TORCHWOOD

 

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Torchwood 1X10: Die Gestrandeten

AUF EINEM KLEINEN FLUGHAFEN BEI CARDIFF (1. TAG)

Ein kleines Flugzeug befindet sich im Anflug auf die Landebahn. Jack, Gwen und Owen erwarten es. Sie tragen die Kommunikatoren, Owen hat einen Rucksack auf der Schulter. Als das Flugzeug näher kommt, erkennt man ein altertümliches Modell mit Propellern, Metallrumpf und doppelten Tragflächen. Bei der Landung ist auf der Nase der Name „Sky Gypsie" zu lesen. Das Flugzeug landet und bleibt direkt neben den drei Torchwood-Leuten stehen. Durch das Fenster erkennt man, dass es von einer Frau gesteuert wird. Die Pilotin winkt ihnen zu.

DIANE HOLMES: (lächelnd) Hallo.

Jack und die anderen gehen näher an das Flugzeug heran. Diane steigt heraus.

DIANE HOLMES: Entschuldigen Sie bitte die ungeplante Landung, wir sind in ein paar heftige Turbulenzen geraten.

Jack streckt ihr die Hand hin.

JACK: Captain Jack Harkness.

Sie schütteln sich die Hände.

DIANE HOLMES: Diane Holmes, Pilotin. Ist dies hier so etwas wie eine geheime Militärbasis? Sie müssen mich mal herumführen, Captain.

Hinter ihr steigen jetzt auch ein älterer Mann und eine sehr junge Frau aus dem Flugzeug und kommen zu ihnen. Ihre Kleidung wirkt wie die Dianes ziemlich altmodisch.

JOHN ELLIS: Alles in Ordnung?
EMMA COWELL: Wann können wir denn wieder starten. Mein Onkel erwartet mich.
JACK: Wann sind Sie gestartet?
DIANE HOLMES: Vor etwa anderthalb Stunden.
JACK: An welchem Datum?

Die drei blicken befremdet, Diane lächelt irritiert.

DIANE HOLMES: Heute, 18. Dezember.
JACK: Welches Jahr?

Diane schaut nun richtig irritiert den älteren Mann neben ihr an.

JACK: (energischer) Welches Jahr? Welches Jahr? Ich muss das wissen.
DIANE HOLMES: 1953.

IN DER TORCHWOOD-BASIS ETWAS SPÄTER

Das Eingangstor rollt zur Seite, als Willkommen heulen mal wieder die Sirenen los. Owen kommt als erster herein, er zieht im Laufen seine Jacke aus. Gwen folgt ihm. Dann betreten John Ellis und Emma Cowell die große Halle, ihre Koffer in den Händen. Sie sehen sich sprachlos um. Als Letzte kommen Diane und Jack durch das Tor.

JACK: Es gibt keinen Grund sich zu fürchten.
JOHN: Und wer genau sind Sie noch mal?
JACK: Je weniger Sie über uns wissen, desto besser.

Jack bleibt in der Mitte der Halle stehen und weist mit der Hand auf Gwen, Toshiko und Owen, die auf der Treppe bzw. vor den Computerstationen stehen. Owen zieht seinen Arztkittel über.

JACK: Wenn ich Ihnen das Team vorstellen darf ... Es fehlen zwar noch ein paar, aber die werden Sie vielleicht später kennenlernen.
TOSHIKO: Toshiko.
GWEN: Gwen.
OWEN: Doctor Owen Harper.
JOHN: John Ellis.
EMMA: Emma Louise Cowell.
DIANE: Diane Holmes.
OWEN: Folgen Sie mir bitte.

Owen dreht sich um und geht in Richtung Autopsieraum. Diane und die beiden anderen Neuankömmlinge folgen ihm. Gwen schaut ihnen nach, dann dreht sie sich zu Jack.

GWEN: Also doch kein Raumschiff voll mit Außerirdischen.
JACK: Das wäre wahrscheinlich leichter gewesen.

Jack geht nun auch die Treppe hinauf und folgt den anderen. Gwen beeilt sich, mit ihm Schritt zu halten.

GWEN: Wo ist eigentlich Julie?
JACK: (ohne sich umzudrehen) Sie ist anderweitig beschäftigt.

SPÄTER IM KONFERENZRAUM DER BASIS

Owen hat die Untersuchungen beendet, alle sind jetzt hier versammelt. Diane lehnt an der Fensterfront, John und Emma stehen vor ihr am Ende des großen Tisches. Jack lehnt sich ihnen gegenüber auf die Tischplatte, Gwen steht an der Seite und blättert in einer Akte. Schräg hinter Jack stehen Owen, jetzt wieder ohne Kittel, und Toshiko.

JOHN: Aber wie kann man fünfzig Jahre überspringen in einer halben Stunde?
JACK: Ihr Flugzeug gelangte durch ein Transzendenzportal hierher.
EMMA: Ein was?
JACK: Eine Tür durch Raum und Zeit.
JOHN: Das ist doch irgendein Trick! Das muss einer sein.
JACK: Tosh?

Toshiko zeigt auf die Fotos und Papiere auf dem Tisch. Sie fühlt sich sichtlich unwohl.

TOSHIKO: Die Jahrtausendfeiern in Ihren Heimatstädten, Fotos, die die Entwicklung der Cardiff-Bucht von den Fünfzigern bis heute dokumentieren, Pläne moderner Flugzeuge.

Emma setzt sich. Für sie ist das offenbar alles zuviel. Diane reagiert aufgeschreckt.

DIANE: Wenn all dies wahr ist ... wie kommen wir wieder zurück?
JACK: Gar nicht. In den Aufzeichnungen steht, dass Ihr Flugzeug niemals zurückkehrte. Es tut mir leid.
DIANE: Und was passiert jetzt mit uns?
JOHN: Es geht hier nicht um uns. Was ist mit den anderen passiert? Mit unseren Familien?

Etwas später sind alle mit Nachforschungen beschäftigt. Gwen geht mit Emma durch die Haupthalle, Gwen blättert in einer Akte.

GWEN: Dein Vater starb 1959. Er war 48.
EMMA: Dad hat immer gesagt, er würde jung sterben. Wie alle in der Munitionsfabrik.
GWEN: Deine Mutter wurde 81. (Emma bleibt stehen. Gwen legt ihr tröstend die Hand auf die Schulter) Ich weiß, das ist schwer zu verkraften. Aber gibt es da noch jemand anderen?

Emma schüttelt den Kopf. Sie und Gwen gehen an den Computerstationen vorbei. Dort schaut John Ellis Toshiko über die Schulter, die über den Computer nach Informationen sucht. Jack steht hinter den beiden.

JOHN: Mein Sohn, Alan Ellis. Er wurde am 6.April 1937 geboren, 14 Park Place, Grangetown. Er könnte noch leben.
TOSHIKO: Die Archive waren in den 50ern noch nicht so ausführlich.
JACK: Wir versuchen es morgen noch mal. Nun brauchen Sie erst einmal etwas Schlaf.

Jack dreht sich um und geht in Richtung seines Büros. Dabei kommt er an Owen und Diane vorbei. Owen sitzt an seinem Computer, Diane neben ihm.

OWEN: Bekannte? Ein Freund?
DIANE: Nicht wirklich. Ich bin dafür nie lange genug an einem Ort geblieben.

Sie zieht an ihrer Zigarette und schaut sich unbehaglich um. Dabei fällt ihr Blick auf ein Foto, das in einer aufgeschlagenen Mappe auf dem Arbeitsplatz neben Owens liegt. Ihre Augen weiten sich erstaunt, sie geht rüber und nimmt das Foto hoch. Sie schaut es sich eingehend an. Owen sieht ihr erstaunt zu. Dann wendet sie sich zu ihm um und hält das Foto hoch.

DIANE: Woher stammt dieses Foto? Ich kenne diese Frau.

Owen steht auf und geht zu ihr. Er blickt auf das Foto, das Diane ihm hinhält.

OWEN: Es ist eine verdeckte Ermittlung gewesen. Und das da (er deutet auf das Foto) ist Julie Conroy, eine Kollegin.
DIANE: Aber ich kenne diese Frau! Ich bin ihr schon begegnet!

Ihre Stimme wird lauter, auch die anderen werden aufmerksam und sehen zu ihnen hin. Jack kommt herüber.

JACK: Was ist?
OWEN: Diane meint, sie kenne Julie von irgendwoher ...
DIANE: Das stimmt, ich bin ihr vor sechs Jahren ... 1947 in Frankreich begegnet.

Jack schaut sie seltsam an, dann schüttelt er energisch den Kopf. Es ist aber Owen, der antwortet.

OWEN: Das kann nicht sein, Julie ist höchstens Ende Zwanzig.
JACK: Wahrscheinlich erinnert sie Sie nur an eine Frau, die eine gewisse Ähnlichkeit mit ihr hat.

Diane wird unsicher, sie schaut sich das Foto noch einmal an.

DIANE: Na ja, die Kleidung und der Haarschnitt sind anders ... die Frau damals, sie war Französin und hieß Rhoula Cornou. Sie war in der Resistance, im Krieg, ich sollte sie nach England fliegen. Sie sieht ihr wirklich sehr ähnlich ... diese Augen ... ich könnte sie nie vergessen ...
JACK: Sie müsste jetzt um die neunzig sein ... es ist nur ein seltsamer Zufall, dass sie sich ähnlich sehen.

Diane wirkt immer noch verstört, aber sie nickt. Jack wirkt erleichtert.

JACK: Dann wäre das ja geklärt.

Er dreht sich um und geht zu Toshiko und John Ellis zurück. Nur Gwen schaut ihm mit einem seltsamen Blick nach.

