TORCHWOOD
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Torchwood 2-06: Nebenwirkungen EIN LAGERHAUS IRGENDWO IN CARDIFF AM ABEND Ein Weevil rennt auf das Lagerhaus zu und dann hinein. In dem Lagerhaus
läuft es durch die dort abgestellten Buswartehäuschen. Dann kommen Owen und Toshiko
herein, sie verfolgen offensichtlich das Weevil. Mit eingeschalteten Taschenlampen und
erhobenen Waffen suchen sie sich vorsichtig ihren Weg durch die Häuschen. Das Weevil ist
inzwischen stehen geblieben, es faucht. Dadurch wird Owen auf seinen Standpunkt aufmerksam
und läuft darauf zu. In diesem Moment wird es von Owens Taschenlampe erfasst und knurrt
nun ihn an. Toshiko erscheint hinter Owen. Das Weevil duckt sich und läuft weg. Owen will
ihm hinterher, da erfasst der Strahl seiner Lampe noch etwas anderes, das auf dem Boden
liegt. Es ist ein menschlicher Körper, der auf einer grünen Plane liegt. Owen hockt sich
neben den Körper und untersucht ihn. Dann dreht er sich zu Toshiko um. IN DER TORCHWOOD-BASIS SPÄTER AM ABEND Das Team ist im Autopsieraum versammelt. Der Tote aus dem Lagerhaus liegt auf dem Untersuchungstisch. JACK: Die Dokumente, die der Tote bei sich hatte, identifizieren das Opfer als Meredith Roberts. Er hält einen Führerschein hoch, auf dem der Name, das Datum 01.11.82 und
der Eintrag Wales zu lesen sind. Jack sieht Gwen an. JACK: Also, lassen wir Owen seine Arbeit machen. Gwen, du und Ianto, ihr seht zu, ob ihr in dem Lagerhaus noch etwas finden könnt. Toshiko, du versuchst, etwas mehr über diesen Mann und das Lager, wo ihr ihn gefunden habt, heraus zu bekommen. An die Arbeit! Alle nicken und gehen ihrer Wege. Owen macht sich an die Autopsie. IN DER TORCHWOOD-BASIS IN DER NACHT Julie sitzt in Jacks Büro am Schreibtisch. Sie arbeitet an einigen Unterlagen. Neben ihr steht ein aufgeklappter Laptop. Plötzlich ertönt ein Tonsignal. Julie blickt auf und zieht den Laptop zu sich. Sie tippt ein Passwort ein und öffnet eine Email. Als sie sie gelesen hat, lächelt sie. JULIE: (laut) Jack! Jack, komm' mal her, bitte! Eine Email von UNIT ist angekommen. Jack taucht im hinteren Teil des Büros auf und schaut sie fragend an. JACK: UNIT? Weswegen? JULIE: Es ist auf die Anfrage wegen dieses Leichenfunds. Ich habe doch routinemäßig alle Polizeibehörden etc. angeschrieben, um Vergleichsfälle zu finden. UNIT hat offenbar etwas gefunden und bietet jetzt eine Zusammenarbeit an. Sie wollen uns einen ihrer Mediziner schicken. Die sind aber flott. JACK: (kommt langsam näher, gespielt tadelnd) Du sollst dich doch nicht in
Owens Account einhacken .... Jacks Augen schauen sie verblüfft an, doch als ihm klar wird, was sie damit sagt, runzelt er die Stirn. Aber als Julie ihn angrinst, grinst er zurück. Dann wird er wieder ernst. JACK: (irritiert) Für mich? Wieso das denn? Jacks Gesicht zeigt völlige Verblüffung, dann lächelt er erfreut. IN DER TOURISTENINFORMATION AM NÄCHSTEN MORGEN Die Tür öffnet sich und eine junge Frau betritt den Raum. Ianto steht am Tresen, auf den rechten Ellbogen gelehnt und blättert gelangweilt in einem Magazin. Er blickt auf und lächelt geschäftsmäßig. IANTO: Tut mir leid, (er mustert sie flüchtig) wir haben geschlossen. Schon blickt er wieder in die Zeitschrift und blättert weiter. Die Frau hält ihm einen Ausweis hin und augenblicklich ändert sich Iantos Verhalten. Er richtet sich auf, nimmt geradezu Habacht-Stellung ein und ist ganz dienstbeflissen. IANTO: Entschuldigen Sie, Maam. Er geht zu der geheimen Tür und macht eine einladende Geste. Die Tür öffnet sich. IANTO: Hier entlang bitte. IN DER TORCHWOOD-BASIS ZUR GLEICHEN ZEIT Wieder ist das Team im Autopsieraum versammelt bis auf Ianto natürlich. Und wieder liegt der Tote aus dem Lagerhaus auf dem Untersuchungstisch, diesmal allerdings mit dem typischen Y-Schnitt im Thorax. Owen sieht Jack fragend an. OWEN: Kannst du mir mal sagen, warum wir ihn jetzt noch mal aus der Kühlung holen mussten?! Jack will ihm gerade antworten, da ertönt Iantos Stimme aus den Lautsprechern. IANTO: Jack, dein VIP-Gast ist hier. Jack fängt an zu lächeln und schaut Julie an. Sie lächelt zurück, dann läuft Jack aus dem Raum. Julie folgt ihm langsamer. Die anderen sehen sich an. GWEN: Ich wusste nicht, dass wir einen Gast erwarten. Sie, Toshiko und Owen folgen den beiden in die Haupthalle. Dort jault schon der Türalarm los. Jack geht freudestrahlend über die Plattform und bleibt an der Treppe zum Rolltor stehen, das sich gerade rumpelnd öffnet. Julie steht neben und etwas hinter ihm. Die anderen kommen auch langsam heran. JACK: (rezitierend) Und plötzlich an einem nassen Morgen in Cardiff, in einer unterirdischen Leichenhalle, hörte ich den Gesang einer Nachtigall. Martha kommt herein und schaut sich neugierig um. Ianto folgt ihr.JACK: (laut) Miss Martha Jones. Martha schaut ihn an und lächelt, Jack strahlt zurück und zwinkert ihr zu.
Martha geht die Treppe hinauf und die beiden umarmen sich. Gwen, Toshiko, Owen und auch Ianto schauen leicht irritiert. Julie lächelt in sich hinein. Nach der Umarmung stellt Jack die anderen vor. JACK: Toshiko, Owen, Gwen, Ianto, (der hebt kurz die Hand), das ist Martha. Alle nicken und lächeln, schauen aber immer noch recht reserviert. Sie wissen nicht, was sie davon halten sollen. Martha nickt ebenfalls alle zu, aber dann sieht sie Jack fragend an. MARTHA: Und wo ist Sie schaut sich suchend um, findet aber offenbar nicht, was sie sucht. Jack dreht sich um und zieht Julie nach vorne, die hinter ihm steht. JACK: (grinsend) Martha Julie, Julie Martha. (zu Martha, ironisch) Sie ist etwas schüchtern Julie schüttelt mit gespielt verzweifeltem Gesichtsausdruck den Kopf, dann lächelt sie Martha an und hält ihr die Hand hin. JULIE: Glaub ihm kein Wort. Sehr erfreut. Sie neigt den Kopf und die beiden Frauen schütteln sich die Hand. Jetzt schaut Martha etwas eingeschüchtert, aber dann lacht sie schnell wieder. MARTHA: (lebhaft) Ich habe schon so darauf gefreut, dich kennen zu lernen, du
musst mir alles erzählen
Martha und Julie sehen ihn an, erbost über die Störung, dann lachen alle drei. Martha bückt sich und hebt ihre Taschen auf. Die anderen, die das Ganze wortlos und ziemlich verblüfft verfolgt haben, schauen sich an. OWEN: (als Martha an ihm vorbeigeht) Ist das ein zufälliger Besuch oder
? Owen schaut erst ihr stirnrunzelnd hinterher, dann sieht er Jack fragend an, der hinter ihr geht. Der dreht sich kurz um. JACK: Dr. Jones kommt von UNIT. Die anderen folgen ihm. Gwen wirft ratlos die Hände in die Höhe. GWEN: Oh, entschuldige, ich bin ein bisschen verwirrt. Was war noch gleich UNIT? Sie sind inzwischen im Autopsieraum angekommen. Martha ist schon fast unten, gefolgt von Owen. Jack und Julie laufen den Umgang entlang, Gwen, Toshiko und Ianto folgen ihnen. JACK: (erklärend) Militärischer Geheimdienst, hübsche rote Käppis. Sie sind ganz öffentlich für Alienangelegenheiten zuständig. Wir können flexibler reagieren. (etwas lauter, an Martha gerichtet) Und wir sehen besser aus! Martha wirft ihm einen kurzen Blick zu, dann packt sie weiter ihre Taschen aus und zieht sich ein Paar OP-Handschuhe über. Owen steht mit verschränkten Armen daneben und sieht gar nicht glücklich aus. MARTHA: Ich habe ein Muster in einer UNIT-Datei über plötzliche Todesfälle gefunden. Toxischer Schock. Nichts, was die Opfer verbindet. Unterschiedliches Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Beruf. Aber es gab da eine auffällige Häufung in Süd-Wales. Sie zieht sich einen Arztkittel über. Jack setzt einen Fuß auf die unterste Querstange des Geländers und lehnt die Ellbogen auf den Handlauf. Er beugt sich etwas vor. JACK: Ach komm, Martha, sei ehrlich. Du bist doch nur hergekommen, um mich zu sehen. Martha beschäftigt sich schon mit dem Leichnam. Mit einer Lupe untersucht sie deren Zehenzwischenräume. MARTHA: Kämpfst du immer noch gegen deine Schüchternheit an, Jack? Sie schaut auf und lacht. Jack grinst breit zurück und auch Julie, die neben ihm steht, lacht laut auf. Marthas Blick wandert kurz zu ihr, sie schaut aber sofort wieder weg. Julie hat es bemerkt und beobachtet sie lächelnd. OWEN: Also, was hat es mit diesem Muster auf sich, Dr. Jones? Martha ist immer noch mit der Untersuchung des Leichnams beschäftigt. Sie untersucht ihn von oben bis unten, jeder Quadratzentimeter wird genau unter die Lupe genommen. MARTHA: Die Tode wurden als Selbstmorde oder Unfälle eingestuft. (Sie schaut
Owen an) Sieh mal. (Sie zieht die Lider des rechten Auges auseinander. Owen beugt sich
darüber) Eine Einstichwunde. Von einer Injektionsnadel. Du wirst sehen, dass sein Blut
vollgepumpt ist mit Ammoniumhydroid. Martha schaut ihn an, als habe sie nicht damit gerechnet. Owen grinst sie an. OWEN: Wir waren bisher ja nicht untätig . Martha geht nicht weiter darauf ein. MARTHA: Hast du seine Krankenakte schon überprüft? Ihr Tonfall ist kühl, als wolle sie Martha zurechtweisen. Martha schaut sie erstaunt an. Hinter ihr macht Owen Julie ein Zeichen, bedankt sich stumm für ihre Unterstützung. Julie lächelt ganz fein, nimmt aber den Blick nicht von Martha. Die erwidert nichts, sondern wendet sich wieder Owen zu. MARTHA: Nun, dann wollen wir mal sehen, was wir sonst noch haben. Du weißt nie, Owen, vielleicht lernst ja sogar du noch etwas dazu. Sie lächelt Owen zuckersüß an, er verzieht den Mund zu einem ironischen Lächeln. Alle gehen zurück in die Haupthalle. Julie und Jack bleiben hinter den anderen zurück und reden leise miteinander. JACK: Und? Jetzt schaut Jack sie stirnrunzelnd an, sagt aber nichts. Sie bleiben in einiger Entfernung zu den anderen stehen, die sich um Toshiko versammelt haben. Diese sitzt an ihrem Computer und hat die Patientenakten des Royal Cardiff Krankenhauses aufgerufen. Sie gibt den Namen und das Geburtsdatum des Toten ein. OWEN: Meredith Roberts, Alter 46. Die Suche läuft, dann erscheint die Meldung: Daten nicht auffindbar. TOSHIKO: (nachdenklich) Es hat bei ihnen letztens einen heftigen
Datenbankabsturz gegeben. Dabei wurde eine Riesenmenge Dateien gelöscht. Sie macht sich an die Arbeit. JACK: Und wie geht es deiner Familie? Martha schaut ihn melancholisch an. MARTHA: Schon besser. Sie senden dir alles Liebe. Er richtet sich auf, legt die Hände auf die Tischplatte und schaut einen Moment nachdenklich darauf. Dann sieht er wieder Martha an, lächelnd. JACK: Also, da wären wir, der Club der Das-Ende-Der-Welt-Überlebenden. Martha kommt lächelnd auf ihn zu und setzt sich ihm gegenüber in den anderen Stuhl. Sie lehnt sich zu ihm hin. MARTHA: Oh Gott, ich bin so froh dich zu sehen, Jack! Sie lachen beide und sehen sich an. Eine Pause entsteht. JACK: (nachdenklich) Vermisst du ihm? Martha wendet kurz den Blick ab. MARTHA: Nein. Ich habe meine Wahl getroffen so wie du. (Sie schweigt
einen Moment, die beiden sehen sich nachdenklich an.) Manchmal vielleicht. Sie lehnt sich in ihrem Stuhl zurück und sieht Jack mit hochgezogenen Brauen an. JACK: (lachend) Oh, natürlich, Miss Hochtrabend. Was bist du jetzt?
