immer noch staunend herum) Es ist alles so groß. Verrückt.
GWEN: Ja.
BETH: Ich fühle mich plötzlich sehr, sehr klein.
GWEN: Kommen Sie. Lassen Sie uns schnell diese Tests machen. Dann können Sie wieder nach Hause, okay? (laut) Mach’ schon, Owen!

Sie betreten den Autopsieraum. Julie folgt ihnen. Beth wird in einen Behandlungsstuhl gesetzt und ihre Arme an den Lehnen festgebunden. Owen hält schon eine Spritze bereit.

OWEN: Wir werden mit ein paar Bluttests anfangen, nichts großes, nur eine kleine ... (er hält die Spritze hoch. Beth japst auf) … Nadel.

Owen setzt die Nadel an ihren Arm, sie bricht ab. Erstaunt sieht er sie sich an.

JACK: Was ist?
OWEN: Die Nadel ist abgebrochen.
BETH: Haben Sie keine Krankenschwester, die das machen kann?
GWEN: Er ist Arzt. Sie können ihm vertrauen.

Owen räuspert sich. Dann nimmt er eine zweite Spritze und versucht es noch einmal. Die Nadel bricht wieder ab. Entgeistert mustert Owen auch diese Spritze genau, dann dreht er sich wieder zu dem Instrumententischchen um.

BETH: Ah, okay. Sehen Sie, ich werde nicht weiter mitmachen, wenn Sie nicht mal ... (Owen dreht sie zu ihr, ein Skalpell in der Hand) Was tun Sie da?!
OWEN: Vertrauen Sie mir.
BETH: Oh! Hey! Nein!

Owen setzt das Skalpell an Beth’ Unterarm an, aber die Klinge bricht bei dem Schnitt, ohne auch nur einen Kratzer zu hinterlassen. Die abgebrochene Spitze trifft klirrend auf den Boden auf. Owen schaut völlig ratlos auf das zerbrochene Skalpell.

OWEN: Wann waren Sie das letzte Mal beim Arzt, Beth?
BETH: Ich – ich kann mich nicht erinnern. Ich glaube, noch nie. Warum, ist das wichtig?
OWEN: Hmm, irgendwelche Operationen? Untersuchungen?
BETH: Nein, keine.
OWEN: Wann haben Sie sich das letzte Mal krank gefühlt? Waren Sie je erkältet? Irgendwas anders?
BETH: Ich glaube, ich war noch niemals krank. Ich nehme viel Vitamin C.
OWEN: Hmm, das muss aber eine verdammte Menge sein.

Er legt das zerbrochene Skalpell weg. Jack sieht kurz zu Julie, die schüttelt mit ratlosem Gesichtsausdruck den Kopf.

JACK: Okay, Beth. Sie bringen Glühbirnen zum Verlöschen, wir können Ihre Haut nicht durchdringen. Von welchem Planeten kommen Sie?
BETH: (verständnislos) Erde.
JACK: (kalt) Hören Sie auf, unsere Zeit zu vergeuden! Wir wissen, dass Sie eine Außerirdische sind!
BETH: (verschreckt) Es gibt keine Außerirdischen.

Sie schaut von Jack zu Gwen, die versucht, ihr beruhigend zuzulächeln. Aber es sieht nicht besonders überzeugend aus.

Etwas später stößt Jack Beth durch den Flur des Zellentraktes. Er schubst sie gegen das Fenster der Weevil-Zelle. Janet grollt.

JACK: Beth, Janet. Janet, Beth.

Gwen und Julie beobachten die beiden an den Monitoren, die die Aufnahmen der Überwachungskameras zeigen.

BETH: Was ist das?
JACK: Ein Alien. Aber das wissen Sie doch, sie sind ja selbst eines.
BETH: Nein, bin ich nicht.

Beth schaut ihn entsetzt an.

BETH: Bin ich nicht. Ich arbeite in einem Büro ...
JACK: Und warum strahlen Sie elektromagnetische Wellen aus? Wieso?
BETH: (weinend) Ich weiß es nicht! Hören Sie auf damit! Warum tun Sie mir das an? Ich will zu Mike. Ich will nach Hause.

Das Weevil lehnt sich zu dem Fenster und schaut Beth von oben bis unten genau an. Es stöhnt, neigt den Kopf unterwürfig und lehnt sich wieder zurück. Jack bemerkt das seltsame Benehmen des Weevil. An dem Monitor blickt Julie starr auf die Bilder aus der Zelle und neigt sich ganz nah an den Bildschirm, den Mund leicht geöffnet. Gwen wirft ihr einen befremdeten Blick zu.

BETH: Warum macht es das?
JACK: Keine Ahnung. Das hat es noch nie getan.

Das Weevil kauert sich in der hintersten Ecke der Zelle hin, den Kopf immer noch unterwürfig gesenkt.

BETH: Das ist real, nicht wahr?
JACK: Ja.
BETH: Das mit meiner Haut wusste ich nicht, auch nichts von den anderen Sachen. Ich bin nur – wie kann ich es Ihnen beweisen? Wie kann ich … beweisen ... dass ich kein Alien bin?

Jack schaut nachdenklich immer noch zu dem Weevil, das sich klagend in die dunkle Ecke drückt. Dann hat er eine Entscheidung getroffen.
Etwas später sind alle auf der Ebene mit den Computerarbeitsplätzen versammelt. Ianto schiebt einen Rollstuhl auf die freie Fläche, während Jack eine Schachtel aus seinem Büro holt. Ianto löst die Stützen an dem Rollstuhl, klappt sie aus und stellt sie in Position. Toshiko, die an ihrem Computer sitzt, dreht sich um und sieht den beiden zu. Direkt vor ihr stellt Jack die Schachtel ab und holt eine Art Metallhelm heraus.

TOSHIKO: Du hast gesagt, wir dürften ihn nicht noch einmal einsetzen.
JACK: Es ist nur ein Test.
IANTO: (mischt sich ein) Hast du daran gedacht, was beim letzten Mal passiert ist, als du das benutzt hast?

Er baut weiter den Rollstuhl zusammen, der mit Fesseln für diverse Körperteile ausgestattet ist. Owen hilft ihm. Julie lehnt an Jacks Bürotür und schaut ihnen zu.

JACK: Das war etwas anderes. Diese Spezies hatte einen extrem hohen Blutdruck.
IANTO: Oh, natürlich, ihre Köpfe müssen jedes Mal explodieren.

Gwen Augen werden groß. Toshiko neigt ihren Kopf zur Seite.

GWEN: Das kannst du nicht machen. Was, wenn wir uns irren? Wenn sie doch ein Mensch ist, wird es sie umbringen.

Ianto setzt sich in den Stuhl. Julie stößt sich vom Türrahmen ab und kommt auf sie zu.

JACK: Ich irre mich nicht. Wie müssen herausfinden, was sie ist.

Ianto legt die Arme auf die Stuhllehnen, mit den Fesseln über den Handgelenken.

TOSHIKO: Mach’ dir keine Gedanken, Jack. Hör’ einfach bei den ersten Anzeichen von Problemen auf.
IANTO: (staubtrocken) Oder dem ersten Anzeichen, dass ihr Kopf explodiert.
JACK: Gwen ... bring’ sie her.
GWEN: (zögernd) Oh-kay.

Ianto fängt an zu zucken, als säße er auf einem elektrischen Stuhl, komplett mit Soundeffekten. Die anderen starren ihn an, Toshiko entsetzt, Jack verärgert, Julie lachend.

JACK: Hey!

Ianto steht mit verlegenen Ausdruck auf, dann blickt er zu Julie und grinst. Owen schaut ihn an und schüttelt den Kopf.
Etwas später sitzt Beth in dem Stuhl, während Julie ihr die Fesseln anlegt. Gwen steht daneben und schaut besorgt.

GWEN: Es geht so, sie sind nicht zu fest, oder?
BETH: (zu Gwen) Ist schon okay so. (sie schaut kurz und ängstlich zu Julie, die sie nicht ansieht) Und Sie meinen, dass nichts passieren kann?

Gwen nickt und lächelt beruhigend. Toshiko und Owen befestigen inzwischen Kabel an dem Helm.

GWEN: Ja.
BETH: Bitte versuchen Sie, nun ja, mich nicht umzubringen oder so, okay?

Ianto hält ihr einen Becher mit Strohhalm hin.

IANTO: Sie könnten etwas dehydrieren während des ... Tests.

Bereitwillig zieht Beth an dem Strohhalm und trinkt.

BETH: Danke.

Owen hebt den Helm über ihren Kopf und sieht Jack an. Jack nickt. Owen setzt Beth den Helm auf. Er leuchtet auf und fängt an zu brummen. Gwen räuspert sich und versucht ein Lächeln. Toshiko tippt auf ihrer Tastatur. Alle warten. Toshiko schaut zu Jack, der nickt.

TOSHIKO: Es ist alles bereit.

Jack geht einen Schritt nach vorn und erklärt den Ablauf.

JACK: Das Gerät dringt in Ihr Bewusstsein ein, wenn da also irgendetwas verborgen ist, wird es an die Oberfläche kommen.
BETH: Wird es wehtun?
JACK: Ja.
BETH: Ihr Verhalten am Krankenbett ist ziemlich ruppig.
GWEN: (schweift nervös ab) Dann sollten sie seine Manieren im Bett mal sehen, sie sind grässlich. Anscheinend. Habe ich gehört.
JULIE: (mit einem Seitenblick zu Jack) Ja, das sind sie. Ich erinnere mich da an ...

Jack räuspert sich vernehmlich. Julie lächelt ihn zuckersüß an, Ianto schaut nachdenklich von einem zum anderen, Gwen eher schockiert. Sie kniet sich vor Beth.

