TORCHWOOD

 

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Torchwood 1X02: Der erste Tag

AUF EINER BOWLINGBAHN IN CARDIFF NACHTS

Rhys und Gwen sind beim Bowling. Rhys nimmt sich eine blaue Kugel, wirft und bis auf drei fallen alle Kegel.
Gwen wirft mit einer gelben Kugel und trifft nur einen Kegel. So geht es weiter, bis Gwen alle Kegel umwirft. Sie jubelt.

GWEN: Ja!

Rhys ärgert sich.

VOR EINEM KINO IN CARDIFF AM GLEICHEN ABEND

Rhys und Gwen kommen aus dem Kino.

GWEN: Das war das letzte Mal, dass du den Film aussuchst.
RHYS: Er ist mir empfohlen worden!
GWEN:Ich bin müde, Rhys.

KURZ DARAUF IN EINEM STRASSENCAFE EIN PAAR STRASSEN WEITER

Rhys und Gwen sitzen an einem der Tische vor dem Cafe.

RHYS: Was bedeutet das "Special Ops"?
GWEN: Nichts besonders. Meistens irgendwelche Recherchen.
RHYS: Speziale Verwaltung, wie?
GWEN: Lass' uns über etwas anderes reden, ja?
RHYS: Och komm, morgen ist dein erster Arbeitstag im neuen Job. Ich freue mich für dich!
GWEN: Danke.
RHYS: Du wirst brilliant sein.

Sie lächeln sich an. Gwen ist schon ein bisschen aufgeregt und Rhys ebenso. Über den Tisch hinweg küssen sie sich.

GWEN: Lass uns nach Hause gehen.
RHYS: Die Rechnung, bitte!

Gwen kichert. Die Kellerin geht die Rechnung holen. Rhys schaut plötzlich nach oben in den Nachthimmel.

RHYS: Um Himmels willen. Ist das ein brennendes Flugzeug da oben?

Gwens Lächeln verschwindet. Ein riesiger Feuerball rast über den Himmel. Er kommt immer tiefer. Alle in dem Cafe starren jetzt in den Himmel. Gwen steht auf.

GWEN: Das ist kein Flugzeug.

Der Feuerball verschwindet hinter den Häusern. Gwen schaut Rhys an, dann schnappt sie sich ihre Tasche und will gehen.

RHYS: Aber wir haben noch nicht bezahlt.

Gwen greift nach Rhys Hand und zieht ihn einfach hinter sich her.

GWEN: Los komm!

Sie rennt aus dem Cafe, die Straße hinunter, immer bemüht, den Feuerball nicht aus den Augen zu verlieren. Rhys rennt ihr hinterher. Schließlich schlägt das Objekt irgendwo weiter vorne ein, man hört einen lauten Knall.

RHYS: Was war das?

Gwen weiß es auch nicht. Rhys legt ihr seine Hand auf die Schulter. In diesem Moment piept Gwens Handy. Sie kramt es aus ihrer Tasche, eine Neue SMS wird angezeigt, Absender: Torchwood.

GWEN: Ich muss zur Arbeit.

ETWAS AUSSERHALB CARDIFFS AUF EINER AUTOBAHN

Der Torchwood-SUV rast die Straße entlang.

JACK: Eine einfache Aufgabe. Findet den Meteor bevor irgendjemand anderes ihn in die Finger bekommt.

Owen fährt den Wagen. Jack sitzt neben ihm. Er dreht sich zu Gwen um, die mit Toshiko im Fond sitzt.

JACK: Schön dich zu sehen, wo du mal da bist.

Gwen lächelt. Sie ist aufgeregt, man sieht es ihr an. Mit großen Augen schaut sie im Wageninneren umher. Es ist vollgestopft mit Technik, einschließlich einer äußerst beeindruckenden Workstation, an der Toshiko sitzt.

OWEN: Tosh, hast du es gefunden?
GWEN: Na, Ausrüstung habt ihr ja genug!

Auf Toshikos Monitor ist eine Karte zu sehen, mit einem roten blinkenden Punkt.

TOSHIKO: Basissuche und -überwachung.
GWEN: Hmm?
TOSHIKO: Für die Aufschlagstelle. Hiermit können wir uns in die lokalen Überwachungskameras und die nationalen Datenbanken einklinken.
GWEN: Ist das CRIMINT? Das ist das Polizeicomputer-System. Ihr solltet das nicht nutzen können!

Toshiko sagt nichts.

JACK: Du solltest wirklich damit aufhören "Ihr" und beginnen "Wir" zu sagen.

Der Wagen verlässt die Autobahn und fährt auf einen Feldweg in Richtung der Einschlagstelle weiter.
Toshiko lässt die Markierung auf dem Monitor nicht aus den Augen und gibt Owen Anweisungen, wie er fahren soll.

TOSHIKO: Die Aufschlagstelle ist hundert Meter vor uns.

Owen hält an. Vor dem Wagen sieht man eine Absperrung, dahinter stehen Polizisten. Aus einem Militärlaster steigen Soldaten aus.

OWEN: Scheiße. Diese Amateure sind uns zuvor gekommen.

Sie steigen aus dem Wagen.

JACK: Okay, die übliche Prozedur.

Jack und die anderen gehen zügig auf die Absperrung zu. Gwen beeilt sich hinterherzukommen.

GWEN: Was ist die übliche Prozedur?
OWEN: Das ist unterschiedlich.
GWEN: Wie kann die übliche Prozedur unterschiedlich sein.

Die Polizisten öffnet die Absperrung für das Torchwood-Team. Nur Gwen stoppt und rennt zurück zum Wagen, weil sie ihre Tasche vergessen hat. Die Absperrung wird wieder geschlossen, als Gwen zurückläuft. Sie sieht die anderen gerade noch in einem großen Zelt verschwinden, als sie die Barriere passiert. Sie folgt ihnen hastig.

IM ZELT DER OPERATIONSLEITUNG

Das Zelt ist voller bewaffneter Militärangehöriger. Eine Gruppe von ihnen sitzt an einem großen Tisch, voll mit Computerequipment. Gwen platzt herein, wird aber von der Wache an der Tür aufgehalten.

WACHE: Wer zum Teufel sind Sie?
GWEN: Entschuldigung!

Ein zweiter Soldat kommt hinzu. Sie sehen nicht so aus, als wenn sie Gwen einfach so vorbeilassen wollten.

SGT. JOHNSON: Sie können hier nicht rein.
GWEN: Nein, ist schon richtig so, ich gehöre, also ...Spezialeinheit. Ich gehöre zur Spezialeinheit. Torchwood? Ich gehöre zu Torchwood.
SGT. JOHNSON: Erzähl' mir nichts, Mädchen. Du gehörst nicht zu Torchwood. Und auch wenn....

Die hintere Tür des Zeltes öffnet sich und Jack kommt herein.

JACK: Ihr hättet die Willkommen-Flaggen hissen sollen! Erstens, sie ist kein Mädchen. Von hier aus gesehen, sitzen die richtigen Kurven an den richtigen Stellen. Und sie gehört zu Torchwood! Wir beide gehören dazu. Und es wäre schön, wenn Sie uns unsere Arbeit machen ließen.

Jack hält ihr seine Hand hin.

JACK: Können wir?

Gwen ergreift seine Hand und sie gehen durch die Gruppe aus dem Zelt heraus zur Einschlagstelle.

AN DER EINSCHLAGSTELLE

Jack führt Gwen zur Einschlagstelle, wo die anderen schon bei der Arbeit sind.

JACK: Dann lass' uns mal sehen, wofür wir hergekommen sind.

Sie bleiben an der Absperrung mit Plastikband stehen und schauen in den Krater. Kleine Brände lodern rund um die Stelle. Im Zentrum des Kraters liegt ein großes Objekt, das wie ein Felsbrocken aussieht.
Das Militär hat das Areal mit Lichter ausgeleuchtet. Owen nimmt ein Werkzeug aus seiner Tasche und untersucht den Brocken.

JACK: Was wissen wir bisher?
OWEN: Stinklangweiliger Weltraummüll. (Zu Gwen) Das ist ein Fachausdruck.
GWEN: Ja, klar. Danke.
JACK: Macht alle eure Untersuchungen und dann lasst uns hier abziehen.

Owen nickt. Jack und Toshiko öffnen nur auch ihre Taschen. Jack nimmt einige Dinge heraus und wirft sie Owen zu. Gwen beobachtet das alles. Owen nimmt ein paar Proben von der äußeren Schicht des Meteors. Dann setzt er ein Stethoskop auf und horcht den Brocken ab. Jack nimmt eine Probe der Luft. Owen blickt zu Gwen, die immer noch dasteht und alles beobachtet.

OWEN: Mach' dich nützlich, Schätzchen. Gib' mir mal den großen Meißel aus der Werkzeugtasche.
GWEN: Nicht Schätzchen - Gwen. Nur eine Silbe, ich bin sicher, das schaffst du.
OWEN: Nicht? Auch nicht Sommersprosse? Die Neue?

Gwen greift in die Tasche und nimmt den Meißel heraus.

GWEN: Nur schade, dass dein Werkzeug nicht groß genug für den Job ist, Darling.

Jack lacht.

GWEN: Fang!

Sie wirft Owen den Meißel zu.

OWEN: Nein!

Der Meißel trifft auf den Meteor und schlägt ein kleines Loch hinein. Der Brocken bricht auf und eine violette Gaswolke tritt aus.

OWEN: Scheiße!

Jack greift in die Werkzeugtasche, die neben ihm steht und nimmt eine Gasmaske heraus, die er Owen zuwirft. Auch Toshiko wirft er eine zu, dann streift er eine weitere Gwen über. Zuletzt setzt er selbst eine auf. Die Gaswolke breitet sich aus, sie pulsiert leicht. Dann zieht sie sich wieder zusammen, als sei sie lebendig und verschwindet im Nachthimmel. Jack dreht sich zu Gwen um und schaut sie ernst an. Gwen sieht zu Owen, der sie wiederum vorwurfsvoll anblickt.

IN CARDIFFS ZENTRUM, IN EINER SEITENGASSE

Am Seiteneingang einer Diskothek steht eine junge Frau, Carys. Sie telefoniert mit ihrem Handy und sie hört sich an, als wenn sie weint.

CARYS: Eddie? Ist das alles was ich höre, deine Mailbox? Du solltest hier sein, nicht wahr? Du Bastard, du solltest soviel Anstand haben abzusagen und mich hier nicht so stehenzulassen, alleine. Ich bin es leid, immer nur auf dich zu warten, dass du dich mal bei mir blicken lässt. Ich wünschte, ich hätte dich nie getroffen. Ich wünschte, ich wäre tot - nein, ich wünschte, du wärst tot! Eddie, melde dich.

Etwas nähert sich ihr von hinten. Carays beendet das Gespräch und dreht sich um. Die Gaswolke hängt direkt vor ihr in der Luft. Sie holt erschreckt Luft. Die Gaswolke bewegt sich auf sie zu. Carys steht stocksteif da, die Augen weit aufgerissen. Sie weicht zurück, bis sie an die Häuserwand stößt. Die Gaswolke schwebt immer näher, bis sie sie ganz einhüllt. Carys öffnet den Mund, als wolle sie schreien. Da dringt die Wolke durch ihren Mund, die Nase und sogar die Augen in sie ein.

VOR DEM EINGANG DER DISKOTHEK

Zwei Türsteher stehen vor der Eingangstür. Eine Gruppe Frauen kommern heran. Die zwei mustern die Frauen.

