TORCHWOOD

 

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Torchwood 2-04: Fleisch

IN JULIES WOHNUNG, NACHTS

Julie wandert ruhelos in dem Raum umher. Durch das große Fenster sieht man die Nacht, die Lichter der Stadt. Ihr Tun wirkt ziellos, sie streicht hier über eine Figur, nimmt ein Glas vom Tisch, greift nach einem Kissen auf dem Sofa und drückt es an sich, dann legt sie es wieder hin. Jack steht in einer Ecke, schweigend, mit vor der Brust verschränkten Armen. Er beobachtet sie, aber Julie scheint ihn gar nicht wahrzunehmen. Auf dem Bett liegt ein ockerfarbener Pullover. Sie nimmt ihn auf und verharrt einen Moment, dann drückt sie ihr Gesicht hinein. Jack tritt lautlos an sie heran, legt die Arme um ihre Taille und küsst sie zärtlich auf den Nacken. Julie lehnt sich an ihn, lässt aber den Pullover nicht los.

JULIE: (ganz leise) Er riecht noch nach ihm.
JACK: (ebenso leise) Du hast ihn aus der Basis mitgenommen? – Warum nimmt es dich diesmal so mit? Das ist doch sonst nicht so.
JULIE: 90 Jahre … und jetzt ist er fort (sie schnippt mit den Fingern) einfach so.
JACK: Eigentlich waren es ja nur 90 Tage ….

Julie reagiert nicht auf seinen Einwurf.

JULIE: Niemanden habe ich so lange gekannt, außer dir.

Sie wispert nur noch, Jack muss sich geradezu über sie beugen, um zu verstehen, was sie sagt. Julie dreht sich in seinen Armen um und legt ihre Hände um sein Gesicht. Jetzt bemerkt er, dass ihr Tränen über die Wangen laufen. Besorgt schaut er sie an.

JULIE: Irgendwann wirst nur du noch übrig sein, Jack. Macht dir das keine Angst?

Jack antwortet nicht, er weiß, dass Julie keine Antwort auf ihre Frage erwartet. Stattdessen küsst er sie vorsichtig, zögernd. Sie erwidert seinen Kuss leidenschaftlich. Aber Jack spürt die Verzweiflung, die sich darunter verbirgt.
Jack erwacht, als sein Handy klingelt. Es ist schon hell geworden, die Uhr auf dem Nachttisch zeigt 08:00 Uhr. Seufzend dreht er sich um, greift nach dem Telefon und liest die Nummer. Dann dreht er sich noch einmal zu Julie um, die auf der anderen Seite des Bettes liegt, ihm den Rücken zukehrend. Er küsst sie zärtlich auf die Schulter.

JACK: Torchwood. Die Pflicht ruft.

Julie ist wach, aber sie reagiert nicht. Mit offenen Augen liegt sie auf der Seite, von Jack abgewandt. Mit einem letzten, prüfenden Blick dreht Jack sich um, steht auf und sucht seine Sachen zusammen. Als er sich angekleidet hat, schaut er noch einmal zu Julie. Schweigend betrachtet er ihren Rücken. Die Besorgnis ist ihm anzusehen.

JACK: Ich werde mal nachsehen, was da so dringend ist. Wenn ich dich brauche, melde ich mich.

Julie reagiert immer noch nicht. Jack seufzt leise, dann dreht er sich um und geht.

AUF EINER STRASSE AUSSERHALB VON CARDIFF

Bei Fahren singt Rhys lauthals den Song aus dem Autoradio mit.

# So who can you trust to transport your goods? #
# Harwood's! #
#You won't be sorry with a Harwood's lorry!
#
RADIO: Guten Morgen. Heute scheint sich eine Wetterbesserung ...

Das Handy klingelt. Rhys fährt ran, bevor er das Gespräch annimmt.

RHYS: Ja, Ruth. Hast du das gehört? Das letzte Stück habe ich geschrieben. (er lacht, dann fällt sein Lächeln zusammen) Was für ein Unfall? Ja, das kenne ich. Ich werde sofort hinfahren.

Er startet den Wagen wieder und fährt mit hoher Geschwindigkeit davon. Als er den Unfallort erreicht, bietet sich ihm ein chaotisches Bild: Ein LKW ist auf der Gegenfahrbahn umgekippt, auf beiden Seiten stehen Fahrzeuge, darunter einige Polizei- und Rettungswagen. Die Straße ist abgesperrt. Als Rhys aussteigt, hält ihn ein Polizist auf.

POLIZIST: Bleiben Sie bitte zurück. Sie können Ihren Wagen da nicht stehen lassen.
RHYS: Ich bin Rhys Williams, Manager bei Harwood’s Haulage.
POLIZIST: Sie können jetzt nicht zu dem Fahrzeug.
RHYS: Verdammter Mist! Ich kenne den Fahrer. Ist er ...?

Im Hintergrund ist ein Mann auf einer Krankenbahre zu sehen. Die Sanitäter ziehen gerade ein Laken über sein Gesicht. Rhys wird gewahr, dass es sich wohl um den Fahrer des verunglückten LKWs handelt.

POLIZIST: Er hat’s nicht überlebt. Tut mir leid. Können Sie mir ein paar Angaben über ihn machen, Sir?
RHYS: Das ist Leighton. Ähm ... Leighton Reynolds.
POLIZIST: Angehörige?
RHYS: Ja, er hatte eine Frau. Jen … sie haben gerade ein Baby bekommen.
POLIZIST: Kennen Sie seine Adresse?
RHYS: Ja. 54 Keppoch Street, Roath. Ich bin immer mit ihm zum Football gefahren.
POLIZIST: Vielen Dank, Sir.

Die Bahre wird in den Krankenwagen geschoben, der danach mit Blaulicht und Sirene wegfährt. Rhys blickt ihm nach.

RHYS: (abwesend) Ähm. richtig. Ich sollte mich darum kümmern, dass der Laster abgeschleppt wird.
POLIZIST: Nicht jetzt. Das soll noch etwas im Laderaum untersucht werden.
RHYS: Da ist doch nur Fleisch drin. Leighton war damit auf dem Weg zum Schlachthofl
POLIZIST: Ja, nun, was auch immer, Torchwood will es sich zuerst ansehen.

Der schwarze Torchwood-SUV erscheint wie aufs Stichwort und hält neben dem verunglückten LKW. Jack, der gefahren ist, steigt aus und geht auf den Laster zu. Gwen erscheint hinter ihm. Rhys Augen werden groß und seine Gesicht zeigt völlige Verblüffung, als er Gwen erkennt.
Jack steigt in den Laderaum des LKWs, dabei schaltet er seine Taschenlampe ein. Der Lichtstrahl wandert über große Fleischstücke. Gwen, Owen und Ianto folgen ihm nach und nach.

Owen: Ugh!

Gwen fängt an zu husten.

OWEN: Mann, das stinkt!
JACK: Keine Knochen. Nur pures Fleisch.
OWEN: Das hat keine Ähnlichkeit mit irgendeinem Fleisch, das ich kenne.
GWEN: Was ist das?
JACK: Nun, da wir im Moment keine Meldungen über gigantische Kühe haben, nehmen wir mal ein paar Proben mit in die Basis, würde ich vorschlagen.

Sie steigen aus dem Laster. Gwen wendet sich an den Polizisten.

GWEN: Wir werden die ganze Ladung konfiszieren, falls wir noch weitere Untersuchungen durchführen müssen.
JACK: (zu Ianto) Hast du schon herausgefunden, im Auftrag welcher Firma der LKW unterwegs war?
IANTO: Nein, aber das ist ein Harwood-Laster ...

Gwen, die gerade zu ihnen kommt, hört das.

GWEN: Oh, das ist Rhys’ Firma.

Owen ist immer noch im LKW, er legt ein Stück Fleisch in einen Beweismittelbehälter. Draußen starren Jack und Ianto Gwen an.

OWEN: Gut, fertig.
JACK: Dann los.

Rhys beobachtet sie von seinem Standpunkt aus. Gwen sieht einmal kurz über die Schulter zurück, aber sie bemerkt ihn nicht. Das Torchwood-Team steigt in den SUV und fährt davon. Rhys läuft zu seinem Wagen, steigt ein und will ihnen hinterherfahren. Aber der Polizist versperrt ihm den Weg.

POLIZIST: Entschuldigung, Sir, aber sie können da nicht langfahren.

Rhys knurrt wütend und schlägt frustriert auf sein Lenkrad, als er sieht, wie der SUV verschwindet.

IN DER TORCHWOOD-BASIS ETWAS SPÄTER

Owen ist im Autopsie-Raum beschäftigt. Er hat sich eine grüne Plastikschürze umgebunden, so eine wie ein Schlachter, und arbeitet mit einem Haufen Chemikalien. Jack und Gwen stehen auf dem Umgang und sehen ihm zu.

OWEN: Es gibt Hinweise, dass das Tier über eine Wirbelsäule verfügt, aber die genetischen Merkmale passen zu keiner bekannten Art.
JACK: Irgendeine Idee, was es sein könnte?
OWEN: Da arbeite ich noch dran. Aber wer immer dieses Fleisch gezüchtet hat, weiß, dass etwas damit nicht stimmt. Der amtliche Stempel – „für menschlichen Verzehr geeignet" – ist gefälscht. Er ist gut, aber nicht echt.

Jack geht in Richtung Tür und ruft Tosh, die an ihrem Computer steht, etwas zu.

JACK: Tosh, befasst dich mal mit der Firma, von der der LKW stammt. Finde heraus, woher das Fleisch stammt.

Toshiko nickt und macht sich an die Arbeit. Jack geht in die Haupthalle, Gwen folgt ihm.

GWEN: Warum musste es gerade Rhys’ Firma sein? Das ist ein bisschen zu nahe an meinem Privatleben.
JACK: Möchtest du dich da raushalten?
GWEN: Nein, ich will herausfinden, was da läuft. – Danke, Ianto.

Gwen nimmt lächelnd die Tasse Kaffee, die Ianto ihr reicht.

JACK: (zu Ianto) Irgendwas von Julie?

Ianto schüttelt den Kopf, worauf Jack die Lippen zu einem dünnen Strich zusammenpresst. Ianto sieht ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Auch Gwen schaut ihn fragend an, aber Jack reagiert nicht. Stattdessen dreht er sich zu Toshiko um, die gerade ihren Computerbildschirm so dreht, dass alle die Harwood-Website sehen können. Der Firmenjingle dudelt.

#Who do you trust to transport your goods? //
# Harwood's!
# You won't be sorry with a Harwood's lorry! #

IANTO: Das hat was.
TOSH: (zu Jack) Meinst du, die Transportfirma hat etwas mit dem Ganzen zu tun?
GWEN: Rhys? Nein. Er weiß nicht, was die LKWs transportieren, er verleiht sie nur.
IANTO: Aber der Fahrer muss gesehen haben, was verladen wurde.
GWEN: Aber das hat nichts mit Rhys zu tun. Er ist der ehrenwerteste Mann, den ich kenne.
TOSH: Hast du seine Durchwahl?

Gwen zieht ihr Handy heraus und schaut nach der Nummer.

ZUR GLEICHEN ZEIT IN EINEM BÜROCONTAINER AUF EINEM INDUSTRIEGELÄNDE

Das Büro sieht recht schäbig aus: ein Tresen, hinter dem eine Frau sitzt – die Sekretärin, ein Schreibtisch, an den Rhys sitzt und ein Teil, wo einige Fahrer herumlungern. Das Telefon klingelt, die Sekretärin geht ran.

RUTH: (geschäftsmäßig) Harwood's Haulage. Wie kann ich Ihnen helfen? (sie lauscht auf die Antwort, dann legt sie eine Hand über die Sprechmuschel und wendet sich an Rhys) Es ist die Polizei.
RHYS: (nimmt an seinem Apparat ab) Hallo? Ja, am Apparat. Ja, ich weiß von dem Unfall.

In der Torchwood-Basis hören alle über Lautsprecher zu.

RHYS: Die Firma heißt Harries & Harries. Sie sind von zwei Monaten an uns herangetreten. Ein ist ein Wochenvertrag.
TOSH: Handelt es sich um eine eingetragene Firma?
RHYS: Ja, natürlich sind sie eingetragen!
TOSH: Könnten Sie mir die Adresse geben?
RHYS: (blättert in den Papieren) Hier ist keine Adresse angegeben.
RUTH: Es ist ein Ladeort vereinbart worden. Sie sagten, die Firma sei schwer zu finden.

In der Basis reicht Ianto Jack einen Zettel.

RHYS: Hallo, tut mir leid. Alles was wir haben ist ein Treffpunkt, eine Tankstelle an der A 470, 15 Meilen von Cardiff.
TOSH: Habe Sie wenigstens eine Telefonnummer?
RHYS: Nein, hier steht auch keine Kontaktnummer.
TOSH: Können Sie mir sagen, wohin Ihr Fahrer das Fleisch geliefert hat?
RHYS: Ja, es ging an Caerwen Abattoir, ein Schlachthof. Nur ein ganz normaler Fleischlieferant.

Jack reicht Iantos Notiz an Toshiko weiter. Sie liest sie.

TOSH: Wann hat der Fahrer Ihre Firma verlassen?
RHYS: Er hat sich um zehn nach eins ausgetragen. Darf ich fragen, worum es geht?

Ianto geht in den Küchenbereich, wo er seinen Computer stehen hat, rechts hinter der Wendeltreppe.

TOSH: Diese Information kann ich Ihnen leider nicht geben. Danke für Ihre Mitarbeit.
RHYS: Ja, bitte. Aber ich bin der Manager …

Toshiko legt auf. Rhys knallt verärgert den Hörer auf.

RHYS: Toll!
RUTH: Nun, Leighton war ihr Stammfahrer. Seit dem ersten Auftrag wollten sie nur ihn.
RHYS: Ja, aber jetzt sieht es so aus, als ob ich etwas zu verbergen hätte, Ruth.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Ianto arbeitet noch an seinem Computer, Toshiko sitzt an ihrem, Owen ist wieder in den Autopsieraum gegangen und beschäftigt sich mit den Fleischproben.