IN EINER PENSION IN CARDIFF SPÄT AM ABEND

Die Eingangstür öffnet sich. Gwen und Jack treten in den Flur. Diane, Emma und John folgen. Sie tragen jeder einen Koffer und schauen ernst und auch befremdet.
Gwen führt die Frauen in eines der Zimmer. Darin befindet sich ein Einzelbett mit Nachttisch, an der anderen Wand ein Etagenbett, sonst nicht viel.

GWEN: (entschuldigend) Es ist etwas spartanisch.
DIANE: Nicht, wenn man schon in Kasernen geschlafen hat.

Diane legt ihren Koffer auf das untere der Etagenbetten, während Emma ihren auf das Einzelbett neben der Tür legt. Diane zieht ihre Fliegerjacke aus.
Jack hat John inzwischen in einen anderen Raum gebracht, in dem zwei Einzelbetten stehen, dazwischen ein kleiner Tisch mit einem Stuhl davor. John ist dabei, den Koffer, der er aufs Bett gelegt hat, auszupacken. Jack steht hinter ihm.

JOHN: Ich wollte morgen einen wichtigen Deal in Dublin abschließen.
JACK: (erstaunt) Womit handeln Sie?
JOHN: Nahrungsmitteln, Krims-Krams, Notwendigem.

John nimmt seine Kleidung aus dem Koffer und schließt ihn. Das Kofferradio, das er ebenfalls aus dem Koffer genommen hatte, stellt er auf ihn drauf. Er schaltet es an und versucht einen Sender hereinzubekommen.

JACK: Wonach suchen Sie?
JOHN: Etwas Musik.

Jack tritt neben ihn und dreht seinerseits an dem Suchknopf. Er findet eine Station mit klassischer Musik. Lächelnd blickt er John an und tritt beiseite. Der nimmt ein Etui aus der Brusttasche seines Mantels und reicht es Jack.

JOHN: Hier drin sind Fotos meiner Familie.

Jack nimmt die Fotos und lächelt.

JACK: Ich werde sehen, was ich tun kann.
JOHN: Das hat keine Eile, Captain Harkness. Ich werde mich um die Damen kümmern.
JACK: Nennen Sie mich Jack.

Sie schütteln sich die Hand.

IN EMMAS UND DIANES RAUM ZUR GLEICHEN ZEIT

Emma packt ihren Koffer, der auf dem Bett liegt, aus und nimmt ihre Kleider heraus. Gwen lehnt an dem Etagenbett und schaut ihr zu. Diane ist nicht im Zimmer. Auf dem Flur hört man eine Tür zuschlagen und einige Mädchen kichern.

EMMA: Wer wohnt noch hier?
GWEN: Ein paar junge Mädchen. Schönes Kleid.
EMMA: Danke. Ich habe es selbst gemacht.

Sie geht zum Kleiderschrank und hängt das Kleid auf einen Bügel, dann in den Schrank.

GWEN: Woher kommen Sie?
EMMA: Bristol.
GWEN: Warum wollten Sie nach Dublin?
EMMA: Tante Nora ist krank und Onkel Finn kommt mit den Kinder nicht zurecht. Meine Mutter meinte, es wäre eine gute Übung für später, wenn ich mal selber Kinder habe.

Gwen lächelt. Emma geht zurück zum Koffer und nimmt einen Teddy heraus. In dem Koffer sind noch mehr Geschenke. Sie drückt den Teddy an sich.

EMMA: Sie ging nach nebenan, so dass Onkel Finn telefonieren konnte ... sie wird jetzt wissen, dass ich vermisst werde.
GWEN: (sie blickt zu Boden) Emma, sie hat es 1953 herausgefunden. Es sind über fünfzig Jahre vergangen seitdem, erinnern Sie sich?

Emma dreht sich zu ihr um. Sie hat Tränen in den Augen und setzt sich auf das Bett.

EMMA: Was wird so wohl denken, was passiert ist?

Gwen setzt sich wortlos neben sie.

EMMA: Es ist so wie bei einem dieser Morde, bei denen die Leiche nie gefunden wird.
GWEN: Sie werden denken, dass das Flugzeug über dem Meer abgestürzt ist.

Emma bricht in Tränen aus. Gwen legt tröstend einen Arm um sie.

IN DER TORCHWOOD-BASIS AM NÄCHSTEN MORGEN (2. TAG)

Gwen teilt in Jacks Büro neue Pässe an die drei Gestrandeten aus. Jack erklärt ihnen, wie es weitergehen soll.

JACK: Das sind Ihre neuen Dokumente. Wir haben auch Bankkonten für Sie eingerichtet, aber Sie werden auch Bargeld bekommen, damit Sie Erfahrung mit den neuen Banknoten und dem Zahlungsverkehr sammeln können.

Die drei schauen in die Pässe. John sieht nicht besonders glücklich aus, auch Diane schaut kritisch. Emma scheint ziemlich aufgeregt zu sein.

JOHN: David Ward.
DIANE: Sally-Anne Hope.
EMMA: Deborah Morrison, und es wird genauso geschrieben wie bei Deborah Kerr.
JACK: Ihre Lebensläufe sollten die Fähigkeiten beinhalten, die Sie schon haben. John, Sie könnten einen kleinen Laden eröffnen.
JOHN: (entschieden) Nein.
JACK: Wir könnten Zeugnisse fälschen.
JOHN: Sie können uns nicht unsere Namen nehmen. Um Himmels Willen, das ist alles, was wir noch haben! Es ist der Name meines Sohnes, der Name über meinem Laden.

Er wirft den Pass wieder auf den Tisch und verlässt das Büro. Alle schauen sich betreten an. Jack holt tief Atem und folgt ihm. Auf dem Podest vor dem Büro ist John stehen geblieben. Er legt eine Hand auf Johns Arm.

JACK: (versöhnlich) Sie haben Recht. Ich habe nicht nachgedacht. Sie sollen Ihre Namen behalten.

Jack nickt auch den anderen zu. Als er sich noch einmal umdreht, sieht er Julie, die in seinem Büro steht und zu ihnen herüberschaut. Kurz runzelt er die Stirn, er sieht verärgert aus. Dann wird sein Gesichtsausdruck wieder neutral, als er sich zu den anderen umdreht. Mit einem schnellen Blick vergewissert er sich, dass niemandem Julie aufgefallen ist.

IN EINEM SUPERMARKT SPÄTER AM TAG

Ianto hat Diane, Emma und John zu einem Supermarkt gebracht. Beim Gang über den Parkplatz gibt er ihnen noch einige Ratschläge.

IANTO: Ich würde vorschlagen, Sie verwenden £25 für Lebensmittel und noch £20 für Luxusartikel wie Zigaretten, Zeitschriften und ähnliches.
EMMA: Mein Vater hat nur £10 in der Woche verdient!
IANTO: Die Dinge sind heutzutage sehr viel teurer.

Die vier gehen auf den Ladeneingang zu, die Türen öffnen sich automatisch, als sie näherkommen. Erstaunt bleiben Diane, Emma und John stehen.

DIANE: Wie geht das denn?

IANTO: Das sind automatische Türen. Sie wissen, dass Sie davor stehen.
DIANE: (verblüfft) Aber wie?
IANTO: (zeigt zum Sensor über der Tür) Das sind Detektoren, die hochfrequente Radiowellen aussenden und die Reflektionen wieder auffangen ...

Diane macht fasziniert wieder einen Schritt auf die Tür zu und schaut zu, wie diese sich öffnet und schließt. Dann sieht sie etwas im Markt, dass ihre Aufmerksamkeit fesselt

DIANE: (aufgeregt) Bananen!

Sie läuft durch die Tür, direkt auf den Stand mit den aufgehäuften Bananen zu.

IANTO: (ironisch) Natürlich sind Bananen weitaus interessanter.

Diane hat schon die Früchte in der Hand und lächelt glücklich. Emma geht ganz versunken den Gang hinunter. Ianto und John sind am Eingang stehen geblieben, John ist einfach erschlagen von dem Angebot.

JOHN: Schauen Sie sich das an! Wir hatten 53 gerade die Lebensmittelrationierung beendet.
IANTO: Ja, entschuldigen Sie, wir sind eine Konsumgesellschaft.
JOHN: Es ist einfach fantastisch.

Emma geht langsam durch die Gänge. Sie kann nur schauen, manchmal bleibt sie stehen und sieht etwas länger an. Diane ist bei den Regalen mit Fernsehern stehengeblieben, auf denen gerade eine Tiersendung läuft. Sie streckt die Hand aus und berührt einen vorsichtig, als gerade ein Vogel gezeigt wird. Dann tritt sie einen Schritt zurück und lächelt. John steht recht ratlos vor dem Regal mit den Zeitungen und Zeitschriften.
Ianto versucht, alle drei im Auge zu behalten. Emma wendet sich an ihn.

EMMA: Wieviel Geld für Essen habe ich noch übrig?
IANTO: £15.40.

Emma lächelt erwartungsvoll und greift aus dem Süßigkeitenregal wahllos Schokoriegel und ähnliches heraus und wirft sie in ihren Korb. Ianto folgt ihr und beobachtet, wie sie mehr und mehr Süßigkeiten in den Einkaufskorb legt.

IANTO: £12.10. Sie werden sich ihre Zähne ruinieren.

EMMA: (rollt mit den Augen) Sie hören sich an wie meinen Mutter.

Diane hat eine DVD in der Hand und dreht sie hin und her. Emma und Ianto gehen zu ihr. Diane schaut sie aufgeregt an.

DIANE: Sie verkaufen hier Filme in Schachteln und du kannst sie zuhause anschauen.

Sie legt die DVD in die Hülle zurück und reicht sie Emma, die sie ebenfalls aufgeregt betrachtet.

EMMA: Ich liebe Kino.