GWEN: In Ordnung, sind wir soweit?
BETH: Ich denke schon.
GWEN: Okay, wir gehen es langsam an. Tosh wird den Test überwachen, Owen wird sicherstellen, dass Sie nicht in Gefahr geraten, Ianto steht mit Wasser bereit, wenn Sie etwas trinken wollen, und ich werde genau hier sein, okay?

Sie klopft mit ihren Händen auf Beth’ Knie.

BETH: (über Jack) Und was ist mit ihm? Was wird er tun?
JACK: Ich beobachte.
GWEN: Sind Sie bereit, Beth?

Beth nickt.

GWEN: Okay.

Gwen steht auf und geht etwas zurück. Sie bleibt nervös neben Jack und Julie stehen. Owen tippt etwas ein.

JACK: Okay, Tosh.

Toshiko tippt auf ihrer Tastatur und der Vorgang beginnt. Beth keucht und schreit vor Schmerz. Owen tippt ebenfalls.

BETH: Menschlich.

Sie schreit wieder vor Schmerzen. Man sieht, wie die Impulse von dem Helm durch ihre Nerven und Synapsen rasen. Ihr Herz schlägt heftig. Beth schreit immer noch. Jack sieht zu Owen. Julie nimmt den Blick nicht von Beth, sie ist ganz auf sie konzentriert.

OWEN: (zu Jack) Sicher.

Jack richtet seine Aufmerksamkeit wieder auf Beth und fängt an, sie zu befragen.

JACK: Wer hat die Einbrecher getötet, Beth?
BETH: (verzieht das Gesicht zu einer Grimasse) Ich weiß es nicht! Ich … oh, mein …Ah!

Owen überwacht sie weiter am Computer.

OWEN: (zu Jack) Sicher.
JACK: Von welchem Planeten stammst du?

Beth fängt an zu hyperventilieren. Ihr Herzschlag flattert und die Nerven feuern.

BETH: Ich bin menschlich! Oh Gott, der Schmerz! Bitte, bitte, hört auf!
JACK: Geh’ tiefer.
TOSHIKO: (unsicher) Bist du sicher?
JACK: (laut) Tue es!

Beth schreit wieder vor Schmerz.

OWEN: Ihre Werte sind alle oberhalb der Grenzen, aber es ist noch sicher.

Toshiko wendet sich einem anderen Computer zu und tippt dort etwas sein.

TOSHIKO: Ich bekomme wieder eine Anzeige, das elektromagnetische Feld baut sich auf.
JACK: Wer hat diese Männer getötet?
BETH: Ich weiß es nicht! Hört auf damit!
GWEN: (zu Jack)Um Himmels willen! Bitte!
JACK: (zu Toshiko) Geh’ tiefer!

Gwen kann es nicht mehr ertragen. Jack schaut verärgert zu ihr, dann blickt er zu Julie. Aber die fixiert nur Beth. Owen und Toshiko machen weiter mit ihrer Arbeit.

OWEN: Sicher.
JACK: Tiefer!

Beth' Nervenimpulse werden immer schneller und stärker. Allmählich wird auch Toshiko durch Beth’ Schreie beeinflusst. Da beginnt das Licht wieder zu flackern. Beth Herzschlag flattert noch stärker und alles spielt verrückt in ihrem Körper. Etwas in ihr bricht auf. Das Licht flackert weiter, irgendwo springt eine Alarmsirene an. Alle schauen sich um. Nur Julie keucht auf und packt Jack hart am Arm. Er schaut besorgt zu ihr.

JULIE: Jack!
IANTO: Was ist bloß mit den Lampen los?
TOSHIKO: Der elektromagnetische Impuls schlägt über die Skala aus.
OWEN: Ich weiß nicht, wieviel mehr sie noch verträgt.
GWEN: Jack, wir müssen das beenden!

Jack hebt abwehrend die Hand, die Augen immer noch auf Julie gerichtet. Die ist kreidebleich und hält sich krampfhaft an ihm fest. Ianto wird jetzt auch aufmerksam und macht einen Schritt auf sie zu. Toshiko tippt immer noch … da atmet Beth stöhnend aus und kippt nach vorne in dem Stuhl zusammen. Die Lichter hören auf zu flackern. Alle sind wie erstarrt. Dann drehen sie sich alle zu Jack und schauen ihn an. Er war immer noch Julie zugewandt, die mit aufgerissenen Augen zu Beth blickt. Jetzt dreht er sich zu den anderen und Beth um. Diese richtet sich plötzlich abrupt auf – kalt, emotionslos. Ihr rechter Unterarm dreht sich nach oben, ein seltsames Objekt wird sichtbar. Es sitzt scheinbar unter der Haut und etwas darin glüht rot. Sie ist jetzt ein Alien. Und Jack sieht aus, als wüsste er, was er da vor sich hat. Julie lässt seinen Arm los und setzt sich auf den Stuhl, den Ianto ihr hingeschoben hat. Sie sinkt nach vorne und bedeckt ihr Gesicht mit den Händen. Ianto legt ihr seine Hand auf die Schulter, aber sie reagiert nicht.

GWEN: Oh, mein Gott!

Gwen macht eine Bewegung, als wolle sie zu Beth gehen. Jack hält sie auf.

JACK: Ich würde nicht so nah rangehen. Toshiko, was ist passiert?
TOSHIKO: Es hat ein verstecktes Fach geöffnet. Es war verschlossen. Wahrscheinlich wusste sie nicht einmal etwas davon.

Jack stellt sich vor Beth.

JACK: Wer bist du?
BETH (ALIEN): Kayehla janees, putaak graszh, ish nin fas du hap vac nal.
JACK: Woher kommst du?
BETH (ALIEN): Kayehla janees, putaak graszh, ish nin fas du hap vac nal.
JACK: Gefallen dir meine Schuhe?

Beth’ Blick geht zu Jacks Schuhen, dann richten sie sich wieder geradeaus.

BETH (ALIEN): Kayehla janees, putaak graszh, ish nin fas du hap vac nal.

Jack greift nach dem Handscanner und hält ihn an Beth’ Alien-Arm.

GWEN: Jack, was ist das, was sagt sie da?
JACK: Name, Rang, Personalnummer, das ist alles. Und sie wird auch nicht mehr sagen.
TOSHIKO: Woher weißt du das?
JACK: Weil ich weiß, was sie ist und warum sie hier ist.

Er wirft den Scanner Ianto zu. Der fängt ihn auf.

JACK: Beendet den Test.

Toshiko tippt.

TOSHIKO: Aus.

Beth’ Arm verändert sich wieder, er sieht jetzt wieder normal aus. Beth atmet tief ein, ihre rechte Hand öffnet und schließt sich. Owen geht zu ihr und nimmt ihr den Helm vom Kopf. Gwen hält sich von ihr fern. Beth schaudert.

BETH: Oh, ihr habt gelogen, das hat wirklich wehgetan! (Sie atmet wieder tief ein und sieht Jack an.) Haben Sie irgendwas gefunden?

Alle sehen sich an, aber niemand antwortet ihr.
Etwas später sitzt das Team zusammen im Besprechungsraum. Jack berichtet. Julie sitzt, immer noch ziemlich blass, neben ihm.

JACK: Sie ist ein ‘Schläfer’. Es hat Klick gemacht bei mir, als ich das Implantat sah.
OWEN: Ein Schläfer? Für wen?
JACK: Niemand weiß Genaueres darüber. Sie lassen keine Überlebenden zurück. Ihre offizielle Bezeichnung ist Zelle 1-1-4.
JULIE: Sie infiltrieren Planeten, übernehmen die Körper der Bewohner, sammeln Informationen. Oft über Jahre, beobachtend, bis sie bereit sind zur Übernahme.
GWEN: Okay, das ist ... gruselig.
JACK: Wenn wir Glück haben, ist sie die Erste. Sie schicken immer ein Vorauskommando, um Informationen zu sammeln, ausgestattet mit falschen Erinnerungen aus, so dass sie nicht auffallen.

Jack sieht zu dem Überwachungsmonitor an der Wand hinter ihnen. Er zeigt Beth in ihrer Zelle. Julie folgt seinem Blick.

JULIE: Sie hat keine Ahnung davon, dass sie kein Mensch ist. Ihr wahres Selbst muss die Kontrolle übernommen haben, als sie überfallen wurde. Das hat die Einbrecher getötet. Reiner Selbstschutz.
OWEN: (zu Gwen) Ich hatte es dir gesagt. Sie war’s.
JACK: (ernst) Das Problem ist, wenn sie erst mal angreifen, wissen sie alles, wirklich alles über diesen Planeten. – Tosh.

Toshiko steht auf und berichtet, was sie herausgefunden hat.

TOSHIKO: Das Implantat sammelt Informationen. Normales Röntgen erkennt es nicht. Es projiziert einfach ein falsches Bild. Und es speichert alle gesammelten Daten.

Auf dem Bildschirm sind rote Wirbel und schnelle Eindrücke von zahlreichen Bildern zu sehen. Alle sind gefesselt. Toshiko fährt fort. Sie zeigt ihnen ihre Laptop-Aufzeichnung.

TOSHIKO: Das ist ein Feld-Generator – er erzeugt ein undurchdringliches Feld über der Haut, nur einen Nanometer dick. Darum ist auch die Nadel vorhin immer abgebrochen.

OWEN: Ja, nun ... Gott, sieh mal, sie weiß alles über uns.

Er zeigt auf den Bildschirm, auf dem jetzt Bilder und Informationen über die Basis und das Team ablaufen.

IANTO: Sie weiß mehr über diesen Ort als ich. Niemand weiß mehr als ich.

Julie und Jack tauschen einen kurzen Blick. Julie lächelt amüsiert. Ianto schaut sie mit gerunzelter Stirn an.

GWEN: Was, wenn es noch mehr von ihnen gibt? Was können wir dagegen unternehmen?
JACK: Fürs Erste ... ich denke, wir sollten es ihr sagen.