Medizinischer Offizier? Jack steht auf und kommt um den Schreibtisch herum. JACK: (grinsend) Muss ich dich jetzt Maam nennen? Sie grinst ihn an. Jack setzt sich auf die Schreibtischkante und lacht ebenfalls. Dann wird er wieder ernst. JACK: Du hättest mich anrufen können, wenn du einen Job suchst. Er deutet nach oben und macht ein geheimnisvolles Gesicht. Martha nickt lächelnd. MARTHA: Wer sonst hätte so etwas gekonnt? Er grinst sie anzüglich an, Martha lacht laut auf. MARTHA: Wenn du Uniformen willst, besorg dir eigene! Und jetzt, lerne ich endlich Julie kennen? In diesem Moment geht die Tür auf und Julie schaut herein. Sie sieht lächelnd von einem zum anderen. Martha blickt sie erstaunt an, aber Jack lacht. JACK: Aufs Stichwort, Julie! Manchmal glaube ich wirklich, du kannst inzwischen auch Gedanken lesen. Julie grinst und öffnet den Mund, aber Jack kommt ihr zuvor. JACK: (mit einer wegwerfenden Handbewegung) Ja, ja, ich weiß. Du bist
Empathin, keine Telepathin. Julie zwinkert Martha zu, die den Wortwechsel erstaunt verfolgt. Jack grinst sie nur an, antwortet aber nicht darauf. JACK: Ich habe Martha gerade um eines dieser roten UNIT-Käppis gebeten
Julie strahlt ihn an. Dann geht ihr Blick in die Ferne und ihre Stimme wird leiser. JULIE: Obwohl
. Ianto würde es bestimmt auch gut stehen
Dann sehen die beiden Martha an, die sie mit offenem Mund anstarrt, und lachen vergnügt. JACK: Aber Martha, allmählich müsstest du doch wissen, wann ich es ernst meine und wann nicht. Martha schluckt kurz und sieht erst ihn, dann Julie an. MARTHA: Bei dir ja. Aber ich ahnte nicht, dass Julie genauso drauf ist! Sie lacht, aber es sieht noch immer leicht geschockt aus. Die beiden lachen wieder und wechseln einen kurzen Blick. JACK: Wir kennen uns so lange, das musste ja irgendwann abfärben. Jetzt wird Martha neugierig. MARTHA: Wie lange denn genau? Julies Stimme verklingt. Die beiden starren ganz in Gedanken vor sich hin. Martha wechselt etwas verlegen das Thema. Sie klopft mit den Händen auf die Stuhllehnen und steht auf. MARTHA: Und, bekomme ich jetzt die Führung? Er steht stramm und salutiert. Julie krümmt sich vor Lachen. Martha wedelt abfällig mit der Hand und dreht sich um. MARTHA: Lass das! Jack lacht und tritt zu ihr und Julie. Er legt die Arme um die Schultern der beiden Frauen. Julie wischt sich die Lachtränen aus den Augen und holt tief Luft. Dabei schaut sie Martha grinsend an. Die lacht ebenfalls. Gemeinsam gehen die drei aus dem Büro. Jack bleibt vor den Computern stehen und macht eine den ganzen Bereich umfassende Geste. JACK: Hier sehen Sie die Arbeitsplätze der Mitarbeiter. Alle sind mit den neuesten und leistungsfähigsten Computern ausgestattet, die momentan zu finden sind. (Er tritt an das Geländer der Plattform und macht eine weit ausholende Armbewegung) Und von hier aus haben Sie eine gute Sicht auf den Rest der Halle. Toshiko, die immer noch an ihrem Computer sitzt, Owen und Gwen schauen sich verblüfft an. Aber dann sehen sie Julie lachen und wie sie ihnen Handzeichen gibt, dass sie Jack ja nicht unterbrechen sollen. Schließlich lachen auch sie, als ihnen klar wird, dass Jack gerade den Fremdenführer für Martha spielt. Und schon geht die Führung weiter. Gwen schließt sich ihnen neugierig an. Allerdings interessiert sie sich nicht für Jack Vorführung. Jack führt sie die Treppe hinauf über die Galerie. JACK: Hier geht's weiter, Ladies, bitte sehr. (Er zeigt in Richtung Gewächshaus.) Nicht trödeln. Aber natürlich bleiben die Frauen hinter ihm zurück, Gwen ist viel zu
neugierig auf Martha. Julie geht lächelnd hinter den Beiden, sie hört nur zu. Gwens Augen werden kugelrund, ihr Mund formt lautlos ein "O". Julie lacht leise. GWEN: Du meinst ...? Martha sieht sich zu Julie um, sie hat bemerkt, dass sie lacht. Dadurch wird ihr klar, was Gwen aus ihren Worten herausgehört hat. Sie errötet etwas und versucht verlegen, das richtig zu stellen. MARTHA: Oh, Gott, nein! Nicht diese Art intensiv. Nichts von all dem. Warum? Hast du mit ihm ...? Jetzt ist es an Gwen, verlegen zu werden. Julie lacht wieder, schon lauter, und beobachtet sie überaus amüsiert. GWEN: (hastig) Nein, nein, natürlich nicht. Die beiden sehen sich an und fangen an zu kichern, dann blicken sie wie auf Kommando zu Julie. Die lächelt. JULIE: Und ihr wisst gar nicht, was euch da entgeht Die beiden anderen Frauen starren sie mit großen Augen an. Julies Antwort hat ihnen die Sprache verschlagen. Jack, aufmerksam geworden durch die plötzliche Stille, dreht sich zu ihnen um. JACK: Na, redet ihr über mich? Unterstützung suchend schaut sie zu Martha, die springt ihr bei. MARTHA: Oh, ja. Jack schaut fragend von ihnen zu Julie. Die grinst. JULIE: Natürlich reden wir über dich. Gwen versucht mal wieder, was über deine Vergangenheit heraus zu bekommen. Sie lacht, Jack stimmt ein. Gwen funkelt Julie böse an. Die zwinkert ihr zu und lacht. Gwen wirft die Hände in die Luft und rauscht beleidigt ab. Die anderen drei blicken ihr nach, Martha verblüfft, Jack und Julie lachend. Dann sieht Jack Martha an. JACK: (theatralisch seufzend) Sie versteht in manchen Dingen einfach keinen Spaß. (Er sieht Julie an.) Und manche Leute wissen das auch ganz genau. (Er grinst, dreht sich um und geht weiter.) Weiter gehts, Mädels! Er macht eine ausholende Armbewegung und zwinkert Martha zu. JACK: Und das ist das Gewächshaus und Labor. Hier ziehen wir außerirdische Pflanzen und studieren ihre ... Er geht voran in das gläserne Zimmer, aber die beiden Frauen sind schon wieder mit etwas ganz anderem beschäftigt. Jetzt versucht Martha, mehr über Julie zu erfahren. MARTHA: (neugierig) Ihr kennt euch also seit fast 140 Jahren? Wie alt bist du
denn? Marthas Augen werden groß. MARTHA: Aber du wirkst so jung! Als du vorhin zwischen Jack und Ianto standst, habe ich noch gedacht, du könntest glatt die Jüngste sein. (Sie sieht Julie nachdenklich einen Moment an.) Aber wenn ich in deine Augen schaue, denke ich, du bist uralt Das ist übrigens eine sehr ungewöhnliche Augenfarbe wunderschön, wie Bernstein. JULIE: (lächelnd) Danke. Ich weiß, dass Jack einiges über mich erzählt
hat, als ihr zusammen wart. Julie lächelt gedankenverloren, ihr Blick wandert zu Jack, der im Gewächshaus steht und zu ihnen herübersieht. JULIE: (leise) Ja, das Band zieht uns zueinander je weiter wir
voneinander entfernt sind, desto stärker. Ich wäre fast gestorben, als er mit euch
unterwegs war
Ihre Stimme verklingt, sie starrt in die Ferne. Martha schaut sie verwirrt und etwas besorgt an. So bemerkt sie nicht, dass Jack zu ihnen kommt. Martha zuckt erschrocken zusammen, als er plötzlich neben ihr steht. Er sieht Julie forschend an, streicht ihr über den Arm. JACK: Julie, was ist? Deren Blick kehrt aus der Ferne zurück, sie sieht ihn lächelnd an. Aber es wirkt müde, erschöpft. JULIE: Ach nichts. Erinnerungen Jack legt den Arm um ihre Taille und küsst sie kurz auf die Wange. Dann schaut er Martha betont fröhlich an. JACK: Los die Damen, die Führung geht weiter! Es geht wieder nach unten in die Halle. Schließlich sind sie wieder bei den Computern angekommen. Auf einem von innen beleuchteten Kasten zwischen Sofa, Computern und Tür zum Autopsieraum liegt ein fremdartig aussehendes Gerät. Martha nimmt es neugierig hoch und fängt an, daran herumzuspielen. Jack und Julie bemerken es. MARTHA: (zu Jack) Du hast hier ja einige wirklich seltsame Geräte. Was ist
das? Julie lächelt Owen an, der inzwischen ebenfalls herangekommen ist. Er war im Autopsieraum und hat sie über das Gerät sprechen hören. OWEN: Ja, wir diskutieren noch darüber. (Er lächelt Julie an, dann streckt
er die Hand aus und Martha gibt ihm das Gerät.) Ich behaupte, es ist ein medizinisches
Gerät, für Operationen. Er grinst Owen an, der verzieht den Mund. Er dreht an einigen vorstehenden Knöpfen, ganz offensichtlich will er die Funktionsweise des Geräts demonstrieren. Jack schiebt Martha neben Owen, damit sie besser erkennen kann, was er da macht. Julie tritt einen Schritt zu Seite. Aber ihr skeptisches Gesicht zeigt, dass es eher aus Vorsicht geschieht. Sie scheint Owens Fähigkeiten im Umgang mit dem Gerät nicht zu trauen. OWEN: Hmm. Okay. Nun, ich nenne es ein Singularitäts-Skalpell. Was es macht,
es konzentriert Energie auf einen winzigen festgelegten Punkt, ohne auf seinem Weg dorthin
irgendetwas zu beschädigen. Es ist brillant. Auch Gwen, die an ihrem Computer direkt daneben sitzt, lächelt skeptisch. GWEN: (skeptisch) Owen, erinnerst du dich noch daran, was beim letzten Mal passiert ist, als du das gemacht hast? Owen reagiert eher geistesabwesend, er ist ganz auf das Gerät konzentriert. OWEN: Ja, ja. Nun, alles was wir machen werden, wir werden dieses Papier
auflösen, (er knüllt ein Blatt zusammen und lässt es in einen leeren Pappbecher fallen,