Ianto sieht leicht genervt aus. Er geht zu John, der eine Zeitschrift mit einer Frau im Bikini auf dem Titelblatt aus dem Ständer genommen hat. Er ist ziemlich entsetzt.

JOHN: Guter Gott.
IANTO: (amüsiert) Willkommen in der wundervollen Welt spärlich bekleideter Berühmtheiten.

Emma hat eine Wimperntusche-Flasche in der Hand und liest das Etikett.

EMMA: "Super Excel Waterproof Luscious Lashes Mascara". Ich muss das haben.

John kann immer noch nicht glauben, was er sieht.

JOHN: Hier sind Kinder.

Ianto nickt in Richtung der Frau auf dem Titelblatt.

IANTO: Sie ist die Moderatorin einer Kindersendung.

John stellt die Zeitschrift wieder in den Ständer.
An der Kasse treffen sich alle wieder. John hat schon bezahlt, er steht hinter der Kasse. Emma legt ihre Artikel auf das Laufband, Ianto stellt sich neben sie und nimmt etwas in die Hand.

IANTO: Also, Sie mögen Musicals?
EMMA: Meine beste Freundin, Kate, und ich haben Calamity Jane fünf Mal gesehen. Ich habe die LP.

John hat begonnen, die Sachen in Einkaufstüten zu packen, Emma geht zu ihm und packt ebenfalls ein. Diane kommt zu ihnen, eine Zigarettenschachtel in der Hand, die sie verwirrt betrachtet.

IANTO: (zu Diane) Ist alles in Ordnung?

Sie zeigt ihm die Vorderseite der Schachtel. Darauf steht eine Warnung: Rauchen tötet.

DIANE: Was bedeutet das?

IN DER TORCHWOOD-BASIS ZUR GLEICHEN ZEIT

Jack und Julie stehen in Jacks Büro. Jack stellt sie zur Rede wegen des Vorfalls am Morgen.

JACK: (ärgerlich) Was hast du dir dabei gedacht, hier aufzutauchen, während sie hier waren? Wir hatten doch vereinbart, dass du dich solange fern hältst, bis alles geklärt ist und wir sie irgendwo untergebracht haben.

Julie schaut schuldbewusst.

JULIE: Niemand hat mich bemerkt.
JACK: (ironisch) Außer mir!

Julie sieht ihn mit hochgezogenen Brauen an.

JULIE: Das zählt ja wohl nicht!

Sie lächelt, Jack lacht kurz auf. Dann wird sie wieder ernst.

JULIE: Ich wollte sie wenigstens einmal sehen. - Es ist ein seltsames Gefühl. Als sähest du einen Geist aus der Vergangenheit.

Jack zuckt mit den Schultern und blickt sie bemüht streng an.

JACK: Du hast sie gesehen, also halte dich jetzt an unsere Abmachung. Es ist sowieso schon etwas passiert. (auf Julies neugierigen Blick) Owen hat eine Akte herumliegen lassen. Diane hat dich auf einem Foto darin gesehen und natürlich wieder erkannt. Ich muss mit Owen mal über seine verdammte Unordentlichkeit reden! Jedenfalls habe ich es geschafft ihr einzureden, es sei nur eine zufällige Ähnlichkeit. (sanfter, sein Gesicht wird freundlich) Nur noch ein, zwei Tage, dann werden sie diese Basis nie wieder betreten. Dann ist wieder alles beim Alten.

Julie sieht ihn etwas zweifelnd an, dann nickt sie. Sie dreht sich um und geht.

VOR DEM MILLENNIUM-STADION ETWAS SPÄTER

Der Wagen bleibt vor dem Stadion stehen. Die Beifahrertür öffnet sich.

JOHN: Ich will mir mal das Stadion ansehen. Ihr Ladies bleibt zusammen. Ich werde zum Abendessen zurück sein.

Er steigt aus dem Wagen. Ianto fährt davon. John bleibt einen Moment vor dem Stadion stehen, einen Prospekt davon in der Hand. Als der Wagen verschwunden ist, dreht er sich um und geht davon, weg vom Stadion. Er geht zu Fuß bis in eine etwas heruntergekommene Wohngegend und bleibt von einem leerstehenden Haus stehen. Melancholisch sieht er an der Fassade empor, Fenster und Türen sind mit Brettern vernagelt. Als ein junger Mann vorbeigeht, spricht er ihn an.

JOHN: Entschuldigen Sie bitte. Kennen Sie einen Mann namens Alan Ellis? Er hat hier gewohnt.
MANN: Nein, tut mir leid, Kumpel.

Der Mann geht davon.

IN DER PENSION ZUR GLEICHEN ZEIT

Emma und Diane stehen in der Küche. Emma steht am Tisch, reißt die Teebeutel auf und schüttet den Tee in eine Teekanne. Diane spielt mit der Mikrowelle. Fasziniert öffnet und schließt sie die Tür des Geräts. Dann dreht sie sich zu Emma um.

DIANE: Ich will heute nachmittag nach dem Flugzeug sehen. Willst du mitkommen?
EMMA: Nein, ich werde mir das hier anschauen. (Sie hebt die DVD hoch) Und vielleicht bastele ich noch ein paar Papierketten.
DIANE: Ich frage mich, was für einen Job ich hier in der Luftfahrt wohl bekommen könnte.
EMMA: Ich werde mich nach einem Ehemann umsehen.

Die Küchentür öffnet sich und zwei junge Frauen kommen herein. Emma tritt zur Seite, als Alesha zwei Becher aus dem Schrank nimmt und auf den Tisch stellt. Dann macht sie Wasser in einem Wasserkocher heiß.

ALESHA: Alles in Ordnung. Ich bin Alesha und das hier ist Jade.
JADE: (nickt) Genau.
EMMA: Mein Name ist Emma.
DIANE: Diane. Entschuldigt mich, ich muss los.

Diane geht zur Tür, aber sie bleibt stehen, als Alesha zwei Teebeutel nimmt, sie in die Becher wirft und das heiße Wasser darübergießt. Diane ist fasziniert. Sie schaut zu Emma herüber, dann verlässt sie die Küche. Alesha blickt zu Emma.

ALESHA: Wo hast du diese Schuhe her? Sie sind klasse.
EMMA: (geschmeichelt) Danke.

Emma blickt auf ihre Schuhe.

AUF DEM KLEINEN FLUGHAFEN ETWAS SPÄTER

Diane und Owen betreten den Hangar. Dianes Gesicht hellt sich auf als sie ihr Flugzeug sieht.

DIANE: Hallo, altes Mädchen, hast du mich vermisst?

Diane öffnet die Flugzeugtür und nimmt einen langen Stab heraus, den sie Owen reicht.

OWEN: Ich habe etwas über Sie gelesen. Von England nach Australien in vier Tagen, 1952, das ist beeindruckend.

Sie reicht ihm ein Tuch und nimmt ihm dafür den Stab wieder ab.

DIANE: Ja, ein furchtbarer Sturm über der Bengalischen See.
OWEN: (grinsend) Etwas, das Sie gegessen hatten?

Diane lacht nicht über seinen Witz. Sie misst mit dem Stab den Stand im Treibstofftank.

OWEN: Also, wie sind Sie da rein geraten?

Sie zieht den Stab aus dem Tank und wischt ihn mit dem Tuch ab.

DIANE: Ich habe Flugzeuge überführt während des Krieges. Als der vorbei war, sollten wir natürlich wieder die treuen Ehefrauen und Töchter sein. Aber ich hatte Geschmack an der Fliegerei gefunden. Kein schweineköpfiger Kerl sollte mir sagen dürfen, was ich tun sollte.

Sie legt den Stab und das Tuch zurück in das Flugzeug.

OWEN: Aha. (er liest laut die Aufschrift) "Sky Gipsy"?
DIANE: (stolz) Nach dem Motor. Ein De Havilland Gipsy Sechs - das Werk eines Genies. Aufgemotzt mit einer höheren Verdichtungsrate, um mehr Leistung auf dem Treibstoff zu holen. Kann ich sie fliegen?
OWEN: Nein, Sie könnten dafür ins Gefängnis kommen. (Dianes Lächeln verschwindet) Sie haben keinen Flugschein.
DIANE: Aber ich ... (Er schüttelt den Kopf) Verdammt, sie ist ja nicht mehr gültig.
OWEN: Ich vermutet, ich bin nur ein anderer schweineköpfiger Kerl, der Ihnen sagt, was Sie tun sollen.
DIANE: Nun, ich könnte Hilfe gebrauchen. Ich will alles über diese neue Welt lernen.

IN EINEM PUB GEGEN ABEND

Jack und John Ellis nehmen einen Drink zusammen. Vor John steht ein Bier, Jack trinkt nur Wasser. John zieht eine Pfeife heraus und stopft sie.

JOHN: Blackpool lag mit 1:3 hinten, dann wandte Stanley Matthews seine Magie an - er machte zwei Tore in den letzten 20 Minuten. Bolton verlor 4:3. Mein Junge lag auf den Knien, die Fäuste hoch erhoben ... der FA-Cup live in meinem eigenen Wohnzimmer. Ich verlangte einen Shilling von jedem, der mitgucken wollte.
JACK: Immer ein Geschäftsmann, was, John?
JOHN: Das ist doch ein amerikanischer Akzent, oder?
JACK: Ja, richtig.

John zündet ein Streichholz an und hält es an den Tabak.

JOHN: Also, wie sind Sie denn hier gelandet, was immer Sie hier auch tun?

Jack lächelt.

JACK: Das ist eine lange Geschichte.
JOHN: Ich bin ein langsamer Trinker. Sie wissen alles über mich. Was ist das Problem?
JACK: (ausweichend) Es ist ... kompliziert.
JOHN: Was, sind Sie auch durch die Zeit gefallen?