IANTO: Ich hab’ ihn! (auf dem Bildschirm sind Aufnahmen einer Überwachungskamera zu sehen, mit dem Harwood-LKW) Hier ist er, 40 Minuten später kommt er zurück. Sagen wir mal, er brauchte zum Laden 20 Minuten … dann können wir von einem 10-Meilen-Radius ausgehen.
OWEN: Jack!
JACK: Ja?
OWEN: Die Untersuchungen zeigen eindeutig, dass es sich um Alien-Fleisch handelt.

Jack, Gwen und Toshiko gehen zum Autopsieraum.

JACK: Wo zur Hölle habe sie das her?
TOSH: Wenn das zum Schlachthof geliefert wird, heißt das, es wird in Pasteten, Burgern verarbeitet – einfach überall.
GWEN: Das heißt auch, dass die Menschen es schon seit Monaten essen.
OWEN: Also, die DNA-Stränge sind stabil. Es gibt Anzeichen für Beruhigungsmittel, aber keine Anzeichen für Krankheiten oder giftige Rückstande. Meiner Meinung nach kann man es gefahrlos essen.
GWEN: Würdest DU es essen?
IANTO: (taucht hinter ihnen auf) Die Pizza ist da. Ich hatte schon vermutet, dass es heute spät wird.

Er verteilt die Kartons.

OWEN: Was hast du für mich bestellt?
IANTO: Wie immer. Meat Feast.

Owen klappt den Karton auf und starrt auf die Fleischbrocken auf seiner Pizza.

OWEN: Klasse.

Er fängt an, die Bröckchen fein säuberlich von seiner Pizza zu picken.

IANTO: Ich konnte die Suche auf drei Areale eingrenzen, die in Frage kommen. Und nur eines der Lagerhäuser steht leer. Es liegt direkt außerhalb von Merthyr.

Er fängt an, seine Pizza zu essen. Owen ist immer noch damit beschäftigt, das Fleisch von seiner herunter zu suchen.

OWEN: Das macht Sinn. Wer weiß, was dort vor sich geht?
JACK: (mit vollem Mund) Wir müssen das beenden, die Verantwortlichen stoppen und das Fleisch identifizieren. Tosh, du koordinierst das Ganze.

Gwens Handy klingelt, eine SMS. Sie schaut nach, die SMS ist von Rhys: ‚Können wir uns sehen?’ Sie steckt das Handy weg und steht auf.

GWEN: Ich muss erst mal nach Hause und nach Rhys sehen.
JACK: Gute Idee. Finde heraus, wie viel er weiß.
GWEN: (abweisend) Das war nicht gerade das, woran ich gedacht habe.

Sie geht, die anderen schauen sich an, betreten.

IN GWENS WOHNUNG ETWAS SPÄTER

Rhys sitzt an dem Tresen, der als Esstisch dient. Er hat noch das Telefon in der Hand, als er die Haustür zuklappen hört. Er sieht nicht gerade glücklich aus. Gwen kommt in den Raum. Sie lächelt ihn an. Aber er schaut stur auf die Tischplatte.

GWEN: Hi. Ich habe deine Nachricht bekommen. Alles in Ordnung?
RHYS: Ähm ... war ein harter Tag. Auf der Arbeit gab es einen Unfall. Einer unserer LKWs.

Gwen schaut zu Boden, verlegen.

GWEN: Ist jemand verletzt worden?
RHYS: (starrt auf die Tischplatte) Leighton, der Fahrer. Er ist tot.
GWEN: Oh, nein!
RHYS: Er war erst 24.
GWEN: Habt ihr euch nahe gestanden?

Rhys sieht sie an, plötzlich verärgert.

RHYS: Um Himmels Willen, Gwen, du hast ihn schon getroffen. Schlank, dunkles Haar, wir haben immer Karten gespielt.

Es ist Gwen anzusehen, dass sie sich nicht an ihm erinnert.

GWEN: Tut mir leid, ich kann ... ich kann ihn nicht zuordnen.
RHYS: Und dann höre ich, dass die ... ähm … dass die Polizei das Fleisch aus dem Laderaum beschlagnahmt hat. Irgendeine Idee, warum?
GWEN: (betont ahnungslos) Warum sollte ich das?
RHYS: Weil du für die arbeitest.
GWEN: Aber ich habe doch nichts mit Verkehrsunfällen zu tun ...
RHYS: Jedenfalls haben sie im Büro angerufen und … eine Menge Fragen gestellt. Fakt ist, ich vermiete die Laster nur, warum also …
GWEN: Dann hast du ja nichts zu befürchten, nicht wahr?
RHYS: Da geht etwas sehr Seltsames vor, glaube ich.
GWEN: Tja, wenn es so ist, dann weißt du ja nichts davon.
RHYS: Nein, natürlich nicht.
GWEN: Nein.

Eine längere Pause entsteht in einer Unterhaltung, die reich war an Gestammel und verlegenen Pausen.

GWEN: Ich wünschte, ich müsste nicht wieder zurück zur Arbeit.
RHYS: Das hat sich ja nicht wirklich gelohnt.
GWEN: (kommt lächelnd auf ihn zu) Doch, hat es. Weil ich dich gesehen habe. Es tut mir leid. (Sie küsst Rhys) Bis später.

Rhys Gesicht drückt Zustimmung aus. Gwen lächelt ihn an.

GWEN: Geh’ aus, trink’ ein Bier. Ruf’ Daf an.
RHYS: (abwesend) Ja, ja, vielleicht mache ich das.

Gwen küsst ihn auf die Stirn, streicht über seine Schultern, dann geht sie. Rhys wartet einen Moment, dann schnappt er sich seine Autoschlüssel und folgt ihr.

AUF DER MILLENNIUM-PLAZA ETWAS SPÄTER

Gwen läuft über den Platz in Richtung Wasserspiel. Rhys sitzt im Wagen und beobachtet sie. Als sie an der Fontäne vorbeigeht, taucht Jack auf, er steigt gerade von dem Liftblock. Für Rhys erscheint er aus dem Nirgendwo. Entsprechend entgeistert guckt er. Gwen bleibt stehen, und sie und Jack reden. Rhys ist zu weit weg, um zu verstehen, was sie sagen.

GWEN: Genau wie ich schon dachte. Er hat keine Ahnung, was da vor sich geht.
JACK: (Bietet ihr seinen Arm und spricht sehr förmlich) Würden Sie mich zu dem Lagerhaus begleiten?
GWEN: (Hakt sich lächelnd bei ihm ein, dann gehen sie davon) Hast du jemals Alien-Fleisch gegessen?
JACK: Ja.
GWEN: Und wie hat es geschmeckt?
JACK: Es schien ihm zu gefallen.

Gwen stutzt einen Moment, dann fängt sie an zu grinsen.

GWEN: Ja, klar ...

AUF EINER STRASSE AUSSERHALB CARDIFFS

Rhys folgt mit seinem Wagen dem Torchwood-SUV. Dieser biegt in ein Industriegebiet ein. Es geht durch Ödland und Firmengelände, die Straße ist bald nur noch eine schlecht befestigter Feldweg.

JACK: (über Komm) Ianto, Owen, wir sind auf dem Weg zu euch. Wie stehen die Dinge am Schlachthaus? Seid ihr in Position?
IANTO: (über Komm) Ja. Alles ruhig hier. Es gibt da an der Seite eine verlassene Zufahrtsstraße, da wird euch niemand bemerken. Ich führe euch hin.
JACK: Ianto, wir sind fast da. Hast du schon etwas von Julie gehört?
IANTO: Nein. Sie hat weder angerufen noch ist sie hier. – Nimm die zweite Einfahrt. Park’ an der linken Seite. Da wird niemand den Wagen sehen.
JACK: (schlägt aufs Lenkrad) Verdammt!

Gwen schaut ihn fragend an, Ianto schweigt irritiert. Jack presst die Lippen zusammen und wirft Gwen nur aus den Augenwinkeln einen Blick zu.

JACK: Entschuldige, Ianto. Weiter im Text.

Rhys hat etwas den Anschluss verloren, er nimmt die erste Einfahrt.

IANTO: An der Vorderseite gibt es einen Haupteingang. Das ist der einzige unverschlossene Zugang. Die anderen Türen sind verriegelt und alarmgesichert.

Ianto und Owen inspizieren das Gebäude und überprüfen die Eingänge. Rhys hält seinen Wagen an, als er die beiden um eine Hausecke verschwinden sieht. Er kennt die beiden nicht, ist jetzt aber gewarnt. Suchend blickt er sich um, kann aber den SUV von Jack und Gwen nicht entdecken. Die sitzen noch im Wagen, an der anderen Seite des Gebäudes.

JACK: (über Komm) Wie viele Personen befinden sich im Gebäude?
OWEN: Schwierig zu sagen, es gibt keine Fenster.
TOSH: (aus der Basis, sie steht an ihrem Computer) Ich habe Blaupausen des Lagerhauses gefunden. Die Lagerhalle befindet sich im zentralen Bereich. (ironisch zu Ianto und Owen) Macht es euch Spaß?
IANTO: (mit Grabesstimme) Du hast ja keine Ahnung, was du verpasst.
OWEN: Nach dem Messgerät zu urteilen, reicht die Wärmesignatur durch das ganze Gebäude.
GWEN: Das ist eine Menge Fleisch.

Rhys, der immer noch in seinem Wagen sitzt, zieht sein Handy heraus und wählt. Gwens Handy klingelt, sie schaut darauf. Als sie sieht, dass es Rhys ist, der anruft, nimmt sie das Gespräch nicht an.

RHYS: Geh’ ans Telefon, Gwen!

Dann schmeißt er das Handy frustriert auf den Beifahrersitz.

JACK: (über Komm) Ihr zwei nehmt die Seiten, Gwen und ich gehen vorne rein. Wir wollen keine Verletzten. Also setzen wir mit den Elektroschockern alle im Gebäude außer Gefecht und beenden das, was immer da vorgeht.

Auf der anderen Seite steigt Rhys aus dem Wagen, schließt ihn ab und geht um das Gebäude herum.

JACK: Los geht’s.

Jack und Gwen steigen aus dem SUV. Auf der anderen Seite sieht Rhys sich auf dem Gelände um. Die überall angebrachten „Zutritt verboten"-Schilder beachtet er gar nicht. Gleichzeitig versucht er wieder, Gwen anzurufen.

JACK: Irgendjemand ist hier.

Er sieht in einiger Entfernung Rhys, erkennt ihn aber nicht. Er und Gwen stehen verdeckt hinter einen Eisengerüst.

GWEN: (entgeistert) Das ist Rhys. Rhys ... was macht er da?

Beide starren ihn sprachlos an, Jack auch misstrauisch. An einer anderen Stelle versuchen Ianto und Owen, in das Gebäude zu gelangen.

IANTO: Hast du den Alarm-Deaktivator dabei?

Owen zieht eine riesige Pistole mit Schalldämpfer aus seiner Jacke und schießt das Türschloss auf.

IANTO: Nun, so kann man es auch machen.

Rhys bekommt inzwischen Besuch. Ein weißer aufgemotzter Wagen (Mustang?) mit einem riesigen blauen Adler auf der Motorhaube fährt langsam auf ihn zu und hält direkt vor ihm. Gwen und Jack beobachten aus ihrem Versteck, wie ein junger Mann in Lederjacke aussteigt und Rhys anspricht. Sie sind aber zu weit entfernt, um hören zu können, was gesagt wird.

JACK: Er muss da mit drinstecken.

Ein weiterer Mann steigt aus dem Wagen.

DALE: Versuch’ nicht abzuhauen, Kumpel.

Rhys Gesicht zeigt deutlich, dass er nicht weiß, was er tun soll.

GWEN: Niemals. Nicht Rhys.

Aber ihr sind die Zweifel anzusehen.

DALE: (über Funk) Greg? Wir haben hier ein kleines Problem, Bruder.
JACK: (zu Gwen) Und wie erklärst du dir das?

Ianto und Owen dringen mit gezogenen Waffen in das Gebäude ein.

JACK: (über Komm) Ianto, Owen... Sofort abbrechen. Ich wiederhole, sofort abbrechen.

Die beiden sehen sich an, dann gehen sie rückwärts aus dem Gebäude heraus und schließen die Tür wieder. Jack und Gwen beobachten inzwischen weiter Rhys und die beiden anderen Männer. Gwen versucht, ihren Freund zu verteidigen, aber Jack bleibt misstrauisch.

GWEN: Er hat mir gesagt, er wisse nicht, was da vor sich geht. Er würde mich nie anlügen.
JACK: Er sagte auch, er wisse nicht, wo der Firmensitz ist. Aber da ist er.
GWEN: Irgendwas ist hier falsch. Muss falsch sein.

Sie tritt aus der Deckung, den Elektroschocker in der Hand, und will vorwärts stürmen. Jack greift hastig nach ihr und hält sie fest.

JACK: Gwen! Nein. Nein! (Er drückt sie gegen die Hauswand. Die beiden starren sich an, Gwen wütend, Jack befehlend) Nein!

So bekommen sie nicht mit, was sich bei Rhys abspielt. Dale dreht sich um und macht Rhys ein Zeichen.

DALE: Komm mit.

Die beiden gehen auf das Gebäude zu.

GWEN: Ich muss ihn da rausholen.
JACK: Wie? Indem du dazwischenstürmst? Und dann? Willst du sie k.o. schlagen?

IN DEM LAGERHAUS

Dale und Rhys laufen durch einen langen, schlecht beleuchteten Korridor. Der zweite Mann ist hinter Rhys. Alles macht einen schmutzigen, ungepflegten Eindruck.

RHYS: Seht mal, Burschen ... ich wollte mich nicht einmischen, wirklich.

AUSSERHALB DES GEBÄUDES ZUR GLEICHEN ZEIT

Jack hält Gwen immer noch fest und redet beschwörend auf sie ein.

JACK: Du kannst da nicht einfach reingehen. Du tust, was ich dir sage!

Er schaut sie fest an, als wolle er sich vergewissern, dass sie ihm folgt. Dann lässt er sie los.

JACK: Wir warten hier bis er wieder rauskommt. (leise, mit zusammengebissenen Zähnen) Verdammt Julie, wo steckst du?