TÜRSTEHER: Hallo, guten Abend, Ladies.
FRAU: Hallo, Hübscher.
BANKSY (CLUBBESITZER): Wirklich nett.

Er lässt sie hinein. Carys erscheint aus der Seitengasse und will in den Club gehen. Nun stehen drei Männer am Eingang.

BANKSY (CLUBBESITZER): Was meinst du, wo du hingehst?
CARYS: Ich bin nur rausgegangen um zu telefonieren.
BANKSY (CLUBBESITZER): Es gibt keinen Wiedereinlass.

Carys greift sich Banksy und küsst ihn intensiv und hart auf den Mund. Als sie ihn loslässt, hat er einen ziemlich einfältigen Eindruck auf dem Gesicht. Ungeduldig wartet sie.

BANKSY (CLUBBESITZER): Ähm, okay, gut, geh' rein.

Carys geht an ihm vorbei und die Stufen herunter in den Klub. Er schaut ihr hinterher.

BANKSY (CLUBBESITZER): Seht und lernt, Jungs.

IN DER DISKOTHEK

Laute Musik wummert durch den Raum. Menschen wiegen sich auf der Tanzfläche mit wechselnden Partner, Gläser in den Händen.
Ein junger Mann, Matt, geht zur Bar. Dort lässig angelehnt, schaut er sich um. Sein Blick fällt auf Carys. Carys sieht ihn ebenfalls. Matt schaut sich um, weil er glaubt, sie sehe jemanden hinter ihm an. Aber da ist niemand. Sie geht auf ihn zu.

IN DER DAMENTOILETTE DER DISKOTHEK

Carys schiebt Matt in den Waschraum. Sie drückt ihn gegen die Wand und küsst ihn wild auf den Mund. Eine andere Frau, die dort ihr Makeup auffrischt, beachten sie gar nicht. Sie küssen sich weiter. Die Frau verlässt hastig die Toilette

MATT STEVENS: Ich kenne nicht mal deinen Namen.

Carys legt seine Hände auf ihre Hüften und drückt ihr Becken gegen ihn.

MATT STEVENS: (murmelnd) Namen sind überbewertet.

Ihre Küsse werden wilder. Dabei bewegen sie sich weiter in den Waschraum hinein. Er lässt seine Hose herunter, sie schlingt ihre Beine um ihn. Er setzt sie auf eines der Waschbecken.

MATT STEVENS: Ich glaube ... ich kann nicht ... mehr warten.
CARYS: Gut, weiter, weiter.
MATT STEVENS: Gut. Mach weiter ... du bist ... das ist ... das Beste... oh, ja!

Als er kommt, vergeht er in einem Schauer goldenen Staubs. Carys atmet den Staub ein, sie scheint es sehr zu genießen. Dann schaut sie auf den Boden, dort liegt ein kleines Häufchen Staub.

ZUR GLEICHEN ZEIT IN DER TORCHWOOD-BASIS

Das Außenteam kehrt zurück. Sie werden schon von Julie und Ianto erwartet. Gwen ist es immer noch peinlich, was an der Einschlagstelle geschehen ist.

GWEN: Es tut mir wirklich leid.
JACK: Allmählich könntest du aufhören damit.

Sie folgt ihm die Treppe hoch zum Hauptraum.

GWEN: Aber es tut mir leid! Ich meine, es tut mir wirklich, wirklich, wirklich leid. Mein Gott, ich kann es nicht glauben, dass mir sowas passiert.
OWEN: Lernt ihr bei der Polizei nichts über Sorgfalt und Sicherheit?
GWEN: Ihr beide habe euch doch auch Sachen zugeworfen, also dachte ich...
OWEN: Wir haben sie auch aufgefangen.
GWEN: Was immer auch passiert, ich werde damit fertig.

Sie gehen hinunter in den Laborraum, um ihre Ausrüstung abzustellen. Gwen folgt ihnen..

GWEN: Was meint ihr, was passiert sein kann? Ich meine, es war doch nur Gas, oder? Das kann schon nicht so schlimm sein.
OWEN: Natürlich, Gas hat ja auch noch nie jemanden getötet ...

Jack zieht die Brauen hoch und nickt vielsagend in Gwens Richtung.

JACK: Auf der Habenseite: wir haben einen interessanten Befund, fast unbeschädigt.

Er öffnet die Tasche mit den Proben von dem Meteor.

OWEN: Auf der Sollseite, da draußen läuft ein Alien herum, wir wissen nicht, wo, was es ist oder was es macht.
TOSHIKO: Hey, lasst sie in Ruhe!
GWEN: Mein Gott, das ist bestimmt der schlimmste erste Tag überhaupt.
JACK: Wir alle machen Fehler. Vergiss' es. Jetzt sehen wir zu, dass wir das finden und wieder einfangen, was immer da herausgekommen ist.

Man hört ein Räuspern. Ianto und Julie stehen oben auf der Treppe. Ianto hat ein Klemmbrett mit einem Blatt darauf in der Hand.

IANTO: Dies hier könnte helfen. Ein Notruf über einen Todesfall. Die Begleitumstände klangen ... etwas ungewöhnlich.

Julie nickt.

JULIE: Und ich habe Emanationen in der Gegend gespürt. Da geht etwas Seltsames vor.

Gwen läuft die Stufen herauf und nimmt Ianto seinen Bericht aus der Hand.

JULIE: Es könnte einen Zusammenhang geben.

VOR DEM NACHTCLUB AM FRÜHEN MORGEN

PC Andy kommt gerade aus der Diskothek. Er bleibt neben seinem Partner auf dem Kopf der Treppe stehen.
Der Torchwood-SUV kommt die Straße entlang und hält vor dem Club. Jack und sein Team steigen aus und gehen eilig in die Diskothek.

JACK: Torchwood.

PC Andy schaut auf und erkennt Gwen.

PC ANDY: Gwen?
GWEN: Hi!
PC ANDY: Heilige Scheiße! Schau sich das einer an. Special Ops! Wir haben uns schon gewundert.
GWEN: Ich wollte anrufen, wirklich. Aber es kam etwas plötzlich.
PC ANDY: Also los, erzähl' uns alles.

Jack erscheint in der Tür.

JACK: Kommst du?
GWEN: Ja, entschuldige. (zu Andy) Du kannst jetzt auch gehen. Es gibt keinen Grund, sich hier den Arsch abzufrieren.
PC ANDY: Oh, bist du jetzt meine Vorgesetzte?

Gwen dreht sich um und will in den Club gehen. Sie bleibt stehen und dreht sich zu Andy um.

GWEN: Ähm, grüße alle von mir, ja?

Andy nickt nicht besonders begeistert. Gwen geht hinein.

IN DER DISKOTHEK IN DER DAMENTOILETTE

Das Torchwood-Team und der Nachtclub-Besitzer quetschen sich alle in den kleinen Waschraum und starren auf das kleine Häufchen Staub auf dem Boden.

GWEN: Das ist alles, was übrig ist?

Der Clubbesitzer nickt.

BANKSY: Wie ist das möglich?
JACK: Die Frage ist, woher wissen Sie, dass das mal ein Mensch war?

(Kleine Zwischenblende: Der Clubbesitzer sitzt im Überwachungsraum vor dem Monitor und holt sich einen runter. Auf dem Bildschirm sind Matt und Carys in der Damentoilette zu sehen.)

BANKSY: Los, weiter so, Junge! Ich bin bei dir!

Plötzlich stoppt er und starrt entsetzt auf den Monitor. )

ZURÜCK IN DEN WASCHRAUM

BANKSY: Das war vielleicht ein Schock, sag' ich Ihnen.
JACK: Wir müssen uns das Überwachungsvideo ansehen.

Der Besitzer nickt.

IM ÜBERWACHUNGSRAUM DER DISKOTHEK

Das Team sieht sich das Video an, Matts Orgasmus, die Umwandlung in den goldenen Staub, der von Carys absorbiert wird.

JACK: Wow.
TOSHIKO: Oh mein Gott! Er ...
JACK: (ausdruckslos) Kam und ging.

Owen kann sich ein Kichern nicht verkneifen.

OWEN: So würde ich auch gerne abtreten.
TOSHIKO: Ich bin sicher, das können wir arrangieren.

Der Clubbesitzer reagiert beunruhigt. Ebenso Gwen.

BANKSY: Wie kann das sein? Das macht doch keinen Sinn. Das ist unmöglich.
GWEN: Wissen Sie, wie das Mädchen heißt? (Er schüttelt den Kopf) Haben die beiden den Club zusammen betreten oder haben sie sich erst hier getroffen? Ist sie ein Stammgast? Kennt jemand vom Personal sie?
BANKSY: (sich verteidigend) Ich weiß es nicht! Wir haben hier hunderte von Leuten jeden Abend. Wir führen nicht Buch über unsere Gäste.

Julie tippt Jack auf die Schulter und flüstert ihm etwas zu. Jack dreht sich zu dem Clubbesitzer um.

JACK: Danke für Ihre Hilfe. Wir haben alles, was wir brauchen.

Jack schiebt den Mann aus dem Raum heraus.

GWEN: Was redest du da? Wir haben gar nichts. Wir wissen nicht mal ihren Namen!

Jack schaut sie nur an und sagt nichts. Er verlässt ebenfalls den Raum, Julie wartet schon im Flur. Die beiden gehen einfach davon. Das Team folgt den beiden eilig. Jack gibt im Gehen Anweisungen.

JACK: Wir brauchen eine Leiche aus den Cryo-Kammern, sie sollte dem toten Mann ähneln. Entstellt das Gesicht, legt sie irgendwo ab, lasst es wie einen Unfall aussehen.

Toshiko und Owen nicken und gehen hinaus. Gwen überholt Jack und Julie und bleibt dann stehen, so dass auch die beiden stehenbleiben müssen.

GWEN: Ihr habt einen Vorrat an Leichen?

Jack antwortet nicht. Er sieht Julie an, die nickt und beide gehen an Gwen vorbei hinaus. Gwen dreht sich um und folgt ihnen wütend.

IN DER SEITENGASSE NEBEN DER DISKOTHEK

Julie zeigt in die Gasse, und sie und Jack gehen hinein. Jack schaut dabei auf seinen kleinen Handcomputer. Gwen läuft den beiden hinterher. Sie holt nur langsam auf, hört aber noch, was Julie sagt.

JULIE: Hier habe ich die Emanationen aufgefangen.
GWEN: Was ist mit seiner Familie? Ihr könnt doch nicht einfach seinen Tod vortäuschen.
JACK: Willst du seiner Familie denn erzählen, dass er starb, während er ein Alien gevögelt hat?
GWEN: Das wissen wir doch gar nicht sicher.

Jack schaut wieder auf die Anzeigen seines Handheldcomputers.

JACK: Die gleichen Bestandteile, die wir auch an der Aufschlagstelle gemessen haben. Sie sind überall, auch im Club, aber am stärksten hier in diesem Bereich. Etwas ist hier passiert.

Julie nickt, dann zeigt sie wortlos nach oben. Jacks und Gwens Blicke folgen ihrem Fingerzeig und sehen die Überwachungskamera oben an der Hauswand. Julie grinst.

WIEDER IM ÜBERWACHUNGSRAUM DES NACHTCLUBS

Die drei schauen sich das Video aus der Kamera in der Seitengasse an, wie die Gaswolke in Carys eindringt. Schließlich stoppt Jack die Aufzeichnung und nimmt das Video aus dem Gerät. Gwen schweigt nachdenklich.