Jack schaut ihn einen Moment ernst an, dann nickt er.

JACK: Ja, so könnte man es sagen.

Sie stoßen mit ihren Gläsern an und trinken. John zündet ein weiteres Streichholz an und versucht, den Tabak in Brand zu setzen. Der Barmann kommt zu ihm.

BARMANN: Tut mir leid, Kumpel, aber Sie dürfen hier nicht rauchen.

John bläst das Streichholz aus.

IN DER PENSION

Jade hilft Emma, eine Papierkette im Durchgang des Aufenthaltsraums aufzuhängen. Alesha sitzt auf der Couch und ist damit beschäftigt, noch mehr Papierketten zu basteln.

EMMA: Was macht ihr an Weihnachten? Wir könnten zusammen zum Weihnachtssingen gehen.

Jade lacht. Auch Alesha kichert. Emma schaut sie irritiert an.

JADE: Tut mir leid, Liebes. Ich werde mich volllaufen lassen.
EMMA: Wo sind denn eure Familien?
JADE: Keine Ahnung.
ALESHA: Wir sind in der Pflege aufgewachsen.
EMMA: Ist das so etwas wie ein Kinderheim?

Jade und Alesha nicken.

EMMA: Mir ist jetzt auch keiner mehr geblieben.
JADE: Was ist passiert?
EMMA: Meine Eltern sind tot, deshalb kam ich her, um neu anzufangen.
ALESHA: Haben sie dir nicht ein Haus oder etwas anderes hinterlassen?
EMMA: (schüttelt den Kopf) Nein. Ich habe nichts.
ALESHA: Standet ihr euch nahe?

Emma kämpft mit den Tränen, sie dreht sich weg von den beiden Mädchen und lehnt sich an den Türrahmen.

EMMA: Ja, ich habe sie sehr geliebt.

Jade bemerkt ihren Kummer und nimmt eine Dose Bier vom Tisch. Sie hält sie Emma kichernd hin. Emma nimmt einen Schluck. Es ist offensichtlich, dass sie noch nie Bier getrunken hat. Sie lächelt. Jade lacht.

IN DEM PUB

Jack und John ziehen sich ihre Mäntel an und wollen den Pub verlassen.

JOHN: Das muss ein schreckliches Weihnachtsfest für sie gewesen sein, zu denken, ich sei ertrunken.

Sie gehen zur Tür. John bleibt stehen und sieht Jack an.

JOHN: Ich will nur wissen, was für ein Leben er hatte, mein Sohn. Er könnte Kinder haben. Ich könnte an meinem eigen Fleisch und Blut auf der Straße vorbeigehen und wüsste es nicht einmal. Finden Sie ihn, Jack, er ist alles, was mir noch geblieben ist.

John geht hinaus. Jack bleibt stehen und sieht ihm nachdenklich nach.

IN EINEM CHINESISCHEM RESTAURANT ZUR GLEICHEN ZEIT

Die Kellnerin begleitet Owen und Diane zu ihrem Tisch. Owen setzt sich. Diane bleibt neben ihrem Stuhl stehen und wartet. Owen sieht sie erstaunt an.

OWEN: Was ist?
DIANE: Ich warte darauf, dass Sie meinen Stuhl zurückziehen.
OWEN: Verstehe ich das richtig? Sie erwarten Gleichberechtigung und Ritterlichkeit?
DIANE: Ich sehe nicht, warum sich das ausschließen sollte.
OWEN: Nun, wenn es Sie glücklich macht. (Owen steht auf und zieht ihr den Stuhl zurück) Ihr Stuhl, Ma’am.

Diane setzt sich.

DIANE: Danke.

Owen setzt sich auch wieder. Diane nimmt eine Zigarette heraus. Owen zündet sie ihr an.

DIANE: Also, welche anderen Fortschritte haben Frauen gemacht?
OWEN: Nun, aus der Rubrik 'Seltsam, aber wahr', wie wäre es damit: Ihr braucht keinen Sex mehr zu haben, um Kinder zu bekommen.
DIANE: Was?

Owen lacht und nickt.

DIANE: Wie das?
OWEN: Ihr könnte euch künstlich befruchten lassen, mit einer Art Spritze, ist nur ein kleiner Eingriff. Ehrlich, Männer spenden ihr Sperma anonym dafür. Ein kleiner Spritzer in einem Becher in einer Samenbank. (sarkastisch) Und sie sagen, die Romantik sei tot.
DIANE: Ach, hören Sie auf, ich bin nicht von gestern.
OWEN: Nein, aber für ein Vögelchen, das auf die neunzig zugeht, sehen Sie verdammt heiß aus.

Diane lächelt.

IN DER PENSION ZUR GLEICHEN ZEIT

Emma, Jade und Alesha sitzen auf dem Sofa und trinken Bier.

EMMA: Was ist euer Lieblings-Song?
JADE: Hmm, schwierig.
EMMA: Wisst ihr, welcher meiner ist?

Sie steht auf und beginnt "Just blew in from the windy city" aus Calamity Jane zu singen. Jade und Alesha fangen an zu lachen. Emma dreht sich um und hört auf zu singen. John steht da und er sieht nicht freundlich aus.

JOHN: Was denkst du, was du da machst? Ich dachte, ich könnte mich auf dich verlassen.

Jade und Alesha hören auf zu lachen.

IM CHINA-RESTAURANT

Owen hilft Diane in ihre Jacke.

OWEN: Und wohin möchten Sie jetzt gehen?
DIANE: Nun, ich richte mich ganz nach Ihnen.
OWEN: Also, wir könnten zu mir gehen. Sie könnten versuchen, etwas über sich im Internet zu finden.

Diane wirft ihm einen Blick zu.

OWEN: (verlegen) Das hört sich jetzt an wie eine Anmache. Das ist es aber nicht, ich will nicht mit Ihnen flirten. (faselnd) Nicht, weil ich Sie nicht attraktiv finde, nur weil ich nicht will, dass Sie denken, ich würde die Situation irgendwie ausnutzen.
DIANE: Haben Sie Scotch zuhause?

IN DER PENSION ETWAS SPÄTER

Gwen steht mit John und Emma in dem Aufenthaltsraum.

JOHN: Ich verstehe nicht, warum sie Sie da reingezogen hat.
GWEN: Sie war völlig außer sich.

John deckt wortlos weiter den Tisch.

JOHN: Sie hat getrunken.
EMMA: Es war nur ein halbes Glas.
JOHN: Genug, um dich zum Narren zu machen.

John nimmt zwei gefüllte Teller aus der Durchreiche zur Küche und stellt sie auf den Tisch.

JOHN: Wir dürfen keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Wie haben nichts mit ihnen gemeinsam. Wir können niemandem trauen.
GWEN: Meinst du, es geht jetzt wieder, Emma?

John setzt sich an das Kopfende des Tisches.

JOHN: Keine Sorge, ich werde sie nicht mehr aus den Augen lassen.
EMMA: Ich hasse Leber.
JOHN: Setz' dich, junge Dame, und sei dankbar für das, was dir gegeben wurde.
EMMA: Warum sollte sich auf dich hören?

John faltet die Hände und schaut sie nicht an.

EMMA: (weinend) Nur mein Vater darf so mit mir reden ... und ihn werde ich nie wieder sehen, nicht wahr? Oder meine Mutter, oder meine beste Freundin, oder meinen Hund, und ich vermisse sie so ... und ich hasse diesen dreckigen, stinkenden Ort!

Emma rennt aus dem Raum.

JOHN: Ich hatte niemals solchen Ärger mit meinem Sohn.

Gwen geht Emma nach.

IN OWENS WOHNUNG ZUR GLEICHEN ZEIT

Owen schiebt Sachen unter die Couch und versucht hastig etwas aufzuräumen.

OWEN: Frauen sind auch schon im All gewesen, weißt du. Du hast eine Menge auf zu holen.

Diane geht in den Flur und schaut in den anderen Raum. Der ist so gut wie leer, nur ein Sessel und eine Lampe stehen darin.

DIANE: Hast du eine Freundin?
OWEN: Nein.

Owen gießt Scotch in zwei Gläser.

DIANE: Und wem gehören all die Pflegeprodukte?
OWEN: Oh, mir eigentlich.
DIANE: Wie bitte?

Owen lacht.

OWEN: Ja, auch richtige Männer können sich pflegen, weißt du.

Owen reicht Diane ihr Glas. Sie nimmt es und schaut sich im Raum um.

DIANE: Es ist nicht besonders wohnlich hier.
OWEN: Nun, ich verbringe nicht viel Zeit hier. Es schien mir nicht der Mühe wert.

Diane stellt ihr Glas ab und zieht eine Zigarette aus der Schachtel. Owen sieht zu, wie sie sie anzündet.

OWEN: Du rauchst zu viel.
DIANE: So gewinne ich Zeit.

Diane lehnt sich ans Fenster.

DIANE: Amelia Earhart ... sie verschwand 1932. Glaubst du, sie ist noch irgendwo da draußen.
OWEN: Nein, das bezweifle ich. Die Chance stand eins zu einer Trillion, dass du hier landest.
DIANE: Eine völlig neue Welt.

Owen geht zu ihr.

OWEN: Oh, es ist nicht so schlecht, wenn du dich erst dran gewöhnt hast. Ich schätze, du schaffst das in Rekordzeit.

Diane dreht sich um und schaut Owen an.

DIANE: Ich bin froh, dass du keine Freundin hast.
OWEN: Ich auch.

IN GWENS WOHNUNG ZUR GLEICHEN ZEIT

Gwen steht an der Tür zum Wohnzimmer und schaltet die Stehlampe aus. Sie dreht sich noch einmal um und schaut zurück zu Emma, die auf der Couch schläft. Dann schaltet sie auch die Deckenlampe aus, bevor sie ins Schlafzimmer geht.