Er zieht sein Handy heraus und wählt eine Nummer. Er wartet. Aber er hört nur die Mailboxansage von Julies Anschluss.

JACK: Verdammt, Julie, wir brauchen dich! Beweg' deinen verdammten Arsch hierher, aber pronto!

Gwen schaut ihn völlig entsetzt an, aber Jacks wütender Gesichtsausdruck sagt ihr, dass es besser ist, ihn jetzt nicht anzusprechen. Heftig klappt er das Handy zu und steckt es ebenso heftig zurück in seine Manteltasche. Dabei schaut er stur geradeaus.

IN DEM GEBÄUDE ZUR GLEICHEN ZEIT

Laute wie Walgesänge hallen durch das Gebäude. Dale, Rhys und Greg kommen durch einen Plastikvorhang in die große Halle. Rechteckige Fleischblöcke liegen aufgestapelt herum. Leute in Hauben und mit Plastikmänteln schieben Karren mit Stapeln dieser Fleischblöcke durch die Halle. Rhys schaut sich staunend und auch etwas angeekelt um.

TIERARZT: Jungs, ihr solltet doch bis nach der Ketamin-Injektion damit warten.
ARBEITER: Was ist mit den Schläuchen?
TIERARZT: Das ist nur Lidocain. Es ist nicht stark genug.
DALE: Wenn du dir solche Sorgen machst, dann geh doch und arbeite für den Tierschutz. Oder zahlen die nicht genug?
GREG: (zu Rhys) Hey, du. Rein da. (Er zeigt auf eine Tür)
DALE: (zu Rhys) Beweg’ dich!

Rhys, der auf das Fleisch gestarrt hatte, macht, dass er in den anderen Raum kommt.

DALE: (zu einem der Arbeiter) Ich brauche dich, nimm’ dir eins davon (er zeigt auf ein Fleischerbeil) und komm’ mit!

Der Raum, in den Rhys und Greg gegangen sind, ist ein Büro. Dale kommt mit dem Arbeiter auch herein. Der Arbeiter bleibt hinter Rhys stehen, während die Männer reden.

GREG: Wer hat dich geschickt?
DALE: Nun mach schon. Verschwende nicht unsere Zeit.
RHYS: Niemand hat mich geschickt. Ich ... ähm ... ich kam auf eigene Faust. Ich suche den Chef.
DALE: Du stehst vor ihm.
GREG: Kümmer’ dich nicht um meinen kleinen Bruder.
RHYS: Ich bin, ähm ... (Er zieht eine Plastikkarte heraus, seinen Firmenausweis, und gibt ihn Greg) Ich bin … ähm .. von Harwoods. Harwoods Transporte. Leighton … ähm … Leighton, Ihr Fahrer … ähm, er hat mir erzählt, was hier läuft.
DALE: Dieser großmäulige Idiot! Wir haben ihn dafür bezahlt, dass er die Klappe hält.
GREG: Schhh!
RHYS: Nun, er ist tot. Der LKW ist verunglückt.
DALE: Voll beladen?
GREG: Was ist mit dem Fleisch geschehen? Hat es jemand gesehen?
RHYS: Nein, nein. Ich ... ähm ... ich habe alles ausgeladen, abtransportiert und verbrannt. Sehen Sie … ähm … ich hoffte, vielleicht könnte ich da weitermachen, wo er aufgehört hat, Jungs.
DALE: Woher sollen wir wissen, dass du uns nicht verpfeifst?
RHYS: Ich bin hier, nicht wahr?
GREG: Also, was genau hat er dir erzählt?
RHYS: Alles. Wissen Sie, dass Sie .... Gammelfleisch verwerten.
DALE: Oh, das ist viel größer.

Rhys schaut ihn ausdruckslos an, er scheint erst jetzt zu ahnen, worauf er sich da eingelassen hat. Die beiden führen ihn durch die Korridore bis in die große Halle. Rhys muss würgen wegen des Gestanks. Die heulenden Geräusche sind wieder zu hören. Rhys schaut sich fassungslos um.

RHYS: Was sind das für Geräusche?

Als er erkennt, was sich in der dämmerigen Halle befindet, entgleisen ihm die Gesichtszüge. Langsam tritt er ein paar Schritte nach vorne, bis er vor etwas steht, dass hoch aufragt. Keine Mauer, die Oberfläche bewegt sich und hat Ähnlichkeit mit Elefantenhaut. Eine Stelle ist rosafarben und glatter, mit einem Spalt darin. Plötzlich öffnet sich dieser Spalt und ein riesiges Auge wird sichtbar. Entsetzt zuckt Rhys zurück.

RHYS: Was ist DAS, Jungs?
GREG: Keine Ahnung. Aber das Schöne daran ist, es wächst immer weiter.
DALE: Egal, wieviel wir davon abschneiden.

Rhys blickt sich um. Das Wesen ist riesig, wie ein gestrandeter Wal liegt es in der Halle. Rhys bemerkt einen Arbeiter voller Blut und den Veterinär, der eine riesige Spritze in den Händen hält. Und über allem liegt dieses Jaulen, das sich wie Walgesänge anhört. Es scheint von dem Wesen auszugehen. Rhys fängt an zu würgen und erbricht sich.

DALE: Er wird sich dran gewöhnen.

AUSSERHALB DES GEBÄUDES ETWAS SPÄTER

Jack und Gwen beobachten, wie Rhys sich mit einem Handschlag von Greg verabschiedet und davon fährt.

GWEN: Ich glaube das nicht.
JACK: Komm. Gehen wir.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Ianto und Owen sind als erste da, sie kommen durch das Rolltor herein. Owen geht sofort zu seinem Computer, im Gehen zieht er seine Jacke aus. Er hängt sie auf die Stuhllehne, setzt sich und fängt sofort an zu tippen. Ianto geht weiter in den Küchenbereich. Julie tritt aus den Schatten heraus, Ianto zuckt heftig zusammen, als sie ihn anspricht.

JULIE: (leise) Ianto.
IANTO: Julie, hast du mich erschreckt! (mit einem Blick auf ihr blasses Gesicht, ihre Augen sind rot, als habe sie vor kurzem noch geweint, dunkle Schatten liegen darunter) Meine Güte, was ist mit dir?

Julie antwortet nicht, sie hat den Kopf gesenkt. Wie sie so dasteht, mit hängenden Schultern und hängendem Kopf macht sie den Eindruck völliger Mutlosigkeit und auch körperlicher Erschöpfung. Ianto schaut sich verstohlen um. Nein, Owen sitzt hinter seinem Computer und kann gar nicht sehen, was sich in diesem Teil der Halle abspielt. Rasch tritt Ianto an Julie heran und nimmt sie in die Arme. Julie lehnt sich mit geschlossenen Augen an ihn, legt ihre Hände auf seinen Rücken. So stehen sie eine Weile, während Ianto krampfhaft lauscht, ob vielleicht Jack und Gwen die Halle betreten. Aber alles bleibt ruhig, auch Owen ist vollauf beschäftigt. Julie hebt den Kopf und sieht ihn an.

JULIE: Keine Angst, sie sind noch nicht hier.

Sie lächelt ganz kurz. Ianto sieht sie erstaunt an, dann fällt ihm ein, dass sie ja spüren kann, ob sich jemand nähert. Sein Gesichtsausdruck verändert sich, dann beugt er sich rasch herunter und küsst Julie. Sie erwidert den Kuss. Ianto schließt die Augen, genießt diesen raren Moment. Den schwachen Schimmer, der um ihre Gesichter aufscheint, bemerkt er nicht. Plötzlich werden Ianto die Knie weich, er fängt an zu zittern und kann sich nicht mehr auf den Beinen halten. Julie versucht ihn zu stützen, sie schafft es gerade noch, ihn auf den Stuhl hinter ihm sinken zu lassen. Kraftlos sitzt Ianto auf dem Stuhl, Julie muss ihn festhalten, damit er nicht vornüber sinkt. Aber schnell hat er sich soweit erholt, dass er sich wieder aufrichten kann. Er versucht ein Lächeln, aber es fällt sehr matt aus.

IANTO: Mann, darauf habe ich ja lange gewartet, aber dass ich gleich weiche Knie bekomme …

Julie legt die Hände auf seine Wangen und sieht ihn besorgt und irgendwie auch beschämt an.

JULIE: (leise) Oh Ianto, es tut mir leid. Es tut mir so leid ….

Ianto sieht sie verstört an, er versteht nicht, was sie damit sagen will. Julie küsst ihn zärtlich auf die Stirn.

JULIE: (entschuldigend, fast flehend) Ich habe dir Kraft entzogen, das hat dich so geschwächt. Das war dumm von mir – und gefährlich für dich. Es tut mir leid, ich habe nicht nachgedacht. Das wird nie wieder passieren, ich verspreche es.

Ianto versucht zu lächeln, aber es misslingt. Er fühlt sich immer noch sehr zittrig. Julie küsst ihn noch einmal. Und diesmal strömt die Kraft in ihn hinein statt aus ihm heraus. Dann richtet sie sich ruckartig auf, sie scheint zu lauschen. Ianto lächelt sie selig an, er fühlt sich wie berauscht. Julie beugt sich noch einmal zu ihm herunter und gibt ihm einen raschen Kuss. Dann richtet sie sich wieder auf und dreht sich um.

JULIE: (über die Schulter) Sie kommen. Kannst du aufstehen, Ianto?

Schlagartig ist er wieder nüchtern. Mit ernstem Gesicht nickt er und erhebt sich. Da hört man schon die Sirenen und Jack tritt in die Halle. Er schaut sich um, sieht Owen am Computer und Julie und Ianto im Hintergrund nebeneinander stehen. Sie sind ziemlich weit entfernt, am anderen Ende der Halle, aber selbst von seinem Standpunkt aus sieht er Iantos gerötete Wangen und Julies bemüht neutralen Gesichtsausdruck. Er geht quer durch die Halle auf sein Büro zu. Als er an den beiden vorbeikommt, schaut er stur geradeaus.

JACK: Julie, in mein Büro!
IANTO: Wo ist Gwen?
JACK: (ohne sich umzudrehen) Nach Hause.

Julie wirft Ianto noch einen Blick zu, dann folgt sie Jack. Owen und Ianto tauschen einen wissenden Blick. Nur wenig später dringen Jacks und Julies laute Stimmen durch die geschlossene Tür bis in die Halle. Owen und Ianto sehen sich wieder an, diesmal besorgt. Ianto kommt aus seiner Ecke und geht zu Owen herüber. Owen tut so, als beschäftige er sich wieder ganz mit seinem Computer. Aber eigentlich lauscht er ebenso wie Ianto auf die zornigen Stimmen aus Jacks Büro. Sie sind zwar laut, aber es ist nicht zu verstehen, was sie sagen.

OWEN: Mann, da geht’s ja heiß her.
IANTO: Dass sie sich so streiten, habe ich noch nie erlebt.
OWEN: (nickt) Ja, sie sind ja öfter nicht einer Meinung, aber das hat echt eine besondere Qualität.

Plötzlich wird es ganz still in Jacks Büro. Ianto und Owen sehen sich wieder an, möglicherweise noch besorgter als vorher. Owen zuckt mit den Achseln, dann versuchen beide wie abgesprochen, durch die Scheiben zu erkennen, was dort vor sich geht. Aber weder Jack noch Julie sind zu sehen.

IN GWENS WOHNUNG ZUR GLEICHEN ZEIT

Als Gwen in das Wohnzimmer kommt, tigert Rhys ruhelos durch den Raum, Bier trinkend. Gwen legt gleich los.

GWEN: (anklagend) Was hast du an dem Lagerhaus gemacht?
RHYS: (laut) Du hast mich angelogen! Du warst bei dem Unfall.
GWEN: Ich verstehe nicht, worüber du redest, was ...?
RHYS: Hör’ auf mit dem Scheiß, Gwen! Es fällt dir so leicht zu lügen, mich abzuwimmeln wie der Idiot, der ich anscheinend bin!
GWEN: Bezahlen dich diese Kerle? Warum warst du da?

Jetzt schreien die beiden sich nur noch an.

RHYS: Nein, ich stelle hier die Fragen! Verstanden? (er stockt einen Moment) Ich bin dir gefolgt, ok? Und der Kerl, der Große in dem Mantel. Schläfst du mit ihm?
GWEN: (enttäuscht) Alles, was ich von dir verlangte, war, dass du mir vertraust.
RHYS: So wie du mir vertraust? Das muss in beide Richtungen gehen, Gwen!
GWEN: (defensiv) Es gibt da vieles, was du nicht verstehst, Rhys.
RHYS: (redet sich in Rage) Oh, ja, natürlich. Ich bin ja auch nur ein großes, dummes Tier, nicht wahr? Ich meine, was ist an dem Ganzen so geheim, dass du es nicht einmal deinem Verlobten erzählen darfst? Hä? Weißt du eigentlich ... warum du mich heiraten willst, Gwen? Was bin ich für dich? Nur eine Angewohnheit, die du nicht ablegen kannst?
GWEN: Nein.
RHYS: Dann sag’ mir die Wahrheit!
GWEN: Also gut. Ok. Mein Job ... diese Special Ops Ding ... ist eine Lüge – zur Tarnung.
RHYS: Danke dir! Endlich! Gott, wie lange läuft das schon? Über ein Jahr? Also, eine Lüge hätten wir. Mit wie vielen anderen haben wir es noch zu tun, hä? Ist denn irgendwas in deinem Leben überhaupt wahr?
GWEN: Unsere Beziehung.
RHYS: Unsere Beziehung?! (lacht höhnisch) Das geht gerade den Bach runter, Gwen.
GWEN: Meinst du, es gefällt mir, dass ich die ganzen Sachen für mich behalten muss?
RHYS: Warum hast du es dann getan?
GWEN: Weil ich versuche, dich zu beschützen! Hast du jemals darüber nachgedacht? Nein! Nein, du ziehst es ja vor, in irgendwas reinzustolpern ohne nachzudenken oder genauer hinzusehen. Der gute alte tollpatschige Rhys. Sein Herz, sein Herz ist auf dem rechten Fleck, aber sein Verstand ist Millionen Meilen zurück.
RHYS: Ach komm, komm schon, lass’ einfach alles raus, ja? Wovor genau muss ich denn beschützt werden?
GWEN: Ich jage Aliens.