GWEN: Das war mein Fehler. Wenn ich nicht gewesen wäre, würde er noch leben.
JACK: Diese Art zu denken bringt dich nicht weiter. Zumindest wissen wir jetzt schon wieder etwas mehr. Das Alien benötigt also einen Wirtskörper.
GWEN: Wir können es nicht weiter töten lassen.

Julie legt ihr ihre Hand auf die Schulter.

JULIE: Dann lass' es uns verhindern!

ETWAS SPÄTER IN FLETCHERS WOHNUNG

Ivan Fletcher werkelt in der Küche, Carys sitzt am Tisch im Esszimmer, die Hände um eine Tasse gelegt. Sie starrt nur Löcher in die Luft und hört gar nicht zu, was ihr Vater sagt.

IVAN FLETCHER: Ich sagte zu ihnen, ihr bringt euch selbst um eure Jobs, wenn ihr so weitermacht. Ich kann sofort fünf polnische Jungs anheuern, die keine Pausen kennen und trotzdem fröhlich wie nichts gutes sind, alles für 56 ohne Nebenkosten. (Er kommt mit einem Teller mit Toast aus der Küche) Ich sagte zu Niall, Warum soll ich mich mit deinen maulenden Kumpels abgeben, wenn ich die haben kann. (Er bleibt vor ihr stehen.) Carys?
CARYS: Dad?
IVAN FLETCHER: Du hast einen höllischen Kater, nicht wahr? Was hast du denn letzte Nacht gemacht?
CARYS: Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern. Ich habe schon hin- und herüberlegt, aber es fällt mir nicht ein.

Er stellt den Teller auf dem Tisch ab, nimmt sich seine Jacke, die an der offenen Tür hängt und zieht sie an.

IVAN FLETCHER: (seufzt) Ich muss gehen. Tony braucht den Van um neun. Bleibst du heute abend hier?

Carys nickt langsam. Er drückt ihr einen Kuss auf ihr Haar. Als er gegangen ist, starrt Carys wieder vor sich hin. Sie schließt ganz langsam, wie unter Schmerzen, die Augen.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Jack steht vor einer großen Glasscheibe, auf der eine Karte des Weltalls zu sehen ist. Er fährt mit einem Leuchtstift eine Linie ab, die nur er sehen kann. Julie steht neben ihm und schaut ihm zu, Owen dahinter, ein Klemmbrett in der Hand, Toshiko sitzt am Computer im Nebenraum. Gwen steht in der offenen Tür, mit dem Rücken zu Toshiko, den anderen zugewandt.

GWEN (zu Jack): Was machst du da?
JACK: Ich benutze die Satellitendaten um den Einfallswinkel des Meteoriten zu rekonstruieren.
JULIE (zu Gwen mit einen schiefen Grinsen): Soll heißen, er versucht herauszufinden, woher er kam.
JACK: Hey! Ein bisschen Technik-Blabla tut mal ganz gut.
JULIE (ironisch): Ach!
GWEN: Also ist das ein Routenplaner.
TOSHIKO: Nah dran.
GWEN: Rhys, mein Freund, arbeitet als Logistikmanager. Er macht etwas ganz ähnliches. In einem kleineren Maßstab natürlich.
TOSHIKO: Du hast einen Freund?
GWEN: Ja, du nicht?
TOSHIKO: (schüttelt den Kopf) Dieser Job lässt mir keine Zeit dazu.
GWEN: (zu Owen) Und was ist mit dir? Triffst du dich mit jemandem?
OWEN: Machst du Witze? Ich kann den ganzen Ärger, den ich brauche, ja hier bekommen.

Jack und Julie schauen sich kurz an, sagen aber nichts. Jack arbeitet weiter an der Karte, Julie schaut ihm zu, aber sie hören ganz genau hin.

GWEN: Keiner von euch hat einen Partner?
OWEN: Nur du, Frischling.
GWEN: Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber ... gut, vielleicht doch, aber ... wie schaltet ihr dann mal ab? Wie entspannt ihr euch?

Sie schaut von einem zum anderen.
Jack schaut Owen an, der Toshiko ansieht. Keiner sagt etwas.

OWEN: Ich quäle Leute in glücklichen Beziehungen.

IM BAD VON FLETCHERS WOHNUNG

Carys steht unter der Dusche, sie weint.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Toshiko sieht sich an ihrem Computermonitor noch einmal genau die Aufzeichnung von Carys in der Gasse neben der Diskothek an und analysiert es.

TOSHIKO: Die Gaswolke setzt sich aus Vorax und Suranium zusammen.
JACK: Klasse, meine zwei Lieblingsgase. Überprüft sie, was wir alles über sie wissen.
OWEN: Ich bin schon dabei.

Ianto kommt herein, ein Tablett mit Tassen in der Hand. Jack nimmt sich eine, Ianto geht weiter herum.

GWEN: Was machst du gerade?
TOSHIKO:Ich schicke ein Bild von dem Mädchen durch CCTV. So kann ich es mit den Gesichtern der englischen Bevölkerung vergleichen.
GWEN: Du kannst doch nicht jedes Gesicht aus England hier drin haben. Das verstößt gegen so ziemlich jedes Bürgerrecht, Datenschutzrecht, all so was ….

Toshiko dreht sich um und schaut Jack an.

JACK: (belustigt) Du sagt immer noch "ihr" anstatt "wir".

Er nippt an seiner Tasse.
Auf dem Monitor erscheint eine Anzeige: 119 possible matches.

OWEN: Hundert und neunzehn Treffer. Dieses Ding sollte doch in der Lage sein, uns einen einzigen sicheren Treffer zu liefern.
TOSHIKO: Das Bild war zu unscharf und zu pixelig. Ich habe versucht es besser einzustellen und mehr Daten hereinzunehmen, aber es stürzt dann ab. Heißt, die Software arbeitet dann nicht mehr richtig.
IANTO: Es hat die Anzahl verringert. Ich könnte den Rest durchsehen.

Jack wirft ihm einen fragenden Blick zu. Ianto dreht sich achselzuckend zu ihm um.

IANTO: Auf die alte Art und Weise – mit den Augen.

Er zeigt darauf.

GWEN: Und was ist mit dem Fingerabdruck, den ich von der Hauswand genommen habe?

Toshiko lässt den Fingerabdruck durchlaufen, findet aber keine Übereinstimmung.

TOSHIKO: Es war sowieso nur ein letzter Versuch.
OWEN (sarkastisch): Ein allerletzter.
GWEN: Ja, aber ich musste irgendetwas tun.
OWEN: Schon gut, du hast alles versucht.
JACK: Die Überwachungskameras müssen auch ihre Ankunft am Club gefilmt haben. Tosh, kannst du die Erkennungssoftware so einstellen, dass du ihren Weg rückwärts verfolgen kannst über das Straßenkameranetzwerk?
TOSHIKO: Das wird eine Weile dauern. Jede Abzweigung auf irgendeiner Straßen eröffnet hunderte oder tausende von Möglichkeiten.
JACK: Probier’ es. Zu guter Letzt können wir so herausfinden, wo sie heute abend losgegangen ist.
GWEN: Wir können das dann abgleichen mit den Adressen der Personen aus der Gesichtserkennung.
OWEN: (schnippt mit den Fingern) Gute Idee, Frischling! Das ist schon ein bisschen mehr so, wie es sein sollte.

Jacks Handy klingelt, er nimmt ab und hört ernst zu, ab und zu nickt er. Als er das Gespräch beendet, sieht er die anderen grinsend an.

JACK: Wir können uns die Arbeit sparen. Das war Julie. Das Mädchen heißt Carys Fletcher und wohnt in der High Street 11. Also los! Julie wartet auf uns vor ihrem Haus.

Alle springen auf, Ianto reicht Jack seinen Mantel. Auf dem Weg hinaus hält sich Gwen an Owen.

GWEN: Wie hat sie das gemacht?
OWEN: Wer?
GWEN: Julie. Ich habe gar nicht bemerkt, dass sie gegangen ist.
OWEN: Gewöhn' dich dran, Schätzchen. Bei Julie läuft das so. Sie ruft an, alle laufen hinterher… aber frag’ mich nicht, wie sie das macht.

CARYS ZIMMER IN FLETCHERS WOHNUNG

Carys sitzt auf ihrem Bett in einem pinken Bademantel und kämmt ihr nasses Haar. Plötzlich krümmt sie sich vor Schmerzen.

CARYS: Ah!

Sie schaut in den Spiegel. Eine weitere Welle von Schmerzen quält sie.

CARYS: Ah!

Sie hypervertiliert in der Hoffnung, die Schmerzen würden aufhören, aber vergeblich.

CARYS: Ah! Nein!

Es klingelt an der Tür.
Carys geht zur Tür und öffnet sie. Ein Lieferant steht davor und hält ihr eine Schachtel hin.

GAVIN: Und schon wieder ein Päckchen für euch.

Carys schaut auf die Schachtel, dann auf den jungen Man. Sie schnappt ihn sich und zieht ihn ins Haus bis in ihr Zimmer. Dort öffnet sie hastig seinen Gürtel und schmeißt ihn weg.

GAVIN: Ähm, ist dein Vater nicht da?
CARYS: Zieh’ dich aus!

Sie öffnet seine Hose und zieht sie herunter. Dann stößt sie ihn rückwarts auf das Bett und drückt ihn darauf nieder.

GAVIN: Immer mit der Ruhe, Carys!

Sie setzt sich auf ihn und reibt ihren Körper an seinem. Er setzt sich auf.

GAVIN: Ok, das reicht. Der Spaß ist vorbei. Barry hat dich dazu angestiftet, nicht wahr?
CARYS: Halt den Mund!

Sie drückt ihn wieder herunter.
Die Tür wird aufgebrochen. Jack und Julie stürmen in den Raum, die Waffen auf Carys gerichtet. Beide tragen weiße Overalls und Gasmasken. Die anderen stehen hinter ihnen, genauso gekleidet. Gavin schaut sie entgeistert an.

GAVIN: Was ist hier los?!
JACK: Zieh deine Hose wieder an und verschwinde. (schreit) Sofort!

Gavin zieht die Hose hoch und haut ab.

JACK: Es bricht mir jedes Mal das Herz, das zu sagen.

Julie kichert. Gwen schaut sie überrascht an, das ist sogar durch die Gasmaske zu erkennen. Carys beobachtet genau, wie Jack etwas auf seinem Handheld abliest.

JACK: Die Luft ist in Ordnung.

Alle nehmen ihre Gasmasken ab. Carys nutzt die Gelegenheit und rennt an Gwen vorbei in Richtung Hintertür.
Jack schaut genau in diesem Moment auf und sieht sie gerade noch aus dem Raum laufen.

JACK: (schreit) Gwen, pass auf!

Gwen dreht sich um, aber Carys ist schon vorbei. Owen, der auf der Treppe zu den anderen Räumen steht, sieht Carys zur Hintertür hechten. Er zieht ein flaches muschelförmiges Objekt aus seiner Tasche und wirft es auf den Boden direkt vor ihr.
Ein pulsierender Energiewirbel schießt daraus hervor und umgibt Carys mit einer Art Gefängnis.