IN OWENS WOHNUNG SPÄTER IN DER NACHT

Owen löst sich von Diane und legt sich neben sie. Sie beide atmen schwer und schwitzen, ihre Hände sind verschränkt.

OWEN: Ich schätze, das war nicht dein erstes Mal?
DIANE: (lächelnd) Ich hatte einen Liebhaber, ein verheirateter Mann.
OWEN: Und das hat dich nicht gestört?
DIANE: Nun, so war ich frei zu tun was ich wollte und ich musste nicht für ihn kochen und putzen. Es passte mir gut. Ich bin nicht gerade ein Mädchen zum Heiraten.
OWEN: Und ich dachte immer, die 50er waren zugeknöpft, verklemmt und ...

Diane lacht.

DIANE: Man hat es nicht gern gesehen, weißt du.
OWEN: Ach ja?! (Er schaut sie an) Sollen wir noch mal?
DIANE: Warum nicht?
OWEN: Wir könnten eine Affäre haben. (Er nimmt ihre Hand) Wir könnten einfach nur Fickpartner sein.
DIANE: Was soll das sein, Fickpartner?
OWEN: Ähm, das ist, das ist ein Freund mit dem man ganz einfach Sex hat.
DIANE: Das war nicht einfach Sex, was wir hatten.
OWEN: Oh, nein, nein, das meinte ich nicht.
DIANE: Sex sollte nicht abgewertet werden.

Diane steckt ihre Hand unter die Decke und Owen keucht auf.

DIANE: Beide Partner sollten mit hundertprozentiger Konzentration dabei sein. Denn wenn du gemeinsam zum Höhepunkt kommst ...

Owen umarmt sie und zieht sie dicht an sich, sie bewegen sich langsam zusammen.

DIANE: (sanft) ... ist es fast so gut wie fliegen.

IN GWENS WOHNUNG AM NÄCHSTEN MORGEN (3. TAG)

Rhys läuft nackt durch das Wohnzimmer in den Küchenbereich. Er fühlt sich unbeobachtet, dass Emma auf der Couch schläft, hat er nicht mitbekommen. Er öffnet die Kühlschranktür, nimmt eine Milchflasche heraus und geht ins Wohnzimmer. In diesem Moment erwacht Emma, setzt sich auf, sieht Rhys und fängt an zu schreien. Rhys versucht, sich wenigstens etwas zu bedecken, er ist genau so überrascht wie sie.
Etwas später haben alle sich etwas beruhigt, Gwen ist jetzt auch dabei. Emma und Rhys haben Morgenmäntel an, Gwen ein Top und Hose. Gwen schüttet Kaffee in drei Tassen, während sie versucht, Emmas Anwesenheit zu erklären.

GWEN: Emma ist die Stieftochter meiner Tante. Sie wollte Weihnachten bei einer Freundin in Cardiff verbringen, aber sie hatten letzte Nacht einen fürchterlichen Streit, da hat sie mich angerufen. Sie hatte meine Nummer von Mam. Es ist so, sie wollte nicht wieder zurück nach Hause, also habe ich gedacht … ich dachte, sie könnte hier bei uns bleiben. Wir haben uns eine Menge zu erzählen.
RHYS: Über Weihnachten?

Er klingt nicht sehr begeistert. Gwen, die hinter Emma steht, zieht eine Grimasse und gestikuliert wild in seine Richtung. Sie bricht abrupt ab, als sich Emma umdreht und sie ansieht.

RHYS: Ich werde besser einen größeren Truthahn besorgen.
EMMA: Danke.
GWEN: Ohhh! (Sie küsst Rhys) Das ist mein lange vermisster Freund. Er lebt hier.
EMMA: (entsetzt) Und was sagen eure Eltern dazu?
GWEN: Emmas Eltern sind ziemlich religiös.
RHYS: Oh, dann solltest du ihnen besser nicht erzählen, dass du meine Kronjuwelen gesehen hast, nicht wahr?

Rhys lacht und verlässt den Raum. Gwen lacht ebenfalls, es kling aufgesetzt. Emma sieht ziemlich geschockt aus. Sobald Rhys gegangen ist, redet sie mit Emma.

GWEN: (flüsternd) Es ist so, ich kann ihm nicht erzählen, dass deine Eltern tot sind. Er würde zu viele Fragen stellen. Das Problem ist, dass er nicht genau weiß, was ich mache.

Emma nickt. Gwen macht noch eine Geste zu ihr hin, dass sie den Mund halten soll. Dann verlässt sie den Raum eilig. Emma bleibt im Wohnzimmer stehen.

IN DER TORCHWOOD-BASIS SPÄTER AM GLEICHEN TAG

Gwen und Jack kommen aus seinem Büro und gehen in die Halle. Gwen spricht mit Jack über Emmas Situation.

GWEN: Wir können nicht erwarten, dass John und Diane sich um sie kümmern. Sie sind doch eigentlich Fremde für sie. Diane ist heute nacht nicht mal nach Hause gekommen.

Owen geht vorbei.

OWEN: Oh, ich glaube sie hat in einem Bed and Breakfast übernachtet. Ich werde mich nachher mit ihr auf Jobsuche machen.

Er setzt sich an seinen Computer. Gwen geht. Toshiko kommt zu Jack.

TOSHIKO: Jack, Johns Son. Ich glaube, ich habe ihn gefunden.

IN EINEM PFLEGEHEIM SPÄTER

Eine Krankenschwester bringt John in den Aufenthaltsraum.

KRANKENSCHWESTER: Alan ist hier, kommen Sie herein. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie viel es Ihnen helfen wird, ihn zu sehen.

John bleibt in der Tür stehen, als er den alten Mann in einem Rollstuhl sitzen sieht. Die Krankenschwester geht zu Alan.

KRANKENSCHWESTER: Alan, hier ist jemand, der Sie sehen möchte. Er ist ein Neffe aus der Familie Ihres Vaters. Er recherchiert die Familiengeschichte.

Alan sieht die Krankenschwester an.

ALAN ELLIS: Ist Sally gekommen?

Die Krankenschwester legt eine Hand auf seine Schulter. Dann dreht sie sich zu John um, der langsam näher kommt, einen entsetzten Ausdruck auf dem Gesicht.

KRANKENSCHWESTER: (leise) Sally war seine Frau. Sie ist vor einer Weile gestorben. Es tut mir leid, das ist keiner seiner besseren Tage.
JOHN: Was ist mit ihm?
KRANKENSCHWESTER: Alzheimer.
JOHN: Was bedeutet das?
KRANKENSCHWESTER: Er ist senil. Die meiste Zeit kann er sich nicht einmal daran erinnern, wer er ist. Er konnte nicht mehr in seinem Haus leben. Er ließ den Herd an, vergaß sich anzuziehen, so was. Er hat keine Kinder, also gab es keinen, der sich um ihn kümmern konnte.

John weint, als er zu Alan geht.

Kurze Zeit später zeigt er ihm einige Fotos.

JOHN: Das bist du und dein Vater beim Spielen im Garten.

Alan schaut nicht auf die Fotos. Er starrt einfach vor sich hin. John zeigt ihm noch ein anderes Foto.

JOHN: Das sind dein Vater und deine Mutter mit eurem neuen Fernseher.

Die Krankenschwester kommt mit einem Krug Wasser herein.

ALAN ELLIS: Wann kann ich nach Hause?
KRANKENSCHWESTER: Es geht Ihnen noch nicht gut genug, mein Lieber.
ALAN ELLIS: Ich will das hier nicht. Sie haben meine Kleider gestohlen.
KRANKENSCHWESTER: Ich werde mit ihnen reden, wahrscheinlich sind sie in der Wäsche. (zu John, lächelnd) Er hält mich wirklich auf Trab.

Die Krankenschwester geht wieder.

JOHN ELLIS: Was hat er gemacht, in seinem Leben? War er Verkäufer?
KRANKENSCHWESTER: Ich glaube, er war bei der Feuerwehr.

Sie geht endgültig. John wendet sich lächelnd wieder Alan zu.

JOHN: Das war ich auch, im Krieg.

Alan reagiert nicht, er starrt nur vor sich hin. Johns Lächeln verschwindet, er schaut auf die Fotos in seiner Hand.

AUF DEM KLEINEN FLUGHAFEN ZUR GLEICHEN ZEIT

Owen und Diane gehen auf das Rollfeld zu einem kleinen Flugzeug.

DIANE: £60 für eine halbe Stunde!
OWEN: Keine Sorge. Ich bezahl' das.
DIANE: Eine Cessna! (Sie streicht begeistert über den Flugzeugrumpf) Oh, das war mein erstes Flugzeug. Ich habe es nach dem Krieg gekauft, sie haben sich nicht viel verändert. Ein Traum, sie zu fliegen.
OWEN: Wir werden dich bald zurück hinter das ... Steuer bekommen.
DIANE: Danke, Owen.

Sie gibt ihm einen Kuss.

IM PFLEGEHEIM

John unterhält sich weiter mit Alan. Alan wendet sich ihm langsam zu.