Er und Gwen gehen in den Zellentrakt. Vor Beth Zelle bleiben sie stehen und zeigen ihr auf dem Monitor die Aufnahmen von ihr in dem Stuhl, als das Alien erschien.

BETH (ALIEN): (from monitor) Kayehla janees, putaak graszh, ish nin fas du hap vac nal.
JACK: (from monitor) Woher kommst du?
BETH (ALIEN): (from monitor) Kayehla janees, putaak graszh ...
BETH: (entsetzt) Schalten Sie das ab, bitte!

Gwen hält die Aufzeichnung an. Beth schaut auf ihren rechten Arm.

BETH: Also habe ich diese Männer getötet?
JACK: Ja.
BETH: Und ich bin ein massenmordendes Alien?
JACK: Ja.
BETH: Mein Leben ... all diese Erinnerungen ... das kann doch nicht alles falsch sein. Ich weiß, ich liebe Mike … und er liebt mich.
GWEN: Das tut er, und Sie auch.
BETH: Aber was ist jetzt real?
GWEN: Sie beide sind es, Sie beide haben sich verliebt. Das ist passiert. (Gwen geht ganz nah an die Glastrennwand heran.) Fühlen Sie sich menschlich?
BETH: Ja.
GWEN: Nun, dann sind sie es auch. Was macht uns zu Menschen? Unser Geist oder unser Körper?

Sie dreht sich um und schaut Jack an.

BETH: Und was passiert, wenn die Tarnung aufgegeben wird? Ich möchte eines Tages Kinder haben. Dass ich mich menschlich fühle … ist das genug dafür? (Sie lehnt sich an die Glaswand) Können Sie mich heilen? Können Sie mich ganz menschlich machen?
JACK: Nein. Letztendlich werden Sie aktiviert werden. Ihre tatsächlichen Erinnerungen werden zurückkommen und ‚Beth’ wird ausgelöscht.
BETH: Was meinen Sie mit ‘aktivieren’?
JACK: Wenn Sie genug Informationen gesammelt haben, werden Sie sie zu Ihrem Heimatplaneten senden, und dann beginnt die Invasion.
BETH: Aber es muss doch etwas geben, dass Sie tun können. All diese Technologien, alles, was Sie hier machen … Sie können mich doch nicht hier eingesperrt lassen, neben diesem Ding!

Gwen macht eine Bewegung, als wolle sie Beth berühren, aber dann senkt sie die Hand wieder. Sie sagt nichts.

BETH: Werden Sie mich töten?
GWEN: (hastig) Nein. (dann) Nein, natürlich nicht.

Jack schaut zu ihr, die sich umdreht und ihn ernst ansieht, als wolle sie eine Bestätigung von ihm. Aber er sagt nichts.

BETH: Haben Sie schon andere Aliens getötet?
GWEN: Nur wenn wir es mussten. Wenn es nicht anders ging – töten oder getötet werden.
BETH: Oh. Ich wünschte – ich wünschte, das wäre nicht passiert. Ich hätte es nicht erfahren. Ich habe doch nur ein normales Leben gelebt.
JACK: Bis zum Tag des Angriffs.
BETH: Das würde ich nie tun! Ich bin nicht so eine!

Jack tritt ganz nah an die Glaswand und sieht sie ernst an.

JACK: Es tut mir leid, aber das sind Sie.

Er geht. Beth schaut ihm entsetzt nach, bedeckt ihren Mund mit den Händen und beginnt zu weinen. Gwen beeilt sich Jack zu folgen.
In der Haupthalle bespricht Jack die Sache noch einmal mit allen.

JACK: Wir können sie nicht gehen lassen, sie ist zu gefährlich.
TOSHIKO: Wir könnten sie einfrieren, in den Kryokammern, und wieder aufwecken, wenn wir herausgefunden haben, wie wir verhindern können, dass ihre Erinnerungen zurückkommen.

Owen ist am anderen Ende des Raums damit beschäftigt, die Pflanzen zu gießen.

GWEN: Sie einfrieren? Für wie lange denn?
TOSHIKO: So lange wie nötig. Aber sie wird am Ende wenigstens leben.
JULIE: Nein, zu gefährlich. Wir müssen sie komplett ausschalten.
JACK: Ihr Implantat wird weiter Informationen sammeln.
GWEN: Können wir es nicht deaktivieren?
TOSHIKO: Ich könnte den Transceiver isolieren und mit einem EM-Impuls ausschalten. Im Moment sendet er weder noch empfängt er etwas. Ich habe es fünf Mal auf jeder Frequenz überprüft.
OWEN: Würde sie das nicht gerade wissen lassen, dass wir auf sie aufmerksam geworden sind?
JULIE: Toshiko, Owen hat Recht, das kannst du nicht ausschließen. Erinnere dich an John Harts nettes Anhängsel. Vielleicht aktivierst du es gerade durch deinen Manipulationsversuche.
TOSHIKO: Nein. Wenn wir sie einfrieren, wird sie nie aktiviert werden können, und sie werden es niemals erfahren.
JULIE: (heftig, sie ist aufgestanden) Ihren Körper kannst du vielleicht einfrieren, aber nicht das Implantat, glaube mir. Wir müssen ihre Schutzhülle abschalten und sie töten!

Sie ist laut geworden, alle starren sie entsetzt an. Nur Jack sieht eher nachdenklich aus.

JACK: Wir werden es erst mal mit dem Einfrieren versuchen. Ihre menschliche Seite ist sehr stark, vielleicht behält sie die Oberhand.
JULIE: Vielleicht, Jack? Du weißt, dass das nicht funktioniert! Und sie ist nicht allein!

Er schaut sie warnend an und presst die Lippen zusammen, dann sieht er zu Gwen und den anderen. Julie wirft wütend die Hände in die Luft und stürmt aus dem Raum. Alle sehen sich verdutzt an. Jack macht Anstalten ihr zu folgen.

OWEN: Und was ist mit ihrem Mann?

Jack bleibt stehen und sieht ihn an.

JACK: Sie muss spurlos verschwinden. (zu Gwen) Keine Abschiede.

Dann geht er endgültig.
Etwas später führen Gwen und Jack Beth durch den Korridor zur Haupthalle.

BETH: Wir haben eine Urlaubsreise gebucht. Nichts besonderes, nur ein Wochenende. Werde ich ihn jemals wieder sehen?
GWEN: Ich weiß es nicht.

Beth keucht und bleibt stehen.

BETH: Oh!

Bilder schießen ihr durch den Kopf, Bruchstücke von Erinnerungen: Wie sie die Einbrecher angreift und mit ihrem Alien-Arm auf sie einsticht. Die Männer schreien.

BETH: Oh-h-h ... diese Männer ...

Noch mehr Erinnerungsfragmente: Beth sticht mit der Präzision eines Profikillers auf die Männer ein.

BETH: Oh, mein Gott, die armen Männer! Was passiert mit mir?!

Rotgefärbte Bilder von Atompilzen schießen ihr durch den Kopf.

JACK: Die realen Erinnerungen kommen zurück und zerstören die falsche menschliche Persönlichkeit. Je eher wir es tun, desto besser für uns alle.

Beth nickt.

GWEN: Beth? Beth, kommen Sie bitte.

Sie setzen ihren Weg fort. Im Autopsieraum legt sich Beth auf den Tisch, Gwen setzt sich neben sie. Owen öffnet eines der Fächer, zieht die Box heraus und fängt an mit den Vorbereitungen. Jack steht auf dem Umgang. Julie steht mit verschränkten Armen neben ihm und beobachtet alles argwöhnisch.

BETH: (zu Gwen) Versprechen Sie mir etwas. Wenn Sie mich nicht menschlich machen können, bitte wecken Sie mich nicht wieder auf. Schalten Sie einfach die Maschinen ab.
GWEN: Das ist ein Versprechen, dass ich Ihnen nicht geben kann.

Beth schaut an Gwen vorbei zu Jack und Julie.

BETH: Okay, dann Sie. Ich denke, Sie sind dazu in der Lage.

Jack schaut zu ihr herunter. Julie steht immer noch mit verschränkten Armen und abweisendem Blick neben ihm. Beth schaut sie flehend an.

BETH: Lassen Sie es nicht zu, dass ich jemanden verletze.
JACK: Sie haben mein Wort.

Gwen schaut ihn an. Er verschränkt nun die Arme wie Julie und schaut ebenso abweisend.

BETH: Ist schon komisch, ich hatte immer so ein nagendes Gefühl, dass ich nicht hierher gehöre. Ich wünschte mir so … so verzweifelt ein aufregenderes Leben zu haben.

Toshiko geht zu Beth. Sie hat ein kleines Gerät in der Hand.

TOSHIKO: Ich werde den Transceiver nun einem EM-Impuls aussetzen.
GWEN: Sie werden nichts spüren. Es wird Sie nicht verletzen.
TOSHIKO: Ich fürchte, damit wird auch der Feldgenerator ausgeschaltet. Also muss ich beide außer Funktion setzen.
BETH: Tun Sie es. Ich will gar nicht unbesiegbar sein.
OWEN: Danach werde ich Sie betäuben, dann werden wir Sie einfrieren.
GWEN: Es wird sein – als wenn Sie einschliefen.
OWEN: Nur etwas kälter.
BETH: Bye, Gwen.
GWEN: Bye.

Toshiko schaltet ihr Gerät ein und bewegt es langsam über Beth rechten Arm. Die grünen Lämpchen auf dem Gerät blinken.

TOSHIKO: Fertig.

Owen spritzt Beth etwas in ihr rechtes Bein. Niemand bemerkt, dass auf dem Röntgenmonitor, der ihr Implantat zeigt, Aktivität zu sehen ist. Es erwacht zum Leben und die Lichter fangen an zu pulsieren. Offenbar funktioniert nicht, was das Torchwood-Team vorhat – ganz im Gegenteil.