GWEN: Was ist das denn?
OWEN: Eine Art faltbare Zelle. Die Energie reicht für ungefähr eine Stunde. Die Batterieleistung ist beschissen.
JACK: Wer hat dir erlaubt, das zu benutzen?
OWEN: Ich habe ihre Flucht damit gestoppt.
JACK: Du kennst die Regeln. Nichts von den ganzen Sachen verlässt die Basis ohne meine ausdrückliche Erlaubnis.
OWEN: (grummelnd) Klasse. Dank' mir ja nicht.

Jack drückt ein paar Knöpfe auf dem Gerät, das er am linken Handgelenk trägt. Die faltbare Zelle verschwindet. Gwen schnappt sich Carys und bringt sie ins Wohnzimmer.

GWEN: Du kommst mir uns.

Jack hebt das Aliengerät auf und folgt ihr. Dabei schaut er Owen streng an.

IN DER TOCHWOOD-BASIS

Das Alarmlicht an der Vordertür blinkt, die Tür öffnet sich. Owen, Toshiko, Gwen mit Carys, Jack und als Letzte Julie treten ein.
Owen und Toshiko gehen die Treppe hinauf. Jack will ihnen folgen und lässt Gwen mit Carys einfach stehen. Julie geht auf der unteren Ebene zu Ianto, der im Hintergrund steht.

JACK: Seht zu, was ihr über sie herausfinden könnt.

Gwen hält Jack zurück.

GWEN: Solltest du mir nicht helfen? Ich weiß nicht, was ich machen soll.
JACK: Es wäre besser, wenn du so was nicht in Anwesenheit der Gefangenen sagst.

Er geht die Treppe hinauf und lässt Gwen einfach stehen. Gwen zieht Carys davon.

IM ZELLENTRAKT DER TORCHWOOD-BASIS

Gwen bringt Carys in eine der Zellen und schließt die Tür. Carys schaut Gwen an, die nun auf der anderen Seite der Absperrung steht.

CARYS: Seid ihr von MI-5?

Gwen antwortet nicht.

CARYS: Wo bin ich? Was wollt ihr von mir?
GWEN: Ich denke, das weißt du, Carys.
CARYS: Woher kennst du meinen Namen? Ich hatte noch nie Ärger. Was willst du von mir?
GWEN: Ich weiß, dass etwas in dir steckt und ich weiß, was es dir antut. Sein Name war Matt Stevens. Seine Eltern haben ihr einziges Kind verloren um 03:07 heute morgen.

Plötzlich beginnt Carys zu schreien und prallt rückwärts an die Zellenwand.

CARYS: (schreit) Ah! Ah!

Plötzlich hört sie auf und schaut Gwen eindringlich an. Das ist nicht mehr Carys, das ist das Alien. Sie geht näher an die Absperrung heran.

CARYS: Ihr habt mein Schiff beschädigt.
GWEN: Ach, hör' auf. Woher kommst du und was willst du auf der Erde? Vergiss es, du kannst uns nicht versklaven.
CARYS: Wer hat was von versklaven gesagt?
GWEN: Also, so was macht ihr doch. Aliens. Oder nicht?
CARYS: Nein, ich suchte nur nach dieser speziellen Energie. Der Orgasmus. Ich lebe davon.
GWEN: Oh, Moment, ich rekapituliere. Du bist den ganzen Weg hierher gekommen um dich von Orgasmen zu ernähren?
CARYS: Es gibt dort draußen nichts Vergleichbares. Ihr schmeckt so gut. Es gibt nichts Besseres.

Carys schreit vor Schmerz auf und fällt wieder rückwärts gegen die Wand.

CARYS: Ah! Ah! Nein! Ah!

Gwen sieht, wie Carys sich langsam wieder aufrichtet und dann plötzlich hoch an die gegenüberliegende Wand geschleudert wird. Das Alien kämpft anscheinend in ihrem Körper.

CARYS: Ah!

Gwen sieht mit aufgerissenen Augen, wie Carys hart an die Wand schlägt und dann zu Boden fällt. Sie öffnet die Zellentür und läuft in die Zelle, um nach ihr zu sehen.

CARYS: Hilf mir. Bitte, mach' dass es aus mir rausgeht.

Gwen hilft Carys auf. Da halten beide inne und schauen sich an.

GWEN: Carys?

Carys drückt Gwen plötzlich gegen die Wand und küsst sie heftig auf den Mund.

IN DER TORCHWOOD-BASIS HAUPTRAUM

Alle sind bei der Arbeit. Julie unterhält sich mit Ianto, Owen arbeitet an seinem Computer, Toshiko an ihrem, Jack steht neben ihr. Owen schaut zu den Überwachungsmonitoren und hält inne.

OWEN: Hallo-ho.

Auf dem Monitor sind Carys und Gwen zu sehen, sie küssen sich intensiv. Owen schaut gebannt zu.

OWEN: Ich Glückskind.

Owen lehnt sich in seinem Stuhl zurück, verschränkt die Hände hinter dem Kopf und genießt die Show.

IM ZELLENTRAKT DER TORCHWOOD-BASIS

Gwen und Carys küssen sich noch immer.

GWEN: Okay, Erstkontakt mit einem Alien. Nicht gerade das, was ich erwartet hätte.

Obwohl Carys es begonnen hat, übernimmt jetzt Gwen die Initiative. Sie dreht sie beide herum und drückt nun Carys gegen die Wand. Sie küssen sich weiter.

IN DER TORCHWOOD-BASIS HAUPTRAUM

Owen holt das Bild der Überwachungskamera näher heran für eine Nahaufnahme der beiden küssenden Frauen.
Julie ist inzwischen aufmerksam geworden und kommt zu Owen.

OWEN: Ui, das ist ... (er lehnt sich zu dem Bildschirm) Es ist mir ein Vergnügen!

Jack und Toshiko werden nun auch aufmerksam. Gwen und Carys küssen sich immer noch.

OWEN: Whoa.
JACK: Wow.
TOSHIKO: Sie sagte, sie habe einen Freund.
JACK: Ihr Leute mit eurem engstirnigen Schubladendenken.

Owen grinst. Julie stößt Jack den Ellbogen in die Seite.

JULIE: (ernst) Wir sollten sie da rausholen.
JACK: (abwesend) Ja.

Julie dreht sich um und geht, nun wird Jack erst klar, was sie sagte. Er läuft ihr hinterher.

JACK: Ich meine, ja! Los, komm!

Jack überholt Julie und rennt zum Zellentrakt, Julie hinter ihm her. Owen will ebenfalls hinterher, bleibt aber gleich wieder stehen.

OWEN: Moment, erst mal ... ein bisschen aufzeichnen.

IM ZELLENTRAKT DER TORCHWOOD-BASIS

Carys und Gwen küssen sich immer noch leidenschaftlich. Carys knöpft dabei hastig Gwens Bluse auf. Dann schaut sie herunter und auf ihre Brüste. Abrupt hört sie auf und schiebt sie von sich.

CARYS: Nein!

Gwen zieht sie wieder an sich und küsst sie, aber das Alien ist nicht mehr interessiert. Sie schiebt Gwen wieder weg.

CARYS: Nein, das ist falsch.

Gwen versteht immer noch und versucht sie wieder zu küssen. Carys stößt sie fort.

CARYS: Nein, es muss ein Mann sein.

Gwen schaut Carys an, dann sieht sie an sich herunter. Sie bemerkt ihre offene Bluse. Allmählich scheint sie wieder zu Verstand zu kommen. Sie dreht sich von Carys weg und knöpft ihre Bluse zu.

CARYS: Ah! Oh!

Carys wird erneut von einer Schmerzwelle erfasst. Sie Sie umfasst ihren Kopf mit den Händen und schaut Gwen verzweifelt an.

CARYS: Ich verliere. Versprich' mir, dass du mir hilfst. Versprich' es.

Dann übernimmt das Alien sie, man sieht es an ihren Augen. Da klingelt Gwens Handy.

GWEN: Ich verspreche es.

Sie zieht das Handy aus ihrer Jackentasche und geht aus der Zelle. Sie schließt die Tür.

GWEN: (ins Handy) Hi.

ZWISCHENSCHNITT: IN GWENS WOHNUNG

Rhys ist am Telefon.

RHYS: Bist du immer noch auf der Arbeit?

Gwen dreht sich um und sieht Jack und Julie den Flur herunterkommen. Jack schaut sie fragend an. Sie zeigt ihm das Zeichen Daumen nach oben. Jack und Julie sind damit zufrieden und verschwinden wieder.

GWEN: Ja, leider.
RHYS: Wie spät kommst du nach Hause?
GWEN: Ich weiß nicht genau, wie lange es noch dauert.
RHYS: Ist es aufregend, hast du eine Menge Aufregung?
GWEN: Ähm, bißchen.
RHYS: Oh, entschuldige, kannst du reden?
GWEN: Ähm, eigentlich nicht.
RHYS: Oh Mann, ich bin ein Spezial-Einheiten-Witwer.
GWEN: Ich rufe dich später an.
RHYS: Tschüß.

Gwen schaltet das Handy ab und lehnt sich an Glaswand der dunklen Zelle gegenüber von Carys. Sie schließt die Augen und drückt das Handy gegen ihre Brust. Sie sammelt einen Moment ihre Gedanken.
BAMM!
Das Weevil, das in der Zelle eingesperrt ist, knurrt und schlägt gegen die Zellentür. Gwen schreit auf, springt von der Tür weg und starrt entsetzt das Weevil an. Sie hat vergessen, wo sie ist.
Gwen schaut zur Tür am Ende des Flurs. Dann geht sie zu Carys Zelle und wirft noch einen Blick auf diese. Danach geht sie weiter und schließt die Flurtür hinter sich.

IN DER TORCHWOOD-BASIS HAUPTHALLE

Als Gwen in die Haupthalle zurückkommt, ist sie sehr nachdenklich. Sie ist immer noch verstört von Carys verzweifelter Lage. Owen applaudiert.

OWEN: Das ist mal eine methodische Untersuchung, Frischling!

Gwen dreht sich zu ihm um, er lehnt am Geländer.

OWEN: Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wenn du noch mehr ins Detail gehst.

Gwen rast die Stufen herauf und packt Owen bei seinem Shirt. Sie stößt ihn gegen die Wand. Julie beobachtet sie aufmerksam.

OWEN: Was machst du?! Lass' mich los!
GWEN: Das Mädchen da kämpft um ihr Leben gegen ich weiß nicht was. Und du hältst das alles für einen Witz?
OWEN: Ist ja schon gut. Tut mir leid.
GWEN: Wir müssen ihr helfen. Sie ist keine von deinen Laborratten.
OWEN: Nein, sie ist eine Mörderin. Du wolltest sie unbedingt fangen. Wie kommt es, dass sie plötzlich deine beste Freundin ist?

Jack stellt sich zwischen sie.

JACK: Weißt du, das Erwürgen des Personals ist eigentlich mein Job.

Gwen starrt Owen an, dann lässt sie ihn los. Auf der unteren Ebene erscheint Ianto hinter Toshiko. Er trägt eine Schachtel mit Essen. Er hat offensichtlich nichts von dem Vorfall mitbekommen und lächelt.

IANTO: Also ... wer möchte was vom Chinesen?

Owen geht die Treppe herunter.

IM KONFERENZRAUM DER TORCHWOOD-BASIS

Alle sitzen um den großen Konferenztisch. Sie lachen und genießen das Essen.

JACK: Und sie sagte ... sie sagte, "Wenn ich gewusst hätte, was er ist, hätte ich ihn niemals geheiratet!"
TOSHIKO: Sie wusste es! Sie hat es die ganze Zeit gewusst!
OWEN: Es hat sie nicht gestört.
IANTO: Bis er begann, Bröckchen schwarzen Schleims in der Badewanne zu hinterlassen.