JOHN: Matthews machte drei Vorlagen in zwanzig Minuten, dann schaffte Bill Perry den Durchbruch zum Sieg. Du sagtest, er habe Flügel an seinen Füßen und deshalb würde man ihn Flügelstürmer nennen. Du hast immer so schlaue Sachen gesagt.
ALAN ELLIS: (begeistert) Blackpool hat gewonnen.
JOHN: Ja, genau! Alan, ich bin's, dein Vater. Ich habe dir die Football-Jahreskarte gekauft, die du dir zu Weihnachten gewünscht hattest, Alan. Sie war in meiner Schreibtisch-Schublade. (Alan reagiert nicht, er ist schon wieder abwesend. John steigen Tränen in die Augen) Alan, bitte ...
KRANKENSCHWESTER: Ist alles in Ordnung?
JOHN: Er hat sich daran erinnert, wer das FA-Cup-Finale gewonnen hat, als er ein Junge war.
KRANKENSCHWESTER: Er erinnert sich manchmal an Ereignisse aus seiner Kindheit. Das kommt oft vor bei Demenz.
ALAN: Wann kommt Dad, Mum?
KRANKENSCHWESTER: Ich bin nicht Ihre Mutter, mein Lieber.

Weinend legt John seine Hand auf Alans.

JOHN: Alan?

Alan schaut ihn an.

ALAN ELLIS: Wer sind Sie?

John weint.

IN DER TORCHWOOD-BASIS SPÄTER

Jack sitzt auf der Couch unter dem Laufgang, Julie sitzt neben ihm. Jack schaut auf ein Foto von John Ellis, das er in der Hand hält.

JACK: John war Zeuge, wie seine Welt zugrunde ging, seine Familie endete. Und wir können gar nichts tun.

Er legt das Foto zurück auf den Tisch, wo auch die beiden von Diane und Emma liegen. Julie hört ihm schweigend zu. Sie legt eine Hand auf seinen Rücken. Jack dreht den Kopf und sieht sie bedrückt an.

JACK: Es gibt kein Rätsel zu lösen, keinen Feind zu bekämpfen ... nur drei verlorene Menschen, für die wir irgendwie verantwortlich geworden sind.

Jack schüttelt resignierend den Kopf, dann lehnt er sich zurück und seufzt.

AUF DEM KLEINEN FLUGHAFEN

Owen und Diane sprechen mit dem Piloten.

PILOT: Der nächste freie Termin wäre am Freitag, den 29., drei Uhr.
OWEN: Geht es nicht schon heute?
PILOT: Komplett ausgebucht.
DIANE: Ist schon in Ordnung. Ich habe langjährige Erfahrung. Ich kann allein fliegen.
PILOT: Nicht ohne Flugschein, tut mir leid.
OWEN: Könnten Sie nicht jemandem absagen? Wir zahlen auch mehr.
PILOT: Das kann ich meinen Stammkunden nicht antun.

Es wird klar, dass er seine Meinung nicht ändern wird.

DIANE: (unterbricht) Schon gut, geht in Ordnung. Tragen Sie mich für den 29. ein. Diane Holmes.

Danach gehen Owen und Diane zurück zu den Flugzeigen. Sie weint, versucht aber zu verbergen, wie enttäuscht sie ist.

OWEN: Diane, es tut mir wirklich leid. Ich hätte vorher anrufen sollen.
DIANE: Oh, um Himmels Willen, das ist so bescheuert. Dabei war ich gerade dabei, nach vorne zu schauen ... (sie seufzt) Beachte mich nicht. Gehen wir.

Sie geht raus. Owen folgt ihr.

IN EINEM CLUB AM ABEND

Gwen und Rhys haben Emma zu einer Weihnachtsparty mitgenommen. Aber Emma steht dort allein an der Tanzfläche herum. Es ist nicht zu übersehen, dass sie dort vollkommen fehl am Platz ist. Dann geht ein junger Mann auf sie zu und spricht mit ihr.Emma lächelt. Gwen und Rhys sitzen an einem Tisch mit ihren Drinks.

GWEN: Meinst du, dass sie sich wohlfühlt hier? Ich glaube sie hatte noch nie einen richtigen Freund.
RHYS: Hör auf, dich nervös zu machen. Es geht ihr gut.

Gwen gibt Rhys lächelnd einen Kuss. Emma tanzt nun mit einem Jungen.

RHYS: Wofür war das?
GWEN: Dass du mich wieder aufgerichtet hast.
RHYS: Dafür verdiene ich aber wesentlich mehr.

Sie küsst Rhys noch einmal, dann dreht sie sich zu Emma und winkt ihr zu. Emma winkt zurück. Gwen wendet sich beruhigt wieder Rhys zu und redet leise mit ihm, dann küsst sie ihn wieder. Emma schaut ihren Tanzpartner an, der irgendetwas gesagt hat, und nickt. Sie verlassen die Tanzfläche. Kurze Zeit später bemerkt Gwen, dass Emma verschwunden ist. Beunruhigt geht sie los, sie suchen. Rhys folgt ihr. Gwen findet Emma und ihren Begleiter in einer ruhigen Ecke. Sie sitzen auf einer Couch und küssen sich.

GWEN: Hey! Hände weg!

Sie stürzt zu ihnen und zieht den Jungen von Emma weg. Rhys, der hinter ihr steht, stößt ihn in Richtung Tanzfläche.

RHYS: Geht zu deinen Kumpels zurück, Kleiner.

Gwen funkelt Emma wütend an.

GWEN: Was meinst du, was du da machst?
EMMA: Ich habe ihn gar nichts machen lassen.
GWEN: Es sah nicht aus, als habest du eine Wahl.
RHYS: (überrascht) Gwen, jetzt übertreibst du aber.
EMMA: Wir haben uns nur geküsst und gekuschelt.

Gwen seufzt und setzt sich.

GWEN: Das war wohl ein bisschen mehr als das.

Emma schaut verständnislos.

IN GWENS WOHNUNG NOCH SPÄTER IN DER NACHT

Gwen zeigt Emma einen Artikel in einem „Miss E"-Magazin. Der Artikel heißt: 10 heiße Bewegungen, die ihn wild machen. Neben dem Text sind auch sehr eindeutige Fotos zu sehen.

EMMA: Das ist ... widerlich.

Gwen und Emma sitzen am Eßtisch. Beide schon im Schlafanzug bzw. Morgenmänteln.

GWEN: Ich will nur, dass du weißt, dass die Leute heute sexuell viel freizügiger sind. Dann bist du vielleicht etwas vorsichtiger.
EMMA: Meine Mum sagte, kein Mann will gebrauchte Ware kaufen.
GWEN: Die Zeiten haben sich geändert. Solange es sicher ist und beide erwachsen und damit einverstanden, interessiert es keinen.

Sie trinkt aus ihrer Tasse.

EMMA: Und ... mit wie vielen Männern hast du schon geschlafen?
GWEN: (ausweichend) Ein paar.
EMMA: Oh. Warst du in alle verliebt?
GWEN: Nein. Sex kann auch bedeuten, einfach eine gute Zeit miteinander zu verbringen. Wenn man in der richtigen Stimmung ist, mit dem richtigen Mann, das ist das Beste, einfach so.
EMMA: Wenn ich also einen Jungen treffe und es entwickelt sich was und er will Sex, meinst du, ich sollte das machen?
GWEN: Nein! Nein, das wollte ich damit nicht sagen.
EMMA: Was wolltest du denn damit sagen?
GWEN: Sex ... das ist nichts, weswegen man sich schämen muss. Und für dich, nun, dein erstes Mal sollte mit jemand ganz besonderer sein.
EMMA: Wünschst du dir, du hättest auf Rhys gewartet? Er ist für dich der ganz besondere, nicht wahr?
GWEN: Ja ... ja, ich denke schon.
EMMA: Und ich wette, der Sex mit ihm ist besser als mit jedem anderen.
GWEN: Nun ...
EMMA: Ich denke, ich werde auf den Richtigen warten. Ich bin wirklich nicht der Typ Mädchen, der sich durchschläft. Ich werde mir jetzt die Zähne putzen. Danke für das Gespräch.

Emma steht auf und geht. Gwen sieht ziemlich verlegen aus.

GWEN: Kein Problem.

IN OWENS WOHNUNG AM NÄCHSTEN MORGEN (4. TAG)

Die Tür öffnet sich und Owen kommt herein, eine rote Einkaufstasche in der Hand. Diane sitzt an seinem Laptop und versucht damit zu arbeiten.

OWEN: Lass’ es.
DIANE: (frustriert) Ich kann keinen Jet fliegen, wenn das alles ist, was fliegen heute bedeutet – Knöpfe drücken.

Owen zieht seine Jacke aus, hängt sie über einen Stuhl und kommt zu ihr.

DIANE: Man sollte wissen, wie man die Maschine repariert, wie man den Wind einschätzen muss …

Owen klappt den Laptop zu.

OWEN: Hör’ auf. Hier, für dich.

Er hält ihr die Einkaufstasche hin. Dianes Gesicht hellt sich auf. Sie zieht ein rotes Kleid daraus hervor.

DIANE: Oh! Es ist wunderschön.

Sie gibt ihm einen Kuss.

IN GWENS WOHNUNG ZUR GLEICHEN ZEIT

Gwen ist in der Küche und gießt sich etwas zu trinken ein. Emma kommt in den Raum, mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

GWEN: Nun, wie ist es gelaufen?
EMMA: Der Mantel, den ich anhabe, ist ihre neueste Mode, inspiriert von den 50er. Sie haben mir sofort einen Job angeboten!

Beide umarmen sich jubelnd.

GWEN: Oh, das ist brillant. Oh!

Gwen geht zurück in die Küche.

GWEN: Jetzt müssen wir dich noch eine Wohnung in der Nähe suchen.
EMMA: Der Laden ist eine Neueröffnung in London. Ich habe immer davon geträumt, in einem Modegeschäft in London zu arbeiten.

Gwens Lächeln verschwindet.