den er auf den Leuchtkasten stellt) ohne den Becher auch nur anzukratzen. Er zieht sie etwas zur Seite und hinter Owen, als wolle er sie und sich in Sicherheit bringen. Julie grinst in sich hinein. Owen bekommt nichts davon mit, so eifrig ist er mit der Vorführung beschäftigt oder er ignoriert es. OWEN: OK. Er dreht weiter an den Knöpfen, bis er ein klares Bild des Papierknäuels in dem Becher auf dem kleinen Bildschirm, über den das Gerät verfügt, bekommt. Ein Geräusch, als lade etwas Energie auf, ist zu hören. Dann drückt Owen einen der Knöpfe und - mit einem lauten Knall explodiert ein Wasserbehälter im Küchenbereich weiter hinten. Alle zucken erschrocken zusammen und Ianto, der gerade mit einem Tablett in der Hand die Treppe hinaufkommt, duckt sich in Panik und schreit auf. Das, was er auf dem Tablett hatte, fliegt in hohem Bogen davon, weil er sich vor Schreck die Hände über den Kopf hält. Dann schaut er entsetzt in den Küchenbereich hinter ihm. OWEN: Ähm, das mit der Kalibrierung habe ich noch nicht ganz im Griff. Ianto schießt ihm einen bösen Blick zu. Gwen und Jack lachen, während Martha immer noch erschrocken die Hände über die Ohren gelegt hat und Julie besorgt aussieht. Ianto reißt sich zusammen, richtet sich wieder zu voller Größe auf und geht die Treppe weiter hoch, als sei nichts geschehen. Als er an Julie vorbeikommt, berührt sie ihn kurz am Arm. JULIE: (besorgt) Ianto, alles in Ordnung? Ianto bleibt kurz stehen und sieht sie an. IANTO: Nichts passiert. (mit einem Seitenblick zu Owen) Nur mein Stolz ist verletzt. Er lächelt Julie schief an, sie lächelt zurück. Dann wendet Ianto sich an Jack. IANTO: Jack. Jack dreht sich sofort um und geht hinaus. Martha, Gwen und Julie folgen ihm. IM KRANKENHAUS KURZE ZEIT SPÄTER Martha steht an der linken Seite und nimmt der jungen Frau Blut ab. Die Frau sitzt auf einer Untersuchungsliege in einem Raum mit vielen Geräten, Überwachungsmonitoren, auf einigen Leuchtrahmen an der Wand hängen Röntgenaufnahmen. Sie hat eine grüne Bluse, Jeans und Stiefel an und ist mit einigen Kontakten an die Geräte angeschlossen. Gwen steht rechts neben ihrem Bett, Jack am Kopfende. Julie hält sich im Hintergrund. MARIE: (irritiert) Aber die Ärzte meinten, sie wären fertig mit mir. Jack stützt die Hände auf das Fußende der Liege und beugt näher sich zu ihr. JACK: Wir gehören auch nicht zur Polizei. Marie sieht ihn verwirrt an und schüttelt den Kopf. MARIE: Nein, ich habe ihn noch nie zuvor gesehen. Marie macht den Mund auf, Martha fährt mit einem Wattestäbchen über die Innenseite ihrer Wange und geht dann nach hinten. MARIE: Sehen Sie, er ist er kam auf mich zu mit einer verdammt großen Nadel, nicht wahr? Und dann hat mein Hund ihn gebissen und ich trat ihm in die Eier. Sie schaut Gwen an, die lächelt verständnisvoll. Jack dagegen grinst regelrecht. JACK: Respekt! ZURÜCK IN DER TORCHWOOD-BASIS Owen und Martha arbeiten zusammen im Gewächshaus, dass auch als Labor dient.
Auf einem Monitor im Hintergrund sieht man eine Akte mit einem Foto der jungen Frau aus
dem Krankenhaus. Owen und Martha untersuchen gerade die Proben, die Martha von ihr
genommen hat. Sie ergänzen sich sehr gut, verstehen sich ohne Worte. Manchmal werfen sie
sich kurze Bemerkungen zu. OWEN: Also, du und Jack, ihr habt zusammen einen langen Weg zurückgelegt? Owen schaut sie verwirrt an. Martha lächelt ganz kurz, dann ist sie wieder auf den Monitor konzentriert. Sie klopft sich mit ihrem Kugelschreiber nachdenklich gegen die Schneidezähne, nickt in Richtung des Bildschirms. MARTHA: Diese Morde warum das Ammoniumhydroxyd? Das ist eine seltsame
Methode, jemanden umzubringen. Die beiden schauen sich an. Sofort gehen sie zu Jack. JACK: Also, wir haben hier ein Mordopfer und eine Überlebende. Beide
angegriffen mit Spritzen, bei beiden die Krankenakten gelöscht. Sie lächelt kurz. Jack nickt ihr zu. JACK: Tu, was nötig ist. Wir haben es hier nicht mit einem Verrückten mit irgendeinem Nadelfetisch zu tun. Das ist eine Verschwörung. Jack nickt allen noch einmal zu, dann gehen sie an die Arbeit, nur Julie
bleibt. Ianto ist in den Gängen unterwegs. IANTO: Ich hole Gwen, dann gehen wir der Sache nach. IM HEATH PARK ETWAS SPÄTER Der Torchwood-SUV erreicht den Tatort. Gwen parkt ihn zwischen den anderen Einsatzfahrzeugen. Der Tatort ist schon weiträumig abgesperrt und die Spurensicherer in ihren weißen Overalls sind dort intensiv beschäftigt. Über der Leiche ist ein Zelt errichtet worden. Gwen und Ianto steigen aus dem Wagen und gehen darauf zu, Ianto mit einer Ausrüstungstasche. An der Absperrung steht ein Polizist. GWEN: Was habt ihr? Er zeigt in Richtung des Zelts. GWEN: Ok, danke. Sie und Ianto gehen in das Zelt. Der Polizist folgt ihnen. Der junge Mann liegt dort, auf dem Rücken. Gwen hockt sich neben die Leiche und untersucht sie. GWEN: Wer ist er? Sie schaut Ianto bedeutungsvoll an. Sie hat gerade die Einstichstelle im rechten Auge der Leiche entdeckt. ZURÜCK IN DER TORCHWOOD-BASIS Gwen und Martha gehen einen dunklen Korridor entlang. Gwen berichtet über den Tatort im Park. GWEN: Der Überfall fand im Wald statt, also keine Zeugen, keine
Überwachungskameras. Sie haben eine Tür erreicht. Gwen drückt auf den Öffner und die sich öffnende Tür gibt den Blick auf den Besprechungsraum frei. Aber sie bleiben an der Tür stehen. MARTHA: Und die Einstichstelle in seinem Augapfel ist identisch mit denen,
die wir bei den anderen Opfer gefunden haben. Ich glaube, Jack hat Recht. Diese
Überfälle sind nicht zufällig, sie sind methodisch. Professionell. Fast wie gezielte
Auftragsmorde. Martha dreht sich sofort um und läuft zurück. Gwen folgt ihr langsamer. MARTHA: (aufgeregt) Sie brauchen uns im Krankenhaus. Marie ist
zusammengebrochen. Martha tritt mit zusammengezogenen Brauen näher an den Monitor heran. Kritisch mustert sie das Bild. MARTHA: Ja, mir auch. Hast du schon eine Isoenzymanalyse durchgeführt? Jetzt laufen weitere Daten über den Schirm. Martha beobachtet sie konzentriert. MARTHA: Ja keine Infektionen, keine Auffälligkeiten bei den
Organfunktionen, perfekte Cholesterinwerte, idealer Blutdruck. Martha schaut zu Owen, der sieht sie bedeutungsvoll an. IM KRANKENHAUS Martha und Owen untersuchen Marie, die nur mit einem Krankenhaushemd bekleidet auf einer Untersuchungsliege liegt. Julie steht wieder im Hintergrund und beobachtet. Martha leuchtet Marie mit einer kleinen Taschenlampe in die Augen. Marie dreht unwirsch den Kopf weg. MARTHA: Marie? Marie, können Sie mir hören? MARIE: (murmelnd) Mhmm, ja. OWEN: OK, Sie haben da etwas in Ihrem Blut, dass wir nicht bestimmen können. Wir nehmen an, dass dies der Auslöser für Ihre momentanen Symptome ist. Und wir müssen wissen, was passiert ist, um Ihnen helfen zu können. MARIE: Nun, Sie sind die Ärzte. Sagen Sie es mir. Julie tritt zu Owen und flüstert ihm etwas zu. Martha sieht sie aufmerksam an. OWEN: (zu Marie) Sie verheimlichen uns etwas. Wenn wir Ihnen helfen sollen, müssen Sie ehrlich zu uns sein. Marie schaut ihn fragend an, aber sie wirkt tatsächlich etwas schuldbewusst. Sie will gerade etwas sagen, da piept Owens Kommgerät. Ianto ist dran. Owen hebt die Hand, um Marie am Sprechen zu hindern und lauscht Iantos Nachricht. IN DER WOHNUNG DES STUDENTEN ZUR GLEICHEN ZEIT Gwen und Ianto befragen den Mitbewohner von Barry. Der junge Mann sitzt in dem kleinen Zimmer auf dem Bett, Gwen im gegenüber auf einem Stuhl. Ianto steht am Fenster und hört zu. Alle halten Kaffeebecher in den Händen. STUDENT: Barry war mein bester Kumpel. Wir haben dasselbe studiert. Ich habe
ihn gleich am ersten Tag kennen gelernt. Ianto schaut ihn irritiert an. IANTO: Barry war Diabetiker? ZUR GLEICHEN ZEIT IM KRANKENHAUS Owen geht auf Marie zu. OWEN: Danke, Ianto. (er tippt an sein Kommgerät) Nun, hören Sie, Marie, sie müssen anfangen mit uns zusammen zu arbeiten. Dies könnte eine Sache um Leben und Tod sein. Haben Sie jemals an einer lebensbedrohlichen Krankheit gelitten? Marie hat sich auf ihrer Liege aufgerichtet. Resigniert presst sie die Lippen zusammen, sie sieht zu Boden. MARIE: Es war ja auch zu gut um wahr zu sein. Sie sieht zu Julie, die nickt. JULIE: Sie sagt die Wahrheit. Marie wirft ihr einen irritierten Blick zu, dann wendet sie sich wieder Martha zu. MARIE: (ungeduldig) Das war das Reset. Marie sieht ihn an und lacht freudlos, dann fängt sie plötzlich an zu
husten. Martha macht besorgt noch einen Schritt auf sie zu. Sie atmet schwer, dann fällt sie plötzlich zurück auf die Liege und
beginnt zu zucken. Er stürzt zu einem Tischchen, auf dem einige Medikamente und medizinische Instrumente liegen. Martha versucht, Marie auf der Liege fest zu halten. MARTHA: Marie! Er zieht eine Spritze auf und injiziert Marie etwas in den Oberschenkel.