Jack nimmt sein Glas auf.

JACK: Es ist immer das Gleiche. Aliens haben einfach keinen Sinn für häusliche Hygiene.

Er nimmt einen Schluck, dann stellt er es wieder auf den Tisch und steht auf.

JACK: Was mich daran erinnert, ich muss mal.

Jack verlässt den Raum. Sobald er außerhalb Hörweite ist, richten sich alle Augen auf Gwen. Nur Julie isst in aller Seelenruhe weiter. Die anderen schweigen weiter, aber Toshiko und Owen durchbohren Julie schier mit Blicken. Gwen schaut fragend von einem zum anderen. Plötzlich blickt Julie auf. Sie lächelt, legt ihre Stäbchen hin und steht auf. Im Gehen sagt sie noch etwas, ohne sich umzudrehen.

JULIE: Viel Spaß, Leute.

Dann geht sie aus dem Raum.

GWEN: Was war das denn? Wo will sie hin?
OWEN: (sarkastisch) Vielleicht hilft sie Jack beim Pinkeln ...
IANTO/TOSHIKO/GWEN: Owen!!

Die drei starren ihn schockiert an.

TOSHIKO: Du bist unmöglich!

Owen zuckt gleichgültig mit den Schultern, dann sieht er Toshiko an, grinst und wendet sich an Gwen.

OWEN: So, was hat er dir erzählt?
GWEN: Worüber?
TOSHIKO: Über sich.
GWEN: Ihr kennt ihn doch schon viel länger als ich.
TOSHIKO: Wir haben auf dich gehofft.
OWEN: Du bist Polizistin, ausgebildet in Verhörtechniken.
GWEN: Ihr wisst gar nichts über ihn?
OWEN: Nicht, was er ist, nicht, woher er kommt. Nichts, außer dass er schwul ist.
GWEN: Nein, ist er nicht. Oder, was denkt ihr?
TOSHIKO: Nein. Owen glaubt das. Ich nicht.
IANTO: Mir ist es egal.
OWEN: Sein Militärlook ist nicht der Kleidungsstil eines Heteros.
GWEN: Ich finde, es steht ihm. Irgendwie klassisch.
TOSHIKO: Exakt! Ich habe ihn beobachtet. Er poppt doch alles, was attraktiv genug ist.
GWEN: Ich dachte, da läuft was mit Julie ...

Toshiko schüttelt energisch den Kopf.

TOSHIKO: Nein, da ist nichts.
GWEN: (zweifelnd) Bist du sicher? Habt ihr bemerkt, wie die beiden sich ansehen, miteinander umgehen?
IANTO: (energisch) Ich bin sicher!

Die anderen sehen ihn erstaunt an.

OWEN: Weißt du vielleicht etwas, das wir nicht wissen, Ianto? Oder machst du dir irgendwelche Hoffnungen? Wer ist es denn – Julie oder Jack?

Ianto läuft knallrot an, verlegen senkt er den Blick und schüttelt den Kopf. Owen lacht hämisch. Bevor er noch eine Bemerkung loslassen kann, geht Toshiko dazwischen.

TOSHIKO: Owen, hör’ auf damit! … Ich vermute auch, dass da mal irgendwann was war zwischen Julie und Jack. Ich glaube aber auch, dass das schon länger her ist. Sie kennen sich ja schon sehr lange. Julie ist schon dabei, seit Jack der Leiter wurde vor neun Jahren. Sie war die erste, die Jack ins Team geholt hat.
GWEN: Woher weißt du das?
TOSHIKO (lächelnd): Aus den Personalakten natürlich.
OWEN: Du hast Zugang zu den Personalakten? Die sind doch verschlüsselt.
TOSHIKO (lächelnd): Als wenn mich das schon mal aufgehalten hätte.

Gwen schaut Tosh mit großen Augen an.

ZWISCHENSCHNITT: IN EINEM GANG NICHT WEIT VOM BESPRECHUNGSRAUM

Jack und Julie stehen in dem Gang im Schatten. Julie hat die Augen geschlossen, als lausche sie auf etwas. Jack steht direkt hinter ihr. Er stupst sie kurz an, sie öffnet die Augen.

JACK (neugierig): Nun sag’ schon, worüber reden sie.
JULIE (lächelnd): Über dich natürlich – und über mich. Sie versuchen, Gwen auszufragen. Toshiko und Owen sind überaus neugierig. Owen macht wohl wieder seine üblichen dummen Bemerkungen. Und Ianto versucht mal wieder, uns zu verteidigen. Armer Ianto, er stellt sich nicht besonders geschickt an.

Jack fasst sie mit beiden Armen um die Taille, beugt sich über ihre Schulter und flüstert ihr ins Ohr.

JACK (ganz leise, lächelnd): Ianto … hast du schon mit ihm geschlafen?

Julie dreht sich etwas und versucht ihn über ihre Schulter hinweg anzusehen.

JULIE (gespielt empört): Nein! (lächelnd) Und du?
JACK: Auch nicht. Obwohl es mich reizen würde.
JULIE (nickt verträumt): Ja, er ist süß.

Sie löst sich von Jack und dreht sich zu ihm um, wieder ernst. Sie legt die Hände auf seine Schultern und sieht ihn eindringlich an.

JULIE: Jack, versprich mir, dass du nichts mit Ianto anfängst. Ich weiß, dass er sich mit Freuden darauf einlassen würde. Aber es würde ihm das Herz brechen. Bitte, Jack!

Jack sieht sie an und grinst.

JACK: Du willst ihn wohl ganz für dich allein.

Julie sieht ihn mit gerunzelter Stirn an und stößt ihn leicht von sich. Jacks Grinsen verschwindet. Jetzt schaut auch er ernst. Er legt ihr die Hand an die Wange und lächelt traurig.

JACK: Wenn es dir so wichtig ist.

Julie legt ihre Hand auf seine an ihrer Wange. Sie sieht ihn immer noch an.

JULIE: Das ist es. Er ist so verletzlich. Ich habe das Gefühl, ihn beschützen zu müssen.

Sie hält inne, als lausche sie auf etwas. Sie lässt die Hand sinken, auch Jack nimmt seine runter.

JULIE: Los, gehen wir. Erlösen wir Ianto und Gwen.

Jack küsst sie zärtlich auf die Wange.

JACK (lächelnd): Gut. Obwohl ich gerne noch mehr erfahren hätte.

JULIE: Jack, ich bin Empathin, ich kann keine Gedanken lesen. Du wirst also nicht mehr erfahren.

Jack zuckt mit den Schultern, dann dreht er sich um und geht auf den Besprechungsraum zu. Julie folgt ihm ein paar Schritte, dann bleibt sie stehen und neigt den Kopf etwas zur Seite, als lausche sie. Als Jack merkt, dass Julie ihm nicht folgt, dreht er sich um.

JACK: Was ist? Kommst du nicht mit?
JULIE (kopfschüttelnd): Nein, ich muss noch etwas anderes erledigen.

Jack nickt und geht weiter, während sich Julie in die andere Richtung entfernt.

WIEDER IM BESPRECHUNGSRAUM

Die vier sind immer noch beim Thema „Jack".

GWEN: Wir wissen, er ist Amerikaner, richtig?
OWEN: Nicht mal das ist sicher.
TOSHIKO: In den letzten fünfzig Jahren wurde kein US-Bürger mit dem Namen Jack Harkness geboren.
GWEN: Vielleicht ist seine Identität geheim.

Sie nimmt einen Chip und knabbert daran.

IANTO: Er könnte ein großes Tier beim CIA sein. Das vermute ich.

Im Hintergrund hört man leise etwas, das wie das Weinen einer Frau klingt.

GWEN: Was ist das für ein Geräusch?

Alle verstummen. Gwen greift nach der Fernbedienung, die auf dem Tisch liegt. Sie schaltet den Monitor in der Wand hinter dem Tisch ein. Auf dem Monitor sieht man Carys. Sie kauert auf Händen und Knien in der Zelle und weint.
Jack kommt zurück und setzt sich. Gwen schaut immer noch auf den Monitor. Sie steht wortlos auf und geht zu dem Bildschirm.

GWEN: Wir sitzen hier beim Essen und da kämpft ein Mädchen um ihr Leben!
JACK: Also, während wir gegessen haben, haben die Computer einen kompletten Bio-Scan von Carys gemacht, ihr Blut, ihren Stoffwechsel, die Organe, die Haut, alles untersucht. Damit wir herausfinden, welchen Effekt das Alien auf sie hat. Sie haben zusätzlich Proben von der Luft in der Zelle genommen, so dass wir mögliche Änderungen in ihrer Umgebung erkennen können. Nun, reicht das? Oder was verlangst du noch? Weil, das wird allmählich langweilig.

Sein Blick schweift einen Moment ab, niemand nimmt es wahr. Es schient auch niemandem aufzufallen, dass Julie nicht wiedergekommen ist.

GWEN: Ihr habt euch hier viel zu lange vergraben. Ihr verbringt so viel Zeit mit diesem Alien-Kram, dass ihr vergessen habt, was es heißt menschlich zu sein.
JACK: Dann zeig' es uns. Erklär' mir, was es im 21. Jh. heißt menschlich zu sein.
GWEN: Also gut.

IN DER HAUPTHALLE DER TORCHWOOD-BASIS

Gwen arbeitet wie besessen an einem der Computer. Verschiedene Bilder, Akten und Websites mit Informationen zu Carys Person flackern über den Bildschirm. Verschiedenes druckt Gwen aus, Emails, Fotos von Carys in unterschiedlichem Alter und anderes. Sie sammelt das alles und steckt es in eine Mappe. Dann verfasst sie einen Bericht.

IM ZELLENTRAKT DER TORCHWOOD-BASIS

Julie geht zu Carys Zelle. Sie öffnet die Tür und geht zu ihr hinein. Carys weicht ängstlich an die hinter Wand der Zelle zurück.

CARYS: Was willst du von mir?
JULIE: Carys, habe keine Angst. Ich will nur mit dir reden. Wir können dir helfen.

Carys setzt sich auf die Bank an der Seitenwand und vergräbt ihr Gesicht in ihren Händen. Julie setzt sich neben sie und legt ihr beruhigend die Hand auf die Schulter.

JULIE: Was ist letzte Nacht bei dem Nachtclub passiert? Versuche dich zu erinnern, jede Kleinigkeit ist wichtig.

Und Carys fängt an zu erzählen, nur manchmal von Julies Fragen unterbrochen. Schließlich schafft es Julie, auch mit dem Alien in ihr zu sprechen.

JACKS BÜRO IN DER TORCHWOOD-BASIS

Gwen berichtet Jack, was sie über Carys herausgefunden hat.

GWEN: Carys Fletcher, geboren am 13. Nov. 1987. Hier sind Schulberichte, die Personalakten von der Zeitarbeitsfirma, für die sie arbeitete, Schwimmabzeichen von ihr, als sie sechs war, Berichte über den Unfalltod ihrer Mutter. Sie starb bei einem Autounfall, als sie zehn war. Und hier noch ihre Emails vom letzten Jahr, sie diskutierte über die Vorzüge von Orlando Bloom und Heath Ledger.
JACK: Warum hast du das gemacht?
GWEN: Hier geht es nicht nur um Meteoriten oder Gas. Es geht um ein gefangenes Mädchen und was wir tun können, um sie zu retten. Als ich in ihrer Zelle war, hat sie gesagt, sie verliere allmählich. Wir müssen sie dabei unterstützen, dagegen anzukämpfen, sich daran zu erinnern, wer sie ist.