EMMA: (aufgeregt) Sie eröffnen am Tag nach Weihnachten. Ich werde da als Verkäuferin und auch als Einkäuferin arbeiten. Und ich kann bei einer Wohngemeinschaft einziehen. Sie haben mir die Telefonnummer gegeben.
GWEN: (zweifelnd) London ist eine große Stadt.
EMMA: Das hat meine Mum auch immer gesagt.
GWEN: Es hat ja keine Eile.
EMMA: Hier hält mich doch nichts.
GWEN: Ich bin sicher, wir könnten für dich auch etwas in Cardiff finden. Sieh’ dich doch weiter um.

Gwen und Emma stoßen an. Emma trinkt, aber sie schaut sehr reserviert.

IN DER TOURISTEN-INFO ZUR GLEICHEN ZEIT

Die Geheimtür öffnet sich, John und Jack treten ein.

JOHN: Ich muss Pläne machen, mir eine Arbeit suchen, meinen Führerschein beantragen.
JACK: Das würde helfen, ja.
JOHN: Danke, Jack.

Sie schütteln sich die Hände. Jack tritt zurück durch die Tür und geht zurück zur Basis. John seufzt und geht hinter den Tresen, er sucht irgendetwas. Dabei findet er einen Autoschlüssel und steckt ihn in seine Tasche. In diesem Moment kommt Ianto aus dem Nebenzimmer. John erstarrt und schaut ihn erschrocken an.

JOHN: Ähm, ich habe nach einem Fahrplan für den Bus gesucht. Ich wollte zu den Baumärkten und schauen, ob die einen Job für mich haben.

Ianto nimmt einen Busfahrplan, sie liegen auf dem Tresen, und gibt ihn John. Die Uhr im Hintergrund zeigt 15:40 Uhr.

IANTO: Alles Gute!

John nimmt den Fahrplan.

JOHN: Danke.

Dann geht er.

AUF EINEM PARKDECK – AM ABEND

Es ist schon dunkel, ein Wagen fährt auf das fast leere oberste Deck. Owen und Diane sitzen im Wagen, Owen schaltet ihn aus. sie steigen aus, Diane trägt das rote lange Kleid, Owen einen Anzug mit weißem Hemd.

DIANE: Wo sind wir?
OWEN: Am Ziel.

Diane lächelt. Owen dreht sich nach hinten um.

OWEN: Moment noch.

Er geht noch einmal zurück zum Wagen.

IN GWENS WOHNUNG ZUR GLEICHEN ZEIT

Rhys sitzt ganz in Gedanken auf der Couch im Wohnzimmer und wartet auf Gwen. Die kommt gerade mit Emma nach Hause.

GWEN: Meine Güte, wir hatten einen richtig schönen Mädchen-Shopping-Tag.

Gwen setzt sich neben Rhys auf die Couch, Emma geht in die Küche. Gwen küsst Rhys auf die Wange und bemerkt, dass hier etwas falsch läuft.

GWEN: Was ist los?
RHYS: Deine Mum hat angerufen. Komisch, sie hatte keine Ahnung, wer Emma ist.

Emma schaut auf, Gwen und sie sehen sich an. Dann blickt Gwen wieder zu Rhys. Es ist offensichtlich, dass sie lügt.

GWEN: Nicht?
RHYS: Und dann habe ich mich daran erinnert, wie wir zusammen hier auf der Couch saßen ...Die von der Arbeit riefen mitten in der Nacht an, du bist losgestürzt und kamst mit einer unbekannten Verwandten wieder. Also, wer genau ist Pollyanna?

Gwen schweigt, sieht ihn nur an.

RHYS: Aha, hat es mit deiner Arbeit zu tun?
GWEN: (hilflos) Es ist schwierig zu erklären.
RHYS: Kennst du sie überhaupt?

Gwen schüttelt den Kopf.

GWEN: Sie war einsam. Es tut mir leid.
RHYS: Worüber ich wirklich enttäuscht bin, ist, wie leicht es für die ist, mich zu belügen.

Rhys steht auf und will gehen. Als Emma anfängt zu sprechen, bleibt er stehen.

EMMA: Es ist meine Schuld. Ich werde morgen gehen.

Gwen steht ebenfalls auf.

GWEN: (zu Emma) Du musst nicht gehen. (zu Rhys) Sie ist erst 18. Ich musste ihr beistehen.

Rhys geht ohne ein Wort. Man hört noch eine Tür zuschlagen. Offenbar ist er gegangen.

Etwas später sitzen Gwen und Emma vor dem Weihnachtsbaum. Gwen beschäftigt immer noch Rhys Reaktion.

GWEN: Es ist wie zwei getrennte Welten – hier Torchwood und da das wahre Leben.
EMMA: Und darum musst du mich gehen lassen.

Gwen schaut Emma nachdenklich an.

AUF EINEM PARKDECK ZUR GLEICHEN ZEIT

Owen gießt zwei Gläser mit Champagner voll, die er auf die Motorhaube gestellt hat. Er nimmt die Gläser und geht damit zu Diane. Eines reicht er Diane.

OWEN: Ich, ähm, konnte nicht umhin zu bemerken, dass Sie allein hier draußen in diesem wunderschönen Kleid stehen.
DIANE: Dieses Kleid ist ein Geschenk meines Liebhabers.
OWEN: Dann ist er ein Narr, Sie allein nach draußen gehen zu lassen.

Sie lächeln sich an.

DIANE: Worauf trinken wir?
OWEN: Auf zufällige Begegnungen.

Sie stoßen an und trinken.
Owen schaltet das Autoradio ein und nimmt Dianes Hand. Er gibt ihr einen Handkuss, dann tanzen sie zu der leisen Musik. Etwas später stehen sie am Rande des Parkdecks und schauen zum Vollmond hinauf. Diane schaudert, Owen zieht seine Jacke aus und legt sie ihr um die Schultern.

DIANE: Lass’ uns heimgehen.

IN OWEN WOHNUNG ETWAS SPÄTER

Diane und Owen küssen sich leidenschaftlich.

IN DER TORCHWOOD-BASIS ZUR GLEICHEN ZEIT

Jack klettert die Leiter, die von seinem Schlafraum zu seinem Büro führt, hinauf. Das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelt, er geht ran.

JACK: Hallo?

IN DER TOURISTEN-INFORMATION

Ianto ist am Telefon, er kniet hinter dem Tresen, als suche er etwas.

IANTO: Ich kann meine Autoschlüssel nicht finden. John war vorhin hinter dem Tresen und ich konnte nicht erkennen, was er da macht.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Jack sucht am Computer mit dem GPS-System nach Iantos Wagen. Ianto steht hinter ihm und schaut ihm über die Schulter. Ein roter Punkt auf der Karte zeigt an, wo der Wagen sich befindet.

JACK: Er ist nach Hause gefahren.

Jack richtet sich auf, nun in Eile. Ianto hält ihm seinen Mantel hin. Jack nimmt ihn und läuft nach draußen.

AUF EINER STRASSE IN CARDIFF

Der Torchwood-SUV fährt mit hoher Geschwindigkeit die Straße entlang. Jack fährt, er ist auf dem Weg zu dem ehemaligen Haus von John Ellis. Dort angekommen, springt er aus dem Wagen und versucht mit seinen Armbandgerät John zu finden. Er geht auf das alte, verfallen wirkende Haus zu und rüttelt an der Haustür.

JACK: John!

Keine Antwort, Jack schaut wieder auf das Gerät, um John zu lokalisieren. Dann rennt er um das Haus herum auf die Rückseite. Dort steht eine Garage.
Darin sitzt John in dem Wagen bei laufendem Motor. Ein Schlauch führt vom Auspuff in das Auto. Die Abgase füllen den Innenraum, als Jack die Garagentür öffnet und bemerkt, was John vorhat.

JACK: John!

Jack läuft zu dem Auto und zieht den Schlauch aus dem Wagenfenster. Dann öffnet er die Fahrertür und zieht John aus dem Fahrzeug.

JOHN: Lass’ mich in Ruhe!
JACK: Sie dürfen Ihr Leben nicht so einfach wegwerfen, nicht ohne es versucht zu haben.
JOHN: Ich bin nicht so stark wie Sie. Sie verstehen das nicht.
JACK: Doch, das tue ich. Ich wurde in der Zukunft geboren und lebte in deiner Vergangenheit. Meine Zeit ist ebenfalls vergangen.
JOHN: Warum tun Sie das? Sie sprechen in verdammten Rätseln, wollen mich hier halten, wo meine Frau tot ist und mein Sohn nur noch eine leere Hülle.
JACK: John, Sie sind immer noch jung. Sie können arbeiten, Freunde finden, eine Familie gründen.
JOHN: Ich habe das alles schon getan, Jack. Vor vielen Jahren. Als es mir bestimmt war.

Jack lässt John los und schaut ihn ratlos an. Dann dreht er sich um und fängt an, in der Garage herumzulaufen. Schließlich dreht er sich wieder zu John um, der immer noch an der Wagentür steht.

JACK: Ich wünschte, ich könnte Sie irgendwie umstimmen.
JOHN: Da gibt es nichts, was Sie sagen oder tun könnten.
JACK: Ich kann Sie nicht einfach hierlassen.
JOHN: Dann warten wir. Die Sonne wird aufgehen, wir frühstücken, gehen spazieren.
JACK: Ja. Ein neuer Tag.
JOHN: Und ich werde das alles erdulden und lächeln und freundlich tun. Und dann, sobald Sie mir den Rücken gedreht haben, werde ich es trotzdem tun. Weil ich es will.
JACK: Sie werden nicht mit den Ihren vereint werden, John. Da ist nur Schwärze.
JOHN: Wie wollen Sie das wissen.
JACK: Ich bin schon mal gestorben.
JOHN: Wer sind Sie?
JACK: Ein Mann wie Sie, aus der Zeit gefallen, allein und verängstigt.
JOHN: Wie kommen Sie damit zurecht?
JACK: Ich hatte keine Wahl. Es ist erträglich, weil ich Hilfe hatte, ich habe neue Freunde gefunden, eine Aufgabe, und mehr.
JOHN: Aber ich habe eine Wahl. Wenn Sie mir helfen wollen, lassen Sie mich in Würde gehen. Verurteilen Sie mich nicht zu leben.
JACK: Haben Sie Angst?
JOHN: Ja.