Gleich darauf wird sie schlaff, die Monitore piepen und zeigen nur noch flache Linien.
Martha schaut sich fassungslos zu Owen um. Beide starren immer noch fassungslos auf Maries Leiche. Plötzlich steigt aus
ihrem Mund eine Wolke von winzigen Insekten auf. Martha, Julie und Owen stolpern entsetzt
rückwärts, nach den Insekten schlagend. Owen schlägt auf einen Alarmknopf in der Wand.
Sirenen heulen los. Sie ducken sich in die Ecke neben der Tür, wedeln die sie unschwirrenden
Insekten weg und ziehen hastig die Atemmasken von den Mund. Dann kauern sie sich noch
weiter zusammen, während die Insekten weiter laut summend um sie herumschwirren. Doch
plötzlich fallen sie alle zu Boden, tot. Owen hebt staunend eines der Insekten vom Boden
auf. Er betrachtet das Insekt auf seiner Fingerspitze ganz genau. Auf dem großen Bildschirm an der Stirnwand ist ein CT des Insekts in
extremer Vergrößerung sowie weitere Daten zu sehen. Owen lehnt an Seitenwand und starrt
auf den Monitor, Martha und Julie stehen davor. Sie schüttelt sich bei dem Gedanken an das Geschehene. OWEN: Ja. Glücklicherweise sterben sie, wenn sie nicht schnell einen neuen
Wirt finden. Die beiden sehen sich nachdenklich an. Sie drückt auf das kleine Schaltpult. Auf dem Bildschirm erscheint das CT des Insekts. JACK: Oh, also doch keine so Epoche machende Entdeckung. Er gibt die Akte weiter an Gwen, die sie interessiert durchblättert. Toshiko berichtet über ihre Untersuchungen. TOSHIKO: Ihre IT-Systeme sind wesentlich weiter fortgeschritten als sie sein müssten. Außerdem verfügen sie über scheinbar unbeschränkten Zugriff auf geschützte Daten. Jack hat die Ellbogen auf den Tisch gestützt und legt das Kinn auf die gefalteten Hände. Er sieht nachdenklich von einem zum anderen. MARTHA: Was bedeutet, dass sie auch die Möglichkeit haben, Krankenakten zu
löschen, wenn sie es wollen. Ianto greift über den Tisch und drückt wieder auf das Schaltpult. Auf dem Monitor erscheint ein Bild des Mannes. OWEN: Ja, ich kenne seine Arbeit. Er ist einer der am meisten respektierten
Forscher auf diesem Gebiet. ETWAS SPÄTER AUF DEM WEG ZU PHARM JACK: (leise, mehr zu sich selbst) Ein Zaun umgibt das ganze Gelände, stark gesichert. Bewaffnete Wachposten an der Einfahrt. Owen schaut ihn fragend von der Seite an, aber Jack reagiert nicht darauf. Er wendet sich dem Wachmann zu, der mit einem Klemmbrett in der Hand an den Wagen tritt. JACK: Torchwood. Der Wachmann schaut auf sein Klemmbrett und nickt. Er dreht sich um und gibt
seinem Kollegen ein Handzeichen, woraufhin dieser die Schranke öffnet. Jack schaut Owen
überrascht an, denn sie sind nicht angemeldet. Owen erwidert seinen Blick mit erhobenen
Brauen. Jack fährt an. Als der SUV an den Wachleuten vorbeikommt, schaut er sich die
Waffen in ihren Holstern genau an. Weiter geht die Fahrt an einem Stacheldrahtzaun
entlang, hinter dem sich weitere Gebäude befinden, bis zum Haupteingang der Villa. Dabei
murmelt Jack die ganze Zeit Kommentare vor sich hin. Owen schaut ihn deshalb immer wieder
aus dem Augenwinkeln fragend an. Copley hat die Akte inzwischen durchgeblättert, sie enthält Fotos und Unterlagen zu drei letzten Opfern. Er klappt die Akte zu und sieht Jack an. COPLEY: Nun, Jack, keine dieser Personen kommt mir bekannt vor. Und als
Institutsdirektor hätte ich sie persönlich treffen müssen, wären sie Versuchspersonen
gewesen. Jack steht auf und stützt die Hände auf den Schreibtisch. JACK: (lächelnd, aber seine Stimme ist kalt) Aber ich darf Sie Aaron nennen,
nicht? Sehen Sie, das ist ein bisschen peinlich. Zwei dieser Menschen wurden ermordet.
Eine andere starb an einer parasitären Infektion außerirdischen Ursprungs und eines der
Opfer erwähnte den Namen Ihrer Organisation, bevor es starb. Jack lächelt ihn noch einmal an, nun wirkt es bedrohlich. OWEN: Ähm, Professor, Ihre publizierten Arbeiten über Immunologie waren
sehr hilfreich, als ich meine Doktorarbeit geschrieben habe. Ich muss Ihnen dafür danken. Er lacht kurz auf, Copley sieht ihn an, Jack erwidert den Blick. Schließlich wendet Copley die Augen ab und sieht auf seine Armbanduhr. COPLEY: Ich bin schon spät dran für meinen nächsten Termin. Er steht auf und rückt sein Jackett zurecht. Jack tritt einen Schritt auf ihn zu. JACK: Gehen Sie nur. Wir sehen uns hier ein wenig um. Wieder sehen die beiden Männer sich an. Und wieder wendet Copley als erster den Blick ab. COPLEY: Ich werde jemanden rufen, der Sie zu ihrem Fahrzeug zurück begleitet. Er greift zum Telefonhörer und wählt eine interne Nummer. Kurz darauf kommen Jack und Owen aus der Eingangstür der Villa. Zwei
Wachleute, ein Mann und eine Frau in grauen Pullovern und dunklen Hosen, gehen hinter
ihnen. Sie beziehen Posten neben der Tür, direkt nachdem Jack und Owen das Haus verlassen
haben und zum SUV gehen. Jack drückt einen Knopf auf seinem Handgelenkgerät. Owen läuft zur Beifahrerseite. OWEN: Na ja, so viel zu einer freundlichen Annäherung. Wir müssen diesen Ort auf den Kopf stellen. Er steigt ein, Jack sitzt schon auf der Fahrerseite. Er drückt weitere Knöpfe auf seinem Gerät. JACK: Ja, natürlich. Nach diesen Messwerten weist dieser Ort die höchste Konzentration an außerirdischen Lebensformen diesseits des Risses auf. Er sieht durch die Windschutzscheibe auf die Gebäude jenseits des hohen Maschendrahtzauns. Dann schaut er zu den Wachen, die immer noch an der Tür stehen. JACK: Grau ist so gar nicht ihre Farbe. Dann fährt er davon. Owen berichtet über die "Audienz" mit Copley. Jack steht nur
daneben, es wirkt, als warte er auf etwas. Das ganze Team ist versammelt, aber Julie
fehlt. Dann schickt Jack alle an die Arbeit. TOSHIKO: (verärgert, enttäuscht) Ich kann mich da nicht einhacken, Jack.