Lange Pause, Rhys hat es die Sprache verschlagen, aber dann meint er, Gwen wolle ihn verarschen.

RHYS: Ach, verpiss dich!
GWEN: Nein, verpiss du dich … das ist die Wahrheit!
RHYS: Und das meinst du wirklich ernst ...?
GWEN: (entschuldigend, rechtfertigend, den Tränen nahe) Darum konnte ich es dir nicht sagen. Weil ich Außerirdische jage und das Zeug aufsammle, was sie zurücklassen. Ich meine, manchmal glaube ich es selber nicht.
RHYS: Jesus Christus! Wo ist in dich gefahren? Haben sie dir eine Gehirnwäsche verpasst? (Gwen setzt sich, irgendwas murmelnd, während Rhys weiter brüllt) Ist es das? Ist es das, was passiert ist? Weil, du redet hier nämlich gerade hochgradige Scheiße.
GWEN: Jedes Wort ist wahr. (Sie hebt die Hände, zu Fäusten geballt, beschwörend) Rhys … die Dinge, die ich gesehen habe .. (sie atmet schwer, während sie sich sammelt) Oh, wie oft ich es dir schon sagen wollte .. (sie lehnt sich zurück, atmet tief ein)
RHYS: (immer noch ungläubig) Aliens? In Cardiff?
GWEN: Hast du noch nie etwas so verrücktes gesehen, etwas so ... außergewöhnliches …dass du, nur für eine Sekunde, dachtest, da draußen müsste es noch mehr als das geben?
RHYS: Beweise es mir.

IN DER TORCHWOOD-BASIS AM SPÄTEN ABEND

Jack steht auf dem Umgang im ersten Stock und schaut durch eines der „Bullaugen". Dann dreht er sich um und blickt ernst zu Ianto, der in der Halle neben der Couch an eine Säule gelehnt steht, eine Flasche Bier in der Hand. Der sieht sehr wohl, dass Jack zu ihm schaut, tut aber so, als bemerke er es nicht. Er nimmt einen tiefen Zug aus seiner Flasche. Owen sitzt auf einem Drehstuhl, der aber an der Tür zum Autopsieraum steht, und schaut dort hinunter. Toshiko sitzt auf der Couch, ein Glas Wein auf dem Tisch vor sich. Julie sitzt auf der Couch neben Toshiko, ganz in der Ecke, den Kopf auf der Rückenlehne, mit geschlossenen Augen. Sie beteiligt sich nicht an der Unterhaltung und es sieht aus, als schlafe sie. Ianto schaut sie an, während er sich mit Toshiko und Owen unterhält.

IANTO: (amüsiert) Also, das ist wirklich unerhört – der Verlobte hat es herausgefunden.
TOSH: Das kommt daher, weil wir alle traurige Singles sind.

Owen dreht sich zu ihr um und kommt mit dem Stuhl herangerollt. Oben auf dem Umgang geht Jack langsam auf das Gewächshaus zu. Dabei lässt er die Gruppe unten nicht aus den Augen.

OWEN: Rede nur für dich selbst. Ich bin besser dran ohne diese Art von Scherereien.

Julies Mund verzieht sich zu einem feinen Lächeln. Nur Ianto bemerkt es.

TOSH: Vielleicht sollte man nur mit jemandem ausgehen, der weiß, was man macht.
OWEN: Sieh dich um, Tosh. Wir sind die Einzigen, die wissen, was wir machen.

Tosh sieht verlegen zu Boden. Owen rollt mit seinem Stuhl wieder zum Autopsieraum. Julie öffnet die Augen und sieht Ianto an. Dann wandert ihr Blick nach oben. Ianto folgt ihrer Blickrichtung und sieht Jack im Gewächshaus stehen. Ernst, mit einem schmerzlichen Zug um den Mund, schaut er zu ihnen herunter. Ianto blickt hastig wieder zu Julie. Sie hat den gleichen schmerzlichen Zug um den Mund. Nachdenklich trinkt Ianto einen Schluck Bier.

AUF DER MILLENNIUM-PLAZA ZUR GLEICHEN ZEIT

Gwen und Rhys gehen über den Platz auf die Wassersäule zu.

RHYS: Ich habe dich hier schon gesehen. Mit ihm – diesem Kerl. Er ist wie aus dem Nichts erschienen.

Gwen stellt sich auf die Lift-Platte.

GWEN: Das ist ein unsichtbarer Lift. Oh, zu kompliziert, um es zu erklären. Komm schon. Vertrau’ mir.

Rhys tritt mit skeptischem Gesichtsausdruck neben sie. Gwen hakt sich bei ihm unter.

GWEN: Fertig?
RHYS: Ja.

Aber er macht immer noch ein sehr misstrauisches Gesicht, das aber in völlige Verblüffung übergeht, als der Lift sich bewegt. Während der Lift herunter sinkt, schaut er sich mit offenem Mund um.

RHYS: Wow! Wer hätte gedacht, dass sich hier so etwas befindet.

Jack kommt aus dem Gewächshaus. Rhys sieht den Pterodactylus vorbeifliegen.

RHYS: (staunend) Das sieht so echt aus.
GWEN: Der ist echt.
RHYS: (belehrend) Die sind ausgestorben, Gwen.

Gwen lacht nur. Als der Lift unten angekommen ist, steht Jack da und streckt Rhys die Hand entgegen. Toshiko kommt langsam heran, die anderen stehen in der Halle verteilt.

JACK: (lächelnd) In Ihrer Zeitlinie schon. Captain Jack Harkness. (Sie schütteln sich die Hände, Jack schaut ihn ernst an) Danke fürs Vorbeikommen, Rhys.

Dann dreht Jack sich um und geht. Gwen steigt von der Liftplatte und stellt die anderen vor.

GWEN: Das ist der Rest des Teams. Owen (er steht auf der erhöhten Plattform mit den Computern und lehnt sich an das Geländer. Sie deutet auf ihn, er nickt Rhys zu) und Toshiko (sie hebt kurz grüßend die Hand). Ianto (er steht vor dem Küchenbereich und nickt) und Julie.

Julie steht am weitesten weg, sie hat sich nur von der Couch erhoben und neigt den Kopf ganz eben. Jack schaut ernst zu ihr rüber, sagt aber nichts.

RHYS: Erfreut, Sie kennen zu lernen.
JACK: Willkommen in unserem Hauptquartier.
RHYS: Es ist jedenfalls größer als meines. (alle lachen, aber es klingt aufgesetzt, dann folgt eine verlegene Pause, Julie kommt langsam näher) So, Gwen hat mir erzählt, dass Sie Aliens fangen.
JACK: Das ist richtig.
OWEN: Ein Riss durch Raum und Zeit verläuft quer durch Cardiff, Rhys, und immer wieder gelangt irgendwelches Zeug aus anderen Zeitlinien oder von anderen Planeten hindurch. Und es ist unsere Aufgabe, das zu überwachen.
RHYS: (Zu Gwen, etwas leiser) Seid ihr sicher, dass ihr nicht so eine Art verrückte Sekte seid?
GWEN: Du hast das Alien in dem Lagerhaus gesehen. Also.
JACK: Was haben Sie dort gesehen?
RHYS: Oh, ähm ... es war riesig, irgendwie formlos, hat den ganzen Raum ausgefüllt. Wie ein Berg aus Fleisch.
JULIE: Also nur ein einzelnes Individuum, keine Herde.

Julie steht jetzt neben Jack, Rhys schaut sie zum ersten Mal genauer an, als sie spricht. Seine Augen werden groß. Keiner bemerkt es, alle sind schon mitten in der Diskussion über dieses Wesen.

OWEN: Die letzten Tests haben eine hohe Konzentration von Chloriden gezeigt, also ist es wahrscheinlich ein Meereslebewesen. Ich vermute, es kam durch das Rift ins Meer und ist dann gestrandet.
JACK: Wie eine gigantische außerirdische Seekuh.
IANTO: Aber wie haben sie es dann da rein bekommen? Das Lagerhaus muss etwa 50 Meter lang sein.
RHYS: Hm, vielleicht war es noch kleiner als sie es gefunden haben. Sie sagten, es wächst noch.
JACK: (überrascht) Es ist nicht tot?
RHYS: Nein. Es atmet. Und sein Auge hat sich geöffnet.
OWEN: Also regenerieren sich die Proteinketten trotz der Verstümmelung. Es ersetzt nicht nur sein eigenes Fleisch, sondern vermehrt es auch noch. Und erschließt ihnen so eine ganz neue Fleischquelle.
GWEN: Das kann noch Jahre fortdauern.
TOSH: Wenn wir verstünden, wie es funktioniert, könnten wir die ganze Welt ernähren.
IANTO: Wir könnten eine Single rausbringen.

Jack und Julie drehen sich beide zu ihm um, mit dem gleichen genervten Blick. Ianto schaut mit einem feinen Lächeln von einem zum anderen. Die beiden sehen sich an und lächeln ebenfalls. Sie bemerken nicht, dass Ianto regelrecht erleichtert aufatmet.

JACK: Bevor wir die Welt retten, reden wir erst mal über diese zwielichtigen Typen in Merthyr, ok? Fakt ist, die schneiden da ein lebendes Wesen auseinander. (zu Rhys) Was wir schon längst hätten stoppen können, wenn Sie nicht dazwischengefunkt hätten.
RHYS: Ich dachte, meine Verlobte wäre in Gefahr.
JACK: (angriffslustig, er geht auf Rhys zu) Nun, Mr. Neanderthaler, das war sie nicht. Sie kann auf sich selbst aufpassen.
GWEN: Jack... (es klingt tadelnd, aber sie lächelt auch geschmeichelt.)

Sie versucht mit Gesten ihn zurückzuhalten, doch er beachtet sie gar nicht. Genervt verdreht sie die Augen und fängt dabei Julies Blick auf. Er ist amüsiert und spöttisch. Jack ist voll in Fahrt, er zeigt anklagend mit dem Finger auf Rhys.

JACK: Alles was Sie heute erreicht haben, ist, es noch schwerer zu machen. Jetzt müssen wir uns einen anderen Weg da rein suchen und dank Ihnen haben sie die Sicherheitsvorkehrungen verschärft!

Wütend wendet er sich ab.

RHYS: Nun, wenn Sie mal wieder runterkommen und mich fragen würden, was ich genau gesehen habe dort, anstatt sich hier so aufzublasen ...
JACK: (zu Julie, gespielt verblüfft) Habe ich mich aufgeblasen?
JULIE: (lächelnd) Ein bisschen.
RHYS: ...dann wüssten Sie, dass ich da nur raus gekommen bin, weil ich denen weisgemacht habe, dass ich einen Job suche. Als Fahrer. Wie’s aussieht, habe ich Ihnen gerade einen Weg freigemacht, da rein zu kommen. Aber wenn Sie das nicht vertragen, Big Boss, dann schieben Sie sich das in den Arsch!

Während er sich so in Rage redet, geht er auf Jack zu, bis sie Nase an Nase stehen. Jack zieht den Kopf etwas zurück und sieht Gwen an.

JACK: (zu Gwen) Das ist ziemlich homoerotisch.

Gwen kommt auf sie zu und stellt sich neben Rhys. Auf Jacks Bemerkung geht sie nicht ein. Sie ahnt, was Jack wirklich plant.

GWEN: Nein, nein, nein. Jack, er bringt uns nicht da rein.
JACK: (im Befehlston) Teambesprechung. (Er zeigt auf Rhys) Sie auch.

Er geht in Richtung Besprechungsraum. Gwen läuft ihm hastig hinterher.

GWEN: Jack…

Aber er reagiert nicht. Die anderen folgen ihm, nur Rhys bleibt verwirrt stehen und schaut ihnen etwas hilflos hinterher. Julie, die ebenfalls noch da ist, fasst ihn am Arm. Rhys schaut sie erschreckt an, offenbar hatte er sie nicht bemerkt.

JULIE: (freundlich) Kommen Sie, Rhys. Lassen wir ihn nicht warten.
RHYS: Ihre Augen - sie sind golden?!

Julie lächelt, während sie ihn mit sich zieht, antwortet aber nicht. Die anderen sitzen schon um den Tisch. Jack am Kopfende direkt an der Tür, Ianto rechts, Gwen links von ihm, hinter Gwen dann Owen und zuletzt Toshiko. Gwen schaut erstaunt, als Rhys und Julie zusammen hereinkommen. Sie setzen sich hinter Ianto hin. Jack weist auf die Pläne, die auf dem Tisch liegen. Sie zeigen das Lagerhaus.

JACK: Nun, Rhys, dann erzählen Sie mal, was Sie gesehen haben.

Rhys steht auf, berichtet, erklärt, wo er sich in dem Lagerhaus aufgehalten hat und was sich in den einzelnen Räumen befindet.

RHYS: So sieht es aus. Hier ist der Raum mit den Betäubungsmitteln. Hier verpacken sie das Fleisch.
OWEN: Gut zu wissen.

Gwen steht auf.

GWEN: Ja, gut zu wissen, aber er wird uns nicht da reinbringen.
RHYS: Sie werden mich erwarten. Ihr könnt euch hinten im Laster verstecken.
GWEN: Was soll das sein? Scooby-Doo? Keine Chance, ihr zieht ihn nicht da rein.
RHYS: Oh, wo war ich denn, als du dich entschieden hast, hier mit zu machen? Hast du dabei überhaupt daran gedacht, wie ich das finde?
OWEN: (leise zu Toshiko) Oh, toll. Ein Familienkrach.
JACK: Rhys hat Recht, das ist der beste Weg da rein. Aber nur Elektroschocker.
OWEN: Wir sind schon mit Schlimmerem fertig geworden. Warum stürmen wir nicht einfach da rein, mit gezogenen Waffen, und verhaften alle?
JACK: Diese Leute sind keine professionellen Verbrecher, Wenn wir da mit Waffen rumballern, töten sie das Beweismittel und hauen ab.
OWEN: Ich habe nicht von abfeuern gesprochen, nur von ziehen.
JACK: Das letzte, was wir brauchen können, ist ein Blutbad.
OWEN: (resigniert) Verstanden.