IN EINEM HAUS IN CARDIFF ZUR GLEICHEN ZEIT

Ein Mann mittleren Alters, David, steht in der Küche, ein Glas in der Hand, und berichtet seiner Frau über ein Erlebnis auf der Arbeit. Die Frau sitzt auf der Couch im Essbereich.

DAVID: "Wenn du unbedingt den ganzen verdammten Sitz für dich haben willst, dann bitte."

Sie lacht. Er reicht ihr das Glas mit etwas zu trinken. Dann geht er zum Kühlschrank und nimmt eine Flasche heraus.

DAVID: "Eigentlich", sagte ich, "warum fragen wir nicht die anderen Passagiere auch noch, ob sie nicht aussteigen können, dann kannst du das ganze Fahrzeug für dich haben? Wie würde dir das gefallen?
DAVIDS FRAU: Das hast du nicht!

Er nimmt ein Glas aus dem Schrank und füllt es.

DAVID: Doch, das habe ich. Und ich habe es richtig laut gesagt. Ich konnte nicht anders, es hat mich so geärgert. Und dann … und dann, nun, sie hat mir einen Blick zugeschossen, der hätte töten können, wirklich, und sie …

Man hört ein elektronisches Piepen. David hört abrupt auf zu reden und starrt seine Frau an, die darauf wartet, dass er auch den Rest der Geschichte erzählt.

DAVIDS FRAU: David?

Er stellt sein Glas auf die Anrichte und hebt den rechten Arm. Rote Lichter scheinen durch den Ärmel seines Hemdes. Es summt und jault.

DAVIDS FRAU: Was ist das?!

Er schiebt den Ärmel zurück und schaut auf die roten Lichter und das, was unter der Haut seines Unterarms erschienen ist.

DAVIDS FRAU: Was ist mit deinem Arm passiert?

Ohne ein Wort dreht sich David um und geht zur Tür.

DAVIDS FRAU: Hey! Wo willst du hin?

Er reagiert nicht, ist schon fast an der Tür.

DAVIDS FRAU: David, du machst mir Angst!

David dreht sich um und schaut sie an.

DAVIDS FRAU: Was ist los?

Er hebt den linken Arm und schaut auf die Armbanduhr.

DAVIDS FRAU: Was ist? Komm’ zurück!

Er geht tatsächlich auf sie zu ...

DAVIDS FRAU: David!

... packt sie am Kopf und bricht ihr mit einer Bewegung das Genick. Sie kippt nach vorne. Er dreht sich um und geht.

AUF EINER STRASSE IN CARDIFF ZUR GLEICHEN ZEIT

Zwei Sanitäter behandeln einen Mann, der auf dem Bürgersteig liegt. Einer geht, während der andere Herzmassagen an dem Unfallopfer vornimmt. Plötzlich stoppt er die Wiederbelebungsmaßnahmen, hebt seinen rechten Arm und schaut darauf. Der Arm verwandelt sich, das Alien-Implantat wird sichtbar, es piepst. Wortlos steht er auf und geht davon.
Auf einer anderen Straße schiebt eine junge Frau einen Kinderwagen. Auch hier ist das Piepsen zu hören. Die Frau bleibt stehen und schiebt den rechten Ärmel ihrer Jacke hoch. Auch auf ihrem Unterarm ist das Implantat erschienen. Der Kinderwagen, den sie nicht mehr festhält, beginnt die leicht abschüssige Straße herunterzurollen. Sie beachtet es gar nicht, sondern geht einfach davon. Der Kinderwagen rollt auf die Straße, man hört Bremsen quietschen und das Geräusch von zusammenstoßenden Autos.

IN DER TORCHWOOD-BASIS ETWAS SPÄTER

Owen ist noch im Autopsieraum. Beth liegt schon in der Kryo-Box. Ihre Augen sind geschlossen. Owen überprüft noch mal die Anzeigen.

OWEN: Fertig. Ich schicke sie runter in die Kryokammer.

Gwen sitzt auf dem Boden des Umgangs, die Beine angezogen, Füße gekreuzt und die Arme um die Knie geschlungen. Owen schiebt die Box in das Fach und verschließt die Tür. Gwen steht auf und eilt hinaus. Owen wendet sich zu dem Seziertisch und stützt die Hände darauf.
In der Kryokammer schiebt Ianto die Box mit Beth in eins der Fächer in der Wand. Gwen steht neben ihm. Er schließt die Tür und verschließt sie. Dann sieht er Gwen an. Wortlos dreht er sich um und geht, die Hände in den Taschen. Gwen geht neben ihm. Er winkelt den linken Arm ab, Gwen hakt sich bei ihm ein, während sie die Kammer verlassen.
In der Haupthalle auf den Monitoren und Scannern scheint alles normal. Der Computer zirpt so vor sich hin. Auf einem Bildschirm sieht man Beth Gesicht, von Eis überkrustet, die Augen geschlossen. Plötzlich öffnen sich ihre Augen. Ein rotes Licht leuchtet auf. Aber auf den Überwachungsgeräten sind alle Werte immer noch normal.
Gwen kehrt gerade wieder in die Haupthalle zurück. Toshiko arbeitet an ihrem Computer. Da springt Julie, die auf dem Sofa gesessen hat, plötzlich auf.

JULIE: Jack!

Die Beleuchtung fängt an zu flackern und verlöscht, ein Alarm geht los. Jack stürzt aus seinem Büro. Owen greift im Autopsieraum nach einer Taschenlampe und schaltet sie ein.

JACK: Kann mir mal jemand sagen, was zur Hölle hier los ist?
JULIE: Verdammt, es geht los! Beth!

Jack und die anderen sehen sie alarmiert an, Gwen schaltet auf die Überwachungsmonitore der Kryokammer um. Die Tür zu Beth Fach steht weit offen.

GWEN: Oh, Scheiße!

Jack kommt zu ihr, Julie ebenfalls.

JACK: Was ist passiert?
GWEN/JULIE: Beth ist fort.
JACK: Ich dachte, ihr hättet sie eingefroren!
JULIE: Ja, dachtet ihr!
OWEN: (o.s.) Sie war’s! Ihre Vitalfunktionen standen alle auf Null.

Toshiko arbeitet hastig an ihrem Computer.

TOSHIKO: Ich prüfe die Systeme, die Befehlsstruktur ...
JACK: Was hat sie gemacht? Ist das ein Virus, eine Notabschaltung?
TOSHIKO: Nein, sie hat nur die Beleuchtung ausgeschaltet.
JACK: Was ist das nur mit ihr und den Lampen?

Da geht das Licht wieder an. Toshiko überprüft die anderen Überwachungskameras und bemerkt, dass das Rolltor offen steht.

TOSHIKO: Sie ist in den Tunneln.
IANTO: Ich muss wohl wieder mal die Schlösser austauschen.

Jack denkt nach.

JACK: Sie weiß alles über diese Basis. Es ist alles in ihrem Arm. Die Gänge, der Grundriss, die Sicherheitscodes. Sie hätte uns ausschalten, uns vernichten können – alles!
GWEN: Aber sie hat es nicht getan.
JULIE: (höhnisch) Ja, das braucht sie auch nicht. Es hat begonnen, wir werden bald sowieso Geschichte sein.

Die anderen sehen sie erschrocken an, Jack reißt die Augen weit auf, er wird blass. Nur Julie, die ihn provozierend anstarrt, sieht das. Sie senkt den Blick.

OWEN: Oh, ich schwöre es, sie war eingefroren.

Jack bemüht sich um einen neutralen Gesichtsausdruck, er wendet sich Toshiko zu.

JACK: Tosh, du hast den Transceiver ausgeschaltet?
TOSHIKO: Ja.
JACK: Bist du sicher?
TOSHIKO: Ich war es, bis du mich gefragt hast. (sie blickt auf ihren Monitor) Es sei denn, es war wieder eine gefälschte Anzeige.
OWEN: Moment, Moment, Moment. Alles über sie war eine Lüge. Alle ihre Werte waren falsche Anzeigen. Sie ist in der Lage, sämtliche Geräte hier zu täuschen. Sie kann uns genau das zeigen, was wir zu sehen erwarten. Also, wisst ihr, sie bekommt Angst und wir bekommen einen erhöhten Herzschlag angezeigt. Wir versuchen sie einzufrieren und erreichen genau das Gegenteil.
TOSHIKO: Solch eine Menge an Informationen vorzutäuschen benötigt eine große Menge an Energie. Kein Wunder, dass sie so ein enormes elektromagnetisches Feld erzeugt.
OWEN: Und deshalb sind die Lampen jedes Mal ausgefallen, wenn sie sich aufgeregt hat.
TOSHIKO: Also, was hat sie vor? Haben wir sie aktiviert?
JACK: Das kann nicht sein. Wenn sie aktiv wäre, wären wir schon alle tot. Wir haben sie vom Netz getrennt. Sie hat etwas anderes vor.

Er schaut zu Julie, als erwarte er von ihr eine Bestätigung, aber diese scheint völlig in sich zurückgezogen, sie reagiert nicht, starrt nur zu Boden. Besorgt sieht er sie an, dann wendet er sich wieder den anderen zu.

IM KRANKENHAUS ETWAS SPÄTER

Mike erwacht. Beth sitzt an seinem Bett.

MIKE: Hey.
BETH: Hey. Wie fühlst du dich?
MIKE: Was geht hier vor? Der Arzt wollte mir nichts sagen. Geht es dir gut?
BETH: Ja, alles okay. Ich – hör’ mal, du weißt, dass ich dich liebe, nicht wahr?
MIKE: Natürlich. Ich liebe dich auch.
BETH: Versprich es mir.
MIKE: Warum?
BETH: Nur ... ich will nur sicher sein. Ich muss weggehen.
MIKE: Was meinst du damit? Wohin?
BETH: Ich kann es dir nicht sagen, aber es ist zu deinem Besten.
MIKE: (setzt sich auf) Beth, was redest du da?!
BETH: Nichts, tut mir leid. Es ist nur … ich muss mich von dir fernhalten. Wenn ich es nicht … es könnte damit enden, dass ich dich verletze.
MIKE: Nun, dies hier verletzt mich. Du kannst nicht gehen.
BETH: Was auch passiert ... ich wollte nur, dass du weißt, ich liebe dich ... und ich werde dich immer lieben.