Jack starrt sie wortlos an.

GWEN: Ist da was in meinem Gesicht?
JACK: Nein. Uh ... das ist ... brillant. (Er schaut auf die Informationen auf seinem Schreibtisch.) Du bist brillant.
GWEN: Danke. Also ich denke, wir sollten sie wieder zu ihrem Vater zurückbringen.
JACK: Du machst Witze, oder?
TOSHIKO: (über die Sprechanlage) Ihr solltet mal herkommen und euch das hier ansehen.

Jack steht auf und geht an Gwen vorbei aus dem Büro. Gwen läuft ihm hinterher, nicht bereit, jetzt schon klein beizugeben.

GWEN: Wir müssen Zugang zu ihr bekommen. Sie dazu bringen, dagegen anzukämpfen.
JACK: Unsere Hauptaufgabe ist das Festhalten des Alien. Nicht, Zivilisten in eine Zelle damit zu stecken.
GWEN: Wir müssen ihr helfen.
JACK: Dann gibt es keine Möglichkeit ...
GWEN: (unterbricht ihn) Wenn wir es nicht tun, wer dann, Jack?
JACK: Bist du eigentlich immer so hartnäckig?

Kurz vor Toshikos Computer zeigt Jack mit hochgezogenen Brauen auf die Monitore der Überwachungskameras. Auf denen des Zellentrakts sieht man gerade, wie Julie Carys Zelle verlässt. Gwen reißt die Augen auf, ihr Mund bleibt offen stehen. Jack dreht sich wortlos um und geht zu Toshiko.
Gwen erwacht aus ihrer Erstarrung und läuft ihm hinterher.

GWEN: Das war doch Julie. Was hat sie da gemacht, bei Carys?

Jack antwortet nicht, dafür Ianto.

IANTO: Na was schon. Sie ist unsere Verhörspezialistin ...

Toshiko berichtet inzwischen darüber, was ihre Analyse der gesammelten Daten ergeben hat.

TOSHIKO: Dies ist die normale chemische Zusammensetzung der Luft in der Zelle. Und dies hier ... sind die Aufzeichnungen der letzten Stunde. Das Alien stößt eine extrem konzentrierte Wolke von Pheromonen aus, die sich dann in der Luft verteilen.

Gwen und Jack starren sie an.

JULIE: (sie steht plötzlich hinter ihnen) Sexuallockstoffe.

Jack und Gwen drehen sich erschrocken um.

JACK: Ich hasse es, wenn du das tust.

Julie grinst ihn an. Jack schaut übertrieben finster zurück, dann grinst auch er. Gwen schaut die beiden fragend an. Sie hat das Gefühl, das sei ein Insiderwitz gewesen, den sie nicht versteht.

JULIE: Das Alien hat es mir vorhin erklärt, als ich es danach fragte, mit welcher Methode es an die Männer herankommt, ohne dass sie misstrauisch werden.
TOSHIKO: Richtig, und diese Pheromone sind tausendmal stärker als alles was wir kennen. Die Männer hatten gar keine Chance ihr zu widerstehen.
JACK: Sie ist ein wandelndes Aphrodisiakum!
GWEN: Und ich habe mich gefragt, warum ich ... (Die drei schauen sie an.) Also, irgendwie haben wir herumgeknutscht.
JACK/TOSHIKO: Wissen wir.
JACK: Nun, willst du immer noch ihren Vater zu ihr in die Zelle stecken?
GWEN: Mein Gott, nein! Wir können keinen Mann in ihre Nähe ...

Toshiko dreht sich um und schaut sie an. Sie haben beide den gleichen Gedanken.

TOSHIKO/GWEN: Owen!

Und sofort rennen sie los zum Zelltrakt. Julie lacht laut auf, dann läuft sie ihnen hinterher.

IM ZELLENTRAKT DER TORCHWOOD-BASIS

Toshiko, Gwen und Julie laufen den Flur hinunter zu den Zellen. Sie finden Owen in Carys Zelle, nackt. Er versucht, sich mit den Händen etwas zu bedecken. Julie stützt sich an die Wand neben der Zelle, sie bekommt keine Luft mehr vor lauter Lachen. Owen schießt ihr einen bitterbösen Blick zu.

TOSHIKO: (über die Sprechanlage) Jack, Carys ist weg.
OWEN: De kleine Schlampe hat meine Zugangskarte geklaut!
JACK: (über die Sprechanlage) Ich kümmere mich darum. Und sagt Owen, an seinen Bauchmuskeln muss er noch etwas härter arbeiten.

Die Frauen öffnen die Zellentür, Owen kommt heraus.

OWEN: Ich habe ein paar Messungen gemacht, wisst ihr, sie im Auge behalten, und bang.
JULIE: Du bist noch gut davongekommen. Sei dankbar, dass sie nur deine Zugangskarte haben wollte.
GWEN (grinsend): Geht es dir gut? Oder fühlst du dich immer noch ein bisschen wie ein Würstchen?

Toshiko kichert und Julie krümmt sich schon wieder vor Lachen.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Carys sucht sich vorsichtig ihren Weg hinaus aus der Basis.

Jack kommt die Treppe herunter und stellt sich ihr in den Weg.

JACK: Kein Ausgang, tut mir leid.

Carys schaut herum, dann dreht sie sich um und rennt zu Tür. Aber die Tür öffnet sich nicht. Jack läuft ihr nach. Jetzt steht der Tisch mit allen möglichen Gerätschaften zwischen ihnen. Wenn Jack sich bewegt, bewegt sich Carys in die andere Richtung, so dass immer der Tisch zwischen ihnen ist. Beide schauen nun suchend auf den Tisch, als würden sie erst jetzt erkennen, was alles darauf liegt. Carys schnappt sich eine Art Stock und wedelt damit in Jacks Richtung. Er weicht aus. Sie versucht ihn wieder zu treffen und verfehlt ihn wieder.

JACK: Ach, du magst es wohl ein bisschen härter, hm?

Er greift sich etwas, das etwa wie ein Samuraischwert aussieht, aber aus Holz.

JACK: Also gut, dann lass' uns das in einem fairen Kampf klären.

Sich gegenseitig belauernd bewegen sie sich wieder zurück in die Haupthalle. Jack treibt sie an der Wassersäule in die Enge, er tippt ihr mit dem "Schwert" auf die Schulter. Carys holt mit ihrem Knüppel aus und trifft ihn am Knie. Jack geht für einen Moment zu Boden.

JACK: Ahh!

Carys rennt zur Seite. Jack folgt ihr. Sie geht rückwärts die Stufen herauf, den Stock schwingend, Jack pariert. Als sie erneut zuschlagen will, trifft sie nur das Geländer der Treppen. Jack schlägt ihr den Stock aus der Hand. Sie springt auf die Plattform und stößt einen Bürostuhl zu Jack hin.

CARYS: Du kannst mich nicht aufhalten.

Sie starren sich an, dann stürmt Carys über die Plattform, um die Treppe auf der anderen Seite zu erreichen. Jack springt die Treppe einfach herunter und stellt sich ihr am Fuß der Stufen entgegen. Sie starren sich wieder an. Carys schaut sich gehetzt um und wird auf die Hand in dem Nährtank aufmerksam. Sie nimmt sie an sich.

JACK: Stell' das hin! Das ist für nur für mich wertvoll.

Sie benutzt den Behälter wie ein Schild und hechtet zur Tür. Jack läuft ihr hinterher.

JACK: Stell' das hin!

Er zieht seine Waffe und richtet sie auf Carys.

JACK: Oder ich schieße!
CARYS: Das sagst du, aber deine Augen sagen, dass du es nicht tun wird. Ich gehe. Halte mich nicht auf.

Sie geht rückwärts zur Aufzugtür. Jack hält immer noch seine Waffe auf sie gerichtet, aber er schießt nicht. Carys Gesicht verzerrt sich vor Schmerz.

CARYS: (wimmert) Bitte, hilf’ mir.

Jack hält seine Waffe immer noch auf sie gerichtet. Die Tür schließt sich zwischen ihnen.

Jack rennt die Treppe hinauf.

AUF DEM WEG ZUM TOURISMUS-BÜRO

Die Aufzugstür öffnet sich. Carys rennt hinaus und den langen, dunklen Flur hinauf zum Tourismus-Büro.
Jack hat den Flur über die Treppe erreicht und läuft ihr nach.

IM TOURISMUS-BÜRO VON TORCHWOOD

Ianto kommt hinter dem Tresen hervor, als er Carys von der Basis aus in den Shop kommen sieht. Sie trägt immer noch den Behälter mit der Hand.
Direkt hinter ihr kommt Jack herein, wieder die Waffe auf Carys gerichtet.

IANTO: Soll ich irgendwie eingreifen, Sir?
JACK: Tu, was sie sagt. Öffne die Tür.

Jack legt die Waffe hin, Ianto drückt den Türöffner. Carys schaut zu der sich öffnenden Tür. Jack streckt seine Hände aus.

JACK: Jetzt gib' mir den Behälter.

Carys schaut zur Tür, dann zu Jack. Plötzlich wirft sie den Behälter über den Tresen und hechtet zur Tür hinaus.

JACK: NEIN!

Jack springt über den Tresen. Ianto steht nur erstarrt da.
Gwen, Toshiko und Julie kommen in das Büro gelaufen. Gwen schaut hinter den Tresen und sieht dort Jack knien, die Hand aus dem beim Aufprall zerbrochenen Behälter in den Händen. Die Finger der Hand bewegen sich. Julie geht zu ihm und legt ihm ihre Hand wie tröstend auf die Schulter.

VOR DEM MILLENNIUMCENTER

Julie, Gwen und Toshiko rennen aus dem Touristen-Shop. Gwen rennt zum Hafen herunter, Toshiko die Treppe hinauf zu oberen Ebene. Toshiko hält inne und schaut sich um. Kein Zeichen von Carys.
Gwen bleibt auf ihrem Weg ebenfalls stehen und schaut sich suchend um. Auch sie kann Carys nicht entdecken.

WIEDER IN DER TORCHWOOD-BASIS

Jack hat die Hand wieder in den (reparierten oder neuen?) Behälter verstaut. Er sitzt vor dem Tisch, auf dem er steht. Gwen steht vor ihm und erstattet Bericht. Toshiko ist wieder an ihren Computer zurückgekehrt.

GWEN: Und nach alldem ist eine abgetrennte Hand für dich wichtiger als Carys Leben.
JACK: Du willst dich beweisen? Dann finde sie. Nutze deine Beziehungen zur Polizei, um etwas Nützliches zu tun.
GWEN: Also gut, das werde ich tun. Werde eine Suchmeldung rausgeben - von Gas besessene Frau vögelt Männer zu Tode.

Jack rollt mit den Augen. Owen unterbricht sie, als er aus dem Untersuchungsraum gerannt kommt.

OWEN: EY! Ihr solltet euch das besser ansehen!

Owen rennt zurück in den Untersuchungsraum, die anderen folgen ihm, bleiben aber am Kopf der Treppe stehen. Owen fängt an zu erklären.