Jack steht auf.

GWEN: Ich weiß, dass ...

Jack hebt die Hand und unterbricht sie.

JACK: Sobald Rhys geladen hat, kann er abhauen. Du musst nicht mitmachen. Du kannst hier bleiben.
TOSH: Das wäre vielleicht besser.

Rhys, Owen und Julie sehen sie an.

JACK: (zu Gwen) Du liebst ihn. Das macht dich verwundbar.
GWEN: (drohend) Er geht da nicht ohne mich rein.
JACK: (nickt) Das ist eure Entscheidung.
GWEN: Ja, das ist es.

Jack setzt sich wieder und lehnt sich zurück.

JACK: Ihr beide müsst damit leben.
RHYS: (zu Gwen) Komm schon. Du und ich - als Team!
GWEN: (wütend, schreit ihn an) Verdammt, Rhys! Das ist real. Verstehst du? Das ist die Wirklichkeit! Und wenn du es vermasselst, bringe ich dich um!

Julie, die alles aufmerksam beobachtet hat, lächelt ganz kurz. Nur Jack bemerkt es und schüttelt fast unmerklich den Kopf. Die anderen sehen sich verlegen an. Rhys setzt sich wortlos, dafür steht Toshiko auf und versucht, etwas Zündstoff aus der Situation zu nehmen.

TOSH: Also ... nachdem wir die Arbeiter betäubt haben, erlösen wir die Kreatur von ihrem Leid.
JACK: Nein. Es sind schon zu viele gestorben. Wir werden es retten. (Julie sieht ihn überrascht an, dann lächelt sie) Wir päppeln es auf, warten, bis das Rift sich öffnet und ... schicken es zurück.

Julies Lächeln verschwindet. Sie schüttelt den Kopf, dann stützt sie ihn in die Hände und starrt auf den Tisch. Ianto sieht erst sie, dann Jack an. Er nimmt einen Schluck aus seiner Tasse.

IANTO: Nun ratet mal, wer in der Zwischenzeit für es sorgen darf.

Aber diesmal reagiert niemand auf seinen Einwurf. Toshiko setzt sich wieder.

TOSH: (zu Jack) Und wie genau soll es uns dabei helfen, um uns gegen die Zukunft zu wappnen?
OWEN: (sarkastisch) Wir könnten uns dahinter verstecken.

Jack schaut von einem zum anderen.

JACK: Warum sollten wir es nicht retten? Weil es ein Alien ist? Es braucht unseren Schutz.

Er sieht zu Julie. Aber die starrt immer noch auf den Tisch.

RHYS: Ihr habt seine Schreie nicht gehört. Herzerweichend.
IANTO: Hört auf Ahab.
OWEN: Jack, es wächst immer noch.

Jack schaut immer noch zu Julie. Ohne den Blick abzuwenden, antwortet er Owen.

JACK: Dann finden wir einen Weg, die Mutation zu beenden. (Er löst den Blick von Julie, steht auf, stützt die Hände auf die Tischplatte und schaut alle ernst an) Wir werden es so machen. Das ist ein Befehl!
OWEN: Na schön.
IANTO: (erhebt sich) Ich werde die Planktonvorräte auffüllen.

Owen, Ianto und Toshiko verlassen den Raum. Gwen und Rhys folgen ihnen. Gwen sieht Jack im Hinausgehen noch kurz an.

GWEN: Also hast du doch ein Herz.

Rhys wirft ihm einen forschenden Blick zu. Jack sieht ihnen nach, auch als sie schon längst gegangen sind. Er hört Julie aufstehen und zu ihm kommen, aber er dreht sich nicht um. Sie stellt sich neben ihn und legt ihm die Hand auf den Rücken.

JULIE: (leise) Du willst es retten? Mir zuliebe?
JACK: (immer noch geradeaus starrend) Wir haben schon genug sterben sehen ...

Nun schaut er Julie an, sein Blick ist bittend. Julie erwidert seinen Blick traurig und resigniert.

JULIE: Oh Jack, du weißt es doch besser. Es gibt keinen Weg zurück.
JACK: (entschlossen) Es muss einen Weg geben.

Im Gewächshaus steht Owen vor zwei großen Bildschirmen, auf denen eine CT-Aufnahme einer Art Seekuh gezeigt wird. Die Aufnahme zeigt das Tier in 3D. Toshiko kommt herein, einen Teller mit Sandwiches in der Hand. Hinter Owen bleibt sie stehen und schaut auf die Monitore.

TOSH: Was ist das?
OWEN: Oh, ich hatte da eine Idee, wie das Wesen wohl aussieht. Ich habe es aus den genetischen Merkmale berechnen lassen.
TOSH: Es sieht goldig aus.
OWEN: Mhmm.

Sie streckt die Hand nach ihm aus, aber kurz vor seinem Rücken stoppt sie.

TOSH: Eigentlich bist du auch nur ein großer Softie, nicht wahr?

Als Owen sich bewegt, zieht sie die Hand rasch wieder zurück. Owen geht zu einem Regal links von ihm und nimmt ein Klemmbrett und Stift in die Hände.

OWEN: (lächelt ausweichend) Ich sollte jetzt besser mit diesem Bericht weiter machen.
TOSH: Ich habe dir ein paar Sandwiches gebracht.
OWEN: Danke, Tosh.
TOSH: (zuckt mit den Schultern) Ach, es ist nur Käse und Gürkchen. Ich könnte dir Gesellschaft leisten. Ich bin nicht müde.
OWEN: In diesem Fall, mach’ du das doch bitte. Ich bin völlig fertig.

Er lässt Stift und Klemmbrett auf den Tisch fallen und geht zur Glasfront. Toshiko steht da, mit dem Teller in der Hand, Enttäuschung im Gesicht. Owen zeigt nach draußen und setzt sich, Gesicht zum Fenster, auf einen Stuhl.

OWEN: Da ist noch ein großer Fleischklumpen außerhalb seines angestammten Lebensraumes.

Er sieht zur Couch auf der anderen Seite der Halle. Dort sitzen Gwen und Rhys zu turteln.

Toshiko stellt den Teller mit den Broten auf den Tisch und kommt ebenfalls ans Fenster.

TOSH: (nachdenklich) Das zeigt einem, dass es vielleicht doch möglich ist, diesen Job zu machen und trotzdem eine Beziehung zu haben.

Owen sieht sie mit hochgezogenen Augenbrauen an, dann wendet er sich wieder zum Fenster.

OWEN: (ironisch) Ja klar.

Toshiko startet noch einen Versuch. Betont beiläufig schlägt sie ein Treffen vor, schaut Owen dabei aber nicht an.

TOSH: Wir könnten doch mal zusammen Billard spielen. Wir sind immer hier, schuften uns ab. Es wäre schön, keine Ahnung, mal etwas Spaß zu haben.
OWEN: Ja, warum nicht?
TOSH: (hoffnungsvoll) Wann?
OWEN: Ich werde das mal mit den anderen abstimmen. Wir könnten ein Torchwood-Turnier veranstalten.

Toshikos Gesicht zeigt ihre Enttäuschung, so hatte sie sich die Verabredung nicht vorgestellt. Owen bemerkt es nicht, er ist schon wieder beschäftigt.

OWEN: (zerstreut) Danke für die Sandwiches, Tosh.

Er greift nach einem Koffer und geht. Auf seinem Weg die Treppe hinunter und durch die Halle kommt er auch an Gwen und Rhys vorbei. Die beiden sitzen immer noch auf dem Sofa und unterhalten sich.

RHYS: Und ich dachte, du wärest in einer Anti-Terror-Einheit oder sowas. Das war schon schlimm genug, aber zu wissen, in welcher Gefahr du dich befindest …
GWEN: Ja, jetzt weißt du mal, wie ich mich fühle. Krank vor Angst. Du musst das nicht machen, um mir irgendwas zu beweisen.

Owen läuft vorbei. Rhys schaut ihm nach. Dann sieht er Gwen an.

RHYS: Ich werde dich nicht hier allein lassen mit all diesen sexy, jungen Männern.
GWEN: (lächelnd) Ich sehe nur einen von hier, wo ich sitze.

Rhys lächelt zurück. Sie küssen sich – lange. Julie steht am Fenster von Jacks Büro und beobachtet sie.

JULIE: (lächelnd) Sind sie nicht ein schönes Paar, Jack? Jack?

Sie dreht sich zu ihm um. So bemerkt sie nicht, dass Gwen zu ihnen herüber sieht, während sie Rhys küsst. Jack steht an seinen Schreibtisch gelehnt und blättert in einem Buch. Er schaut zerstreut auf und wirft dann einen Blick nach draußen. Auch er fängt an zu lächeln und sieht Julie an.

JACK: Anscheinend haben sich die Wogen wieder etwas geglättet.
JULIE: (lachend) Das hast du ja auch geschickt hingekriegt …

Gespielt ahnungslos schaut Jack sie an.

JACK: Wieso?
JULIE: (grinsend) Wie du Gwen so weit bekommen hast, dass sie schließlich gar nicht anders konnte als Rhys Mitarbeit zuzustimmen.

Nun muss er auch lachen. Julie stimmt ein. Dann schaut Jack sie plötzlich ruhig, aber immer noch lächelnd an.

JACK: Schön, dass du wieder lachen kannst.

Julie wirft ihm einen abschätzenden Blick zu, dann lacht sie wieder.

JACK: Und dass du geblieben bist.

Julie wird ernst, tritt auf ihn zu und gibt ihm einen Kuss.

JULIE: (leise) Danke.

Jack hält sie fest, sie schauen sich einfach nur in die Augen. Keiner von ihnen bemerkt, dass Gwen sie immer noch beobachtet, während sie mit Rhys turtelt.

AUF DEM GELÄNDE VON HARWOODS TRANSPORTE AM NÄCHSTEN TAG

Jack und Rhys steigen aus dem SUV und gehen auf den Bürocontainer zu. Der Wagen fährt davon.

JACK: Und Sie sind sich sicher?
RHYS: Ja.
JACK: Denn sobald sie anrufen, gibt es keinen Weg mehr zurück.

Sie gehen in das Gebäude und in Rhys Büro. Ruth kommt hinter ihnen herein, sie hat eine Tasse und eine Papiertüte in der Hand.

RHYS: Morgen.
RUTH: Du hast gerade den Werbespot verpasst.

Rhys geht zu seinem Schreibtisch.

RHYS: Ja? Ich nur gekommen, um meine Jacke zu holen und für den Laster zu unterschreiben.
RUTH: (hält ihm die Tasse hin) Hier ist dein Tee. Und ich habe dir ein Plunderstück mitgebracht, das magst du doch so gerne.
JACK: (mit Flirtstimme) Ich habe den falschen Job.

Ruth dreht sich zu ihm um und lächelt ihn an.

RUTH: Wir haben noch freie Stellen.
JACK: Vielleicht sollte ich mich bewerben.
RUTH: Das würde mich freuen.
JACK: Brauche ich dafür einen LKW-Führerschein?
RUTH: Ja. Vier Wochen und Sie könnten dann die langen Strecken machen.
JACK: (lehnt sich zu ihr und flüstert ihr ins Ohr) Das wäre kein Problem.

Er geht an ihr vorbei auf Rhys zu, sie auf ihren Schreibtisch. Aber er dreht sich noch einmal zu ihr um und zwinkert ihr zu. Sie lächelt geschmeichelt und wird sogar ein bisschen rot. Da klingelt Rhys Telefon. Jack wendet sich wieder ihm zu.

RHYS: Das sind sie.

Er setzt sich, Jack stützt die Hände auf die Tischplatte und beugt sich vor.

JACK: OK.
RHYS: Ja, hallo?

MIT DEM LKW AUF DEM WEG ZUR TORCHWOOD-BASIS

Rhys fährt den Laster und isst dabei das Gebäck von Ruth, Jack sitzt neben ihm.

RHYS: Warum sie? Von allen Frauen, die ihr hätten auswählen können …
JACK: Sie hat uns ausgewählt. Ist sozusagen in uns reingestolpert.
RHYS: So wie ich. Aber ich bezweifle, dass ihr mich einstellt.
JACK: (abwiegelnd) Wir brauchten jemand mit Polizeierfahrung.
RHYS: Ihr hättet jeden nehmen können. Haben Sie mal an uns andere gedacht? Sie wissen schon, mich, ihre Eltern, Menschen, die sie lieben, die sich Sorgen machen über sie?
JACK: Nein, tut mir leid. (nachdrücklich) Wir brauchten Sie. (er schweigt einen Moment, sieht aus dem Fenster) An ihrem ersten Arbeitstag hat sie mich runtergemacht, weil ich so gefühllos sei.
RHYS: (lächelnd) Sie hält mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg, nicht wahr?
JACK: Stur wie ein Ochse.
RHYS: Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Ja, sie ist ein unglaubliches Mädel. Ich bin ein glücklicher Mann, Jack.
JACK: (nachdenklich) Ja, Sie sagen es.
RHYS: Ich wünschte nur, Sie wären etwas hässlicher. (Die beiden schauen sich an und Rhys lacht) Sie sind nicht vielleicht schwul, oder?

AN DER TORCHWOOD-BASIS ETWAS SPÄTER

Rhys fährt den LKW rückwärts in eine Garage, die zur Basis gehört. Gwen kommt auf sie zu und bleibt an der Fahrerseite stehen.

GWEN: Ich habe dir ein Plunderteilchen mitgebracht, das magst du doch so gerne. Ich weiß ja, dass du morgens was im Magen brauchst.

Sie reicht Rhys eine Tüte durch das offene Seitenfenster. Er nimmt sie und schaut Jack an. Der grinst ihn an.

RHYS: Danke.

Gwen geht nach hinten. Die beiden Männer steigen aus, Rhys geht Gwen hinterher.

GWEN: Verschwinde da so schnell es geht, denk’ dran.
RHYS: Ja, ja.

Hinter dem Laster warten die anderen schon. Rhys öffnet die großen Türen zum Laderaum. Das Torchwood-Team klettert hinein. Owen als erster, er reicht Toshiko eine Hand, dann folgen Ianto und Julie. Gwen küsst noch schnell Rhys.