Jack sieht ihn schweigend an. John erwidert seinen Blick fest.

IN OWENS WOHNUNG

Owen und Diane liegen im Bett. Diane hat den Kopf an seine Schulter gelehnt und streicht ihm zärtlich über die Brust.

DIANE: Du bist so still.
OWEN: Ich weiß nicht, ob ich so weitermachen kann. So läuft es eigentlich nicht bei mir. Ich habe mit vielen Frauen geschlafen, ich habe auch schon diese Fickpartner-Sache gemacht. Aber diesmal ist es anders. Ich kann mich nicht konzentrieren. Alles was ich sehe, bist du, alles woran ich denken kann, ist, was du anhast, was du denkst, wie dein Gesicht aussieht, wenn du kommst. Wie lange geht das jetzt, fünf Tage? Und es ist so, ich weiß nicht, wenn ich nicht mit dir zusammen bin, ähm, bin ich völlig von der Rolle. Was hast du mit mir gemacht? Es macht mir Angst. Es macht mir eine Scheiß-Angst.

Diane richtet sich auf und sieht ihn ernst an.

DIANE: Ich liebe dich auch.

Sie küssen und umarmen sich.

IM ALTEN ELLIS-HAUS

Jack sitzt mit John im Wagen und hält seine Hand. Der Motor läuft wieder und die Abgase strömen ins Wageninnere. John atmet tief ein. Jack schaut ihn an, wie er stirbt. Dann gleitet John Hand aus Jacks Griff.

IN OWENS WOHNUNG

Owen schläft, Diane betrachtet ihn.

DIANE: (leise) Das ist das Kreuz mit der Liebe ... dass du ihr hilflos ausgeliefert bist.

IM ALTEN ELLIS-HAUS AM FRÜHEN MORGEN (5. TAG)

John sitzt tot hinter dem Steuer. Jack sitzt lebend und atmend im Beifahrersitz. Er hält immer noch Johns Hand. Dann legt er sie sanft in Johns Schoß und lässt seine Hand noch einen Moment auf ihr liegen. Sein Gesicht zeigt tiefe Trauer. Erinnerungen an John gehen ihm durch den Kopf.


* John in der Pension beim Auspacken seines Koffers.
* John und Jack in dem Pub.
* Jack, wie er auf dem Bürgersteig den weinenden John festhält.

Jack lehnt seufzend den Kopf an die Kopfstütze, Tränen laufen ihm über das Gesicht.

AM BUSBAHNHOF AM MORGEN

Gwen und Emma laufen zu einer der Haltestellen. Gwen hält Emmas Fahrkarten und sieht sie noch mal durch.

GWEN: Emma, hier sind deine Fahrkarten, ok? Auf der Rückseite steht deine Sitznummer, behalte sie immer bei dir. Ich habe dir auch eine Rückfahrkarte besorgt, nur für alle Fälle. Gut, rede nicht mit Fremden und ruf’ mich an, sobald du angekommen bist, ok?

IN OWENS WOHNUNG ZUR GLEICHEN ZEIT

Owen erwacht in dem zerwühlten Bett. Diane ist nicht da. Auf ihrem Kissen liegt eine Nachricht. Er nimmt sie in die Hand und liest.

AUF DEM KLEINEN FLUGHAFEN ETWAS SPÄTER

Diane hat ihre Fliegermontur an – Lederjacke, weißer Schal, enge Hosen, in die hohen Stiefel gesteckt. Sie checkt gerade ihr Flugzeug durch, als Owens Wagen mit quietschenden Bremsen hinter ihr zum Stehen kommt. Sie schaut sich nur kurz um, dann wendet sie sich der Maschine zu. Owen steigt aus dem Wagen.

OWEN: Nein! Ich werde das nicht zulassen!
DIANE: Ich bin nicht dein Eigentum, Owen.
OWEN: Du kannst das nicht machen, das ist Irrsinn.
DIANE: Wenn ich auf jeden gehört hätte, der mir das gesagt hat, hätte ich nie irgendeinen Rekord gebrochen.

AM BUSBAHNHOF

Der Bus kommt an, Emma steht in der Schlange der Fahrgäste. Die Bustür öffnet sich und die Leute steigen langsam ein. Gwen versucht immer noch, sie zu überreden, nicht zu fahren.

GWEN: Du musst nicht gehen.
EMMA: Wenn ich es nicht täte, würde ich mich immer fragen, ob ich etwas verpasst habe. (aufgeregt) London, Gwen!

Gwen umarmt sie und hält ihr die Fahrkarten hin.

GWEN: Also los.

Emma lächelt und nimmt die Karten. Gwen nickt ihr auffordernd zu, Emma nickt zurück. Dann dreht sie sich um und steigt in den Bus. Als er abfährt, winken Gwen und Emma sich noch einmal zu.

GWEN: Fröhliche Weihnachten!

Emma hat es gehört und nickt ihr zu, dann schaut sie nach vorne, in die Richtung, in die der Bus wegfährt. Gwen schaut dem Bus nach, dann geht sie, mit Tränen in den Augen.

Sie erinnert sich an Szenen aus den letzten Tagen:

* Gwen und Emma reißen wie zwei kleine Kinder ihre Geschenke vor dem Weihnachtsbaum auf.
* Emma winkt aus dem Bus zum Abschied.

GWEN: Fröhliche Weihnachten!

Gwen lächelt traurig und geht.

AUF DEM KLEINEN FLUGHAFEN

Diane beschäftigt sich immer noch mit ihrem Flugzeug.

OWEN: Du hast das nicht durchdacht, lass’ uns darüber reden.

Diane geht zur Flugzeugtür und nimmt ein Tuch heraus.

DIANE: Nein, tut mir leid.
OWEN: Wir können die Arbeit gemeinsam machen. Du gehörst jetzt hierher, zu mir.
DIANE: Ich gehöre in den Himmel.
OWEN: Wir werden dich wieder in die Luft bekommen. Bald kannst du wieder fliegen, wohin du willst.
DIANE: Sieh mal, die Wetterbedingungen sind heute die gleichen wie bei unserer Ankunft. Der Riss wird sich wieder öffnen, ich kann es fühlen.

Er fasst sie am Arm.

OWEN: Diane, hör’mir zu, es gibt keinen Weg zurück. Du kommst nicht wieder nach Hause.
DIANE: Dann werde ich irgendwo anders landen.

Sie entzieht sich seinem Griff und steigt in das Flugzeug. Owen macht Anstalten, ebenfalls einzusteigen. Sie hält ihn zurück.

OWEN: Ich komme mit dir.
DIANE: Ich fliege immer allein, Owen. Ich fliege schneller und weiter als alle anderen.
OWEN: Wir haben keine Ahnung, wie das Rift funktioniert. Du könntest überall landen.
DIANE: Das ist ja das Schöne daran.
OWEN: (verzweifelt) Es ist zu gefährlich!
DIANE: Wie alles, was ich tue.

Sie greift nach der Tür. Owen hält sie fest, so dass Diane sie nicht schließen kann.

OWEN: Und was ist mit mir?! Bitte, bitte, geh’ nicht.

Diane nimmt ihren Schal ab und legt ihn Owen um den Hals, dann küsst sie ihn lange.

DIANE: Ich werde wunderschöne Erinnerungen mitnehmen.

Owen nickt resignierend. Er tritt zurück und Diane schließt die Tür. Die Maschine startet. Diane schaut hinaus zu Owen und wirft ihm eine Kusshand zu. Owen entfernt sich von dem Flugzeug, das auf die Startbahn fährt. Er bleibt allein zurück mit seinen Gedanken.

* Owen und Diane tanzend auf dem Parkdeck.
DIANE: (v.o.) Wenn du zusammen kommst ---

* Diane und Owen beim Sex
DIANE: (v.o.) – ist es fast so gut wie Fliegen.

Owen steht am Rande des Rollfelds und sieht das Flugzeug abheben und davonfliegen.

IN DER TORCHWOOD-BASIS

Jack ist in die Basis zurückgekehrt, er sitzt an seinem Schreibtisch und schaut ein paar Papiere durch. Jedenfalls versucht er es, aber er kann sich nicht auf die Schriftstücke konzentrieren. Schließlich lässt er das Blatt sinken, dass er gerade hält, und vergräbt das Gesicht in den Händen. Er atmet schwer, es hört sich an wie Schluchzer. Dann nimmt er die Hände wieder herunter und hebt den Kopf. In seinen Augen glänzt es verdächtig.

JACK: Hallo Julie. Wie lange stehst du schon da?

Julie tritt aus dem Schatten in sein Büro und geht auf ihn zu.

JULIE: Hallo Jack.

Sie schaut ihn besorgt an, ihr entgehen die Tränen in seinen Augen nicht.

JULIE: (leise) Gerade eben. Ich habe es gespürt. Was ist passiert?
JACK: (seufzt, verbirgt das Gesicht wieder in den Händen) Oh Julie ...

Julie geht um den Schreibtisch herum und stellt sich hinter ihn, beugt sich herunter und legt die Arme um seinen Hals. Jack nimmt die Hände vom Gesicht, legt sie auf Julies, die auf seiner Brust ruhen, und hebt den Kopf wieder. Sie legt ihr Gesicht an seine Wange.

JULIE: (sanft, ganz leise) Erzähl' es mir.

Er dreht den Kopf etwas und verstärkt den Kontakt noch. Dann beginnt er zu reden.