OWEN: Also, ich habe versucht, die Ergebnisse des Bio-Scans zu interpretieren. Aber, und das ist eine Schande, es gibt keine klaren Messergebnisse. Und zwar, weil alles in ihrem Körper ständig im Wandel ist, nichts ist konstant. Und gerade, wenn man meint, eine klare Messung zu bekommen, des Stoffwechsels, des Blutdrucks, geht wieder alles wild durcheinander.
JACK: Sie kämpft mit dem Alien um die Kontrolle über ihren Körper.
OWEN: Genau. Und deshalb habe ich mich entschlossen, eine vergleichende Untersu-chung anzustellen. Also, ich rekonstriere die Umstände, beschleunige den Prozess ein bißchen und schaue, was mit Carys passiert ist.
GWEN: Ja, danke.

Owen stellt eine Laborratte in einem Glasbehälter auf den Tisch.

OWEN: Ich habe die Ratte mit einer Kombination von den beiden Gasen infiziert, die wir an der Aufschlagstelle und in dem Nachtclub gefunden haben.
TOSHIKO: Es scheint ihr gut zu gehen.
OWEN: Wenn die Gase beginnen in ihrem Körper zu zirkulieren, geht die Party richtig los.

Owen steigt ein paar Stufen höher, wo die Scans und Werte der Ratte auf die Wand projiziert werden.

OWEN: Die Herzschlagrate hat sich verdreifacht. Das Hirn schwill an, drückt von innen gegen die Schädeldecke. Im weiteren Verlauf beginnen die Lungen zu schrumpfen, so dass es nicht mehr möglich ist zu atmen. Der Druck auf alle inneren Organe wächst bis...

Die momentan unbeachtete Ratte macht, was eine Ratte so macht. Plötzlich explodiert sie förmlich.

OWEN: Rattenmatsch!
JACK: Und das wird auch mit Carys geschehen?
GWEN: "Ich verliere", das hat sie zu mir gesagt.
OWEN: Im Moment ist es noch ein Kampf, wo Carys aufhört und das Alien beginnt.

AUF EINER STRASSE IN CARDIFF

Carys läuft durch die Straße. Sie ist wie betäubt und schaut neidisch auf ein sich küssendes Paar, an den sie vorbeikommt.
Überall schaut sie auf Plakate von nackten Männern, aufreizende Posen, sie ist vollkommen verwirrt.

IM HAUPTRAUM DER TORCHWOOD-BASIS

Gwen spricht eher zu sich selbst, was sie gerade denkt.

GWEN: Wir müssen wie sie denken. Uns in sie hineinversetzen. Das ist der einzige Weg, sie zu finden. Oder kann Julie sie aufspüren?
JACK: Sie ist doch schon unterwegs. – Aber wir müssen noch mehr Informationen sammeln über Carys, ihr Privatleben, wo sie arbeitet - solche Dinge. Auch Julie kann ihrer Spur leider nicht folgen wie ein Spürhund. Sie braucht schon ein bisschen Hilfe. Und wir haben nicht mehr viel Zeit!

Gwen schaut ihn erstaunt an aufgrund der Heftigkeit, mit der Jack die letzten Sätze gesagt hat.

JACK: Allerdings wissen wir nicht, ob Carys oder das Alien ihre Entscheidungen und Bewegungen kontrolliert. Das Letzte, was ich sah, war ihr Kampf um die Kontrolle. Julie kann sie nur finden, wenn das Alien die Kontrolle hat.
TOSHIKO: Der alles überragende Antrieb für den Parasiten ist Sex. Es ist ein Überlebensinstinkt - das wird der stärkste Trieb überhaupt sein.
GWEN: Also gut, du bist Carys. Du suchst verzweifelt nach Sex, denn das ist es, was das Ding in dir braucht, aber du weißt, es wird dabei töten. Wohin würdest du gehen?
OWEN: Ich komme bei dir vorbei und leg' dich flach. (Alle drehen sich um und sehen ihn an) Was ist?! Das war ein Witz. Kann ich nicht mal einen Scherz mit meinen Kollegen machen?
TOSHIKO: In diesem Moment? Nein.
JACK: Also wovon sprechen wir? Bordelle? Lap dance Lokale? Überall, wo es gierige Männer gibt?
TOSHIKO: Ich wüsste, was ich tun würde. Sie wird dahin gehen, wo Carys sich auskennt. Dem Alien ist es egal, ob es Carys Freunde oder Bekannte sind, dadurch wird es nur noch einfacher, an Männer zu kommen. Und diese werden nicht mal misstrauisch sein. Jedenfalls nicht sofort.

IN EDDYS WOHNUNG ZUR GLEICHEN ZEIT

EDDIE: (v.o.) Was zur Hölle macht du hier? Du siehst ziemlich daneben aus.

Carys geht durch den Flur. Eddie folgt ihr.

CARYS: Ich musste dich sehen.
EDDIE: Du hättest vorher anrufen sollen. Bethan wird gleich wiederkommen.
CARYS: Ich könnte dich töten.
EDDIE: Verdammt, ich könnte dich umbringen! Was zur Hölle war das für eine Nachricht, die du letzte Nacht auf meiner Mailbox hinterlassen hast? Es hörte sich an, als ständest du völlig neben dir.

Sie geht in sein Schlafzimmer.

CARYS: Wenn ich wollte, könnte ich dich töten ... jetzt gleich.
EDDIE: Sieh mal, ich habe es dir erklärt. Ich werde Bethan nicht verlassen. Du bist ein nettes Mädchen, aber das wird nicht passieren.
CARYS: Du warst der Erste, weisst du? Ich habe es dir nie erzählt, weil ich dachte, du lachst mich aus. Du bist rücksichtslos. Alles, was du willst, ist deinen Spaß und es kümmert dich einen Dreck, was mit mir ist.
EDDIE: Ach, komm runter. Vergiss es einfach.

Carys schreit vor Schmerz auf. Sie krümmt sich zusammen und verkrampft die Arme um ihren Leib.

CARYS: Ah!

Sie schaut lauernd zu Eddie. Der weiss überhaupt nicht, was hier vor sich geht.

CARYS Liebst du mich, Eddie? Hast du mich je geliebt?
EDDIE: Nein.
ALIEN (IN CARYS): Du hättest dich retten können.
EDDIE: Was?

Sei schnappt sich Eddie, küsst ihn und schlingt ihre Beine um seine Hüfte.

IN EDDIES WOHNUNG - VIEL SPÄTER IN DER NACHT

Die Tür des Schlafzimmers springt krachend auf. Jack und Gwen stürmen herein. Gwen sieht zuerst den kleinen Sandhaufen auf dem Bett.

GWEN: Wir sind zu spät. Wo ist sie wohl jetzt? Hat Julie sich schon gemeldet?
JACK: Nein, sie ist noch auf der Suche. Aber Tosh war auf der richtigen Spur. Sie ist zu ihrem Ex-Freund gegangen. Zum Glück ist sie jung. Meine Verflossenen abzuarbeiten, würde dauern, bis die Sonne verglüht.

Jack verlässt den Raum, Gwen folgt ihm.

GWEN: Und wohin wird sie jetzt gehen?

Sie gehen durch den Flur.

JACK: Und wie lange hat sie noch, bis das Ding ihren Körper zerstört?

AUF EINER STRASSE IN CARDIFF BEI NACHT

Der SUV rast über die Straßen. Im Wagen sitzen Jack, er fährt, daneben Owen, Toshiko und Gwen sitzen hinten.

JACK: So, was tun wir jetzt?
OWEN: Sämtliche Einwohner von Cardiff vom Poppen abhalten?
GWEN: Hmm. Wir könnten Bromid in die Wasserversorgung geben.
JACK: Nein, das ist zu unsicher.
OWEN: Ja. Die Leute von den Stadtwerken haben sich ziemlich aufgeregt, als wir das das letzte Mal gemacht haben.
GWEN: Es hätte jeden Körper in Cardiff nehmen könnnen. Warum hat es sie ausgewählt?
TOSHIKO: Ich nehme an, es war ein Zufall.
JACK: Es zerstört Carys Leben um zu bekommen, was es braucht.
OWEN: Also, was wissen wir über sie?
JACK: (zu Gwen) Irgendeine Idee?

Toshiko und Owen schauen Gwen an.

GWEN: Warum seht ihr alle mich an?
OWEN: Du hast ihr Profil erstellt!
GWEN: Ich weiß es nicht. Entschuldigt.

Gwen schaut aus dem Fenster.

OWEN: (murmelt) Sie ist wirklich gut unter Druck.
JACK: Es muss etwas geben. Was, hast du gesagt, arbeitet Carys?
GWEN: Sie ist bei einem Zeitarbeitsunternehmen. Sie arbeitet zur Zeit am Empfang.
JACK: Wo arbeitet sie momentan?
TOSHIKO: Ich rufe mal ihre Personalakte auf.

Toshiko tippt es in ihren PC ein und verkündet dann die Antwort.

TOSHIKO: Conway Klinik.
OWEN: Du machst Witze.
JACK: Was ist das Problem?
OWEN: Verdammt, das ist eine Klinik für Künstliche Befruchtung. Samenspenden. Ein unbegrenzter Vorrat an orgasmischer Energie ohne das ganze Vorgeplänkel.
JACK: Volltreffer!

Jack wendet den Wagen und fährt in Richtung Conway Klinik.

AUF DEM BÜRGERSTEIG VOR DER KLINIK - NACHTS

Carys geht in die Klinik hinein.

IN DER LOBBY DER KLINIK

Die Klinik hat noch geöffnet. Die Frau am Empfang schaut auf, als Carys hereinkommt. Sie krümmt sich schon wieder vor Schmerzen.

CARYS: Ah!
EMPFANGSDAME: Carys. Du hast doch frei heute, was machst du hier?

Carys schaut sie an und kommt näher.


CARYS: Ich brauche mehr. Die Energie – sie reicht nicht aus.
EMPFANGSDAME: Wie bitte?

Carys schlägt die Frau zu Boden.
Im Warteraum sitzen vier Männer.

CARYS: (o.s., über die Sprechanlage) Mr. Tunstall, in Zimmer Nr. 1 bitte.

Der Angesprochene sieht auf und geht hinaus.
Im genannten Zimmer wartet Carys schon auf ihn. Aber er bemerkt sie erst, als er die Tür hinter sich geschlossen hat und gegen sie stößt. Er hält den Behälter für das Sperma in der Hand. Carys nimmt ihm diesen ab und wirft ihn einfach über ihre Schulter fort.

AUF DEM FLUR DER KLINIK – NUR WENIG SPÄTER

Hinter der geschlossenen Tür hört man einen Mann schreien. Gleichzeitig öffnet sich die Eingangstür und Julie betritt die Klinik. Sie schaut sich um, dann zieht sie ihr Handy aus der Tasche und wählt.

JULIE: Jack? Ich habe Carys gefunden. Sie ist in der Conway-Klinik. Beeilt euch.

AUF DER FAHRT ZUR KLINIK IM SUV

acks Handy klingelt, Julie ist dran.

JACK: Ja, Julie, wir gleich da. Wir sind schon ganz in der Nähe.

Owen dreht sich nach hinten um und reicht Gwen eine Pistole. Erst schaut sie sie nur an, dann nimmt sie sie doch, aber zögerlich.

GWEN: Was soll ich damit?
JACK: Muss ich’s dir aufmalen?
GWEN: Ich habe noch nie eine Waffe benutzt.
JACK: Du warst bei der Polizei!
GWEN: Ich bin nur Streife gegangen!
JACK: Nimm’ sie erst mal. Ich werde schon dafür sorgen, dass du sie nicht benutzen musst.