GWEN: Ich liebe dich.
RHYS: Ich liebe dich auch.

Sie küssen sich noch einmal, dann schiebt Rhys sie zum Wagen.

RHYS: Nun, hör’ auf mit dem Getue und steig’ in den Wagen, los.

Sie klettert in den Laderaum. Jack, der nun neben Rhys steht, wechselt noch einen ersten Blick mit ihm, dann steigt auch er ein. Rhys verriegelt die Türen hinter ihnen. Er geht wieder nach vorne, steigt ein und fährt los. Im Laderaum überprüft das Team im Licht der Taschenlampen seine Waffen.

An der Schranke zum Lagerhaus zeigt er der Wache seine Papiere, der öffnet die Schranke und winkt ihn durch. Im Lagerraum werden letzte Vorbereitungen getroffen.

OWEN: Ich werde ein Ketamin-Gegenmittel vorbereiten, so können wir den Entzug beginnen.
JACK: Julie, Gwen, Tosh and ich übernehmen den Hauptbereich. Owen, Ianto, ihr deckt die Flure und anderen Räume ab. (zu Gwen) Alles ok?
GWEN: Was denkst du denn?
OWEN: Es wird ihm nichts passieren. Er ist ein guter Kerl.
JACK: Julie?

Sie ist etwas weiß um die Nase, als sie Jack anschaut. Der macht ein besorgtes Gesicht. Julie versucht zu lächeln.

JULIE: Es sind viele Menschen in dem Gebäude, überall verteilt. Ihr müsst also immer darauf gefasst sein, dass euch jemand über den Weg läuft. Seid vorsichtig.
JACK: Und das Alien?
JULIE (schluckt heftig, schließt kurz die Augen) Es hat starke Schmerzen, trotz der Betäubungsmittel, die sein Bewusstsein trüben.
GWEN: Es hat ein Bewusstsein?

Julie öffnet die Augen wieder und sieht erst Gwen, dann Jack an. Ihre Augen sind verschleiert, als sehe sie mehr in sich hinein als jemanden an.

JULIE: (ausdruckslos) In gewisser Weise. Es ist nicht intelligent wie Menschen oder Delphine. Aber auch kein Tier. Gerade auf der Schwelle, ein Bewusstsein seiner selbst zu entwickeln.

Die anderen starren sie an. Dann durchbricht Jack die Stille.

JACK: Also los.

Der LKW biegt um eine Gebäudeecke und hält an der Seite vor einer Laderampe. Zwei Arbeiter haben ihn schon erwartet. Einer kommt zum Wagen und öffnet die Beifahrertür. Rhys hält das Klemmbrett mit den Frachtpapieren hoch.

RHYS: Hey, ich brauche deinen Chef, er muss die Papiere unterschreiben. Er will ja nicht, dass jemand dumme Fragen stellt, nicht wahr?

Der Mann geht in das Gebäude. Rhys pfeift den anderen Arbeiter heran.

RHYS: Könnte ich eine Tasse Tee bekommen, bitte?
ARBEITER: Ja.

Er schaut zwar ziemlich genervt, geht aber ebenfalls. Rhys springt aus dem Wagen und öffnet die Türen zum Laderaum. Verblüfft schaut er hinein, der Raum ist leer. Die kleine Seitentür am Laster steht offen. Das Team hat sich schon auf den Weg gemacht.

GREG: Wo willst du meine Unterschrift hin haben?

Rhys fährt erschrocken herum. Greg kommt gerade von der Rampe herunter auf ihn zu. Rhys geht schnell zur Beifahrertür und nimmt das Klemmbrett heraus. Er hält es Greg hin, der inzwischen heran gekommen ist. Dale steht hinter ihm.

RHYS: Ähm ... genau hier, Kumpel.
GREG: (unterschreibt) Hier, für dich. (Er hält ihm einen Umschlag hin) Zähl nach, wenn du willst.
RHYS: (nimmt den Umschlag) Nein, wird schon stimmen, Kumpel. Ich vertraue euch.
DALE: Wenn du am Schlachthof ankommst, frag’ nach Graham. Er und seine Jungs werden abladen und weiterverarbeiten.
RHYS: Alles klar.

Rhys dreht sich um und legt das Klemmbrett wieder in den Wagen. Greg geht zurück ins Lagerhaus.

IM LAGERHAUS

Owen und Ianto betreten vorsichtig einen Raum, in dem überall Fleisch herumliegt und –hängt. Owen kommt als erster mit gezogener Waffe (Elektroschocker?) durch die Plastikstreifen, die in der Tür hängen. Ianto, der direkt hinter ihm ist, hält sich mit vor Abscheu verzogenem Gesicht den Arm vor Nase und Mund. Die beiden schauen sich um.

IANTO: (sarkastisch) Mhhm.

Owen deutet auf die Tür am anderen Ende des Raumes. Ianto geht darauf zu. Owen selbst wendet sich nach rechts in einen anderen Raum.

Jack, Julie, Gwen und Tosh haben inzwischen die Haupthalle erreicht. Die Halle ist in tiefrotes Licht getaucht. Sie suchen sich langsam ihren Weg mit Taschenlampen, Jack geht vorneweg. Man hört wieder die walähnlichen Laute. Die Gruppe bleibt stehen und schaut sich fassungslos um, ihre Blicke gehen nach oben zu dem riesigen Leib des Alien, der mit Stahltrossen am Boden gefesselt ist.

GWEN: Oh, mein Gott! Das ist unglaublich!
TOSH: Wie ist das hier hingekommen?
JULIE: (flüsternd) Leise! Da kommt jemand.

Man hört ein quietschendes Geräusch, dann kommt ein Arbeiter mit einer Schubkarre in Sicht. Jack gestikuliert in Richtung der anderen, ruhig zu sein und die Taschenlampen auszuschalten.

JACK: Schhhh!

Sie suchen Deckung hinter einigen Kisten. Dann gibt Jack den anderen Handzeichen. Julie ist schon in den Schatten verschwunden. Er huscht hinter der Kiste hervor, Gwen nimmt seinen Platz ein. Von ihrem Platz aus kann sie erkennen, dass der Arbeiter mit einem Beil auf das Wesen einhackt. Die Laute verändern sich, sie scheinen Schmerz auszudrücken. Gwen muss würgen, versucht krampfhaft, sich nicht zu übergeben. Der Arbeiter packt die heraus gehackten Fleischbrocken in die Schubkarre und will sich wieder entfernen. Da steht Jack hinter ihm und betäubt ihn mit seinem Elektroschocker. Hastig zieht er den Bewusstlosen zur Seite, zwischen die Kisten. Alle treten aus ihren Verstecken, schalten die Taschenlampen wieder ein und betrachten das Alien. Julie stellt sich neben Jack.

JACK: (bitter) Gefangen, angekettet und unter Drogen gesetzt. Willkommen auf der Erde.

Die Laute verändern sich wieder, das Auge des Wesens öffnet sich. Jack und Julie spiegeln sich darin.

TOSH: (staunend) Es hört dich. Es ist ein fühlendes Wesen.

Sie lächelt. Jack blickt forschend zu dem Alien, dann sieht er Julie fragend an. Sie hat die Augen geschlossen und scheint leicht zu schwanken.

JACK: (besorgt) Julie, alles in Ordnung?

Julie öffnet die Augen wieder und versucht zu lächeln, aber ihre Augen glänzen verdächtig.

JULIE: (matt) Nein, aber es geht schon. Ich kann mich nicht richtig abschirmen, weil ich ja die Umgebung überwachen muss, ob sich jemand nähert. Aber ich halte es aus.

Gwen beginnt herumzuwandern. Sie entdeckt das riesige Loch, aus dem der Arbeiter das Fleisch gehackt hat. Es ist eine richtige Höhle, groß genug, um darin zu stehen. Entsetzt fängt sie an zu husten, der Gestank wird unerträglich. Jack schaut sie alarmiert an und kommt zu ihr.

GWEN: Jack. Oh, das ist widerlich.
JACK: (fassungslos) Was haben sie dir angetan? (Er legt die Hand auf die Haut des Wesens und schließt die Augen) Was haben sie dir angetan, du armes Ding?

Er senkt den Kopf. Julie steht immer noch an der gleichen Stelle, mit gesenkten Kopf und geschlossenen Augen. Toshiko berührt sie zaghaft am Arm. Daraufhin öffnet Julie die Augen wieder und sieht sie dankbar an. Aber der Schmerz zeichnet ihr Gesicht. Sie atmet tief ein, dann dreht sie sich zu Jack um.

JULIE: Jack? Ich werde mal nach Owen und Ianto sehen.

Jack öffnet die Augen, sieht sie einen Moment an und nickt. Er spürt genau, dass das nicht der Hauptgrund ist. Sie will weg von diesem Wesen, wenigstens ein paar Meter Abstand gewinnen. Sie dreht sich um und hastet hinaus.

Owen hat inzwischen das Labor des Tierarztes gefunden. Die Regale an den Wänden sind gefüllt mit Flaschen und anderem Zeug. Er will gerade die Tür schließen, als davor ein Arbeiter vorbeiläuft. Owen schnappt ihn sich, stößt ihn gegen den Tisch und betäubt ihn. Als er sich wieder aufrichtet, fällt ihm eine charakteristische Ausbeulung der Hosentasche auf. Stöhnend zieht er eine Pistole heraus.

OWEN: (ins Kommgerät) An alle ... sie sind bewaffnet.

Gwen ist sofort alarmiert.

GWEN: Rhys.

Jack schaut sie fest an.

JACK: Gwen. Bleib hier.

Gwen sieht zweifelnd zu ihm, bleibt aber wo sie ist.

Ianto hastet zur gleichen Zeit eine Treppe herunter. Unten schaut er sich um und eilt dann durch eine Tür davon.
An der Laderampe kommt gerade der Tierarzt auf einem Fahrrad an. Er fährt an Rhys und Dale vorbei in die Halle hinein und steigt vom Rad.

DALE: (ruft ihm hinterher) Wo warst du? Die nächste Injektion war schon vor zehn Minuten fällig.
TIERARZT: Ich brauche noch mehr Ketamin. Ich musste die Dosis weiter erhöhen, Dale. Das Ding leidet Höllenqualen, Mann.
DALE: Es ist nur Fleisch. Es fühlt gar nichts. Wirst du jetzt weich, oder was? Geh’ rein und spiele Krankenschwester, wenn du so besorgt bist. Wir haben hier Arbeit zu tun.

In dem Moment kommt Greg um die Gebäudeecke. Er geht zu zwei Arbeitern, die gerade Rhys LKW beladen.

GREG: Whoa, whoa, whoa, Moment mal. Hier sind erst 12 Pakete drin. Er sollte noch drei mehr bekommen. Los, beeilt euch!

Rhys schaut auf seine Uhr, er wird allmählich unruhig.

In dem Labor ist Owen mit diversen Flaschen und Gerätschaften zugange. Da kommt Julie herein. Owen bemerkt sie erst, als sie ihn anspricht.

JULIE: Owen.

Er zuckt heftig zusammen und fährt mit erhobenem Elektroschocker herum. Sie hebt abwehrend die Hände.

OWEN: Julie!

Aufatmend lässt er die Waffe sinken und wendet sich wieder seiner Arbeit zu. Julie sieht ihm zu.
Woanders im Gebäude bewegt sich Ianto einen Flur entlang. Plötzlich tritt hinter ihm ein Arbeiter auf den gleichen Flur. Ianto dreht sich um, setzt schnell ein freundliches Lächeln auf und hebt die Hand.

IANTO: Hallo. Ich habe hier... ein Sächelchen ... irgendwo … (während er redet, greift er in die Innenseite seines Mantels) wo zur Hölle …

Er zieht den Elektroschocker hervor und betäubt den Mann.

An der Laderampe wird Rhys unruhig. Er geht zum Laster, öffnet die Fahrertür und steigt ein.

RHYS: Ich sollte schon längst weg sein, Kumpel. Da warten noch andere Fuhren, weißt du?
DALE: (seelenruhig) Nun, die müssen warten, nicht wahr?

Ianto ist inzwischen damit beschäftigt, den bewusstlosen Arbeiter durch den Korridor zu schleifen, um ihn irgendwo zu verstecken. Er bemerkt nicht, dass er durch ein Fenster beobachtet wird.

ARBEITER: (in ein Funkgerät) Dale, wir haben ein Problem, da sind Leute im Gebäude.

Ianto legt den bewusstlosen Mann ab und wischt sich die Hände angewidert am Mantel ab.
Im Ladebereich stürzt Dale nach der Durchsage des Arbeiters zum Harwoods-Laster und zerrt Rhys heraus.

DALE: (drohend) Hast du mir irgendwas zu sagen?!

In der Halle mit dem Alien macht Gwen sich langsam Sorgen.

GWEN: (über Komm) Ianto, ist Rhys inzwischen weg?
IANTO: (über Komm) Ich werde mal nachsehen.

Im Labor ist Owen dabei, irgendwelche Flüssigkeiten zusammen zu gießen. Julie beobachtet ihn dabei.

JULIE: Es bleibt dabei?
OWEN: (ohne aufzublicken) Ja, wie besprochen.

Julie nickt und geht.
Ianto ist auf dem Weg zum Ladebereich. Er kommt gerade in den Raum mit dem ganzen Fleisch, als von der anderen Seite Dale und noch ein anderer Mann mit Rhys hereinkommen. Dale bedroht Ianto gleich mit einer Waffe.

DALE: Hey, hey, hey! Suchst du jemanden? Wie viele seid ihr?

Ianto hebt die Hände und schaut kurz zu Rhys. Der blutet aus einer Platzwunde an der Lippe.

IANTO: Nur wir beide.

DALE: Dachtet ihr zwei wirklich, ihr könntet uns hochnehmen? Nä, so blöd seid ihr nicht. (er greift in Iantos Mantel und zieht den Elektroschocker heraus. Ianto und Rhys schauen sich alarmiert an) Dave, schnapp’ dir ein paar Stricke und fessle ihnen die Hände. Ich will, dass jede Tür verschlossen wird, innen und außen. Niemand verlässt das Gebäude, bevor wir das hier geregelt haben. (er greift sich Ianto und stößt ihn vor sich her) Los!