Mike lehnt sich zu ihr.

MIKE: Wenn du ... wenn du etwas getan hast, egal, aber verlass’ mich nicht. Wir werden das durchstehen.
BETH: (aufgebracht) Nein, diesmal nicht. Ich muss einige Sachen in Ordnung bringen, und ich ich kann das nicht tun, wenn du in der Nähe bist. Dafür liebe ich dich zu sehr.

Sie legt ihren linken Arm um Mike und hält ihn fest. Er erwidert die Umarmung.

MIKE: Lass’ dich nicht von der Polizei erwischen! Ich will dich nicht gehen lassen. Es ist mir egal, worum es geht. (Beth Arm beginnt zu piepsen) Es kümmert mich nicht ...

Mike keucht auf und erstarrt. Sein Gesicht zeigt Fassungslosigkeit, man hört ein nasses, schmatzendes Geräusch.

MIKE: Was ist das?
BETH: Ich weiß nicht. Hörte sich an wie ...

Beth löst sich von ihm. Mike japst vor Schmerzen und schnappt nach Luft. Sie schauen beide nach unten. Beth rechter Unterarm hat sich in eine scharfe, spitze Waffe verwandelt und Mike glatt durchbohrt. Sie zieht entsetzt den Arm zurück und aus seinem Leib. Beide sind gleichermaßen fassungslos.

Mikes Shirt ist blutverschmiert.

BETH: (schreit) Er ... Hilfe! Hilfe! Irgendjemand, wir brauchen einen Arzt! Hilfe! Irgendjemand!
MIKE: Was hast ... du ...

Beth Arm hat sich wieder zurück verwandelt. Sie drückt panisch den Alarmknopf. Der Alarm heult los.

BETH: (laut) Bitte, irgendjemand!

Mike keucht.

JACK: (o.s.) Beth!

Jack und Gwen stürmen herein, Jack mit gezogener Waffe. Beth steht auf und weicht vor ihnen zurück. Die roten Lichter in Beth’ Arm leuchten noch immer. Jack bewegt sich an Beth vorbei zu Mike und untersucht ihn. Hält aber gleichzeitig die Waffe auf sie gerichtet.

BETH: Es tut mir leid ... ich war ... es war ein Unfall. Ich wollte mich doch nur verabschieden.

Sie fällt auf die Knie.

JACK: (zu Gwen) In ihrem Arm ist auch ein Waffensystem eingebaut.

Gwen bewegt ein Gerät, dass sie in der Hand hält, langsam über Beth’ rechten Arm auf und ab.

GWEN: Ausgeschaltet.
JACK: Es wird schlimmer. Sie verliert die Kontrolle. Wir müssen sie schnell einsperren.
GWEN: Kommen Sie, Beth. Lassen Sie uns zurück gehen.

Sie steckt das Gerät zurück in ihre Tasche.

BETH: Nein!
GWEN: Los!
BETH: (weinend) Nein ... !

Jack zieht sie auf die Beine.

JACK: Los! Stehen Sie auf!
GWEN: Hoch jetzt! Gehen Sie!

Jack und Gwen legen sich Beth’ Arme um die Schultern und beeilen sich, mit ihr den Raum zu verlassen, in den jetzt Krankenschwester kommen. Sie sehen nach Mike.

KRANKENSCHWESTER: Er blutet.

IM HAUS DER GRAINGERS ZUR GLEICHEN ZEIT

Patrick Grainger kommt nach Hause. Er legt seine Sachen auf den Tisch im Flur. Seine Tochter kommt herein.

PATRICK: Und, wie war die Schule heute?
TOCHTER: Alex hat eine Freundin.
PATRICK: Oh?

Alex kommt vorbei, er trägt einen Stapel Geschirr.

ALEX: Hab’ ich nicht!

Es klingelt an der Tür.

TOCHTER: Hat er doch. Sie heißt Jessica.
ALEX: Ich bring’ dich um.

Er gibt seiner Mutter das Geschirr, die es auf den Tisch stellt.
Patrick Grainger öffnet die Haustür, davor steht David, das Alien.

DAVID (ALIEN): Patrick Grainger?

Mrs. Grainger nimmt Alex die Teller ab.

MRS. GRAINGER: Alex, du wirst deine Schwester nicht umbringen.

David streckt seinen rechten Arm vor. Er verwandelt sich in die lange Klinge. David sticht sie Patrick Grainger in den Bauch. Der öffnet den Mund, aber kein Ton kommt heraus.
Mrs. Grainger bekommt davon nicht mit. Sie legt Alex ihre Hände auf die Schultern.

MRS. GRAINGER: Jedenfalls nicht vor dem Tee.

David tritt in den Flur, Patrick Grainger vor sich herschiebend. Sein Hemd ist blutbespritzt.

MRS. GRAINGER: Patrick? Oh, mein Gott, nicht! (Sie zieht die Kinder zu sich, bedeckt ihre Augen so gut sie kann und schiebt sie in das Esszimmer.)

David sticht wieder und wieder auf Patrick ein.

MRS. GRAINGER: (schreit) Gehen Sie weg von ihm!

David zieht die Klinge aus Patricks Körper und der fällt leblos zu Boden.

MRS. GRAINGER: Oh, nein! Bitte, tun Sie meinen Kindern nichts!

David sticht noch einmal zu. Blut spritzt über Mrs. Graingers Gesicht.

TOCHTER: (o.s.) Nein, bitte!

David dreht sich um und geht. Draußen entfernt er sich, er geht langsam, als habe er es nicht besonders eilig. Er bemerkt Julie nicht, die ihm vorsichtig folgt. Sie tippt an ihr Kommgerät.

JULIE: Jack, ich habe den Anführer gefunden. Er hat Patrick Grainger getötet. Ich werde ihm folgen.

AUF EINER STRASSE IN CARDIFF NAHE DEM KRANKENHAUS

Ein großer Tanklaster hält mit quietschenden Bremsen auf der Straße, die an einer Autobahnüberführung entlangläuft. Die ihm folgenden Autos müssen auch anhalten. Der Fahrer des Wagens direkt hinter dem Tanklaster drückt genervt auf die Hupe. Der (Alien-)Sanitäter von vorhin, noch in seiner Dienstkleidung, springt aus dem Laster, er hat ihn gefahren, und geht davon. Der Fahrer dahinter steigt aus dem Wagen und ruft dem Sanitäter hinterher.

FAHRER: Hey! Arschloch! Steig’ wieder in deinen Laster oder ich werde ihn dir in den Arsch schieben!

Der Sanitäter nimmt eine Scheibe von seinem Alienarm und heftet sie an die Seite des Treibstofftanks. Sie piept und ein Licht darauf blinkt hektisch. Der andere Fahrer schaut zu und er ahnt anscheinend, worum es sich handelt. Er rennt davon.

FAHRER: Oh, Scheiße!

Der Sanitäter steht nur da und sieht ihm nach.

IM KRANKENHAUS ZUR GLEICHEN ZEIT

Die Korridortür springt auf, Jack, Gwen und Beth eilen heraus. Jacks Komm-Gerät zirpt auf einmal leise, Julie ist dran. Er lauscht aufmerksam und nickt dann kurz, Gwen und Beth bemerken nichts davon. Dann tippt er sich wieder an das Komm-Gerät.

JACK: Tosh? Wir haben sie. Es ist vorbei. Wir sind auf dem Weg.

In diesem Moment reißt eine gewaltige Explosion sämtliche Fenster heraus und schleudert alle im Korridor zu Boden.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Auch die Basis wird noch von der Explosion erschüttert. Toshiko blickt an ihrem Computer irritiert auf.

TOSHIKO: Was ist jetzt los?

Owen ist noch im Autopsieraum. Ianto kommt mit fragendem Gesichtsausdruck die Wendeltreppe herunter.

IM KRANKENHAUS

Jack sieht Gwen an.

JACK: Alles in Ordnung?
GWEN: Ja .. ich denke schon.
JACK: (ins Komm) Was zur Hölle war das?

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Toshiko arbeitet schon wieder am Computer.

TOSHIKO: Ein Tanklaster. Sieht so aus, als wollte jemand die Verbindungsstraße zur M4 zerstören ... (Owen kommt zu ihr. Toshiko schaut noch mal genauer auf die Karte auf dem Bildschirm) Nein! Nicht die Straße. Da verläuft eine unterirdische Treibstoffleitung. (zu Owen) Für militärische Zwecke. Sie brauchen sie für Notfälle.
OWEN: Jetzt nicht mehr. Moment mal. (Owen setzt sich an seinen Computer) Hier kommt gerade eine Meldung rein. Patrick Grainger ist ermordet worden.
TOSHIKO: Wer?
OWEN: Der Stadtratsvorsitzende, zahlreiche Stichwunden im Körper und eine in der Stirn. Hört sich das irgendwie bekannt an?

IM KRANKENHAUS

Gwen und Jack schleppen Beth durch den zerstörten Korridor.

GWEN: (ins Komm) Warum sollte ihn irgendjemand töten wollen?

IN DER TORCHWOOD-BASIS

IANTO: (über Komm) In Notfallsituationen hätte er das Kommando in der Stadt. Er verfügt über alle Sicherheits-Kodes.
OWEN: Woher weißt du das denn?
IANTO: (ironisch) Ich weiß alles. (Er zeigt auf den Bildschirm hinter sich) Und es steht da auf dem Monitor.