Owen steckt ein Magazin in eine weitere Waffe und gibt sie Toshiko.

IN DER KLINIK

Julie geht mit gezogener Waffe zum Wartezimmer, dort sitzen mehrere Männer. Sie schauen erschreckt auf, als sie die gezogene Waffe sehen.

JULIE (laut): Raus! Jetzt! Haut ab so schnell ihr könnt!

Die Männer verlassen panisch den Raum und die Klinik.
In einem der kleinen „Behandlungsräume" steht Carys steht einem weiteren Mann gegenüber.

MR. WESTON: Ich habe Sie gebeten, rauszugehen!
CARYS: Entspann' dich, ich kann dir helfen.
MR. WESTON: Das denke ich nicht, Liebchen, ich bin schwul.

AUF DER STRASSE ZUR KLINIK ZUR GLEICHEN ZEIT

Der SUV rast immer noch die Straße entlang.

GWEN: (v.o.) Was tun wir, wenn wir sie finden? Wie können wir es aus ihr herauskriegen?

Toshiko sieht zu Gwen herüber.

TOSHIKO: Ausgehend von den Testergebnissen, kann ich sagen, das Gas braucht einen Wirt, weil ein längerer Kontakt mit unserer Atmosphäre giftig für es ist. Aber menschliche Körper sind die perfekte Umgebung für es.
JACK: Also wenn wir es aus Carys Körper herausbekommen könnten ...
OWEN: Würde es nicht lange überleben.
JACK: Hört sich an, als hätten wir einen Plan.
GWEN: Wir zwingen es zu sterben.
OWEN: Genau das, was es mit diesen armen Männern gemacht hat.
GWEN: Und was ist mit Carys?

Der SUV biegt um die Kurve und hält vor der Klinik. Das Team steigt aus und rennt zur Tür, die Waffen im Anschlag.

OWEN: (v.o.) Betet lieber darum, dass wir noch rechtzeitig kommen.
JACK: (o.s.) Los!

IN DER KLINIK - NACHTS

Die Tür springt auf. Jack und das Team stürmen in den Raum, die Waffen erhoben. Julie wartet am Empfang auf sie. Sie berichtet kurz, was sie inzwischen herausgefunden hat. Sie gehen rasch von Raum zu Raum auf der Suche nach Carys. Jack stürmt in Raum 1 und sieht den kleinen Haufen Staub auf dem Boden. Gwen schaut über seine Schulter. Owen, Julie und Toshiko suchen ebenfalls in den anderen Räumen.
Jack und Gwen stürmen in Raum 2. Dort finden sie einen Stapel einschlägige Magazine und noch ein Häufchen Staub.

GWEN: Oh Gott, wie viele denn noch?

Toshiko und Owen durchsuchen die anderen Räume, aber überall finden sie nur die Staubhäufchen.

JULIE: (o.s.) Hierher, Leute!

Sie laufen die Treppe herunter. Jack und Gwen rennen ihnen nach zu Owen. Julie steht in einem Raum, die Waffe auf Carys gerichtet. Gwen und Jack kommen hinter Carys in den Raum. Sie dreht sich alarmiert um.

JACK: Du kannst nirgendwo mehr hin.

Carys dreht sich wieder herum, als Gwen und Toshiko in den Raum kommen. Sie ist umzingelt. Alle bis auf Gwen haben die Waffen auf sie gerichtet.

CARYS: All dieser Sex. Alles was wir sehen, alles was wir denken. So viel Schönheit ... und so viel Furcht. Wir wollen es, aber wir fürchten uns davor ...

Sie krümmt sich unter einer Schmerzwelle.

CARYS: Ah!

Sie fällt auf den Boden. Gwen kniet neben ihr nieder und hält sie.

OWEN: Die Anstrengung ist zuviel für ihren Körper. Noch ein paar Sekunden und sie ist auch Rattenmatsch.
CARYS: Nur noch einer und ich werde stark sein. Bei jedem weiteren Mal wirkt es weniger. Jedesmal wirkt es schwächer. Nur noch einer. Nur dadurch fühle ich mich lebendig. Mach', dass ich mich menschlich fühle.
GWEN: Ich kann nicht.

Carys Kopf sinkt zur Seite.

JACK: Ich kann es.

Er tauscht mit Julie einen Blick, dann kommt er näher und legt seine Waffe zur Seite.

GWEN: Jack!
JACK: Ich verfüge über ein Übermaß an Lebensenergie. Ich werde ihr etwas abgeben.

Jack kniet sich hin.

JACK (zu Carys): Du willst wirklich etwas fühlen?

Er küsst sie. Carys Körper beginnt zu glühen.

OWEN (flüsternd zu Toshiko): Was macht er da?

Toshiko schüttelt den Kopf. Der Kuss dauert und dauert. Carys hört auf einmal auf zu glühen und Jack beendet den Kuss.

JACK: Und das war nur ein Kuss. Jetzt überlege mal, was ich dir sonst noch geben könnte.

Carys lächelt ihn an, dann wird sie bewußtlos.

JACK: Das war nicht ganz die Reaktion, die ich erwartet hatte.
OWEN: Ihr Körper hält das nicht mehr länger aus.

Gwen legt ihre Tasche weg.

GWEN: Nimm' mich. Verlasse Carys Körper, nimm' meinen. Und lass' sie am Leben.

Jack greift nach Gwens Arm.

JACK: Gwen ...
GWEN: Ich bin stärker als sie. Ich kann das länger aushalten. So kann ich dir Zeit verschaffen, um mich vielleicht zu retten.
JACK: Okay.

Jack steht auf. Er und Julie tauschen einen kurzen Blick, dann schaut er Gwen an.

TOSHIKO: Jack! Du kannst sie das doch nicht tun lassen!
JACK: Es ist, wie sie sagt. (Er sieht zu Gwen) Sie ist verantwortlich für all das.

Jack tritt zurück.

GWEN: Also los. Tu' es. Verlasse ihren Körper.

Gwen steht auf. Toshiko, Julie und Owen halten ihre Waffen weiterhin auf Carys gerichtet. Plötzlich öffnen sich Carys Augen und sie schnappt vernehmlich nach Luft. Das gasförmige Alien strömt aus ihrem Mund und schwebt in der Luft über Carys, wie eine lebende purpurne Gaswolke. Gwen geht langsam rückwärts zur Tür. Sie hat Angst, aber sie ist fest entschlossen, sich als Wirt anzubieten. Das gasförmige Alien folgt ihr. Gwen bleibt stehen, schließt die Augen und macht sich bereit. Jack wirft die faltbare Zelle auf den Boden. Sie öffnet sich und schließt das Alien ein. Die Kreatur schreit auf. Gwen öffnet erstaunt die Augen. Die gasförmige Kreatur wirbelt in der Zelle umher.

OWEN: Wie lange kann es wohl da drin überleben.
TOSHIKO: Es war ziemlich schwach. Warum?
OWEN: Ich frage mich, wie lange die Batterie wohl halten wird.

Die Gaswolke wird kleiner.

TOSHIKO: Schau' ... Es stirbt.

Das gasförmige Alien verdichtet sich zu Staub, der in einem kleinen Haufen zu Boden fällt. Die Zelle bricht zusammen. Jack kniet sich hin und greift in den Staub.

JACK: Da reist du durch das halbe Universum auf der Suche nach dem besten Sex. Und wie endet es: du stirbst einsam und allein.

Jack schüttelt nachdenklich den Kopf, während er den Staub durch seine Finger rinnen lässt - Gwen beugt sich zu ihm herunter und gibt ihm einen raschen Kuss.

GWEN: Danke.

Sie steht hastig auf und verlässt den Raum. Dass Julie theatralisch die Augen verdreht, sieht sie nicht. Jack ebenfalls nicht, er verharrt immer noch knieend und schaut Gwen hinterher, dann streicht er nachdenklich über seine Lippen.

JULIE (murmelnd): Das hat gerade noch gefehlt...

IN DER WOHNUNG DER FLETCHERS - TAG

Durch Das Fenster sieht man Ivan Flechter, Carys Vater, im Wohnzimmer sitzen mit Jack und Julie. Gwen bringt Carys nach Hause. Als er sie sieht, steht er auf, bewegt sich aber nicht. Er schaut sie nur an. Carys läuft zu ihm hin und sie umarmen sich.

Gwen und Jack lächeln sich an, auch Julie, die sitzen geblieben ist, lächelt.

IN DER TORCHWOOD-BASIS – AM ABEND

Gwen räumt auf, sie nimmt die Fotos von Carys ab und schiebt die ganzen Schriftstücke zusammen.

JACK: (o.s.) Du bist noch hier?

Gwen dreht sich um und sieht Jack hinter sich stehen.

JACK: Alle anderen haben schon Feierabend gemacht und ... tun, was immer sie tun, wenn sie nicht hier sind.

GWEN: Wie lange stehst du schon da?

Sie legt die Sachen auf den Tisch. Jack zuckt mit den Schultern.

GWEN: Ich wollte das noch fertig machen.
JACK: Ich bitte dich um etwas. Lass’ es nicht zu, dass der Job dich auffrisst. Du hast ein Leben. Eine Perspektive. Wir brauchen das.

Gwen stützt die Hände in die Hüften und schaut Jack in die Augen.

GWEN: Wer bist du, Jack?
JACK: Wie bitte?
GWEN: Du kannst nicht sterben. Du erzählst mir, im 21.Jh. wird sich alles ändern und wir müssten dafür bereit sein.
JACK: Genau wie du.
GWEN: Aber woher weißt du das?
JACK: Denkst du wirklich, du würdest dich besser fühlen, wenn du die Antwort darauf wüsstest?
GWEN: Wer bist du? Und warum bist du hier?
JACK: Geh’ heim, Gwen Cooper. Iss Lasagne. Gib deinen Freund einen Kuss. Sei einfach ganz normal. Für uns.

Gwen lächelt und verlässt die Basis. Aus den Schatten tritt Julie zu Jack. Sie trägt Treckingkleidung und stellt einen randvoll gepackten Rucksack neben sich.

JULIE (lächelnd): Das war knapp, Jack. Du wirst dich nicht mehr lange ihren Fragen entziehen können. Sie ist sehr hartnäckig.
JACK (ohne sich umzudrehen): Hast du alles?
JULIE: Ja, ich bin soweit.

Jack dreht sich zu ihr um und umarmt sie.

JACK: Pass' auf dich auf!
JULIE: Das mache ich doch immer.

Sie lächelt und zieht den Rucksack über. Jack hilft ihr dabei. Dann dreht sie sich um und geht davon. Jack schaut ihr nach.

IN GWENS WOHNUNG

Gwen und Rhys sitzen beim Essen, es gibt Lasagne. Gwen nippt an ihrem Weinglas und Rhys redet. Aber sie hört ihm nicht gerade aufmerksam zu.

RHYS: Also habe ich gesagt, diese verdammte Website ... Ich verfüge über jahrelange Erfahrung. Ich kenne die Routen, bin die meisten selbst gefahren. Ich kenne den besten Weg. – Langweile ich dich?

Sie schaut ihn erst verständnislos, dann schuldbewußt an.

GWEN: Oh, Entschuldige.
RHYS: Zu abgehoben um sich mit Transportrouten zu befassen, wie?

Sie lächelt ihn an. Sie küssen sich.

GWEN: Lass’ uns ins Bett gehen.

Rhys grinst. Sie stehen auf und gehen aus dem Zimmer.