Und wenn ich es weiter mit brutaler Gewalt versuche, werden sie wissen, dass sie
angegriffen werden. Toshiko sieht ihn verständnislos an, aber Jack hat sich schon umgedreht und geht in Richtung Büro, vorbei an Gwen, die an ihrem Arbeitsplatz sitzt. Da ruft Ianto ihnen von seinem Arbeitsplatz etwas zu. IANTO: Tosh, ich habe die Suchergebnisse bekommen. Sie sind auf dem Schirm. Er drückt einen Knopf auf seiner Tastatur und auf Toshikos Bildschirm
erscheinen verschiedene Fenster mit Websites, darunter auch eine Anzeige von Pharm, South
Wales, in einer Stellenbörse. Toshiko schaut sich die Sachen an. Jack kommt wieder zu ihr
zurück. Auch Martha und Owen kommen aus dem Autopsieraum heran. Martha schaut ihn mit hochgezogenen Brauen an. MARTHA: (ironisch) Ich weiß, es ist schwer zu glauben, Owen, aber ich habe
nicht an dich gedacht. Jack schaut in die Runde. Gwen sieht ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, Owen schüttelt entschlossen den Kopf. Die anderen schauen ihn nur an. Da ertönt ein leises Klingeln. Jack zieht sein Handy aus der Hosentasche und schaut auf das Display. Dann sieht er Martha ernst an. JACK: Nein. Sie will protestieren, aber Jack spricht schon weiter. JACK: Weil Julie schon drin ist. Martha steht einfach nur der Mund offen, fassungslos starrt sie Jack an. Auch die anderen schauen ihn verblüfft und sprachlos an. Jack grinst nur. Ianto hat sich als erster wieder gefangen. IANTO: Ach, deshalb musste ich so plötzlich die Pläne des Anwesens
besorgen! Jack sieht ihn kurz an und neigt lächelnd den Kopf ein wenig. Dann tritt er an Toshikos Computer und tippt etwas ein. Auf dem Bildschirm erscheint das Bild der Pharm-Villa. Das Bild schwankt und bewegt sich, als ob man die Aufnahme einer Handkamera sehen würde. Jack dreht sich zu den anderen herum und deutet auf den Monitor. JACK: Schaut. Julie trägt besondere Kontaktlinsen. Wir können alles sehen und hören, was sie sieht und hört. Und wir können ihr Nachrichten schicken. Er tippt Wir sind auf Sendung" ein, das erscheint auf dem Monitor. Das Bild wackelt, als Julie nickt. Jack lächelt, dann wendet er sich wieder den anderen zu. JACK: Der Text erscheint auf der Innenseite der Linsen, so dass sie ihn lesen
kann. Er sieht Martha lächelnd an, sie grinst zurück. JACK: Und im Notfall können wir auch direkt mit ihr sprechen. Die Linsen
stellen eine Verbindung zu den neuronalen Sinnesrezeptoren her, also auch zum Gehör. Er hat wohl nicht damit gerechnet, dass Martha der Fachbegriff bekannt ist. Jack grinst. JACK: Hatte ich schon erwähnt, dass sie brillant ist? Die ganze Zeit sieht man auf dem Bildschirm die Bilder von Julies Linsen. Sie
bewegt sich auf die Villa zu, schleicht sich auf die Rückseite und schlüpft durch einen
Hintereingang in das Gebäude. So gelangt sie durch die Küche ins Innere. MARTHA: Macht sie das immer so? Jetzt erst schaut er sie an und bemerkt, wie seltsam das klingen muss. Er lächelt. JACK: So nennt Julie es. Ich nenne es Recherchen. Er grinst kurz, dann konzentriert er sich wieder auf den Monitor, der das zeigt, was Julie sieht. Er winkt Martha näher heran. JACK: Hör genau hin, sie gibt uns Hinweise darauf, was sie nicht sehen kann. Durch ihre Empathie kann sie spüren, ob sich Personen in ihrer Nähe befinden und was sie fühlen. (Er nickt Toshiko zu.) Tosh, dreh' doch bitte den Ton etwas lauter. (ohne sich umzudrehen) Ianto, holst du bitte die Pläne? Ianto nickt und geht in Richtung von Jacks Büro. Martha folgt ihm. Als sie im Büro ankommt, steht Ianto an Jacks Schreibtisch und will gerade die Pläne zusammenrollen. Sie geht zu ihm und schaut darauf. MARTHA: Das ist also die geheimnisvolle Pharm". Martha zeigt auf einen anderen Bereich. MARTHA: Und was sind das für Gebäude hier hinten? Ianto schaut sie konsterniert an. IANTO: Das ist kein Spiel. Es ist gefährlich. Martha sieht ihn erstaunt an, blickt kurz zu Boden. Dann lächelt sie und wechselt das Thema. MARTHA: Übrigens, Jack hat mich gefragt, ob ich ihm nicht so ein UNIT-Käppi besorgen könnte. Ianto ist wieder mit der Karte beschäftigt, abgelenkt. IANTO: (ohne Nachzudenken) Ja, Julie steht auf sowas. Marthas Augen werden groß, sie schaut ihn erstaunt an. Ianto wird erst jetzt klar, wie sich seine Antwort angehört haben muss. Seine steife, überkorrekte Maske bröckelt. Er errötet und zuckt verlegen lächelnd mit den Achseln. Da fängt Martha an zu grinsen. MARTHA: Das hat sie auch gesagt. Aber dann meinten beide, dir würde es auch
gut stehen. Er wendet sich hastig ab, damit Martha sein Gesicht nicht sieht und geht in Richtung Tür. Martha folgt ihm. Sie will es nun ganz genau wissen. MARTHA: Also, liege ich richtig, dass du und ...? Ianto sieht sie überrascht an, Martha nickt ihm auffordernd zu. Ianto blickt kurz zur Seite, dann wieder zu ihr. IANTO: Wir sind nur ... Freunde. Sein Blick schweift ab, er ist mit den Gedanken ganz woanders. Sein Gesicht nimmt einen sehnsüchtigen Ausdruck an. Martha lächelt leicht anzüglich, sie lässt noch nicht locker. MARTHA: Wirklich? Wer sind "wir"? IANTO: Julie und ich. Jetzt schaut Martha etwas überrascht, aber dann nickt sie, als wolle sie sagen, sie habe schon so etwas geahnt. MARTHA: Und Jack? Jetzt ist Martha wirklich überrascht. Da kommt Owen herein. Ianto und Martha wenden sich eilig voneinander ab, als habe Owen sie bei etwas ertappt. OWEN: Wo bleibt ihr denn? Jack braucht die Pläne. Owen nickt und ist schon wieder draußen. Sie und Ianto schauen sich an, dann folgen sie ihm. Jack schaut ihnen entgegen, als sie bei den Computern ankommen. Ianto reicht ihm die zusammengerollten Pläne. JACK: Danke. Was hat denn da so lange gedauert? Er schaut fragend von Ianto zu Martha. Die lächelt leicht und wendet kurz den Blick ab. Auch Ianto schaut demonstrativ an Jack vorbei. Der macht ein Gesicht, als wolle er nachfragen, aber dann überlegt er es sich anders. Er breitet die Pläne auf Owens Arbeitsplatz aus. Die anderen stellen sich dazu, nur Toshiko bleibt an ihrem Computer sitzen. Sie hat die ganze Zeit ein Auge auf den Bildschirm mit den Aufnahmen von Julies Kontaktlinsen. JACK: Wir brauchen Zugang zu Pharms IT-Systemen, müssen ihre Firewalls und
Sicherheitsprotokolle abschalten. Dann kann Toshiko sich Zugang zu ihren Dateien
verschaffen und herausfinden, woran sie da wirklich arbeiten. Julie wird also versuchen,
den Verwaltungstrakt zu finden, der sich höchstwahrscheinlich im Hauptgebäude befindet,
und sich Zugang zu verschaffen. Über die Kontaktlinsen kann Toshiko ihr dabei helfen. Jack schaut sie kurz an, dann spricht er weiter. JACK: Das ist das Wichtigste. Danach wird Julie sich so schnell wie möglich
aus dem Staub machen. Sie schaut Jack mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er blickt auf und lächelt. JACK: Ich hoffe es Er und Gwen tauschen einen wissenden Blick, Ianto macht ein leises Geräusch, es hört sich wie ein Seufzer an. Auch Owen und Toshiko schauen sich an. Martha sieht fragend von einem zum anderen, bevor ihr Blick an Jack hängen bleibt. Der lächelt ihr zu. JACK: Julie hat die Angewohnheit, nur auf Ratschläge zu hören, wenn sie es für angebracht hält. Und Befehle befolgt sie schon gar nicht. Jack zuckt resigniert mit den Schultern und seufzt theatralisch. Dann grinst er. JACK: Aber was kann ihr schon passieren, schließlich ist sie unsterblich. Etwas später ist es ruhig geworden im Hub. Jack und Martha überwachen Julie vom Monitor in Jacks Büro. Ianto und Gwen sind nicht zu sehen, Owen sitzt an seinem Arbeitsplatz. Toshiko kommt mit zwei Kaffeebechern. Einen davon reicht sie Owen. TOSHIKO: Du und Martha scheint euch gut zu verstehen. Er lacht ironisch. Toshiko schaut auf seinen Monitor, er hat Marthas Personaldatei aufgerufen. Ihr UNIT-Ausweis ist auf dem Bildschirm zu sehen. TOSHIKO: Sie ist wirklich schön. Owen wirft Toshiko einen Blick von der Seite zu und lacht. OWEN: Ja, klar, erwischt. Toshiko ist schon an ihren Computer gegangen. Jetzt dreht sie sich zu ihm um. TOSHIKO: (lächelnd) Das? Das war nie als Turnier geplant. Owen sieht sie erstaunt an. OWEN: Was sollte es denn sein? Owen wendet sich wieder seinem Computer zu. Toshiko geht zu Jacks Büro und tritt ein. Jack und Martha sitzen immer noch vor dem Monitor und schauen hoch. TOSHIKO: Jack, ich übernehme jetzt wieder. Toshiko nickt und geht wieder zu ihrem Computer. Sie ruft die Aufnahmen von