Greg folgt ihm mit Rhys und den anderen Männer.

Owen hat das Ganze aus dem anderen Raum/Labor mitbekommen. Leise spricht er in sein Kommgerät.

OWEN: Sie haben Rhys und Ianto.

In der Halle will Gwen gleich loslaufen, als sie das hört. Jack kann sie gerade noch festhalten. Er packt sie an beiden Armen und redet beschwörend auf sie ein.

JACK: Gwen! Gwen. Hör mir zu. Es wird alles wieder in Ordnung kommen.

Julie hat sich nach der Durchsage von Owen, Ianto und Rhys mit ihrem Bewachern folgend, auf den Weg zur Halle gemacht. Dabei muss sie den Männern ausweichen, die im ganzen Gebäude herumlaufen und sämtliche Türen verriegeln.
In der Halle versuchen gerade Jack, Gwen und Toshiko, eine noch offene Tür zu finden. Aber alle sind verschlossen. Wütend versucht Jack, eine mit einem Fußtritt aufzubrechen. Vergeblich.

JACK: Verschlossen.
TOSH: Sie müssen wissen, dass wir hier sind.

Da taucht Gwen hinter ihnen auf.

GWEN: Hier entlang.

Sie dreht sich um und geht in die Richtung, aus der sie gekommen ist. Jack und Toshiko folgen ihr. Doch durch die Tür, auf die sie zugehen, kommen in diesem Moment Dale und Greg mit Ianto und Rhys. Die drei gehen hastig in Deckung. Vor dem Alien bleibt Ianto stehen. Einer der Arbeiter hat immer noch seine Waffe auf seinen Kopf gerichtet. Ianto steht fassungslos vor dem riesigen Wesen. Seitlich und etwas hinter ihnen steht Dale. Er hält Rhys an der Schulter gepackt und drückt ihm seine Pistole in den Nacken.

IANTO: Was ist das?
DALE: Die Leute nennen es die Geldkuh.

Der Tierarzt kommt von hinten und läuft aufgeregt auf Dale zu.

TIERARZT: Dale, was macht du da?
DALE: Sie konnten es nicht ertragen, dass wir Geld scheffeln, Vic. (zu Rhys) Ihr wolltet wohl ein Stück für euch selbst, was? Dachtet, wir wären leichte Beute?!

In ihrer Deckung versucht Gwen, mit Jack durch Gesten eine Strategie abzustimmen, um Rhys und Ianto zu befreien. Gleichzeitig versucht sie, auch noch das Geschehen im Auge zu behalten. Jacks Mund formt lautlos ein ‚Nein’. Er hat Julie entdeckt, die sich der Gruppe um Ianto und Rhys von hinten nähert.

RHYS: Kumpel, du liegst ja sowas von daneben.
DALE: Komisch, das Gleiche dachte ich gerade von euch. (Er stößt ihn nach vorne und richtet die Waffe auf ihn.)
TIERARZT: (angstvoll) Dale, sei kein Idiot!
DALE: (in die Halle) Kommt raus oder ich erschieße den Lieferjungen.

Gwen stürzt sofort heraus, die Arme erhoben. Jack verzieht das Gesicht ärgerlich, bleibt aber in Deckung.

GWEN: OK! Kein Grund, solche Drohungen auszustoßen.
DALE: (zu Ianto) Nur ihr zwei, hm? (Ianto schaut ihn entsetzt an. Dann zu Gwen) Die Waffe weg. Wirf sie hierher.
GWEN: Ich habe keine Waffe.
DALE: Er hatte eine, also musst du auch eine haben!
GWEN: OK! (sie zieht ihren Elektroschocker aus dem Hosenbund am Rücken und hält sie hoch) OK. (Sie lässt sie vor sich auf den Boden fallen)
DALE: Gibt es noch mehr von euch? Denk’ gut nach, bevor du antwortest, denn wenn du lügst, (er richtet seine Waffe jetzt auf Gwen) werde ich dich erschießen.

GWEN: Nur ich.

Pause, Dale überlegt, ob er ihr trauen kann. Von allen unbemerkt, nähert sich Julie Ianto. Sie hat ihren Unsichtbarkeitsschild aktiviert. Ianto zuckt zusammen, als er ihr Flüstern direkt an seinem Ohr hört. Sie steht direkt hinter ihm, er kann sie spüren.

JULIE: (ganz leise) Ianto, ich bin’s, Julie. Vorsicht, lass’ dir nichts anmerken. (Ianto bemüht sich um einen neutralen Gesichtsausdruck und sieht starr geradeaus) Ich werde deine Fesseln lösen.
DALE: (zu Gwen) Stell’ dich da neben die Tonne.

Er macht mit dem Pistolenlauf eine kleine Bewegung dort hin. Aber Gwen geht ganz langsam auf ihn zu.

GWEN: Wir können euch helfen, Dale.
DALE: (höhnisch) Ja, klar. Helft lieber euch selbst, das ist nötiger. (Er stößt Rhys vorwärts) Stell’ dich neben sie. (richtet die Waffe auf Ianto) Du auch!

Julie duckt sich erschreckt hinter Ianto. Da ruft auf einmal Greg etwas, der über ihnen auf einer umlaufenden Plattform steht.

GREG: Dale! Da sind noch zwei. Hinten in der Ecke. Sie können nicht raus. Ist alles verschlossen.

Dale schnappt sich Ianto. Julie zieht sich hastig zurück. Niemand hat sie bemerkt, aber es war knapp. Im Schatten der Plattform steht sie zitternd vor Schreck und schnappt keuchend nach Luft. Dale drückt Ianto die Mündung seiner Waffe in den Nacken, Ianto verzieht schmerzvoll das Gesicht.

DALE: Lasst eure Waffen fallen und kommt raus, wo ich euch sehen kann!

Resigniert treten Jack und Toshiko mit erhobenen Waffen aus ihren Verstecken.

DALE: Lasst die Waffen fallen!

Toshiko lässt ihr vor sich auf den Boden fallen, Jack wirft seine zur Seite. Dann geht er auf Dale zu.

JACK: Wisst ihr eigentlich, was das hier ist, Dale?
DALE: Halts Maul!

Er hält die Waffe Ianto nun seitlich an den Hals. Der steht ganz starr, mit angstverzerrtem Gesicht.

JACK: Es ist ein Alien. Ein Wesen aus einer anderen Galaxie. Es gelangte durch einen Riss in Raum und Zeit hierher und es hatte das Pech, von euch gefunden zu werden.
TIERARZT: (entsetzt) Nein. Das kann nicht sein.
TOSHIKO: Glaubt ihr wirklich, es stammt von diesem Planeten? Habt ihr jemals so etwas gesehen?
TIERARZT: Das kann nicht sein. Oder?
JACK: Seht es euch an. Seht hin.

Dale schaut tatsächlich hin, aber dann wiegelt er ab.

DALE: Es ist nur Fleisch, nichts weiter.
JACK: Ihr schneidet Stücke aus einem intelligenten Wesen und ihr müsst damit aufhören.

Trotz aller Gefahr und Furcht arbeitet Ianto an seinen Handfesseln. Julie konnte sie nicht ganz lösen, aber soweit lockern, dass er nun die Hände schon fast frei hat. Niemand bemerkt es bei dem Wortgefecht zwischen Jack und Dale. Genauso wenig wie Julie bemerkt wird, die sich vorsichtig von hinten wieder Dale und Ianto nähert.

DALE: (verzweifelt) Und was dann? Ich verdiene mein Geld damit! Das ist mein Geschäft. Zum ersten Mal im Leben habe ich allein etwas auf die Beine gestellt!
GWEN: (beruhigend) Dale, beende es. Du kannst immer noch hier rauskommen.
DALE: (jetzt wieder erschreckend ruhig) Nein. Ihr lügt.

Er richtet die Waffe auf Gwen und drückt ab. Rhys sieht es und springt vor Gwen.

RHYS: Nein!

Die Kugel trifft ihn, er stürzt zu Boden. Gleichzeitig stürzt sich Ianto, der sich von den Fesseln befreit hat, auf Dale. Julie läuft nun, ohne noch auf ihre Deckung zu achten, auf die beiden Kämpfenden zu.

JACK: Nein!

Ianto und Dale bilden ein wildes Knäuel. Julie versucht, Dale mit ihrem Elektroschocker zu treffen, muss aber hastig in Deckung gehen, als. Dale mehrmals seine Waffe abfeuert. Aber er trifft nur einige von den Trossen, die das Alien festhalten. Das Wesen gerät in Panik und bäumt sich auf. Rhys sackt langsam zusammen, Gwen hockt panisch daneben. Jack hat seine Pistole gezogen und versucht verzweifelt, in dem Chaos die Gelegenheit zu einem Schuss auf Dale zu bekommen. Aber er bekommt einfach kein freies Schussfeld. Als das Alien immer wilder um sich schlägt, reißen weitere Stahlseile und schlagen heftig umher. Jack kann Toshiko gerade noch wegreißen, sonst hätte eines sie getroffen. Dale schafft es irgendwie, sich von Ianto zu lösen. Ianto fällt zu Boden und Dale richtet triumphierend seine Waffe auf ihn.

DALE: Stirb!

Aber bevor er feuern kann, betäubt Julie ihn mit ihrem Schocker. Er bricht zusammen. Die Arbeiter fliehen. Julie hilft Ianto auf.

JACK: Ianto, Julie! Los! Ihnen nach!

Ein kurzer Blick zu Jack, dann schauen die beiden sich lächelnd an und laufen los. Jack sieht ihnen hinterher.

JACK: (ins Komm) Owen! Rhys ist angeschossen worden! Und die Kreatur befreit sich – wir brauchen das Sedativum – sofort!

Gwen hält Rhys in den Armen und redet verzweifelt auf ihn ein.

GWEN:Öffne die Augen. Los! Du kannst das! Öffne deine Augen, für mich, ja?
OWEN: (über Komm) Ja, gleich, gleich.

Hektisch mischt er immer noch irgendwelche Substanzen zusammen.
In der Halle wird es immer chaotischer, das Alien schlägt wild um sich, Kisten und Tonnen schleudern umher.

JACK: (fast panisch) Owen, wir brauchen dich! Wir sitzen fest. Die Kreatur befreit sich. Wenn wir versuchen, vorbei zu kommen, werden wir zerquetscht.

In einem der Flure bleibt Julie plötzlich stehen. Ianto hält an und sieht sie fragend an.

JULIE: Ich muss zurück.
IANTO: Du wirst nichts ausrichten können. Es wird dich ebenfalls zermalmen.

Julie schüttelt energisch den Kopf und dreht sich schon um. Über die Schulter ruft sie ihn noch etwas zu.

JULIE: Was kann mir schon passieren. Ich bin unsterblich, schon vergessen?

Im Labor ist Owen immer noch hektisch bei der Arbeit, als der Tierarzt hereinkommt. Owen fährt herum, schnappt ihn sich und drückt ihn an die Tür.

TIERARZT: Ich war's nicht! Ich wollte da nie mitmachen! Die Betäubungsmittel wirken nicht mehr. Wenn es sich befreit, werden wir es nicht mehr aufhalten können!

In diesem Moment kommt Ianto herein und betäubt ihn mit einem Elektroschocker. Er atmet heftig, weil er gerannt ist.

IANTO: Wir müssen ihnen helfen. Es ist völlig außer Kontrolle.
OWEN: Dann los.

Er greift eine riesige Spritze und einen Kanister aus dem Regal und läuft zur Halle. Ianto rennt in die entgegengesetzte Richtung.


In dem Büro ist Greg damit beschäftigt, Geldbündel aus einem Safe in eine Tasche zu stopfen. Als Dale hereinstürzt, schaut er erschreckt auf. Dale muss sich am Tisch festhalten, die Nachwirkungen des Elektroschockers.

GREG: Ich dachte, du wärst tot!

Dale kommt zu ihm.

DALE: Nein, nur betäubt. Es geht schon wieder.
GREG: (schiebt ihm eine zweite Tasche hin) Los, mach' die voll.

Greg nimmt die volle Tasche und geht zur Tür. Dale schaufelt mit beiden Händen Geldbündel in die andere.

DALE: Ich mache, so schnell ich kann.

Greg hat die Tür gerade erreicht, als Ianto sie von außen eintritt. Die Tür tritt Greg und schleudert ihn zurück in den Raum. Ianto stürmt herein, betäubt ihn und wendet sich dann Dale zu. Der greift die Waffe, die auf dem Tisch liegt. Er richtet sie auf Ianto, doch der tritt sie ihm aus der Hand und drückt ihm den Elektroschocker auf die Stirn.

IANTO: Bete, dass sie überleben.

Er drückt ab. Dann dreht er sich um und rennt zurück zur Halle.
Inzwischen hat Owen die Halle erreicht. Kurz bleibt er stehen und orientiert sich. Das Alien hat sich inzwischen vollständig befreit und wütet durch den Raum. Jack und Toshiko sind ganz damit beschäftigt, nicht von ihm oder etwas anderem getroffen zu werden.

OWEN: Verdammte Hölle!

Er füllt die Spritze und geht damit auf das Wesen zu. Vorsichtig versucht er, die Injektion zu setzen ohne überrollt oder zerquetscht zu werden. Endlich schafft er es und drückt fest den Kolben in die Spritze.

OWEN: Es tut mir leid.

Das Wesen tobt weiter. Schnell bringt Owen sich nach rückwärts in Sicherheit. Jack und Toshiko versuchen, aus dem Weg des Alien zu gelangen. Aber sie können nicht mehr weiter zurück. Hinter Owen erscheint Julie.

JACK: Owen, du hast es nur noch schlimmer gemacht!

Owen füllt die Spritze noch einmal, hastet um das Alien herum und injiziert an einer anderen Stelle. Das Wesen bäumt sich noch einmal auf und fällt dann zu Boden. Jack hastet zu Gwen. Dann schaut er auf das Wesen und zu Owen.