IM KRANKENHAUS

JACK: Sie bringen alles in Stellung. Gwen, nimm' sie.

Jack lässt Beth los und rennt nach draußen zu dem SUV. Beth bricht zusammen, Gwen muss sie allein halten.

JACK: (ins Komm) Tosh, Owen, es geht los. Es hat begonnen!

AUF EINER STRASSE IN CARDIFF ZUR GLEICHEN ZEIT

Die junge Frau läuft auf dem Bürgersteig auf ein großes Gebäude zu, an dem steht:

TELECOMMUNICATIONS SWITCHING STATION & MOBILE SWITCHING
CENTRAL
Sie hält eine ähnliche Scheibe wie der Sanitäter mit dem Tanklaster vorhin in der Hand, ein Sprengsatz. Sie geht in das Gebäude hinein, kurz darauf hört man eine Explosion, die das Gebäude zerstört. Die Passanten werden durch herumfliegende Trümmer verletzt, eine Sirene heult los. Menschen schreien und rennen kopflos umher.

AUF DEM PARKPLATZ VOR DEM KRANKENHAUS ZUR GLEICHEN ZEIT:

Jack bemerkt, dass die Verbindung über das Komm abgerissen ist, er hört nur noch ein schrilles Pfeifen. Schmerzvoll verzieht er das Gesicht.

JACK: (ins Komm) Tosh?

Keine Antwort, die Leitung ist tot. Er dreht sich zu Gwen und Beth um.

JACK: Sie ist nicht allein. Sie ist Teil einer Zelle und die wurde aktiviert.
Es passiert jetzt. (laut zu Beth) Sag’ mir, wie wir sie aufhalten können!
BETH: (schüttelt den Kopf) Das kann nicht sein.
JACK: Denk’ nach!
GWEN: Beth, sieh’ mich an. (Beth reagiert nicht, Gwen dreht sie zu sich) Sieh mich an! (Nun macht sie es) Wie können wir es aufhalten?
BETH: Ich weiß es nicht.
Ich bin von der Zelle abgeschnitten. Ich kenne ihren Auftrag nicht. Tut mir leid.
GWEN: Was ist mit deinem Implantat?
Wie bist du aus der Basis entkommen?
BETH: Die Technologie ist ein Teil von mir. Ich kann es willentlich einschalten, die Sachen benutzen.
GWEN: Kannst du das jetzt tun? Kannst du die anderen aufspüren, Beth?

Beth schüttelt den Kopf.

BETH: Nein! Was, wenn es schiefgeht?
GWEN: Wenn du es nicht tust, Beth, werden noch mehr Leute sterben. Nicht nur Mike.

Beth atmet mehrmals tief ein. Sie legt ihre linke Hand über das Implantat und aktiviert es. Sie schaut Gwen an.

BETH: Es ist nur noch einer übrig. Ich kann ihn aufspüren.
JACK: Dann los, kommt.

Jack und Gwen ziehen sie hoch und gehen zu dem SUV. Jack steuert den Wagen mit quietschenden Reifen vom Parkplatz.

AUF EINER STRASSE IN CARDIFF

David fährt mit einem Wagen auf der Straße. Seine Hände sind immer noch blutig, das Implantat in seinem Arm ist aktiv. Während er fährt, drückt er auf eines der roten Lichter in dem Implantat.

AUF EINER ANDEREN STRASSE IN CARDIFF ZUR GLEICHEN ZEIT

Jack fährt den SUV auf den Bürgersteig und hält abrupt.

JACK: Einen Moment, ich habe eine Idee.

Er steigt aus dem Wagen.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Owen und Toshiko sitzen an ihren Computern. Owen wählt mit seinem Handy, während Toshiko ihm etwas zu erklären versucht.

TOSHIKO: Nein, ich kann nicht einfach irgendeine Verbindung herstellen! Das komplette Telefonnetz ist ausgefallen!
OWEN: Und was ist mit dem Funknetz?
TOSHIKO: (ganz langsam) Das KOMPLETTE Telefonnetz ist ausgefallen!

Ianto kommt zu ihnen.

IANTO: Handys, Überlandleitungen, Blechbüchsen mit einer Schnur daran. Alles. Absolut alles. Keine Telefone, alle Telefone sind tot. (Er hält die Hand an seinen Kopf, als würde er telefonieren) Hallo? Irgendjemand da? Nein, ‚denn alle Telefone funktionieren nicht mehr.

AUF EINER STRASSE IN CARDIFF

Jack ist mit Klebeband beschäftigt, die Rolle hat er im Mund, um die Hände frei zu haben. Er wickelt das Band um den Seitenspiegel, an dem er eine Metallstab (Antenne?) befestigt hat. Als er fertig ist, nimmt er die Rolle aus dem Mund.

GWEN: Was soll das sein?
JACK: CB Radio. Sie haben vielleicht die Telefone ausgeschaltet, aber sie können nicht auch die Funkwellen ausschalten. (Er sieht zu Beth) Jedenfalls jetzt noch nicht.

Jack reißt das Band ab.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

OWEN: Und wenn wir versuchen ...
TOSHIKO: (unterbricht ihn) Es gibt keine Möglichkeit, Jack zu kontaktieren! Keine Chance!
JACK: (aus dem Funkgerät) Tosh, Owen, könnt ihr mich hören?

Sie fahren herum und finden das Gerät in Jacks Büro. Toshiko läuft eilig dahin und antwortet.

TOSHIKO: Jack! (über Funk) Gottseidank. Was ist passiert?

JACK: Es ist tatsächlich eine Zelle und sie ist aktiv. Vier inklusive Beth – zwei sind schon tot. Wir versuchen nun, den letzten zu finden. Wenn wir ihn haben bevor er ausführen kann, was er vorhat, können wir das Ganze noch stoppen.
TOSHIKO: Was soll ich tun?
JACK: Er ist auf dem Weg zu einer aufgegebenen Farm außerhalb der Stadt. Ich muss wissen, was es da gibt.

Jack fährt wieder.

AUF EINER ANDEREN STRASSE IN CARDIFF ZUR GLEICHEN ZEIT

David fährt die Straße entlang und drückt immer noch auf die Lichter in seinem Implantat.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Owen und Ianto betrachten die Karte auf dem Bildschirm.

OWEN: Wo zur Hölle fährt der hin? (Er dreht sich zu Toshiko um) Da gibt es gar nichts!
TOSHIKO: Jedenfalls nicht auf der Oberfläche.

IM TORCHWOOD-SUV

Jack fährt nach Toshikos Anweisungen.

BETH: Er ist fast da, wir müssen uns beeilen.
JACK: Ja, klar, beeilen. Danke!
GWEN: Was wird passieren, wenn es losgeht, Beth?
JACK: Wie kommt ihr an schwere Waffen?
BETH: Ich weiß es nicht. Ähm, ich denke, wir haben nur diese Armdings.
GWEN: Aber wie könnt ihr dann alles so schnell überrennen?
BETH: Keine Ahnung. Ich wusste bis heute ja nicht einmal, wie ich dieses Ding benutzen muss.

IN DAVIDS WAGEN

Ein Schild an der Straße besagt: Achtung, kein Durchgang, Gefahr – Test-Minenfeld, Durchgang verboten). David bricht mit dem Wagen einfach durch die Absperrungen.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Ianto liest etwas in einem Buch und dreht sich dann nach hinten zu Toshiko und Owen an den Computern.

IANTO: Das hier ist ungefähr da, wohin sie fahren. Da müsste ein altes Kohlebergwerk in den Hügeln sein. Das Heer hat es in den 40ern gesperrt, weswegen, wird nicht erwähnt.

Owen hält das Funkgerät.

TOSHIKO: Ich versuche mal, in die militärischen Dateien zu kommen.

Toshiko beginnt zu tippen, es dauert nicht lange, bis sie sich Zugang verschafft hat:

Zugang nur mit Passwort
(Nummer: 3769416.)

TOSHIKO: Also wirklich, Leute, das war nicht besonders schwierig. Ihr enttäuscht mich.
IANTO: (murmelnd) Es ist fast obszön, was du mit Sicherheitssystemen anstellst.

Die Dateien erscheinen auf dem Bildschirm.

TOSHIKO: Oh, mein Gott
JACK: (über Funk) Was ist?
TOSHIKO: Der Stollen. Das Heer nutzt ihn als Lagerraum – für Nuklearsprengköpfe. Zehn Stück. Niemand weiß davon, nicht mal wir.

IM TORCHWOOD-SUV

Der Wagen fährt immer noch mit Höchstgeschwindigkeit.

GWEN: So wird es also beginnen.
JACK: Ohne schwere Waffen.
GWEN: Genau! Sie brauchen keine! Sie richten einfach unsere eigenen gegen uns.
JACK: Wir haben den Schlüssel unter der Fußmatte gelassen. Sie brauchten nur rein zu gehen und alles zu übernehmen.
TOSHIKO: Sagt mir, dass ihr es aufhalten könnt.
JACK: Wir fahren so schnell wir können. Wenn wir es nicht schaffen, werden wir zumindest nichts spüren. Wir sind im Zentrum der Explosion.
TOSHIKO: Wie beruhigend.
JACK: Nun komm’ schon!
Habe ein bisschen Vertrauen! Mit einem schneidigen Helden wie mir vor Ort, was kann schon passieren?
IANTO: Er ist schneidig, das muss man ihm lassen.

Owen unterbricht die Verbindung.

OWEN: (zu Toshiko und Ianto) Und wenn sie es nicht aufhalten können?
TOSHIKO: Das werden sie.
OWEN: Ja, aber wenn nicht?
IANTO: Dann ist alles vorbei.
OWEN: Wir sollten Sex haben.
IANTO: Und ich dachte, das Ende der Welt könnte nicht noch schlimmer sein.