Julie auf. Owen steht auf und kommt zu ihr, schaut ihr über die Schulter. OWEN: Jack, Martha sie hat was gefunden! Die beiden stehen hastig auf und alle drei gehen zu Toshikos Arbeitsplatz. Dort auf dem Bildschirm ist zu sehen, dass Julie versucht, die Tür zu öffnen. Sie ist verschlossen. Ihr Blick schweift herum, neben der Tür befindet sich ein Code-Schloss. OWEN: Tosh, kannst du sie da reinbringen? Sie tippt Geh näher ran", das erscheint auf dem Bildschirm. Doch Julie reagiert nicht, ihr Blick geht nach unten. TOSHIKO: (ärgerlich) Was macht sie da? Geh näher ran! Gwen steht inzwischen auch bei ihnen. Jack legt Toshiko die Hand auf die Schulter. Toshiko dreht sich unwirsch zu ihm um. JACK: Immer mit der Ruhe. Sie weiß, was sie tut. Toshiko sieht ihn zweifelnd an, Jack deutet mit dem Kinn auf den Bildschirm. Toshiko dreht sich wieder um und sieht, wie Julie ein kleines Gerät aus der Tasche zieht. Sie hält es an die Tür, etwa an der Stelle, wo sich der Verriegelungsmechanismus befinden müsste. Plötzlich wechselt das Bild, Julie sieht sich hastig um. JULIE: (leise) Da kommt jemand! Wachen!? Das Bild schwenkt wieder zur Tür. Man hört ein sehr leises Klicken, dann springt die Tür auf und Julie schlüpft hinein. Inzwischen sind die Schritte der Wachen deutlich zu hören. Julie lehnt sich mit dem Rücken an die Tür, ihr Blick schweift durch den Raum. Draußen hört man die Wachen vorbeigehen, ihre Schritte werden wieder leiser. Gwen stößt hörbar den Atem aus, den sie angehalten hatte. Martha schaut sie fragend an. JACK: (grinsend) Ich liebe Julies kleine Spielzeuge! Gwen wirft ihm einen Seitenblick zu und lacht auf. Marthas fragender Blick schwenkt von ihr zu Jack. Der sieht sich zu einer Erklärung genötigt. JACK: Julie hat immer irgendein Aliengerät bei sich meist mehr als
eins. Dies hier kann jedes Schloss öffnen, egal welches. Jack nickt, immer noch lächelnd. Dann wenden sich beide wieder dem Monitor zu. Julie sitzt inzwischen an dem Schreibtisch vor einem Computer. Auf dessen Bildschirm erscheint die Eingabeaufforderung für das Passwort. JULIE: (flüsternd) Tosh, jetzt brauche ich deine Hilfe. Wie soll ich
vorgehen? Toshiko nickt und fängt an zu tippen. Auf dem Bildschirm erscheinen ihre Anweisungen, dabei murmelt sie leise vor sich hin. Julie folgt ihnen so schnell wie möglich. TOSH: Wenn sie mich in die Remote Control des Computers reinbringt ... Auf einmal erscheint die Eingabeaufforderung wieder, aber jetzt flimmern rasend schnell Buchstaben-Ziffern-Kombinationen über das Passwort-Feld. Julie lehnt sich zurück und lässt Toshiko arbeiten. Dann bleibt eine Kombination stehen und Toshiko hat den Zugriff. TOSH: ...ich habe die Kontrolle. Sie schaltet die Aufnahme von Julie auf Owens Computer und arbeitet sich durch die Dateien. Die anderen sehen durch Julies Linsen auf dem Pharm-PC Daten über das Insekt laufen und gleichzeitig das selbe auf Toshikos Bildschirm. MARTHA: Der Lebenszyklus des Parasiten. Sie nennen ihm Maifliege. Jack greift zu dem Mikrofon, über das er direkt mit Julie sprechen kann. JACK: Julie, wir laden jetzt alles herunter. Sieh zu, dass du da raus kommst. Verschwinde, aber pronto! Auf Owens Bildschirm ist zu sehen, wie Julie aufsteht und vorsichtig das Büro verlässt. Dann sieht man nur noch dunkle Korridore. Sie bewegt sich langsam, vorsichtig. In der Basis bricht Betriebsamkeit aus. GWEN: Tosh, hast du schon die Codeknackersoftware? Keiner achtet mehr auf die Aufzeichnungen von Julie. So bekommt niemand mit, dass bei Pharm plötzlich ein Alarm losgeht. Lautsprecherdurchsagen gellen durch die Gebäude. LAUTSPRECHER: Achtung, Ausbruch in Zone A! Alle Wachen sofort zu Zone A! Ausbruch in Zone A! Ausbruch in Zone A! Absolute Vorsicht! Die ausgebrochene Kreatur ist extrem gefährlich! Absolute Vorsicht! Die ausgebrochene Kreatur ist extrem gefährlich! Julie bleibt einen Moment stehen. JULIE: (flüsternd) Ich spüre etwas. Ein fremdes Bewusstsein ich sehe mir das mal an. Sie geht weiter, aber in eine ganz andere Richtung. In der Basis sind alle so beschäftigt, dass es niemand bemerkt. GWEN: Jack? Ich habe hier die Liste mit den Versuchspersonen. Jack kommt zu ihr an den Computer und sieht sich die Liste an. JACK: Meredith Roberts, Marie Thomas, Barry Leonard. Alle Mordopfer. Eine Einblendung erscheint unter der Liste: Exekutivmaßnahmen: BD. JACK: Oh, und wer ist BD? Die Informationen für die Abkürzung BD erscheinen auf dem Bildschirm: Ein Foto ein Mann in kugelsicherer Weste, daneben sein Name - Billy Davis, seine Sicherheitsstufe und seine Funktion. GWEN: Exekutivmaßnahmen? Gwen springt wieder zu der Liste mit den Versuchspersonen. GWEN: Warte mal, hier ist noch ein Name, der bisher noch nicht aufgetaucht
ist. Elin Morgan? Es gibt keine Vermerke, dass sie vermisst oder tot wäre. Julie hat inzwischen das Pharm-Gebäude verlassen und bewegt sich auf das abgesperrte Areal zu. An dem Sicherheitszaun blinken die Alarmlichter und heulen die Sirenen. Sie schleicht sich zu einem Tor im Zaun, aber das ist verschlossen. Plötzlich sind Stimmen zu hören, die sich nähern. Hastig versteckt sie sich hinter einen Gebüsch. Eine Gruppe von Wachleuten (fünf) läuft zu dem Tor. WACHE: Findet es, bevor es noch weiter vordringt ... es ist momentan in
Sektor 12
Die Wache tippt den Sicherheitscode ein, öffnet das Tor, alle laufen in das umzäunte Areal. Das Tor schwingt zu. Julie erscheint aus ihrem Versteck und geht zu dem jetzt wieder geschlossenen Tor. Vorsichtig schaut sie sich um, dann zieht sie das Aliengerät aus ihrer Tasche. Das Tor setzt ihr keinen Widerstand entgegen. Vorsichtig schlüpft sie hindurch. Jetzt wird in der Basis Owen aufmerksam. OWEN: (ärgerlich) Was zur Hölle macht sie da? Wenn Pharm ihren eigenen Auftragskiller hat, wer weiß, wozu sie noch fähig sind. Dadurch wird auch Jack aufmerksam. Er kommt zu Owen herüber und gemeinsam beobachten sie, wie Julie sich zielstrebig auf eine der niedrigen Baracken zu bewegt, die auf dem umzäunten Gelände stehen. JACK: Ja. Verdammt, warum kann sie nicht einmal tun, was ich sage?! (er wendet sich an Toshiko) Tosh, vielleicht kannst du sie zur Vernunft bringen. Toshiko holt sich die Übertragung auf ihren PC. Jack und Owen kommen zu ihr. Sie tippt Was machst du? Zu gefährlich!" Sie hören über die Linsen den Alarm, das Schrillen von Signalpfeifen und sehen, wie Julie sich weiter auf die Baracke zu bewegt. Julie flüstert wieder etwas. OWEN: Scheiße, was hat sie gesagt? Bei dem ganzen Lärm versteht man ja
nichts! Jack sieht sie besorgt an. Dann hört man plötzlich eine Art Schwirren und Zischen. Alle drei schauen wieder auf den Monitor. Und abrupt wird der Bildschirm weiß. OWEN: Scheiße! Hektisch tippt sie auf der Tastatur herum. Aber das Bild erscheint nicht wieder. TOSHIKO: Ich kann sie nicht mehr erreichen. Jack macht ein besorgtes Gesicht und geht ein paar Schritte zur Seite. Er dreht Toshiko und Owen den Rücken zu, lauscht ihnen aber weiter. OWEN: (zu Toshiko) Wir müssen sie da raus holen. Er schaut aus den Augenwinkeln zu Jack, der ihnen immer noch den Rücken zukehrt, mit in die Hüften gestützten Händen. TOSHIKO: Wenn ich ihr Signal nicht in 30 Minuten wiederbekommen kann, dann
sollten wir über Alternativen nachdenken. Jack rührt sich nicht, sein Gesicht ist immer noch tief besorgt, während er Toshikos und Owens Diskussion lauscht. Dann setzt er eine entschlossene Miene auf, drückt den Rücken durch und dreht sich wieder zu ihnen um. JACK: (energisch) Julie kann auf sich selbst aufpassen. Sie war schon in
gefährlicheren Situationen als dieser hier. Jack schaut ihn nur an. AUF DEM PHARM-GELÄNDE Julie krümmt sich zusammen, die Hände vor die Augen geschlagen. Sie stößt leise Schmerzenslaute aus, während sie die Kontaktlinsen herausnimmt. Sie sind ganz milchig geworden, als wären sie durchgebrannt. JULIE: Oh, nein. Julie lässt sie zu Boden fallen. Das Schwirren ist wieder zu hören, Julie erstarrt. Um die Gebäudeecke hinter ihr huscht eine ausgewachsene Maifliege, genau auf sie zu. Julie spürt sie und dreht sich ganz langsam um. Die Maifliege bleibt direkt vor ihr stehen, sie ist riesig, überragt sie um mindestens einen Meter. Sie summt. Julie streckt ganz langsam die Hand aus, sie ist völlig gefangen von dem Anblick, fasziniert von den Wesen vor ihr. JULIE: (flüsternd) Du Schöne! Was ist mit dir? Fast berührt ihre Hand den Kopf der Maifliege, die völlig reglos bleibt und keine Anstalten zur Flucht oder zum Angriff macht. Beide sind so gebannt, dass sie die Wachen nicht bemerken, die jetzt hinter dem Gebäude erscheinen. WACHE: (leise) Da ist sie! Ruf die Patrouille. Kreatur lokalisiert. Zone A, Sektor 12. Doch die Maifliege scheint zu spüren, dass die Wachen sich vorsichtig nähern. Sie dreht kurz den Kopf in ihre Richtung, dann schwirrt sie an Julie vorbei. Diese bemerkt erst jetzt die Wachen. Einer der Männer schießt sein Betäubungsgewehr ab. Julie will noch fliehen, aber sie reagiert nicht schnell genug und das Projektil trifft sie im Nacken. Sie bricht fast augenblicklich zusammen. ZUR GLEICHEN ZEIT AUF EINER STRASSE IN CARDIFF IANTO: Was ist das? Ianto drückt das Gaspedal noch weiter durch. IN ELIN MORGANS WOHNUNG GWEN: Hände hoch! Los! Gwen wedelt mit ihrer Waffe. Davis steht langsam auf, die Hände erhoben.