GWEN: (flehend zu Rhys) Öffne die Augen! Du kannst es. Los, komm schon.
OWEN: (keuchend) Es wirkt. Ja, es wirkt.
JACK: (entsetzt) Was hast du getan?
OWEN: Ich habe es erlöst.

Jacks Gesicht zeigt sein Entsetzen. Er sieht Owen fassungslos an. Julie steht nun neben ihm, die Hand auf seine Schulter gelegt. Dann starrt Jack auf das Alien und geht langsam auf es zu. Er legt seine Hand auf die hoch aufragende Flanke. Julie geht zu ihm.

JULIE: (ganz leise) Es ist besser so, Jack.

Jack reagiert nicht, er steht mit gesenktem Kopf und geschlossenen Augen einfach da, die Hand immer noch auf der Haut des Aliens.

GWEN: Rhys, Rhys, hör' mir zu, hör' mir zu. Das ist es, ok, bleib bei mir. Ich habe dich fest. Halte nur die Augen offen.

Sie streicht ihm mit der blutverschmierten Hand über das Gesicht. Owen taucht neben ihr auf und hockt sich hin.

OWEN: (sanft) Gwen, lass' mich einen Blick auf ihn werfen, ja? (er beginnt ihn zu untersuchen) Ok, alles in Ordnung. Vorsicht, Vorsicht. (er drückt ein Mullkissen auf die Wunde) Ok. Halte das hier fest. Drücke es fest da drauf, ja?

Die Laute des Wesens verändern sich, Owen schaut auf.

OWEN: Es tut mir leid. Es tut mir so leid.

Er senkt den Kopf. Toshiko kommt zu ihnen und legt Owen die Hand auf die Schulter. Owen schaut nicht auf, aber er legt seine Hand auf die ihre.

IN DER TORCHWOOD-BASIS ETWAS SPÄTER

Jack und Julie stehen in Jacks Büro. Die Stimmung ist gespannt.

JACK: (wütend) Da steckst du doch dahinter, oder? Das Wesen zu vergiften?!

JULIE: (laut) Ja, ich habe Owen darum gebeten. Du hast doch gesehen, wie riesig es war. Wir hätten es nie transportieren können. Ganz davon zu schweigen, es in seine Heimatwelt zurückzuschicken – von der auch du nicht weißt, wo sie liegt!

Sie starrt ihn mit funkelnden Augen an, den Kopf provozierend hochgereckt. Jack funkelt wütend zurück. So stehen die beiden sich eine Weile schweigend gegenüber, bis Julie den Blick senkt.

JULIE: (leise) Ich bin dir ja dankbar, dass du es versuchen wolltest. Aber es war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Und als das Wesen dann durchdrehte, war der Plan endgültig gestorben. Es tut mir nur leid, dass es so lange gedauert hat. Ich hatte Owen gebeten, etwas zusammenzustellen, was schnell und möglichst schmerzfrei tötet. Aber er hat sich dann in der Eile einfach das Erstbeste greifen müssen, wenn er nicht riskieren wollte, dass Tosh oder sonst jemand verletzt würde – oder Schlimmeres.

Jack schaut sie schweigend an. Julie hebt den Kopf wieder und sieht forschend zu ihm. Sie legt den Kopf etwas schief und versucht vorsichtig ein Lächeln. Es wirkt schuldbewusst und um Verzeihung heischend. Jack zieht die Brauen noch einmal zusammen, aber auch seine Mundwinkel haben sich – ganz leicht – nach oben gezogen. Julie atmet richtiggehend auf.

JULIE: (lächelnd) Meine Empathie sagt mir, dass Owen nicht gerade sanft mit Rhys umgeht. Wir sollten mal besser nachsehen, was da los ist …
JACK: (gespielt ärgerlich) Versuch’ nicht abzulenken.

Aber auch er lächelt und hält ihr seine Hand hin. Julie ergreift sie und gemeinsam gehen sie aus dem Büro in den Autopsieraum. Auf der Galerie bleiben sie neben Toshiko stehen. Die schaut kurz zu ihnen und lächelt, als sie bemerkt, dass die beiden Hand in Hand dort stehen. Dann schaut sie wieder hinunter. Auch Ianto steht auf der Galerie.
Im Autopsieraum liegt Rhys auf dem Tisch. Owen versorgt seine Schusswunde, Rhys quittiert das mit Schmerzenslauten. Gwen beugt sich besorgt über ihn.

OWEN: (zu Gwen) Da ist er.
TOSH: Der Held der Stunde.
RHYS: Hey.
GWEN: Hey.
RHYS: (matt, als sei er gerade von den Toten auferstanden) Geht es dir gut?
GWEN: (lächelnd) Ja, jetzt, wo es dir auch wieder gut geht.

Sie küssen sich, dabei entfährt Rhys aber wieder ein Schmerzenslaut. Gwen zuckt erschreckt zurück.

GWEN: Oh, entschuldige.
IANTO: Das nächste Mal lassen Sie sie die Kugel abfangen.
RHYS: (empört) Niemals! – Und was habt ihr mit den Typen da gemacht?
JACK: Wir haben ihnen Amnesiepillen verabreicht. Sie wissen noch, wer sie sind, aber nicht, was sie die letzten Monate getrieben haben.
RHYS: (bitter) Also kommen sie einfach so davon?
JACK: Vor Gericht hätte das nie standgehalten.
RHYS: Und dieses Wesen?

Gwen und Toshiko schauen betreten zu Owen. Der sieht Julie an, genau wie Jack und Ianto. Dann antwortet Jack.

JACK: Eingeäschert.

Betretenes Schweigen.

RHYS: (leise) Es ist also nichts übrig. Als wäre es niemals geschehen.

Julie und Jack wechseln einen Blick, dann sieht Jack zu Gwen.

JACK: Gwen, wir müssen reden.

Er geht hinaus ohne abzuwarten, ob Gwen ihm folgt. Die beugt sich zu Rhys und küsst ihn noch einmal, bevor sie geht.

GWEN: Sicher.

Gwen verlässt den Raum. Julie bleibt, sie geht zu Ianto, stellt sich ganz dicht neben ihn und legt ihre Hand auf seine, die auf dem Geländer ruht. Er schaut sie kurz an, dann blickt er wieder zu Owen und Rhys.
In Jacks Büro wird Gwen schon erwartet. Jack kommt ohne Umschweife zur Sache.

JACK: Rhys muss das alles ebenfalls vergessen, das weißt du.

Er geht hinter seinen Schreibtisch und nimmt eine kleine hölzerne Schachtel in die Hand.

GWEN: (bittend) Dann lass sie mich ihm wenigstens zuhause geben.

Jack schüttelt eine kleine weiße Pille aus der Schachtel in seine Hand. Nachdenklich rollt er sie zwischen den Fingern. Nach einigem Überlegen reicht er sie Gwen, ohne sie anzusehen. Gwen steckt sie in die Gesäßtasche ihrer Hose und geht wortlos hinaus. Jack bleibt reglos stehen und starrt geradeaus.

AUF DEM QUAI VOR DER TOURISTEN-INFORMATION ETWAS SPÄTER

Gwen und Rhys kommen aus der Tür der Information. Rhys trägt nur eine T-Shirt, darunter erahnt man die bandagierte Schulter. Den Arm trägt er in einer Schlinge. Er hebt das Gesicht in die Sonne, es ist ein schöner Tag. Langsam schlendert er zu dem hölzernen Geländer und legt die Hand darauf. Gwen schließt die Tür und stellt sich neben ihn.

RHYS: Lass uns noch nicht nach Hause gehen.
GWEN: Rhys, du wurdest angeschossen.
RHYS: Das weiß ich doch. Los, holen wir uns ein Eis.

Er nimmt ihre Hand und zieht sie mit. Gwen lässt es geschehen, aber ihrem Gesicht ist anzusehen, dass sie in Gedanken mit ganz etwas anderem beschäftigt ist.
Kurze Zeit später sitzen die beiden mit Eis und Getränken auf einer großen Freitreppe in der Sonne.

RHYS: (begeistert) Schau dich um. Niemand sonst weiß, was wir durchgemacht haben. Oder was da draußen ist. Der Himmel wird für mich jetzt nie mehr der gleiche sein. Sonst habe ich hinaufgeschaut und vielleicht gedacht ‚Sieht nach Regen aus, Mann.’ Aber jetzt, jetzt, oh, werde ich hinaufschauen und ich denke an all diese anderen Planeten und das ganze andere Zeug, das da draußen kreist. Oh, und ich bin jetzt ein Teil davon! Fantastisch! Das rückt die Sorgen um nicht unterzeichnete Lieferscheine in die richtige Perspektive, das kann ich dir sagen.

Gwen sitzt schweigend neben ihm, Rhys bemerkt es gar nicht.

GWEN: Du hast Eis am Kinn.
RHYS: Tatsächlich? (Er wischt sich mit dem Handrücken über das Kinn) Ist es weg? Ich will alles darüber wissen, über jedes Alien, das du jemals gesehen hast. Du könntest Fotos machen, die ich in ein Album tun kann. Ich würde es auch niemandem zeigen, versprochen.
GWEN: Natürlich nicht, weil du niemals eins bekommen wirst.

Rhys reagiert gar nicht auf ihre eher mürrischen Einwürfe, so voller Begeisterung ist er.

RHYS: Und weißt du ... ich mache mir auch keine Sorgen mehr wegen Jack. Natürlich, er ist attraktiv, geheimnisvoll, rettet die Welt und so. Aber ich bin es, zu dem du abends heimkommst.

Gwen schaut ihn intensiv an.

GWEN: (fast beschwörend) Und das werde ich immer.

Aber Rhys bemerkt immer noch nicht den besonderen Unterton, mit dem sie das sagt. Sein Handy klingelt und er ist schon wieder abgelenkt.

RHYS: Hey. Daf! Wie geht’s dir? Oh, nichts weiter. Wie immer, wie immer. Ja! Was? (er steht auf und geht zur Seite) Niemals!

Rhys Stimme wird leiser, während Gwen heimlich die Pille aus ihrer Hosentasche zieht und darauf starrt.

IN DER TORCHWOOD-BASIS GLEICH DARAUF

Jack geht in seinem Büro herum und greift nach einem Buch, er hat eine Flasche Wasser in der Hand. Julie steht im Hintergrund, Ianto im angrenzenden Raum. Owen arbeitet an seinem Computer in der Halle, Toshiko ebenso. Plötzlich hebt Julie den Kopf und sieht zum Eingang. Da öffnet sich das große Rolltor mit dem üblichen Getöse und Gwen stürmt herein. Schon in der Halle fängt sie an zu schimpfen.

GWEN: Ich mach’ das nicht. Ich werde ihn nicht unter Drogen setzen.

Sie stürmt durch die Halle, an Toshiko und Owen vorbei, auf Jacks Büro zu. Jack und Julie wechseln einen Blick. Julies bedeutet: Ich habe es dir ja gesagt. Jack zuckt ganz kurz mit den Schultern und zieht die Mundwinkel hoch. Die beiden und Ianto gehen zur Tür des Büros.

TOSH: (im Vorbeigehen zu Gwen) Du musst.
OWEN: (ebenfalls, als Gwen vorbeistürmt) Du kannst ihm nicht erlauben sich zu erinnern.
IANTO: (über Jacks Schulter) So sind die Regeln.
GWEN: Aber keiner von euch hat einen Partner außerhalb von diesem hier.
JACK: (beruhigend) Aber wir verstehen, wie du dich fühlst.

Aber Gwen will sich nicht beruhigen lassen, wütend sprudelt es aus ihr heraus.

GWEN: Nein, weißt du nicht. Weißt du nicht, Jack! Ihr alle denkt doch, da draußen ist nur Kälte und Einsamkeit. Aber nicht für mich, denn ich habe ja ihn. Er ist mir wichtig. Und ich habe ihn lange genug belogen. Was er heute getan hat, war so tapfer. Tapferer als bei jedem von uns, denn für uns ist es ein Job. Aber nicht für ihn! Er hat es getan, weil er mich liebt, und ich will es nicht mehr für mich behalten! Ich werde es nicht! Und wenn das bedeutet, dass ich kündigen muss oder ihr mir Retcon gebt oder was auch immer, dann ok. Auch gut!

Sie steht da, mit in die Hüfte gestützten Händen, und starrt Jack an. Der wechselt einen Blick mit Julie, dann wirft er Ianto seine Flasche zu und geht zu Gwen, stellt sich direkt vor sie hin und sieht sie ernst an.

JACK: Glaubst du wirklich, du könntest einfach so zu deinem alten Leben zurückkehren?

Die beiden starren sich an, die anderen starren mit angehaltenem Atem die beiden an. Keiner bemerkt das amüsierte Lächeln von Julie.

GWEN: Ich wüsste nicht, was ich sonst tun könnte.
JACK: Aber ich.

Gwen starrt ihn mit großen Augen an, diesmal fragend. Jack holt tief Luft.

JACK: Sag Rhys alles Gute und wir sehen uns dann morgen.

Gwen schaut erst verständnislos, dann dreht sie sich wortlos um und stürmt hinaus. Toshiko starrt Jack fassungslos an, der Gwen regungslos hinterher sieht. Aber er spürt ganz genau Julies Blicke in seinem Rücken. Owen dreht sich einfach um und arbeitet weiter. Julie lacht fast lautlos, aber Ianto, der Jack ebenfalls fassungslos angestarrt hat, bemerkt es und starrt jetzt sie verständnislos an. Aber da kommt schon Jack zurück. Er nimmt sich seine Flasche wieder, die Ianto ihm geistesabwesend hinhält, und setzt sich an seinen Schreibtisch. Im Vorbeigehen schaltet er einen Monitor an, Bilder einer Überwachungskamera erscheinen darauf. Jack lehnt sich in seinem Stuhl zurück und starrt auf den Bildschirm. Julie berührt Ianto am Arm. Als er sie ansieht, legt sie mit verschwörerischem Blick den Zeigefinger auf die Lippen und zieht ihn mit sich aus dem Büro. Der Monitor zeigt Gwen, wie sie zu Rhys geht, der draußen am Pier auf sie gewartet hat, und ihn küsst. Rhys erwidert den Kuss erfreut. Die beiden lächeln sich glücklich an und gehen Hand in Hand davon.