AUF DER FARM AUSSERHALB VON CARDIFF

Davids Wagen erreicht den Bauernhof.
Der Torchwood-SUV ist auch nicht mehr weit entfernt.
David erreicht eine Absperrung, aus dem Wachhäuschen kommt ein Soldat.

SOLDAT: Halt! Stopp! Steigen Sie aus dem Wagen! Legen Sie sich auf den Boden!

David hält den Wagen an und öffnet die Tür.

SOLDAT: Auf den Boden oder wir schießen!

David reagiert nicht, er geht einfach auf die Gebäude zu. Im Hintergrund sieht man Julie über die Felder laufen und sich immer wieder Deckung suchen. Jedes Mal, wenn sie wieder erscheint, ist sie ein Stück näher gekommen. Schließlich versteckt sie sich hinter einem Kasten, sieht wie ein Stromkasten aus, ganz in der Nähe des Gebäudes. Sie zieht ein kleines Gerät aus der Tasche und fängt an, auf den Tasten herumzutippen.

SOLDAT: Feuer!

Die Soldaten schießen auf David. Die Kugeln treffen in die Brust. Er zuckt zwar zusammen, fällt aber nicht um. Er geht einfach weiter auf das Gebäude zu. Ein Soldat erscheint hinter ihm und will ihm sein Gewehrkolben in den Rücken rammen, aber David fährt herum und hält die Waffe einfach fest. Sein linker Arm verändert sich zu der langen Klinge. Er hebt sich hoch und sticht dann mit voller Kraft auf den Soldaten ein. Die anderen müssen entsetzt zusehen, ein paar kommen ebenfalls aus dem Wachhäuschen und schießen auf David. Auch diese Kugeln treffen, ohne ihn aufzuhalten. Aber jetzt feuert er aus der erbeuteten Waffe zurück.

SOLDAT2: In Deckung!

Aus der Deckung feuern die Soldaten weiter auf David. Aber nichts scheint ihn zu stoppen. Als er das Gebäude erreicht, schießt er erfolgreich zurück.

SOLDAT2: Ahh!

Einer nach dem anderen werden die Soldaten getroffen. Julie beobachtet das alles, zwischendurch schaut sie auf das Gerät in ihrer Hand und tippt ab und zu etwas ein. David setzt seinen Weg fort.
Zur gleichen Zeit passiert der Torchwood-SUV das durchbrochene Gatter. Die Reifen quietschen, als er mit voller Geschwindigkeit weiter rast.
Aus seiner Stellung schießt David nun auf die Soldaten in den Bunkern nahe des Eingangs. Dann geht er weiter. Aber einer der Soldaten hat sich nur tot gestellt. Als David an ihm vorbeigeht, richtet er sich auf um zu schießen. Aber David wirbelt herum und schießt als erster. Der Soldat fällt tot zu Boden. Da keine Soldaten mehr übrig sind, wirft David die Waffe weg und bewegt sich auf den Eingang des Gebäudes zu.
Der Torchwood-SUV rast immer noch mit hoher Geschwindigkeit auf das Gebäude zu. Er hat es fast erreicht.
David hat den Eingang erreicht. Ein Tastenfeld ist dort angebracht. Mit der rechten Hand berührt er es, während er mit der linken auf dem Implantat herumdrückt. Offenbar erfährt er so den Zugangscode, denn als der die Tasten drückt, verändert sich die Anzeige. Sie springt von ‚Verschlossen’ auf ‚Geöffnet’. Darunter erscheint:
AREAL 1
verschlossen
AREAL 2
verschlossen
AREAL 3
verschlossen

AREAL 4
verschlossen

David gibt weitere Zahlenkombinationen ein.
Im Torchwood-SUV beginnt Beth Implantat zu piepsen. Sie hält den Arm fest.
Während David die Kombinationen eingibt, springen die Anzeigen der einzelnen Areale auf ‚Geöffnet’, er ist gerade bei Areal 3. Dann tippt er den letzten Code ein und öffnet auch Areal 4. Die roten Lichter am Eingang des Gebäudes leuchten nun grün. Ein Türöffner summt, die Türen sind nicht mehr verschlossen.
Der Torchwood-SUV ist schon ganz nahe.

GWEN: (besorgt) Haben wir diesen Teil des Plans eigentlich richtig durchdacht?
JACK: Das wird schon schiefgehen, keine Sorge.

David geht auf das Gebäude zu. Der SUV hat ihn fast erreicht.

GWEN: Wie willst du ihn aufhalten, Jack?
JACK: So.

Jack steuert den Wagen abrupt nach links und rammt David. Der wird zu Boden geschleudert. Jack stoppt den Wagen. David bewegt sich noch, er kriecht, versucht immer noch, das Gebäude zu erreichen. Jack, Gwen und Beth steigen aus dem Wagen. Jack läuft zu David und dreht ihn herum. Gwen kommt dazu und zieht den Handheld-Scanner aus der Tasche.

JACK: Es war nicht geplant, dass es heute passiert. (Er zieht seine Waffe und richtet sich auf David.) Wie halten wir es auf?

Gwen schaltet das Gerät ein.

JACK: Gwen?
(Davids Arm wird zu der langen Klinge.) Gwen! Argh!

David stößt Jack die Klinge in die Brust. So heftig, dass sie am Rücken wieder austritt.

DAVID (ALIEN): Ooh! Das macht nichts. Ihr könnt uns nicht aufhalten. Wir kennen eure Schwachstellen.
Wir wissen auch, wer du bist, Jack Harkness. Wir wissen alles über dich und Torchwood. Wir haben noch eine Menge Informationen bekommen, bevor ihr sie ausgeschaltet habt. Wir haben euch in unsere Pläne einbezogen.

JACK: Oh. Gwen?
GWEN: Einen Moment noch. Ich habe es. Geschafft.

Gwen steckt den Scanner wieder weg. Jack richtet sich auf und zieht sich dabei die Klinge aus dem Körper.

JACK: Ohhh!

Er steht nun über David, der immer noch am Boden liegt, die Waffe auf ihn gerichtet. David betrachtet die Klinge.

JACK: Kein Grund zur Beunruhigung, dein Transmitter ist tot. Genau wie dein Schutzschild.
DAVID (ALIEN): Das ist eine Lüge.
JACK: Ach wirklich?

Jack schießt auf David. Beth zuckt zusammen und wendet den Blick ab. David spuckt Blut.

JACK: Berücksichtigt das in euren Plänen. (David gurgelt) Also, wann werden die anderen hier ankommen?
DAVID (ALIEN): Sie sind schon längst da.

Jacks und Gwens Gesichter zeigen ihr Erschrecken über diese Aussage. David lacht. Die Sprengscheibe in seiner Hand beginnt zu piepen. Er öffnet die Hand und hält sie ihnen hin.

DAVID (ALIEN): Ich werde nicht zulassen, dass ihr mich festnehmt.
JACK: Lauft!

Jack, Gwen und Beth stürzen davon. David lacht wahnsinnig, bis die Explosion ihn in Stücke reißt. Die Druckwelle schleudert Jack, Gwen und Beth zu Boden, aber sonst bleiben sie unverletzt.

JACK: Whoa!

Sie schauen sich an, grinsend, froh, noch am Leben zu sein. Alle sind dreckig, aber ohne Blessuren. Julie, die immer noch hinter dem Kasten hockt, steckt jetzt ihr Gerät ein und zieht sich langsam, vorsichtig zurück. Jack wirft aus den Augenwinkeln einen kurzen Blick in ihre Richtung, bemüht, dass es niemand bemerkt.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Owen steht im Autopsieraum, Gwen auf dem Umgang über ihm. Owen schaut sie an und nickt.

OWEN: Fertig.

Gwen geht eilig zurück in die Halle. Sie hat ein Blatt Papier in der Hand. Toshiko und Jack beenden ihre Unterhaltung und treten aus Jacks Büro ebenfalls in die Halle. Jack zieht sich gerade ein Hemd über sein Tshirt.

TOSHIKO: Ich werde es tun, aber ich bin nicht glücklich damit.
JACK: Tu’ es einfach.

Toshiko geht davon. Jack zupft an seinem Hemd herum und schüttelt mit einem Blick auf ihren Rücken lächelnd den Kopf. Julie tritt zu ihm. Toshiko kommt an Ianto vorbei, der eine Art Antenne in den Händen trägt. Er sieht zu Jack, aber der geht wieder zurück in sein Büro. Ianto schaut zu Julie, dann folgt er Jack. Julie blickt ihm nach. Toshiko setzt sich an ihren Computer.
Gwen geht durch die Halle in das Labor. Beth hält sich dort auf, schweigend, traurig.

GWEN: Wir können mit dem Einfrieren anfangen, wenn du soweit bist.
BETH: Wird es diesmal funktionieren?
GWEN: Tosh hat das Behältnis neu programmiert. Es wird das Implantat umgehen. Also keine falschen Anzeigen mehr.
BETH: Wenn wir nur eine Minute später gewesen wären ...
GWEN: Waren wir aber nicht. Wir haben ihn aufgehalten.
BETH: Und was werdet ihr machen, wenn ich mich aufhalten müsst? Wenn das Einfrieren nicht funktioniert?
GWEN: Das wird nicht geschehen.
BETH: Ich kann es schon fühlen. Es löscht mich Stück für Stück aus. (Sie schaut herunter auf ihren Alienarm) Was werdet ihr tun, wenn ich auch das letzte Stück meines Ichs verliere?
GWEN: Wir werden schon etwas finden, Beth.
BETH: Nein, werden wir nicht. Ich bin zu gefährlich, das wissen wir beide.

Gwen schweigt betreten.