Gwen nimmt ihm die Spritze aus der Hand. Da kommt Ianto herein und betäubt Davis mit dem
Elektroschocker. Der kippt rücklings auf das Bett. Gwen wendet sich Elin Morgan zu,
vergewissert sich, dass sie noch lebt. Diese erwacht schon wieder. Ianto tippt an sein
Kommgerät im Ohr. PHARM ZUR GLEICHEN ZEIT Julie steht im Flur der Villa, gehalten von zwei Wachen, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Vor ihr steht Copley. WACHE: Sie hat sich erstaunlich rasch von der Betäubung erholt. Trotz der hohen Dosis. Eigentlich hätte sie tot sein müssen. Das Mittel war ja für die Maifliege bestimmt. (Er reicht Copley das Aliengerät, das Julie bei sich trug) Dies haben wir in ihrer Tasche gefunden. Es scheint außerirdischen Ursprungs zu sein. Copley dreht den kleinen Gegenstand in den Händen und betrachtet ihn intensiv. COPLEY: (zu der Wache) Gute Arbeit. (zu Julie) Wie haben Sie es geschafft hier einzudringen? Was haben Sie gesucht? (Julie antwortet nicht) Sie kommen von Torchwood, nicht wahr? Was hat Jack Harkness Ihnen aufgetragen? Immer noch keine Antwort von Julie, sie schaut ihn nur an. Copleys Blick ist traurig wie der eines Vaters über sein verstocktes Kind. Dann sieht er zu den Wachen. COPLEY: Bringt sie ins Labor. Sie sollen sie untersuchen, das komplette Programm! Die Wachen nicken und führen Julie davon. IN DER TORCHWOOD-BASIS Davis sitzt auf einem Stuhl im dem Korridor des Zellentrakts. Seine Unterarme sind an die Stuhllehnen gefesselt. Hinter ihm steht Owen, neben diesem ein Rollwagen mit Sauerstoffflasche und anderem, anscheinend medizinischem Gerät. Davis zittert, sein Gesicht ist verzerrt, als habe er große Schmerzen. DAVIS: Ich habe schreckliche Bauchschmerzen, keine Ahnung, was das ist. Jack steht ihm gegenüber, fast am anderen Ende des Flurs. JACK: Das ist das schlechte Gewissen, Billy. Versuchs mal mit Beichten. Jack kommt auf Davis zu. Wie auf Stichwort öffnet sich die Zellentür hinter ihm und ein Weevil stürmt heraus. Allerdings trägt es einen Halsreifen, an dem eine Kette befestigt ist. Die Kette hält Ianto in der Hand. Das Weevil wendet sich ihm zu und brüllt ihn an. Aber dann schaut er zu Davis und läuft brüllend und fauchend auf ihn zu. Ianto hält die Kette etwas länger und läuft so hinter ihm her. Erst kurz vor Davis hält Ianto das Weevil auf. Davis Gesicht zeigt blankes Entsetzen. DAVIS: Grundgütiger! Was ist ....? Dann schreit er einfach nur, das Gebiss des Weevils ist nur noch Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Das Weevil wütet gegen die Kette, um Davis doch noch zu erreichen, aber Ianto hält sie fest. Jack steht nun schräg hinter Davis und beugt sich etwas zu ihm herunter. JACK: Sie neigen dazu verrückt zu spielen. Jack nickt Ianto zu. Der benutzt das Weevilspray, um es zurück zur Zelle zu
treiben. Als es drin ist, schlägt er die Tür zu und verschließt sie. Jack stellt sich
vor Davis hin, die Arme vor der Brust verschränkt. Jack beugt sich zu ihm herunter, nicht beachtend, dass Davis Gesicht nicht nur vor Angst verzerrt ist. Offenbar hat er wieder große Schmerzen. JACK: OK, Billy, wir werden da rein gehen, und du wirst uns den Weg frei machen.DAVIS: (schreit) Ja, ja! Ok! Jack richtet sich auf und nickt Owen zufrieden zu. Aber Davis schreit weiter. Jetzt bemerken auch Jack und Owen, dass es vor Schmerzen ist. DAVIS: Oh, mein Magen! Mein Magen! Ahhh! Blut quillt aus seinem Mund. OWEN: Hoh! Hektik bricht aus. Jack hält Davis Kopf, während Owen panisch in den Geräten auf dem Rolltisch wühlt. JACK: Owen, wir brauchen ihn leben! Ianto kommt jetzt auch wieder näher, fassungslos starrt er auf die Szene, die sich vor ihm abspielt. JACK: (laut) Tu irgendwas! Owen scheint etwas gefunden zu haben. Er dreht sich um. OWEN: Fangen wir mal damit an. Er hält das Singularitätsskalpell in der Hand und beginnt es einzustellen. Er hält es in Richtung von Davis Körper. Langsam zeichnet sich etwas auf dem kleinen Bildschirm ab. Schließlich ist eine Maifliege zu erkennen. OWEN: Ich habe es, ok? Die Kalibrierung stimmt. Ich kann es aus ihm rausholen. Er drückt den Knopf, aber etwas stimmt doch nicht. Davis Bauch platzt, Blut und Gedärme spritzen heraus und auch noch etwas anderes. Owen bekommt etwas ab. Ianto springt entsetzt zurück. OWEN: Ähhh! Er zeigt auf den Boden. Owen kramt wieder zwischen den Geräten, während Jack Davis untersucht. Ianto steht nur im Hintergrund, starr vor Entsetzen und Ekel, die Hände ausgebreitet. JACK: Bist du sicher, dass du es richtig eingestellt hattest? Er schnappt sich einen Eimer und eine Zange und hockt sich hin. Auf dem Boden zwischen verschiedenen Resten von Davis Eingeweiden liegt eine Maifliege, auf dem Rücken, hilflos mit den Beinen zappelnd. Owen nimmt sie mit der Zange auf und bugsiert sie vorsichtig in den Eimer. Jack schaut ihm zu und auch Ianto kommt neugierig näher, aber immer noch mit diesem Ausdruck von Ekel. OWEN: Er muss die Larven eingeatmet haben, als er eines der Opfer tötete. Das hätte auch Martha oder mir passieren können. Jack schaut auf einmal alarmiert auf, seine Augen weit aufgerissen. Ianto sieht ihn erschreckt an. IANTO: Jack, was ist? Er springt auf und läuft Ianto hinterher, der schon auf dem Weg zur Treppe ist. Owen sieht den beiden erstaunt hinterher. IM PHARM-GEBÄUDE ZUR GLEICHEN ZEIT COPLEY: (ironisch) Sie brauchen sich keine Mühe zu geben. Dies ist kein Verhör. Torchwood ist unwichtig für uns, es stellt nicht mal ein Ärgernis dar. Eigentlich haben sie uns einen Gefallen getan, weil dadurch Sie in unsere Hände gelangt sind. Wir haben Ihre Testergebnisse analysiert - Sie sind wirklich etwas ganz Besonderes. Julie schweigt immer noch, aber einen Moment weiten sich ihre Augen erschreckt. Sofort versucht sie, es zu verbergen. Sie sieht ihn durchdringend an. Copley erwidert ihren Blick. Sie starren sich einfach nur an. Die Wissenschaftlerin, die die ganze Zeit ruhig im Hintergrund gestanden hat, unterbricht ihr kleines Duell. WISSENSCHAFTLERIN: Nun, Ihre DNS ist wirklich außergewöhnlich. Julie schaut sie nur an, darum bemüht, keine Regung zu zeigen. Julie sieht jetzt ihn an, mit unbewegtem Gesicht. Nur ihre Augen sprechen, sie zeigen kalte Verachtung. Irgendwie scheint das Copley zum Reden zu animieren. COPLEY: Wir hatten schon mit Aliens zu tun, aber so etwas Exotisches wie Sie ist uns noch nie unter gekommen. Ein Hybridwesen. Wie ist das möglich? Was wissen Sie darüber? Teilen Sie ihr Wissen mit uns. Julie sieht ihn nur schweigend an. Er sieht sie stolz lächelnd an. Julie reagiert immer noch nicht, aber ein feiner Schweißfilm hat sich auf ihrer Stirn gebildet. Sie ahnt schon, was er damit sagen will. COPLEY: Wir haben Ihnen Reset verabreicht. Schon vorhin, bei der
Untersuchung. Julies Augen weiten sich entsetzt. Copley beobachtet ihre Reaktion scharf. COPLEY: (zu der Wissenschaftlerin) Also, wie entwickeln sich die
Maifliegenlarven? IN DER TORCHWOOD-BASIS GWEN: Was ist los, Jack? Toshiko und Gwen sehen ihn irritiert an. Sie verstehen seine Hektik und offensichtliche Beunruhigung nicht. JACK: Julie - sie ist in Gefahr. (er dreht sich zu Ianto um) Ianto, mach' den SUV klar. Schnell! (leiser) Ich weiß zwar noch nicht wie, aber mir fällt schon ein, wie wir da rein kommen. Ianto dreht sich um und geht. Gwen und Toshiko sehen sich an, so haben sie Jack noch nie erlebt. Inzwischen ist auch Owen eingetroffen, auch er sieht irritiert aus. OWEN: (zu Gwen und Toshiko) Davis ist tot. Er hatte eine Maifliege in seinem Körper. Toshikos Augen weiten sich plötzlich. TOSHIKO: Ianto, wo ist Davis Leiche? Ianto bleibt stehen und dreht sich um. IANTO: Noch unten im Keller. Wieso? Aber ihm ist anzusehen, dass er mit den Gedanken ganz woanders ist. Ianto kommt zurück und sieht auf Toshikos Bildschirm. Er lächelt schon wieder etwas. IANTO: (zu Toshiko) Mann, du bist ganz schön verdreht. Wie kommst du nur
immer auf solche kranken Ideen? AUF EINER STRASSE AUSSERHALB CARDIFFS, NACHTS Der SUV fährt langsam auf den Wachposten am Tor von Pharm zu. Am Steuer sitzt" die Leiche von Davis, seine Hände sind mit Klebeband am Lenkrad befestigt. Im Raum hinter dem Fahrerbereich versteckt sich das Torchwood-Team hinter den getönten Scheiben. Toshiko lenkt den Wagen von hier aus über den Computer. Am Tor hält sie den Wagen an. Der Wachposten wirft nur einen flüchtigen Blick auf Davis, dann winkt er ihn durch. Sein Kollege öffnet die Schranke und der SUV fährt hindurch, ohne Verdacht zu erregen. Das Team im Fond atmet sichtbar auf. Vor der Villa hält der Wagen, etwas abrupt. Dadurch kippt Davis Oberkörper nach vorne und sein Kopf schlägt auf dem Lenkrad auf. Wieder halten alle den Atem an, aber alles bleibt ruhig. Sie tauschen kurz einen Blick, die Gesichter nur durch den blauen Schein von Toshikos Monitor beleuchten. Dann springen sie aus dem Wagen. Dort gibt Jack Anweisungen. JACK: Tosh, Gwen, Ianto, ihr kümmert euch um Zone A. Owen, Martha, wir suchen Julie. Los! Alle machen sich auf den Weg, nur Ianto bleibt stehen. IANTO: Jack Weiter kommt er nicht. Jack dreht sich zu ihm um und schießt ihm einen
warnenden Blick zu. Ianto schließt den Mund, dreht sich wortlos um und geht Toshiko und
Gwen nach. Doch seinem Gesicht ist anzusehen, dass er nicht wirklich damit einverstanden
ist. Jack sieht ihm nachdenklich hinterher, dann dreht auch er sich um und hastet in das
Gebäude. Owen und Martha sind schon darin verschwunden. JACK: Hände über den Kopf! Was haben sie ihr angetan? Copley hebt sofort die Hände. Hinter Jack kommen Owen und Martha ins Zimmer, sie laufen sofort zu Julie. Owen legt ihr eine Hand an das schweißnasse Gesicht. Julie versucht zu lächeln, aber es wird vom Schmerz verzerrt. Alarmiert schaut Owen auf. OWEN: (zu Copley) Sagen Sie mir, dass Sie ihr kein Reset gegeben haben! Hektisch beginnt er Julie zu untersuchen, Martha geht zu den Überwachungsgeräten und ruft die Daten auf. Copley sieht kurz zu ihnen, dann fixiert er Jack, der immer noch mit auf ihn gerichteter Waffe vor ihm steht. COPLEY: (triumphierend) Sie hat das Larvenstadium schon überlegt, als einzige Versuchsperson bisher überhaupt. Faszinierend. Es hat sich herausgestellt, dass diese Insekten Kannibalismus praktizieren. Nur das stärkste Individuum bleibt übrig. Gott allein weiß, was als Nächstes passiert. Julie krümmt sich stöhnend, soweit ihre Fesseln es zulassen. Owen und Martha schauen hilflos und starr vor Entsetzen zu, wie sich unter ihrer Bauchdecke etwas bewegt. OWEN: (panisch zu Copley) Stoppen Sie es! Jack schaut kurz zu Julie, die hält seinen Blick fest und nickt fast unmerklich. Dann wirft er Owen einen kurzen Blick zu, bevor er wieder Copley fixiert. JACK: (zu Owen) Owen, keine Sorge. Binde sie einfach los. Martha schaut ihn entsetzt an und auch Copleys Augen weiten sich vor Erstaunen. Owen hört nicht auf Jacks Anweisung, sondern kramt in seinem Rucksack. MARTHA: (vorwurfsvoll) Jack, sie stirbt. Wie kannst du so Gottverdammt ruhig
sein?! Owen zieht gerade das Singularitätsskalpell aus seinem Rucksack. Er und Martha wechseln einen Blick. Owens ist hoffnungsvoll, Marthas zweifelnd. AUF DEM PHARM-GELÄNDE Gwen, Toshiko und Ianto haben den Zaun, der Zone A umschließt, erreicht. Toshiko schließt ein Gerät an das Codeschloss des Tores an und tippt dann die ausgelesenen Zahlen ein. Gwen leuchtet ihr mit einer Taschenlampe, während Ianto sie mit gezogener Waffe nach hinten sichert. Das Tor springt auf und sie betreten vorsichtig in den abgesperrten Bereich. Ianto sicher weiterhin nach hinten ab, während Gwen und Toshiko zielstrebig das nächste Gebäude ansteuern. Toshiko öffnet die Tür und Gwen geht hinein, mit gezogener Waffe. Es sieht aus wie ein Lagerhaus, überall stehen runde, hohe Behälter herum, nur schwach beleuchtet. Vorsichtig, nach allen Seiten sichernd, gehen die drei weiter in das Gebäude hinein. Da sehen sie in einiger Entfernung eine Frau, die sich an einem der Behälter zu schaffen macht. Sie trägt einen weißen Laborkittel und tauscht einige Flaschen aus, die eine Flüssigkeit enthalten und mit Schläuchen mit dem Behälter verbunden sind. Es ist die Wissenschaftlerin, die vorher Copley assistiert hat. Ianto und Toshiko gehen hastig in Deckung, während Gwen mit erhobener Waffe auf die Frau zugeht. GWEN: Hände über den Kopf. Die Frau schaut erschreckt auf und hebt die Hände. Gwen bedroht sie weiter mit ihrer Waffe, von den Seiten kommen jetzt auch Ianto und Toshiko heran. Da erkennen sie, was sich in dem Behälter befindet er hat eine Art Fenster an der Vorderseite. TOSH: (fassungslos) Ianto. In dem Behälter befindet sich ein Weevil, angeschlossen an Schläuche. Es scheint sie zu bemerken, denn es bewegt sich und gibt leise klagende Laute von sich. GWEN: (mit einer kleinen Kopfbewegung zu der Frau hinter ihr) Was geschieht
hier? Gwen steht immer noch fasziniert vor dem Behälter mit der Maifliege. Sie neigt den Kopf, um sie besser sehen zu können. Gwen fängt an zu lächeln, als sie bemerkt, dass das Insekt jeder ihrer Bewegungen exakt folgt. Vorsichtig hebt sie eine Hand und will sie an das Glas legen, zuckt aber zurück, als die Maifliege ihren Kopf der Innenseite nähert. ZUR GLEICHEN ZEIT IM HAUPTGEBÄUDE Jack lauscht Iantos Bericht mit wachsender Besorgnis. JACK: Verstanden, Ianto. Sag Tosh, sie soll eine Totalabschaltung
durchführen. (er schaut Copley verachtungsvoll an.) Dieser Ort ist eine Folterkammer. Jack sieht ihn fassungslos an. Im Hintergrund versucht Julie immer noch, Owen und Martha auf sich aufmerksam zu machen. Sie ist immer noch gefesselt. Zunehmend zorniger zerrt sie an de Fesseln. Endlich löst Martha die Riemen. Julie rollt sich von der Liege und kauert sich am Boden zusammen. Martha beugt sich besorgt über sie. Jack stellt sich vor Copley. JACK: (entschieden) Nicht so. Ich werde diesen Ort jetzt schließen! Copleys spöttischer Gesichtsausdruck zersplittert, stattdessen zeigt er jetzt Entsetzen. COPLEY: Das ist Cyberterrorismus! Im Hintergrund wehrt sich Julie gegen Martha, die versucht sie festzuhalten. Owen steht neben ihr und hat das Singularitätsskalpell in der Hand. Julie gelingt es, Owen wegzustoßen und ruft nach Jack. JULIE: Jack, hilf mir! Jack läuft zu den dreien. Copley ist auf einmal nicht mehr wichtig. Martha und Owen starren ihn erstaunt an. Owen hat immer noch das Alien-Skalpell in der Hand. OWEN: Das ist die einzige Möglichkeit, sie zu retten. Ich weiß, was ich
tue. Martha und Owen sehen erst sie, dann Jack an. Der nickt bestätigend. Dann schauen sie wieder zu Julie, die zwar immer noch recht blass aussieht und sich an Martha festhalten muss, aber schon wieder lächelt. Sie versucht jetzt zu erklären. Keiner hat währenddessen auf Copley geachtet. Der macht sich still und heimlich aus dem Staub. JULIE: Owen, du weißt doch, dass mich nichts umbringen kann. Ich bin mein
eigenes Reset. Mein Körper hat die Maifliege inzwischen resorbiert. Sie und Jack tauschen lächelnd einen Blick. Martha und Owen sehen sich ungläubig an, dann lächelnd auch sie. Jack schlägt die Hände zusammen. JACK: Also, dann mal raus hier. Sie gehen hinaus, dabei stolpert Julie allerdings mehr als dass sie läuft.
Martha stützt sie, aber als Jack Julie von der anderen Seite her umfasst, lässt diese
Martha los. Sie zwinkert ihr lächelnd zu, aber es wirkt jetzt doch ziemlich kraftlos. Sie
hat Mühe, sich auf den Beinen zu halten, Jack muss sie fast tragen. Die beiden bleiben
zurück, während alle das Gebäude verlassen. Die Frau legt die Hände auf das Reserverad an der Rückseite des SUV. Jack lässt Julie los und sieht Martha und Owen an. JACK: Kümmert euch um Julie. Die schüttelt lächelnd den Kopf, stützt sich dann aber doch dankbar auf Marthas Schulter. Jack geht zu Toshiko. Er sieht sie an. JACK: (entschlossen) Tu es! Toshiko drückt eine Taste und auf dem Laptop erscheinen die Worte "Shut
down" über einer Grafik des Pharm-Geländes. Alarmsirenen beginnen zu heulen und
Lautsprecherdurchsagen sind zu hören. In allen Gebäuden verlöschen die Lichter, werden die Maschinen abgeschaltet. Auf Toshikos Laptop laufen die Befehle herunter. Die Wissenschaftlerin schaut sich verstohlen um. JACK: OK, gehen wir! Alle wenden sich zum Gehen, da ertönt auf einmal Copleys Stimme hinter ihnen. COPLEY: Habt ihr wirklich geglaubt, ich würde euch einfach so gehen lassen? Nachdem ihr alles zerstört habt, wofür ich gearbeitet habe? Alle drehen sich um. Copley steht an der Front des SUV mit erhobener Waffe.
Martha, Julie und Owen stehen zwischen ihm und den anderen. Owen hebt die Hände und
stellt sich zwischen Martha und Copley. Gwen richtet ihre Waffe auf Copley, aber Owen
steht in ihrer Schusslinie. Julie will ihn noch wegschieben, aber sie sinkt halb
bewusstlos in die Knie. Martha beugt sich besorgt zu ihr hinunter. Owen schaut kurz zu den
beiden Frauen, dann wendet er sich wieder Copley zu. Während er spricht, bewegt er sich ganz langsam auf Copley zu. Die anderen
können nur atemlos zusehen. Doch Copley drückt einfach ab. Der Aufprall der Kugel wirft
Owen nach hinten, direkt vor Julies und Marthas Füße. Ianto und Toshiko starren entsetzt
auf seinen blutigen Oberkörper. Jack hebt reflexartig seine Waffe. Martha und Julie
starren geschockt Copley an, der seine Waffe nun auf Martha richtet. Martha steht nur wie erstarrt da, während Julie sich über Owen beugt. Jacks
Schuss trifft Copley genau in die Stirn. Jetzt stürzen alle zu Owen. Martha kniet neben
ihm, seinen Kopf in ihren Händen. Dabei schaut sie erst Martha an, aber dann wandert ihr Blick zu Julie. Die hat die ganze Zeit die Hand auf Owens Hals und sitzt zusammengesunken neben ihm, die Augen geschlossen. JACK: Owen, sieh mich an, sieh mich an. Owen, Julie wird dir helfen, keine Sorge. Bleib bei mir, Owen! (flehend, zu Julie) Julie, bitte! Martha wendet sich kurz ab. Sie holt ein Notfall-Kit, zieht eine Spritze
heraus, schaut sie kurz an und rammt sie Owen in den Oberkörper. Owen keucht, sein Atem
rasselt, Blut rinnt aus seinem Mundwinkel. Seine Augen huschen flackernd von einem zum
anderen, aber sie scheinen keinen zu sehen. Jack redet weiter flehend auf ihn ein. Toshiko
schaut weinend auf Owen, Gwen steht wie erstarrt nur daneben. Ianto steht im Hintergrund,
seine Blicke wandern rastlos zwischen Owen, Jack und Julie hin und her. Ganz langsam, von
den anderen unbemerkt, kippt Julie bewusstlos zur Seite. Ianto geht in die Knie und fängt
sie auf. Owens Augen werden starr, sein Atem stoppt. Martha legt eine Hand an seine
Halsschlagader, genau dahin, wo vorher Julie Hand lag. Dann sieht sie verzweifelt Jack an. Jack schaut sie ungläubig an, dann sieht er wieder zu Owen. JACK: (ganz leise flüsternd) Owen... Er, Martha und Toshiko starren nur stumm auf Owens Leiche. Gwen und die
Wissenschaftlerin stehen wie versteinert daneben. Ianto hält immer noch die bewusstlose
Julie in den Armen und schaut unverwandt auf Jacks Profil. Der wendet schließlich ganz
langsam den Kopf und sieht ihn einfach nur an. Dann wandert sein Blick ebenso langsam
hinunter, zu Julie in Iantos Armen. Seine Augen weiten sich, als ihm klar wird, was
geschehen ist. |