BETH: Hast du ... jemanden ... zuhause?
GWEN: (nickt lächelnd) Einen Verlobten.
BETH: Hast du ihn jemals verletzt?
GWEN: Ja, mehr als einmal.
BETH: Erinnerst du dich, wie schuldig du dich dabei gefühlt hast? (Gwen nickt) Stell’ dir das vor … milliardenfach … die ganze Zeit …. jede Sekunde. So fühle ich jetzt. Und das Schlimmste ist, wenn ich mich verändern werde, werde ich mich nicht mal mehr schuldig fühlen. Ich werde nur noch daran denken, meine Mission auszuführen. Ich werde mich nicht mal mehr an Mike erinnern. Ich werde alles mit ihm vergessen haben. Ich möchte nicht als eines dieser Dinger sterben, Gwen. Ich will Mike nicht vergessen.
GWEN: Dann tue es nicht. Lass’ es nicht zu. Wer weiß, was wir in einem Monat tun können? Oder in einem Jahr?
BETH: Danke, dass du so gut zu mir bist.
Erinnere dich an mich, wie ich jetzt war. Erinnere dich an … Beth.

Ihr Arm piepst. Plötzlich erscheint die Klinge. Beth richtet sie auf Gwen. Die keucht vor Schreck und weicht mit aufgerissenen Augen zurück. Beth folgt ihren Bewegungen.

GWEN: Beth ... Beth ...

Beth greift sich Gwen und hält ihr die Klinge an den Hals.

BETH (ALIEN): Ich werde nicht zulassen, dass ihr mich einfriert!

Sie bewegt sich in die Haupthalle, Gwen vor sich herschiebend.

BETH (ALIEN): Ich werde euch alle töten!

Alle starren sie entsetzt an, Toshiko greift nach ihrer Waffe, die unter ihrem Schreibtisch in ihrer Tasche sitzt. Jack kommt aus seinem Büro, zieht seine Waffe und läuft auf Beth und Gwen zu. Julie, ebenfalls mit gezogener Waffe, läuft aus der Halle hinaus.

OWEN: Lass’ sie gehen!

Owen kommt aus dem Autopsieraum, Ianto aus Jacks Büro, beide laufen mit gezogenen Waffen auf die beiden Frauen zu.

JACK: Lass’ sie los!
GWEN: Nein! Nein, wartet, halt, nicht schießen! Das ist ein Trick. Sie will mich nicht verletzen. Sie wird mir nichts antun.
TOSHIKO: Geh’ ganz langsam weg von ihr!

JACK: Beruhigt euch! Beth ... Beth ... du willst das nicht tun. Lass’ Gwen gehen.
BETH (ALIEN): Zuerst werde ich sie tötet, dann euch alle und dann den Rest eurer elenden Spezies.

GWEN: Beth, bitte! Sie werden dich töten. Du hast doch schon gezeigt, dass du besser bist als das. Du hast uns dabei geholfen, die Invasion aufzuhalten. Du kannst menschlich sein. Bitte! Beth!

Beth schüttelt den Kopf.

BETH (ALIEN): Nicht menschlich genug.
GWEN: Beth ...
BETH (ALIEN): Goodbye, Gwen.
(flüsternd) Viel Glück.

Beth macht eine Bewegung, als wolle sie zustechen. Da tritt plötzlich von schräg hinten Julie mit gezogener Waffe an sie heran und schießt ihr in den Kopf. Das Blut spritzt Gwen über das Gesicht, sie keucht auf. Gleichzeitig schießen auch Jack und Owen. Beth sinkt zusammen und Gwen geht mit ihr zu Boden. Dort bleibt sie geschockt sitzen. Sie starrt ins Leere. Julie steht mit gesenkter Pistole neben ihr und schaut auf sie herunter. Ihr ist der Schmerz anzusehen. Jack und Owen rennen die Stufen von beiden Seiten herauf und kommen fast gleichzeitig an. Sie bleiben stehen, die Waffen immer noch auf Beth gerichtet. Julie sieht sie an und schüttelt den Kopf.

JULIE: Sie ist tot.

Gwen schaut zornig zu ihr hoch. Julies Gesicht ist nun ausdruckslos.

GWEN: (laut, anklagend) Sie wollte, dass ihr schießt! Sie hat ihren letzten Rest Menschlichkeit zusammengenommen, um das zu tun.
JULIE: (unbewegt) Ich konnte es nicht darauf ankommen lassen. Das Risiko wäre zu hoch gewesen. Und sie wusste das.
JACK: Richtig. (Er senkt die Waffe) Sie wollte es uns einfacher machen.

Alle schweigen, Jack und Julie wechseln einen Blick. Julie senkt den Kopf, den Mund schmerzlich verzogen. Jack berührt sie kurz an der Schulter, Julie sieht ihn noch einmal an, dann zieht sie sich lautlos wieder in die Schatten zurück. Jack schaut zu Gwen herunter, die immer noch auf dem Boden sitzt, neben Beth. Sie streckt die Hand aus und nimmt Beth’ Hand in ihre. Jack legt seine Hand auf Gwens Schulter. Sie reagiert nicht und nach einem Moment nimmt er sie wieder fort.
Viel später, es ist schon Nacht, sitzt Jack allein an seinem Schreibtisch. Vor ihm liegen Papiere und einige Gegenstände. Aber er hält die Klinge von Beth Arm in den Händen und betrachtet sie nachdenklich. Gwen kommt ins Büro. Jack legt die Klinge auf den Schreibtisch, lehnt sich in seinem Stuhl zurück und legt die Beine auf die Schreibtischplatte. Er sieht sie abwartend an.

GWEN: Glaubst du, wir haben sie wirklich aufgehalten?
JACK: Vielleicht. Vielleicht haben wir es nur eine Weile nach hinten verschoben. Ich weiß es nicht. Wir wissen gar nichts.
GWEN: Wir wissen eine Menge. Wir kennen das Implantat. Wir können den Schutzschild ausschalten. Wir wissen, wie sie angreifen. Wir wissen, wie man sie töten kann. Und während sie noch meinen, sie hätten das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, wissen wir, dass es nicht so ist. Aber bis es soweit ist, machen wir einfach mit dem weiter, was wir immer tun.
JACK: (mit Piratenakzent) Oh, das sind kämpferische Worte, das sind sie, Gwen.

Er setzt sich auf. Sie lächeln einander zu und kichern.

JACK: Also, habt ihr schon einen Termin festgelegt?
GWEN: Oh, nerv’ mich nicht, bitte. Meine Mutter nervt mich schon die ganze Zeit mit Anrufen: ‚Was ist mit der Kirche, Gwen? Die bei uns ist doch so hübsch.’
JACK: Gut. Geh’ nach Hause. Mach weiter mit dem, was wir immer tun.

Er nickt ihr zu. Sie nickt bestätigend.

GWEN: Gute Nacht, Jack.

Dann geht sie. Wieder allein in seinem Büro, nimmt Jack die Klinge von Beth’ Arm wieder in die Hände und betrachtet sie. Dann schaut er hoch, als halte er nach etwas Ausschau. Julie tritt aus dem Schatten und bleibt neben dem Schreibtisch stehen. Sie trägt eine Jacke über dem Arm und einen gepackten Rucksack auf der Schulter, den sie nun auf dem Boden abstellt.

JULIE: Danke.
JACK: Wofür?
JULIE: Dass du mir heute die Zeit verschafft hast, die ich brauchte.
JACK: Und, hast du etwas herausgefunden?

Julie nickt. Sie setzt sich direkt neben ihm auf den Schreibtisch, ihm zugewandt.

JULIE: (lächelnd) Mein 'Spielzeug' hat die Informationen aus seinem Implantat ausgelesen, bevor er starb. Wir haben noch einmal Glück gehabt. Er konnte nichts senden. Aber ich habe Hinweise auf eine weitere Zelle hier in England gefunden. In London.

Jack sieht sie ernst an. Er steht auf und fasst Julie bei den Schultern. Auch sie steht auf, legt ihre Hände auf seine Hüften und lächelt.

JACK: London - es ist immer London, nicht wahr?

Julie sieht ihn an und lächelt wieder. Sie nickt.

JACK: Wann gehst du?
JULIE: Jetzt.

Jack umarmt sie, Julie hält ihn ebenfalls ganz fest. Aber sein Gesicht zeigt seine Besorgnis. Dann küsst er sie, Julie erwidert seinen Kuss leidenschaftlich. Als sie sich voneinander lösen, lächelt Julie ihn verheißungsvoll an.

JULIE: (flüsternd) Vielleicht muss ich ja doch nicht sofort gehen ...

Jack erwidert ihr Lächeln in gleicher Weise.

JACK: Gehen wir zu dir oder zu mir?

Julie knufft ihn in die Seite und lacht.

JULIE: Musst du denn immer Witze machen?!

Später erwacht Jack, als Julie aufsteht. Sie versucht es ganz vorsichtig, aber das Bett ist so schmal, dass es gar nicht funktionieren kann. Jack greift nach ihrer Hand und hält sie fest. Julie dreht sich zu ihm um.

JACK: Sei vorsichtig.
JULIE: (lächelnd, zärtlich) Das bin ich doch immer. Du kennst mich doch.

Jack verzieht das Gesicht.

JACK: Aber diesmal ist es anders. Diese Spezies ist extrem gefährlich, für den ganzen Planeten.
JULIE: Keine Sorge, ich werde nur einige Informationen sammeln und so schnell es geht wieder zurückkommen.

Sie beugt sich zu ihm herunter und küsst ihn innig. Jack legt die Hand um ihren Nacken und versucht sie zu sich herunterzuziehen. Aber sie widersetzt sich und richtet sich schließlich, mit bedauerndem Gesichtsausdruck, auf.

JULIE: Ich muss los, Jack, wirklich!

Sie entzieht ihm ihre Hand, dreht sich um und will gehen, aber Jacks Worte lassen sie noch einmal inne halten.

JACK: Ich liebe dich.

Julie dreht sich zu ihm um. Ihr Lächeln ist ein Strahlen, sie wirft ihm eine Kusshand zu. Dann geht sie endgültig.